Bundesliga - 2. Spieltag
RB Leipzig: Timo Werner sendet direkt Lebenszeichen und hat noch viel Luft nach oben
- Aktualisiert: 13.08.2022
- 19:59 Uhr
- ran.de
Timo Werner trifft bei seinem Comeback für RB Leipzig, bleibt ansonsten aber blass. Trotzdem ist seine Rückkehr ein erstes Lebenszeichen nach zwei schwierigen Jahren beim FC Chelsea.
München - Es war keine spektakuläre Rückkehr aber ein nicht zu unterschätzendes Lebenszeichen. Timo Werner traf bei seinem Leipzig-Comeback in der Bundesliga. 777 Tage nach seinem letzten Torerfolg für die Sachsen verwandelte der Stürmer seine erste Chance zum 1:0 und hatte damit entscheidenden Anteil, dass RB in Unterzahl gegen den 1. FC Köln am zweiten Spieltag immerhin ein 2:2 rettete.
Werner effektiv, wenn auch glücklich. Denn FC-Keeper Marvin Schwäbe flutschte der Ball aus 28 Metern slapstick-like durch die Arme. Am Ende interessiert die Entstehung des Tors aber niemanden mehr. Drin ist drin.
"Es war etwas Besonderes für mich, zurückzukommen nach zwei Jahren. Dann direkt zu treffen, auch wenn es glücklich war. Im Großen und Ganzen ein wirklich schöner Tag für mich", resümierte ein strahlender Werner nach Abpfiff am "Sky"-Mikrofon.
RB hatte den zuletzt erfolglosen Angreifer nach zwei durchwachsenen Jahren beim FC Chelsea für 20 Millionen Euro Ablöse zurückgekauft. Für Werner der verzweifelte Versuch, seine Karriere zu reanimieren.
Werner nicht richtig im Spiel
Sein 79. Bundesliga-Treffer darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Werners Motor auch in der Bundesliga noch stottert. Bis zur Auswechslung in der 67. Minute blieb der Rekordtorschütze der Leipziger unauffällig: keine weiteren Torschüsse, keine Vorlagen, mehr als jeder zweite Zweikampf ging verloren, Präsenz Fehlanzeige. "Er war nicht richtig im Spiel", befand "Sky"-Experte Didi Hamann kritisch.
Möglicherweise hätte RB-Trainer Domenico Tedesco den schnellen Konterstürmer auch in Unterzahl auf dem Rasen lassen sollen. Zugegeben, im Nachhinein eine müßige Diskussion.
Selbstvertrauen ist zurück
Dennoch zog Hamann ein positives Fazit: "Das Tor, das er macht. Aus 30 Metern zu schießen. Das hätte er bei Chelsea zuletzt nicht gemacht, weil das Selbstvertrauen gefehlt hatte." Immerhin das scheint zurück. Und Werner wäre nicht der erste Stürmer, dessen Knoten nach einem geglückten Debüt plötzlich wieder aufgeht.
Die "Konstellation aus Trainer und Fans" habe ihn bewogen, an die alte Wirkungsstätte zurückzukehren und auf viele Millionen Euro Gehalt zu verzichten. Vor allem aber die Sorge, bei der Weltmeisterschaft in Katar Ende des Jahres auf der Bank zu schmoren.
Denn ohne Spielpraxis beim FC Chelsea wäre das wohl das wahrscheinlichste Szenario gewesen. Werner gab dies zwischen den Zeilen durchaus zu.
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Werner: Leipzig war immer ein Teil von mir"
Im Endeffekt sei auch die "zeitliche Komponente" ausschlaggebend gewesen. "Ich wollte endlich ins Spielgeschehen eingreifen", so der Stürmer, der hinterherschob: "Aber Leipzig war immer ein Teil von mir. Hier bin ich groß geworden. Hier habe ich die größten Erfolge gefeiert, hier bin ich Nationalspieler geworden."
Damit er aber auch bei der WM in Katar (ab 20. November) eine wichtige Rolle spielt, muss in den nächsten Wochen eine deutliche Steigerung erfolgen. Das Stürmer-Glück des Tüchtigen hat er schon mal auf seiner Seite.