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Pleiten, Schwalben, Grabenkämpfe: Spaniens Fußball in der Sinnkrise


                <strong>Pleiten, Schwalben, Grabenkämpfe: Spaniens Fußball in der Sinnkrise</strong><br>
                Real Madrid verliert daheim gegen ein Team aus Transnistrien, der FC Barcelona ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die jüngsten Champions-League-Resultate sind Symptome der Krise des spanischen Fußballs. Die Liga ist zerstritten, Trainer kritisieren die Attraktivität des Fußballs, die Stars fliehen ins Ausland. ran wirft einen Blick auf die spanische Sinnkrise im Fußball.
Pleiten, Schwalben, Grabenkämpfe: Spaniens Fußball in der Sinnkrise
Real Madrid verliert daheim gegen ein Team aus Transnistrien, der FC Barcelona ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die jüngsten Champions-League-Resultate sind Symptome der Krise des spanischen Fußballs. Die Liga ist zerstritten, Trainer kritisieren die Attraktivität des Fußballs, die Stars fliehen ins Ausland. ran wirft einen Blick auf die spanische Sinnkrise im Fußball.
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                <strong>Real und Barca blamieren sich in der Champions League</strong><br>
                In den spanischen Medien regierten an diesem zweiten Champions-League-Spieltag die Krisenberichte: Real Madrid erlitt gegen Sheriff Tiraspol eine der sensationellsten Blamagen der Wettbewerbsgeschichte. Barca kam bei Benfica mit 0:3 unter die Räder und ist aktuell punkt- und torlos Gruppenletzter.
Real und Barca blamieren sich in der Champions League
In den spanischen Medien regierten an diesem zweiten Champions-League-Spieltag die Krisenberichte: Real Madrid erlitt gegen Sheriff Tiraspol eine der sensationellsten Blamagen der Wettbewerbsgeschichte. Barca kam bei Benfica mit 0:3 unter die Räder und ist aktuell punkt- und torlos Gruppenletzter.
© 2021 Getty Images

                <strong>Auch andere Teams schwächeln: Nur zwei Siege in zehn Spielen</strong><br>
                Doch auch die anderen spanischen Teams schwächelten: Villarreal verlor die Neuauflage des Europa-League-Finals gegen Manchester United mit 1:2 und ist weiter sieglos. Der FC Sevilla rettete dank eines Elfmetergeschenks gerade noch ein 1:1 in Wolfsburg und damit das zweite Remis im zweiten Spiel. Meister Atletico Madrid gewann an diesem Spieltag als einziges der fünf spanischen Teams im Wettbewerb mit 2:1 gegen den AC Mailand. Es war erst der zweite Sieg einer spanischen Mannschaft im zehnten Saisonspiel in diesem Wettbewerb.
Auch andere Teams schwächeln: Nur zwei Siege in zehn Spielen
Doch auch die anderen spanischen Teams schwächelten: Villarreal verlor die Neuauflage des Europa-League-Finals gegen Manchester United mit 1:2 und ist weiter sieglos. Der FC Sevilla rettete dank eines Elfmetergeschenks gerade noch ein 1:1 in Wolfsburg und damit das zweite Remis im zweiten Spiel. Meister Atletico Madrid gewann an diesem Spieltag als einziges der fünf spanischen Teams im Wettbewerb mit 2:1 gegen den AC Mailand. Es war erst der zweite Sieg einer spanischen Mannschaft im zehnten Saisonspiel in diesem Wettbewerb.
© 2021 Getty Images

                <strong>Von der attraktivsten zur langsamsten Liga Europas</strong><br>
                Noch vor wenigen Jahren galt die spanische Liga als Leckerbissen. Sie stand für Tore satt und technisch feinen Fußball - selbst bei Mittelfeldteams. Das hat sich inzwischen geändert. Mit 2,38 Toren pro Spiel in dieser Saison ist keine Top-Liga so torarm wie die spanische. In der italienischen Serie A fällt im Schnitt fast ein Tor mehr pro Partie (3,23). Verschleppung statt Spektakel also. Dazu passt, dass keine Top-Liga so überaltert ist: 27,5 Jahre alt ist der durchschnittliche La-Liga-Kicker. So alt wie in keiner anderen der europäischen Top-Ligen.
Von der attraktivsten zur langsamsten Liga Europas
Noch vor wenigen Jahren galt die spanische Liga als Leckerbissen. Sie stand für Tore satt und technisch feinen Fußball - selbst bei Mittelfeldteams. Das hat sich inzwischen geändert. Mit 2,38 Toren pro Spiel in dieser Saison ist keine Top-Liga so torarm wie die spanische. In der italienischen Serie A fällt im Schnitt fast ein Tor mehr pro Partie (3,23). Verschleppung statt Spektakel also. Dazu passt, dass keine Top-Liga so überaltert ist: 27,5 Jahre alt ist der durchschnittliche La-Liga-Kicker. So alt wie in keiner anderen der europäischen Top-Ligen.
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                <strong>Zeitspiel und Unsportlichkeiten: Trainer fällt vernichtendes Urteil</strong><br>
                Seit 2004 ist Trainer Manuel Pellegrini ein Dauergast in der spanischen Liga. Der aktuelle Coach von Real Betis fällte in dieser Saison ein vernichtendes Urteil über den aktuellen Zustand des spanischen Fußballs: "La Liga ist die langsamste Liga in Europa, mit dem geringsten Anteil an echtem Fußball. Die Leute wollen eine Show sehen, und wir bieten sie ihnen nicht. Die meisten Zeitschindereien, die meisten Schwalben, es ist eine Schande."
Zeitspiel und Unsportlichkeiten: Trainer fällt vernichtendes Urteil
Seit 2004 ist Trainer Manuel Pellegrini ein Dauergast in der spanischen Liga. Der aktuelle Coach von Real Betis fällte in dieser Saison ein vernichtendes Urteil über den aktuellen Zustand des spanischen Fußballs: "La Liga ist die langsamste Liga in Europa, mit dem geringsten Anteil an echtem Fußball. Die Leute wollen eine Show sehen, und wir bieten sie ihnen nicht. Die meisten Zeitschindereien, die meisten Schwalben, es ist eine Schande."
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                <strong>Die Stars gehen lieber nach Paris und England</strong><br>
                Es ist nicht lange her, dass mit Cristiano Ronaldo, Neymar und Lionel Messi die drei größten Fußballstars der Welt in Spanien kickten. Das war einmal. Kylian Mbappe stürmt noch immer in Frankreich, trotz aller Real-Gerüchte, und die englischen Topklubs rüsten ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste immer weiter auf. Im internationalen Wettrennen der Oligarchen und Scheichtümer müssen die maroden spanischen Topklubs aktuell ebenso abreißen lassen wie die Bundesliga. Doch die hat immerhin noch die beiden derzeit aufregendsten Stürmer der Welt, Robert Lewandowski und Erling Haaland, zu bieten.
Die Stars gehen lieber nach Paris und England
Es ist nicht lange her, dass mit Cristiano Ronaldo, Neymar und Lionel Messi die drei größten Fußballstars der Welt in Spanien kickten. Das war einmal. Kylian Mbappe stürmt noch immer in Frankreich, trotz aller Real-Gerüchte, und die englischen Topklubs rüsten ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste immer weiter auf. Im internationalen Wettrennen der Oligarchen und Scheichtümer müssen die maroden spanischen Topklubs aktuell ebenso abreißen lassen wie die Bundesliga. Doch die hat immerhin noch die beiden derzeit aufregendsten Stürmer der Welt, Robert Lewandowski und Erling Haaland, zu bieten.
© 2021 Getty Images

                <strong>Die Super League droht noch immer</strong><br>
                Und auch hinter den Kulissen kracht es gewaltig. Der Vorstoß der Topklubs Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid einer europäischen Super League hat die spanische Liga geschwächt – zumal Real und Barca noch immer an dem Projekt festhalten. Die Strafandrohung der UEFA wurde inzwischen nach einer richterlichen Androhung aus Spanien kassiert. Ein Ausschluss aus der Champions League droht den Abtrünnigen damit nicht mehr. Damit hat auch die Liga schlechte Karten im Kräftemessen mit den großen Klubs, die aus finanzieller Notwendigkeit auf die Super League drängen. In keinem Land schwelt dieser Konflikt derzeit so offen wie in Spanien.
Die Super League droht noch immer
Und auch hinter den Kulissen kracht es gewaltig. Der Vorstoß der Topklubs Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid einer europäischen Super League hat die spanische Liga geschwächt – zumal Real und Barca noch immer an dem Projekt festhalten. Die Strafandrohung der UEFA wurde inzwischen nach einer richterlichen Androhung aus Spanien kassiert. Ein Ausschluss aus der Champions League droht den Abtrünnigen damit nicht mehr. Damit hat auch die Liga schlechte Karten im Kräftemessen mit den großen Klubs, die aus finanzieller Notwendigkeit auf die Super League drängen. In keinem Land schwelt dieser Konflikt derzeit so offen wie in Spanien.
© 2019 Getty Images

                <strong>Verkauft die Liga ihre Seele?</strong><br>
                Denn inzwischen klagen mit Real Madrid, Barca und Athletic Bilbao drei Klubs gegen die eigene Liga. Sie wollen den Teilverkauf von 10 Prozent der Liga für 50 Jahre an die Beteiligungsgesellschaft CVC unterbinden. Schon in der Formel 1 war die Gesellschaft zehn Jahre lang beteiligt. Zwar konnte die Motorsportserie in dieser Zeit ihre Erlöse deutlich erhöhen, allerdings nicht zuletzt wegen der Öffnung hin zu autoritären Staaten.   
Verkauft die Liga ihre Seele?
Denn inzwischen klagen mit Real Madrid, Barca und Athletic Bilbao drei Klubs gegen die eigene Liga. Sie wollen den Teilverkauf von 10 Prozent der Liga für 50 Jahre an die Beteiligungsgesellschaft CVC unterbinden. Schon in der Formel 1 war die Gesellschaft zehn Jahre lang beteiligt. Zwar konnte die Motorsportserie in dieser Zeit ihre Erlöse deutlich erhöhen, allerdings nicht zuletzt wegen der Öffnung hin zu autoritären Staaten.   
© imago images/ZUMA Wire

                <strong>Pleiten, Schwalben, Grabenkämpfe: Spaniens Fußball in der Sinnkrise</strong><br>
                Real Madrid verliert daheim gegen ein Team aus Transnistrien, der FC Barcelona ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Die jüngsten Champions-League-Resultate sind Symptome der Krise des spanischen Fußballs. Die Liga ist zerstritten, Trainer kritisieren die Attraktivität des Fußballs, die Stars fliehen ins Ausland. ran wirft einen Blick auf die spanische Sinnkrise im Fußball.

                <strong>Real und Barca blamieren sich in der Champions League</strong><br>
                In den spanischen Medien regierten an diesem zweiten Champions-League-Spieltag die Krisenberichte: Real Madrid erlitt gegen Sheriff Tiraspol eine der sensationellsten Blamagen der Wettbewerbsgeschichte. Barca kam bei Benfica mit 0:3 unter die Räder und ist aktuell punkt- und torlos Gruppenletzter.

                <strong>Auch andere Teams schwächeln: Nur zwei Siege in zehn Spielen</strong><br>
                Doch auch die anderen spanischen Teams schwächelten: Villarreal verlor die Neuauflage des Europa-League-Finals gegen Manchester United mit 1:2 und ist weiter sieglos. Der FC Sevilla rettete dank eines Elfmetergeschenks gerade noch ein 1:1 in Wolfsburg und damit das zweite Remis im zweiten Spiel. Meister Atletico Madrid gewann an diesem Spieltag als einziges der fünf spanischen Teams im Wettbewerb mit 2:1 gegen den AC Mailand. Es war erst der zweite Sieg einer spanischen Mannschaft im zehnten Saisonspiel in diesem Wettbewerb.

                <strong>Von der attraktivsten zur langsamsten Liga Europas</strong><br>
                Noch vor wenigen Jahren galt die spanische Liga als Leckerbissen. Sie stand für Tore satt und technisch feinen Fußball - selbst bei Mittelfeldteams. Das hat sich inzwischen geändert. Mit 2,38 Toren pro Spiel in dieser Saison ist keine Top-Liga so torarm wie die spanische. In der italienischen Serie A fällt im Schnitt fast ein Tor mehr pro Partie (3,23). Verschleppung statt Spektakel also. Dazu passt, dass keine Top-Liga so überaltert ist: 27,5 Jahre alt ist der durchschnittliche La-Liga-Kicker. So alt wie in keiner anderen der europäischen Top-Ligen.

                <strong>Zeitspiel und Unsportlichkeiten: Trainer fällt vernichtendes Urteil</strong><br>
                Seit 2004 ist Trainer Manuel Pellegrini ein Dauergast in der spanischen Liga. Der aktuelle Coach von Real Betis fällte in dieser Saison ein vernichtendes Urteil über den aktuellen Zustand des spanischen Fußballs: "La Liga ist die langsamste Liga in Europa, mit dem geringsten Anteil an echtem Fußball. Die Leute wollen eine Show sehen, und wir bieten sie ihnen nicht. Die meisten Zeitschindereien, die meisten Schwalben, es ist eine Schande."

                <strong>Die Stars gehen lieber nach Paris und England</strong><br>
                Es ist nicht lange her, dass mit Cristiano Ronaldo, Neymar und Lionel Messi die drei größten Fußballstars der Welt in Spanien kickten. Das war einmal. Kylian Mbappe stürmt noch immer in Frankreich, trotz aller Real-Gerüchte, und die englischen Topklubs rüsten ohne Rücksicht auf finanzielle Verluste immer weiter auf. Im internationalen Wettrennen der Oligarchen und Scheichtümer müssen die maroden spanischen Topklubs aktuell ebenso abreißen lassen wie die Bundesliga. Doch die hat immerhin noch die beiden derzeit aufregendsten Stürmer der Welt, Robert Lewandowski und Erling Haaland, zu bieten.

                <strong>Die Super League droht noch immer</strong><br>
                Und auch hinter den Kulissen kracht es gewaltig. Der Vorstoß der Topklubs Real Madrid, FC Barcelona und Atletico Madrid einer europäischen Super League hat die spanische Liga geschwächt – zumal Real und Barca noch immer an dem Projekt festhalten. Die Strafandrohung der UEFA wurde inzwischen nach einer richterlichen Androhung aus Spanien kassiert. Ein Ausschluss aus der Champions League droht den Abtrünnigen damit nicht mehr. Damit hat auch die Liga schlechte Karten im Kräftemessen mit den großen Klubs, die aus finanzieller Notwendigkeit auf die Super League drängen. In keinem Land schwelt dieser Konflikt derzeit so offen wie in Spanien.

                <strong>Verkauft die Liga ihre Seele?</strong><br>
                Denn inzwischen klagen mit Real Madrid, Barca und Athletic Bilbao drei Klubs gegen die eigene Liga. Sie wollen den Teilverkauf von 10 Prozent der Liga für 50 Jahre an die Beteiligungsgesellschaft CVC unterbinden. Schon in der Formel 1 war die Gesellschaft zehn Jahre lang beteiligt. Zwar konnte die Motorsportserie in dieser Zeit ihre Erlöse deutlich erhöhen, allerdings nicht zuletzt wegen der Öffnung hin zu autoritären Staaten.   

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