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FC Barcelona gegen FC Bayern: 396 Tage später - die desaströse Barca-Chronik seit dem 2:8


                <strong>Der Anfang vom Ende </strong><br>
                Vor etwas mehr als einem Jahr sieht die Welt in Echtzeit dabei zu, wie eine Fußballmannschaft in Trümmer gelegt wird. Das 8:2 des FC Bayern über den FC Barcelona im Champions-League-Viertelfinale wirkt vor dem erneuten Aufeinandertreffen der beiden europäischen Größen (am Dienstag um 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) immer noch epochal, im Fußball-Almanach ist es gefettet, unterstrichen und kursiv geschrieben.
Der Anfang vom Ende
Vor etwas mehr als einem Jahr sieht die Welt in Echtzeit dabei zu, wie eine Fußballmannschaft in Trümmer gelegt wird. Das 8:2 des FC Bayern über den FC Barcelona im Champions-League-Viertelfinale wirkt vor dem erneuten Aufeinandertreffen der beiden europäischen Größen (am Dienstag um 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) immer noch epochal, im Fußball-Almanach ist es gefettet, unterstrichen und kursiv geschrieben.
© imago

                <strong>Symptom einer Krankheit</strong><br>
                Der katalanische Verein, dessen Motto "Mehr als ein Klub" lautet, ist an diesem Abend in Lissabon weniger als ein Klub, weniger als eine Mannschaft, weniger als Lionel Messi, weniger als elf Individuen auf dem Platz. Viele denken, die Demütigung müsse der Tiefpunkt des einst so stolzen und stilprägenden Klubs sein, doch sie ist nur ein weiteres Symptom einer krankenden Institution. Es soll noch schlimmer kommen. ran zeigt, was seit dem 8:2 am 14. August 2020 passiert ist.
Symptom einer Krankheit
Der katalanische Verein, dessen Motto "Mehr als ein Klub" lautet, ist an diesem Abend in Lissabon weniger als ein Klub, weniger als eine Mannschaft, weniger als Lionel Messi, weniger als elf Individuen auf dem Platz. Viele denken, die Demütigung müsse der Tiefpunkt des einst so stolzen und stilprägenden Klubs sein, doch sie ist nur ein weiteres Symptom einer krankenden Institution. Es soll noch schlimmer kommen. ran zeigt, was seit dem 8:2 am 14. August 2020 passiert ist.
© Peter Schatz / Pool

                <strong>Personelle Folgen</strong><br>
                Der großen Erschütterung folgen einige unmittelbare Nachbeben: Drei Tage nach dem 2:8 muss Trainer Quique Setien gehen. Sportdirektor Eric Abidal folgt tags darauf. Setien verklagt seinen Ex-Klub sogar, dieser habe ihn weder entschädigt noch etwas angeboten und "nicht einmal angerufen, um mir mitzuteilen, dass ich entlassen wurde", moniert der Trainer bei "Radio Marca". Drei Monate später einigen sich die Parteien.
Personelle Folgen
Der großen Erschütterung folgen einige unmittelbare Nachbeben: Drei Tage nach dem 2:8 muss Trainer Quique Setien gehen. Sportdirektor Eric Abidal folgt tags darauf. Setien verklagt seinen Ex-Klub sogar, dieser habe ihn weder entschädigt noch etwas angeboten und "nicht einmal angerufen, um mir mitzuteilen, dass ich entlassen wurde", moniert der Trainer bei "Radio Marca". Drei Monate später einigen sich die Parteien.
© Panoramic / POOL / UEFA

                <strong>Die Bombe nach der Implosion</strong><br>
                Am 25. August bestätigt der FC Barcelona eine Meldung, die so unwahrscheinlich erschien wie, nun ja, eine 2:8-Niederlage gegen Bayern: Lionel Messi will den Klub verlassen, er hat seinen Vertrag einseitig aufgelöst. Eine Klausel ermöglicht ihm theoretisch diesen Schritt. Doch bei Barca ist selten etwas einfach. Die gesetzte Frist ist abgelaufen, Messi argumentiert, dass sie verlängert werden muss, weil die Saison wegen der Pandemie auch länger lief. Barca sieht die Kündigung als unwirksam - der Verband schlägt sich auf die Seite des Klubs. Dann gibt Messi ein Interview …
Die Bombe nach der Implosion
Am 25. August bestätigt der FC Barcelona eine Meldung, die so unwahrscheinlich erschien wie, nun ja, eine 2:8-Niederlage gegen Bayern: Lionel Messi will den Klub verlassen, er hat seinen Vertrag einseitig aufgelöst. Eine Klausel ermöglicht ihm theoretisch diesen Schritt. Doch bei Barca ist selten etwas einfach. Die gesetzte Frist ist abgelaufen, Messi argumentiert, dass sie verlängert werden muss, weil die Saison wegen der Pandemie auch länger lief. Barca sieht die Kündigung als unwirksam - der Verband schlägt sich auf die Seite des Klubs. Dann gibt Messi ein Interview …
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>Messis Zeugnis: ein Desaster</strong><br>
                Am 4. September sagt Messi, er habe den Verantwortlichen schon das gesamte Jahr über mitgeteilt, Barca verlassen zu wollen, dass er seine letzten Jahre als Fußballer glücklich verbringen wolle, was beim FC Barcelona nicht mehr der Fall gewesen wäre, und dass Präsident Josep Maria Bartomeu ihm immer versichert hätte, er könne sich am Saisonende entscheiden. Messi wirft Bartomeu vor, sein Wort nicht gehalten zu haben, verkündet aber, seinen bis 2021 laufenden Vertrag zu erfüllen, da er gegen den Verein nicht vor Gericht ziehen wolle. Das Management um Bartomeu nennt er ein "Desaster".
Messis Zeugnis: ein Desaster
Am 4. September sagt Messi, er habe den Verantwortlichen schon das gesamte Jahr über mitgeteilt, Barca verlassen zu wollen, dass er seine letzten Jahre als Fußballer glücklich verbringen wolle, was beim FC Barcelona nicht mehr der Fall gewesen wäre, und dass Präsident Josep Maria Bartomeu ihm immer versichert hätte, er könne sich am Saisonende entscheiden. Messi wirft Bartomeu vor, sein Wort nicht gehalten zu haben, verkündet aber, seinen bis 2021 laufenden Vertrag zu erfüllen, da er gegen den Verein nicht vor Gericht ziehen wolle. Das Management um Bartomeu nennt er ein "Desaster".
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>Verein ohne Führung</strong><br>
                Der Druck auf Bartomeu erhöht sich durch Messis Worte noch einmal. Obwohl er vieles versucht, um weiter auf dem Präsidentenstuhl zu sitzen, erklärt er am 27. Oktober nach sechs Jahren an der Spitze seinen Rücktritt als Oberhaupt des FC Barcelona. Mit ihm verlässt auch der gesamte Vorstand den katalanischen Klub.
Verein ohne Führung
Der Druck auf Bartomeu erhöht sich durch Messis Worte noch einmal. Obwohl er vieles versucht, um weiter auf dem Präsidentenstuhl zu sitzen, erklärt er am 27. Oktober nach sechs Jahren an der Spitze seinen Rücktritt als Oberhaupt des FC Barcelona. Mit ihm verlässt auch der gesamte Vorstand den katalanischen Klub.
© imago images/Agencia EFE

                <strong>Mehr Schulden als Tore</strong><br>
                2021 beginnt nicht mit den besten Nachrichten für alle Fans von Barcelona. Es stellt sich heraus, dass der Verein mehr Schulden angehäuft hat als Lionel Messi Tore. Unglaubliche 1,17 Milliarden Euro ist der Berg groß, gibt Barca am 26. Januar bekannt. Wenige Tage später veröffentlicht "El Mundo" eine Recherche, wonach Messis Gehalt für vier Jahre 555.237.619 Euro beträgt. Es ist das mit Abstand höchste Salär der Weltsportgeschichte - und eine der Erklärungen für die immense Verschuldung des Vereins.
Mehr Schulden als Tore
2021 beginnt nicht mit den besten Nachrichten für alle Fans von Barcelona. Es stellt sich heraus, dass der Verein mehr Schulden angehäuft hat als Lionel Messi Tore. Unglaubliche 1,17 Milliarden Euro ist der Berg groß, gibt Barca am 26. Januar bekannt. Wenige Tage später veröffentlicht "El Mundo" eine Recherche, wonach Messis Gehalt für vier Jahre 555.237.619 Euro beträgt. Es ist das mit Abstand höchste Salär der Weltsportgeschichte - und eine der Erklärungen für die immense Verschuldung des Vereins.
© imago images/Shutterstock

                <strong>Die Polizei zu Besuch</strong><br>
                Mit der Verschuldung hat die Razzia der Barca-Büros am 1. März nichts zu tun. Es geht der katalanischen Polizei um Beweise für eine angebliche Verleumdungskampagne gegen Gegner, Spieler und Vereinslegenden, die unter dem Namen Barcagate bekannt wurde. Ex-Präsident Bartomeu hatte eine Firma angeheuert, um das Image des Vereins in den sozialen Medien zu verbessern. Bartomeu wird sogar kurzzeitig festgenommen.
Die Polizei zu Besuch
Mit der Verschuldung hat die Razzia der Barca-Büros am 1. März nichts zu tun. Es geht der katalanischen Polizei um Beweise für eine angebliche Verleumdungskampagne gegen Gegner, Spieler und Vereinslegenden, die unter dem Namen Barcagate bekannt wurde. Ex-Präsident Bartomeu hatte eine Firma angeheuert, um das Image des Vereins in den sozialen Medien zu verbessern. Bartomeu wird sogar kurzzeitig festgenommen.
© imago images/ZUMA Press

                <strong>Neuer Präsident, alte Ziele</strong><br>
                Am 7. März wird Joan Laporta zum neuen Barca-Präsidenten gewählt. Eines seiner großen Ziele: Messi im Klub halten.
Neuer Präsident, alte Ziele
Am 7. März wird Joan Laporta zum neuen Barca-Präsidenten gewählt. Eines seiner großen Ziele: Messi im Klub halten.
© imago images/Xinhua

                <strong>Ende einer Ära</strong><br>
                Doch dieses Vorhaben gestaltet sich schwierig. Barca ist knapp bei Kasse, Messi verdient viel, die Gehaltsregeln des spanischen Fußballs sind streng. Am 5. August gibt Barca bekannt, dass eine Vertragsverlängerung mit Messi gescheitert sei und dieser den Verein nach 21 Jahren verlassen werde. "Strukturelle und finanzielle Hindernisse" seien der Grund dafür.
Ende einer Ära
Doch dieses Vorhaben gestaltet sich schwierig. Barca ist knapp bei Kasse, Messi verdient viel, die Gehaltsregeln des spanischen Fußballs sind streng. Am 5. August gibt Barca bekannt, dass eine Vertragsverlängerung mit Messi gescheitert sei und dieser den Verein nach 21 Jahren verlassen werde. "Strukturelle und finanzielle Hindernisse" seien der Grund dafür.
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>Schuldzuweisungen</strong><br>
                Zwar habe man sich mit Messi auf einen Fünfjahresvertrag geeinigt, erklärt Laporta, doch die Liga hätte dies nicht akzeptiert, da Barcas Gehaltsausgaben bei einem Vertragsabschluss 110 Prozent der Einnahmen betragen hätten. Erlaubt seien aber nur "65 bis 70 Prozent". Angeblich hatte Messi eingewilligt, seine Bruttobezüge von weit mehr als 100 Millionen Euro jährlich um die Hälfte zu senken. Laporta schob die Schuld der Liga und Vorgänger Bartomeu zu, unter dessen Führung "schreckliche Entscheidungen" getroffen worden seien und der mit seinem "katastrophalen Management" ein "furchtbares Erbe" hinterlassen habe.
Schuldzuweisungen
Zwar habe man sich mit Messi auf einen Fünfjahresvertrag geeinigt, erklärt Laporta, doch die Liga hätte dies nicht akzeptiert, da Barcas Gehaltsausgaben bei einem Vertragsabschluss 110 Prozent der Einnahmen betragen hätten. Erlaubt seien aber nur "65 bis 70 Prozent". Angeblich hatte Messi eingewilligt, seine Bruttobezüge von weit mehr als 100 Millionen Euro jährlich um die Hälfte zu senken. Laporta schob die Schuld der Liga und Vorgänger Bartomeu zu, unter dessen Führung "schreckliche Entscheidungen" getroffen worden seien und der mit seinem "katastrophalen Management" ein "furchtbares Erbe" hinterlassen habe.
© imago images/Agencia EFE

                <strong>Ganz Barcelona weint</strong><br>
                Messi verabschiedet sich am 5. August unter Tränen von Klub, Mitspielern und Fans: "In den vergangenen Tagen habe ich viel nachgedacht, was ich eigentlich sagen kann. Die Wahrheit ist: Mir fällt einfach nichts ein", sagt er nach über 21 Jahren im Barca-Trikot. "Das ist der Klub, den ich liebe, und das ist nicht der Moment, den ich so erwartet habe."
Ganz Barcelona weint
Messi verabschiedet sich am 5. August unter Tränen von Klub, Mitspielern und Fans: "In den vergangenen Tagen habe ich viel nachgedacht, was ich eigentlich sagen kann. Die Wahrheit ist: Mir fällt einfach nichts ein", sagt er nach über 21 Jahren im Barca-Trikot. "Das ist der Klub, den ich liebe, und das ist nicht der Moment, den ich so erwartet habe."
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>Jahr eins nach Messi</strong><br>
                Für Barcelona beginnt der Neuaufbau. Jahr eins n. M. (nach Messi) gestaltet sich schwierig, denn die finanzielle Lage ist weiterhin knifflig. Lange ist unklar, ob Zugänge wie Memphis Depay oder Sergio Agüero die Spielerlaubnis von der Liga erhalten. Am letzten Tag des Transferfensters verlässt noch Antoine Griezmann den Verein. Die Neuankömmlinge dürfen spielen.
Jahr eins nach Messi
Für Barcelona beginnt der Neuaufbau. Jahr eins n. M. (nach Messi) gestaltet sich schwierig, denn die finanzielle Lage ist weiterhin knifflig. Lange ist unklar, ob Zugänge wie Memphis Depay oder Sergio Agüero die Spielerlaubnis von der Liga erhalten. Am letzten Tag des Transferfensters verlässt noch Antoine Griezmann den Verein. Die Neuankömmlinge dürfen spielen.
© imago images/Alterphotos

                <strong>Gesichter des Neuanfangs</strong><br>
                Das Gerüst des Barca-Kaders setzt sich aus erfahrenen Akteuren wie Torhüter Marc-Andre ter Stegen, Gerard Pique, Jordi Alba und Sergio Busquets zusammen. Auch einige spannende Talente gibt's im Camp Nou wieder zu sehen: Sergino Dest, Pedri, Eric Garcia und Ansu Fati lauten die wichtigsten Namen. Auch der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele gehört dazu, fehlt am Dienstag aber ebenso verletzt wie Sturm-Routinier Agüero. Gewinnen will Barca am 14. September gegen die Bayern trotzdem. Es wäre womöglich der erhoffte Neuanfang. Dann 396 Tage nach jenem 8:2. Dem Anfang vom Ende.
Gesichter des Neuanfangs
Das Gerüst des Barca-Kaders setzt sich aus erfahrenen Akteuren wie Torhüter Marc-Andre ter Stegen, Gerard Pique, Jordi Alba und Sergio Busquets zusammen. Auch einige spannende Talente gibt's im Camp Nou wieder zu sehen: Sergino Dest, Pedri, Eric Garcia und Ansu Fati lauten die wichtigsten Namen. Auch der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele gehört dazu, fehlt am Dienstag aber ebenso verletzt wie Sturm-Routinier Agüero. Gewinnen will Barca am 14. September gegen die Bayern trotzdem. Es wäre womöglich der erhoffte Neuanfang. Dann 396 Tage nach jenem 8:2. Dem Anfang vom Ende.
© imago images/AFLOSPORT

                <strong>Der Anfang vom Ende </strong><br>
                Vor etwas mehr als einem Jahr sieht die Welt in Echtzeit dabei zu, wie eine Fußballmannschaft in Trümmer gelegt wird. Das 8:2 des FC Bayern über den FC Barcelona im Champions-League-Viertelfinale wirkt vor dem erneuten Aufeinandertreffen der beiden europäischen Größen (am Dienstag um 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) immer noch epochal, im Fußball-Almanach ist es gefettet, unterstrichen und kursiv geschrieben.

                <strong>Symptom einer Krankheit</strong><br>
                Der katalanische Verein, dessen Motto "Mehr als ein Klub" lautet, ist an diesem Abend in Lissabon weniger als ein Klub, weniger als eine Mannschaft, weniger als Lionel Messi, weniger als elf Individuen auf dem Platz. Viele denken, die Demütigung müsse der Tiefpunkt des einst so stolzen und stilprägenden Klubs sein, doch sie ist nur ein weiteres Symptom einer krankenden Institution. Es soll noch schlimmer kommen. ran zeigt, was seit dem 8:2 am 14. August 2020 passiert ist.

                <strong>Personelle Folgen</strong><br>
                Der großen Erschütterung folgen einige unmittelbare Nachbeben: Drei Tage nach dem 2:8 muss Trainer Quique Setien gehen. Sportdirektor Eric Abidal folgt tags darauf. Setien verklagt seinen Ex-Klub sogar, dieser habe ihn weder entschädigt noch etwas angeboten und "nicht einmal angerufen, um mir mitzuteilen, dass ich entlassen wurde", moniert der Trainer bei "Radio Marca". Drei Monate später einigen sich die Parteien.

                <strong>Die Bombe nach der Implosion</strong><br>
                Am 25. August bestätigt der FC Barcelona eine Meldung, die so unwahrscheinlich erschien wie, nun ja, eine 2:8-Niederlage gegen Bayern: Lionel Messi will den Klub verlassen, er hat seinen Vertrag einseitig aufgelöst. Eine Klausel ermöglicht ihm theoretisch diesen Schritt. Doch bei Barca ist selten etwas einfach. Die gesetzte Frist ist abgelaufen, Messi argumentiert, dass sie verlängert werden muss, weil die Saison wegen der Pandemie auch länger lief. Barca sieht die Kündigung als unwirksam - der Verband schlägt sich auf die Seite des Klubs. Dann gibt Messi ein Interview …

                <strong>Messis Zeugnis: ein Desaster</strong><br>
                Am 4. September sagt Messi, er habe den Verantwortlichen schon das gesamte Jahr über mitgeteilt, Barca verlassen zu wollen, dass er seine letzten Jahre als Fußballer glücklich verbringen wolle, was beim FC Barcelona nicht mehr der Fall gewesen wäre, und dass Präsident Josep Maria Bartomeu ihm immer versichert hätte, er könne sich am Saisonende entscheiden. Messi wirft Bartomeu vor, sein Wort nicht gehalten zu haben, verkündet aber, seinen bis 2021 laufenden Vertrag zu erfüllen, da er gegen den Verein nicht vor Gericht ziehen wolle. Das Management um Bartomeu nennt er ein "Desaster".

                <strong>Verein ohne Führung</strong><br>
                Der Druck auf Bartomeu erhöht sich durch Messis Worte noch einmal. Obwohl er vieles versucht, um weiter auf dem Präsidentenstuhl zu sitzen, erklärt er am 27. Oktober nach sechs Jahren an der Spitze seinen Rücktritt als Oberhaupt des FC Barcelona. Mit ihm verlässt auch der gesamte Vorstand den katalanischen Klub.

                <strong>Mehr Schulden als Tore</strong><br>
                2021 beginnt nicht mit den besten Nachrichten für alle Fans von Barcelona. Es stellt sich heraus, dass der Verein mehr Schulden angehäuft hat als Lionel Messi Tore. Unglaubliche 1,17 Milliarden Euro ist der Berg groß, gibt Barca am 26. Januar bekannt. Wenige Tage später veröffentlicht "El Mundo" eine Recherche, wonach Messis Gehalt für vier Jahre 555.237.619 Euro beträgt. Es ist das mit Abstand höchste Salär der Weltsportgeschichte - und eine der Erklärungen für die immense Verschuldung des Vereins.

                <strong>Die Polizei zu Besuch</strong><br>
                Mit der Verschuldung hat die Razzia der Barca-Büros am 1. März nichts zu tun. Es geht der katalanischen Polizei um Beweise für eine angebliche Verleumdungskampagne gegen Gegner, Spieler und Vereinslegenden, die unter dem Namen Barcagate bekannt wurde. Ex-Präsident Bartomeu hatte eine Firma angeheuert, um das Image des Vereins in den sozialen Medien zu verbessern. Bartomeu wird sogar kurzzeitig festgenommen.

                <strong>Neuer Präsident, alte Ziele</strong><br>
                Am 7. März wird Joan Laporta zum neuen Barca-Präsidenten gewählt. Eines seiner großen Ziele: Messi im Klub halten.

                <strong>Ende einer Ära</strong><br>
                Doch dieses Vorhaben gestaltet sich schwierig. Barca ist knapp bei Kasse, Messi verdient viel, die Gehaltsregeln des spanischen Fußballs sind streng. Am 5. August gibt Barca bekannt, dass eine Vertragsverlängerung mit Messi gescheitert sei und dieser den Verein nach 21 Jahren verlassen werde. "Strukturelle und finanzielle Hindernisse" seien der Grund dafür.

                <strong>Schuldzuweisungen</strong><br>
                Zwar habe man sich mit Messi auf einen Fünfjahresvertrag geeinigt, erklärt Laporta, doch die Liga hätte dies nicht akzeptiert, da Barcas Gehaltsausgaben bei einem Vertragsabschluss 110 Prozent der Einnahmen betragen hätten. Erlaubt seien aber nur "65 bis 70 Prozent". Angeblich hatte Messi eingewilligt, seine Bruttobezüge von weit mehr als 100 Millionen Euro jährlich um die Hälfte zu senken. Laporta schob die Schuld der Liga und Vorgänger Bartomeu zu, unter dessen Führung "schreckliche Entscheidungen" getroffen worden seien und der mit seinem "katastrophalen Management" ein "furchtbares Erbe" hinterlassen habe.

                <strong>Ganz Barcelona weint</strong><br>
                Messi verabschiedet sich am 5. August unter Tränen von Klub, Mitspielern und Fans: "In den vergangenen Tagen habe ich viel nachgedacht, was ich eigentlich sagen kann. Die Wahrheit ist: Mir fällt einfach nichts ein", sagt er nach über 21 Jahren im Barca-Trikot. "Das ist der Klub, den ich liebe, und das ist nicht der Moment, den ich so erwartet habe."

                <strong>Jahr eins nach Messi</strong><br>
                Für Barcelona beginnt der Neuaufbau. Jahr eins n. M. (nach Messi) gestaltet sich schwierig, denn die finanzielle Lage ist weiterhin knifflig. Lange ist unklar, ob Zugänge wie Memphis Depay oder Sergio Agüero die Spielerlaubnis von der Liga erhalten. Am letzten Tag des Transferfensters verlässt noch Antoine Griezmann den Verein. Die Neuankömmlinge dürfen spielen.

                <strong>Gesichter des Neuanfangs</strong><br>
                Das Gerüst des Barca-Kaders setzt sich aus erfahrenen Akteuren wie Torhüter Marc-Andre ter Stegen, Gerard Pique, Jordi Alba und Sergio Busquets zusammen. Auch einige spannende Talente gibt's im Camp Nou wieder zu sehen: Sergino Dest, Pedri, Eric Garcia und Ansu Fati lauten die wichtigsten Namen. Auch der Ex-Dortmunder Ousmane Dembele gehört dazu, fehlt am Dienstag aber ebenso verletzt wie Sturm-Routinier Agüero. Gewinnen will Barca am 14. September gegen die Bayern trotzdem. Es wäre womöglich der erhoffte Neuanfang. Dann 396 Tage nach jenem 8:2. Dem Anfang vom Ende.

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