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Rote Bullen stark wie nie

RB Leipzig: Ist Julian Nagelsmann das fehlende Mosaikteil auf dem Weg zum Meistertitel?

  • Aktualisiert: 27.11.2019
  • 11:04 Uhr
  • ran.de/Christoph Gailer
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© 2019 Getty Images
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Bei RB Leipzig läuft es im Herbst 2019 blendend. Ein Grund für den Erfolg der Sachsen ist auch der neue Trainer Julian Nagelsmann. ran.de erklärt, was unter ihm anders als unter den Vorgängern läuft, auf welche Spieler Nagelsmann besonders setzt und wieso ein Leipziger Meistertitel 2020 eigentlich vier Jahre zu früh käme.

München - Das Warten hat sich für RB Leipzig nach jetzigem Stand gelohnt. Die Verpflichtung von Coach Julian Nagelsmann wurde schon im Sommer 2018 vereinbart, doch erst im Sommer 2019 tatsächlich durchgezogen. 

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Eine Ausstiegsklausel machte den Wechsel des jüngsten Bundesliga-Trainers der Geschichte von 1899 Hoffenheim zu den Sachsen schlussendlich möglich - und dort ist der 32-Jährige sofort der Hoffnungsträger auf den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte. Nach zwölf Spieltagen rangiert RB auf einem vielversprechenden zweiten Rang, nur ein Punkt hinter Tabellenführer Mönchengladbach.

Erster Matchball gegen Benfica

Auch international läuft es bei den Leipzigern im Herbst 2019 blendend. Schon am vorletzten Spieltag der Champions-League-Gruppenphase kann der vom österreichischen Brause-Hersteller Red Bull finanzierte Klub im Heimspiel gegen Benfica Lissabon (ab 20:30 Uhr im Liveticker) ein erstes Saisonziel erreichen. Mit einem Sieg wäre der vorzeitige und erstmalige Achtelfinal-Einzug in der Champions League gesichert.

Dieser kleine Zwischenerfolg wäre ein weiterer Beleg dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Nagelsmann und den Sachsen schon kurzfristig einen echten Gewinn für beide Seiten darstellt. "Die Grund-Mentalität der Gruppe ist außergewöhnlich. Der Willen, sich weiterzuentwickeln und positive Ergebnisse zu erzielen, ist einfach riesig", richtete Nagelsmann vor dem Duell mit Benfica schon einmal ein Sonderlob an seine Truppe, die er im Juli 2019 von Ralf Rangnick übernommen hatte.

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Starker Nagelsmann-Start mit bewährten Kräften

Nachdem Ex-Sportdirektor Rangnick in der Vorsaison einmal mehr als Leipziger Übergangstrainer fungierte und den Bundesligisten auf Platz drei führte, setzt Nagelsmann zumindest personell die Arbeit seines Vorgängers und Fürsprechers fort. 

In den bisherigen 18 Pflichtspielen (Bilanz: 12 Siege, 3 Unentschieden, 3 Niederlagen) setzte Nagelsmann nämlich ganz maßgeblich auf langjährige Leipziger Leistungsträger und Rangnick-Vertraute aus der Vorsaison: Torhüter Peter Gulacsi, die Verteidiger Lukas Klostermann und Willi Orban sowie die Offensivkräfte Timo Werner, Yussuf Poulsen und Marcel Sabitzer.

Neue taktische Flexibilität

Gestärkt durch dieses national und international mittlerweile durchaus erprobte Korsett, formierte Nagelsmann innerhalb weniger Monate eine funktionierende Einheit, auch dank eigener Ideen und Maßnahmen. Während bei den Sachsen unter den Ex-Trainern Ralph Hasenhüttl und Rangnick das pressingorientierte 4-2-2-2-System fast schon eine vorgeschriebene Doktrin war, setzt Nagelsmann in Sachen Grundordnung auf etwas mehr Flexibilität. 

Unter dem gebürtigen Landsberger spielte Leipzig in der laufenden Saison neben dem gewohnten 4-2-2-2 auch schon mit Dreier- bzw. Fünferkette in der Abwehr sowie in verschiedenen Mittelfeld- bzw. Angriffsformationen. Ein starker Schnitt von 2,17 Punkten gibt Nagelsmann und seiner taktisch flexiblen Herangehensweise bislang absolut recht. 

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Neuzugänge noch in Nebenrollen

Angesichts der guten Punkte-Ausbeute kann Nagelsmann teilweise aufgekommene Kritik an den zu geringen Einsatzzeiten einiger Neuzugänge locker weglachen, zumal dem Coach auch gleich der Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff verbal zur Seite sprang. "Die Mannschaft ist überragend, noch besser als letzte Saison. Wir haben hochkarätige Spieler dazu geholt. Die brauchen zwar Zeit, haben aber alle das Potenzial, sich zu Stars zu entwickeln", erklärte der 44-Jährige kürzlich in der "Sportbild". 

Faktisch ist es aber dennoch richtig, dass die meisten Sommer-Neuzugänge bislang in Leipzig nur Nebenrollen haben. Hannes Wolf und Patrik Schick fehlten bzw. fehlen nach Verletzungen und müssen ebenso erst in die Mannschaft finden wie Chelsea-Leihgabe Ethan Ampadu oder Ademola Lookman. Von den Neuen konnte sich seit Saisonbeginn lediglich Christopher Nkunku regelmäßig zeigen. 16 Einsätze, drei Tore und sechs Vorlagen stehen für das frühere PSG-Talent in der Saison 2019/20 zu Buche.

Nagelsmann: Keine Ausstiegsklausel in Leipzig

Das offensichtlich behutsame Heranführen der Neuen kann also durchaus auch als geschickter Schachzug Nagelsmanns angesehen werden.

Umso glücklicher dürfte man angesichts der aktuellen Erfolge in Leipzig über den Umstand sein, dass Nagelsmann einen Vertrag bis 2023 unterschrieb - ohne Ausstiegsklausel im Übrigen, wie der Coach zuletzt bei "Wontorra on Tour" bei "Sky" persönlich bestätigte. "Eine Klausel wäre natürlich eine Garantie, dass du weggehen kannst, wenn was kommt. Aber die habe ich nicht drin. Von daher brauche ich mich damit auch nicht zu befassen."

Befassen muss sich Nagelsmann hingegen früher oder später mit der klaren Zielvorgabe bei seinem neuen Arbeitgeber. Wie Ex-Sportdirektor Ralf Rangnick schon 2015 der "Welt" bestätigte, will Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz in Zukunft Titel sehen. Bis 2024, also vor dem 80. Geburtstag Mateschitz', soll es mit dem ersten Meistertitel der Leipziger in der Bundesliga klappen.

Mit Nagelsmann hat der Klub dafür möglicherweise das bislang noch fehlende Mosaikteil gefunden. Und es würde zu seiner bisheriger Trainerkarriere passen, wenn Frühstarter Nagelsmann die Zielvorgabe Meistertitel deutlich vor 2024 erreicht. Vielleicht schon in dieser Spielzeit?

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