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Union Berlin bleibt im Fall Isco eisern - und das ist gut so! Ein Kommentar

  • Aktualisiert: 01.02.2023
  • 08:59 Uhr
  • ran.de
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© 2022 Getty Images/ Imago images
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Das von den Union-Verantwortlichen geschilderte Verhalten der Berater von Isco deutet nicht darauf hin, dass der Spanier für ein Engagement in Berlin brannte. Dass die Eisernen eisern blieben ist richtig, auch weil es durchaus Grund zu zweifeln gibt, ob Isco zu den Berlinern gepasst hätte. Ein Kommentar von ran-Mitarbeiter Christian Stüwe.

Von Christian Stüwe

Es wäre zweifellos spektakulär gewesen, Isco im Trikot des 1. FC Union Berlin zu sehen. Hätte der fünffache Champions-League-Sieger und langjährige Profi von Real Madrid die Eisernen auf ein neues Niveau heben können?

Wir werden es nie erfahren. Denn der Wechsel ist geplatzt.

Nach dem bestandenen Medizincheck wollten Iscos Berater laut Unions Sportdirektor Oliver Ruhnert Änderungen am bereits ausgehandelten Vertrag vornehmen. Dass es dabei um Geld ging, sagte Ruhnert bei "Sky" nicht. Man darf aber ziemlich sicher davon ausgehen.

Deutlicher wurde Union-Legende Torsten Mattuschka. Es habe am "raffgierigen Berater" gelegen, sagte der "Sky"-Experte vor dem Pokalspiel gegen Wolfsburg: "Sie haben gedacht, Medizincheck ist bestanden, Union muss bei den Forderungen mitgehen. Aber sie sind eisern geblieben. Isco, Tschüß. Das wars", erklärte Mattuschka weiter.

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Wie ernst meinte es Isco mit Union?

Und tatsächlich kann man Union dazu beglückwünschen, im Fall Isco eisern geblieben zu sein. Denn das von Union-Seite geschilderte Verhalten der Isco-Berater deutet nicht darauf hin, dass der frühere spanische Nationalspieler für ein Engagement in der Hauptstadt brannte. Es deutet eher darauf hin, dass der zuletzt beim FC Sevilla aussortierte und vereinslose 30-Jährige einfach einen möglichst gut dotierten Job suchte.

Isco (l.) wechselt doch nicht zu Union Berlin
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Union-Transfer von Ex-Real-Star Isco geplatzt

Der mit Spannung erwartete Sensations-Transfer von Isco zum Fußball-Bundesligisten Union Berlin ist auf der Zielgeraden geplatzt.

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Trotzdem hätte Isco selbstverständlich eine Bereicherung für Union und die ganze Bundesliga sein können. Die Berliner, die auf dem Weg zu einer Spitzenmannschaft sind, hatten sich von Isco vor allem gegen tiefstehende Gegner Lösungen bei Ballbesitz und mehr Kreativität im Mittelfeld erhofft. Dass Isco diese Fähigkeiten schon auf höchstem Niveau unter Beweis gestellt hat, steht außer Frage.

Gleichzeitig wäre die Verpflichtung des Spaniers mit dem glanzvollem Namen eine Ansage an die Konkurrenz gewesen, dass sich Union als ein Verein versteht, der in der Bundesliga dauerhaft ganz oben dabei sein will und die erste Qualifikation für die Champions League anpeilt.

Auf der anderen Seite hätte der Transfer aber auch große Risiken mit sich gebracht. Schon der geplatzte Wechsel bestimmte am Dienstag deutschlandweit die Schlagzeilen und überschattete beinahe das Pokalspiel gegen die Wölfe. Was wäre gewesen, wenn Isco vielleicht mal auf der Bank gesessen hätte? Oder vielleicht doch nicht zum Fußball der Eisernen gepasst hätte? Schließlich war Isco bei aller Genialität nie für harte Arbeit und Tempoläufe bekannt.

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Wie gut ist Isco noch?

Außerdem gibt es auch durchaus berechtigte Zweifel daran, wie gut Isco tatsächlich noch ist. Beim FC Sevilla lief es zuletzt nicht rund, der einst prognostizierte große Durchbruch zum Weltklasse-Spielmacher blieb ihm auch in seiner titelreichen Zeit bei Real Madrid verwehrt.

Union Berlin hat es auch ohne Isco auf den zweiten Platz der Bundesliga geschafft, nur einen Punkt hinter dem FC Bayern München. Am Dienstag lieferte die Mannschaft trotz des Theaters um den Beinahe-Kollegen Isco Wolfsburg einen großen Pokalfight, drehte die Partie und zog am Ende mit zehn Mann ins Viertelfinale ein.

Trainer Urs Fischer hat eine Mannschaft geformt, die zusammenhält, in der einer für den anderen kämpft. Ob Isco sich in dieses Kollektiv eingefügt hätte? Wir werden es nie erfahren. Aber die von den Union-Verantwortlichen geschilderten Umstände des geplatzten Transfers deuten nicht auf einen bescheidenen Teamplayer hin.

Union ist im Fall Isco eisern geblieben. Und das ist auch gut so.


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