• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige
Sportliche Führung entlassen

Tabula rasa bei S04: Chaostage auf Schalke eskalieren

  • Aktualisiert: 28.02.2021
  • 12:34 Uhr
  • SID
Article Image Media
© Imago Images
Anzeige

Chaostage auf Schalke: S04 wechselt nach dem Spieler-Aufstand gegen Christian Gross seine komplette sportliche Leitung. Der Trainer und Sportvorstand Jochen Schneider müssen gehen, Peter Knäbel übernimmt.

München/Gelsenkirchen - Christian Gross schlich am Sonntagmorgen um kurz vor halb zehn mit gepackten Taschen zur Geschäftsstelle, seine schwarze Basecap tief ins Gesicht gezogen. Nach der letztlich erfolgreichen Spieler-Revolte musste sich der Trainer bei Schalke 04 seine Papiere holen - zusammen mit Sportvorstand Jochen Schneider.

Ein Paukenschlag und der letzte Akt in einem dramatischen Missverständnis.

Einen Tag nach dem peinlichen 1:5 (1:3)-Debakel bei Aufsteiger VfB Stuttgart machte das abgeschlagene Bundesliga-Schlusslicht Tabula rasa. Neben Gross (66) und Schneider (50), der nach knapp zwei Jahren ohnehin zum Saisonende hätte gehen sollen, wurden nach übereinstimmenden Medienberichten auch Sascha Riether (37), der Lizenzspieler-Koordinator, und Leiter Performance Werner Leuthard (59) geschasst.

Ein weiterer Tiefpunkt in der Horrorsaison in Königsblau, Fans hängten Banner im Stile von Traueranzeigen am Klubgelände auf.

Anzeige

Comeback der "Eurofighter"

Die sportliche Gesamtverantwortung trägt bis auf Weiteres Peter Knäbel. Mit Blick auf die Planungen für die neue Saison wird der Direktor Nachwuchs und Entwicklung wie bisher von U19-Chef-Trainer Norbert Elgert und Mike Büskens unterstützt.

Die Koordination der Lizenzspielerabteilung übernimmt bis zum Ende der Saison Gerald Asamoah, Manager der U23. Die für Montag (1.3.) angesetzte Trainingseinheit wird von den Athletik-Trainern geleitet.

Der Schweizer Gross, erst Ende Dezember als bereits vierter Trainer der Saison geholt, gewann nur eines von elf Pflichtspielen. Zuletzt putschten mehrere Führungsspieler, und am Samstag ging S04 auch noch beim VfB unter.

S04 dementiert Spieler-Revolte

"Für mich gibt es kein Aufgeben, nie", sagte der 66-Jährige noch nach der Pleite in Schwaben. Ein paar wenige versprengte Schalke-Fans hatten dort den abfahrenden Teambus mit den "peinlichsten Rebellen der Bundesliga" ("BAMS") mit Beschimpfungen verabschiedet.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.
Schalke 04
News

Schalkes Dauer-Misere: Nicht ein Alleinschuldiger

Der Abstieg von Schalke 04 scheint unausweichlich, Trainer Christian Gross soll Opfer einer "Revolte" seiner Spieler sein. Doch der Schweizer ist nicht der Hauptschuldige der königsblauen Misere, die auch für die Zukunft Probleme schafft.

  • 27.02.2021
  • 18:53 Uhr

Laut "Bild" hatten Kapitän Sead Kolasinac, Rio-Weltmeister Shkodran Mustafi und Rückkehrer Klaas-Jan Huntelaar bei Schneider und Riether die Ablösung des Trainers gefordert. Als Ersatz schlugen sie Eurofighter Mike Büskens und U19-Coach Norbert Elgert vor, die jedoch abwinkten.

Der Verein dementierte entsprechende Berichte. "Eine Revolution war da überhaupt nicht", betonte Riether in Stuttgart. Gab es denn diese Gespräche überhaupt? "Nein", sagte Mustafi kopfschüttelnd im ZDF. Haben sich die Medien das alles ausgedacht? Mustafi zuckte mit den Schulter und sagte knapp: "Wahrscheinlich."

Doch wenige Stunden später kam es zum großen Knall. Jetzt steht der designierte Absteiger ohne sportliche Führung da. Die ARD-Sportschau bescheinigte Schalke schon vor dem harten personellen Schnitt einen "Untergang an allen Fronten".

Schalke geht gegen Stuttgart unter

Das Grauen in Stuttgart hatte Gross meist wie zu einer Statue erstarrt in der linken Ecke seiner Coaching-Zone stehend verfolgt, die Hände tief in die Hosentaschen vergraben. Nach der Klatsche sprach er von einem "bitteren Tag". Es war sein 63. und letzter im Amt als Schalke-Trainer.

Doppelpacker Wataru Endo (10./26.), Sturmtank Sasa Kalajdzic (34.) mit seinem elften Saisontor sowie die eingewechselten Philipp Klement (88.) und Daniel Didavi (90.+2) sicherten dem VfB den erst zweiten Heimsieg dieser Spielzeit. Kolasinac konnte nur verkürzen (40.). Der eingewechselte Nabil Bentaleb vergab die Chance zum 2:3, als er mit einem Foulelfmeter an VfB-Torwart Gregor Kobel scheiterte (72.).

Anzeige

Die ersten drei Gegentore fielen, mal wieder, nach Standards. Gross musste einräumen, dass seine "gemischte Raum-Manndeckung" überhaupt nicht funktioniert hatte. Und die Rebellion der Profis? Konflikte sollten "unter vier Augen, offen, direkt" ausgetragen werden, sagte er, "das erwarte ich auch von solchen Spielern, die nicht mit mir umgehen können". Dazu kam es nun nicht mehr

Du willst die wichtigsten Fußball-News, Videos und Daten direkt auf Deinem Smartphone? Dann hole Dir die neue ran-App mit Push-Nachrichten für die wichtigsten News Deiner Lieblings-Sportart. Erhältlich im App-Store für Apple und Android.


© 2024 Seven.One Entertainment Group