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Real Madrid wieder obenauf: Die Meilensteine der königlichen Renaissance


                <strong>Die Meilensteine der königlichen Renaissance</strong><br>
                Durch die Gruppenphase der Champions League gezittert, die Pokal-Blamage gegen einen Drittligisten, der Trainer mehrfach vor dem Aus - am Ende aber doch noch Meister und CL-Sieger? Real Madrid erlebt eine turbulente Saison, schnuppert aber nach zahlreichen Rückschlägen sogar wieder an der Tabellenführung in La Liga und will gegen den FC Liverpool ins Halbfinale der Königsklasse. ran.de blickt zurück auf wilde Monate in Madrid.
Die Meilensteine der königlichen Renaissance
Durch die Gruppenphase der Champions League gezittert, die Pokal-Blamage gegen einen Drittligisten, der Trainer mehrfach vor dem Aus - am Ende aber doch noch Meister und CL-Sieger? Real Madrid erlebt eine turbulente Saison, schnuppert aber nach zahlreichen Rückschlägen sogar wieder an der Tabellenführung in La Liga und will gegen den FC Liverpool ins Halbfinale der Königsklasse. ran.de blickt zurück auf wilde Monate in Madrid.
© Imago Images

                <strong>"Eine Niederlage dient aber immer dazu, aufzuwachen"</strong><br>
                Der Start in die Primera Division Ende September verlief mit zehn Punkten aus vier Spielen souverän, doch schon in der fünften Partie gegen Aufsteiger Cadiz setzte es eine überraschende 0:1-Niederlage. Coach Zinedine Zidane sah sich dabei bereits in der Halbzeitpause gezwungen, viermal zu wechseln. "Es ist nicht einfach zu erklären", rätselte Keeper Thibaut Curtois über den seltsam blutleeren Auftritt seines Teams: "Cadiz war uns praktisch in allem überlegen. Eine Niederlage dient aber immer dazu, aufzuwachen und zu wissen, was wir schlecht machen." Doch auch vier Tage später, zum Auftakt in die Champions League, setzte der Hallo-wach-Effekt bei Real nicht ein. Im Gegenteil: Underdog Schachtjor Donezk, der wegen zahlreicher Verletzungen und Corona-Fälle mit einer Rumpftruppe voller Jugendspieler nach Madrid gereist war, führte im Alfredo di Stefano zur Halbzeit mit 3:0. Am Ende verloren die Königlichen mit 2:3 - und die erste Krise der Saison war offiziell.
"Eine Niederlage dient aber immer dazu, aufzuwachen"
Der Start in die Primera Division Ende September verlief mit zehn Punkten aus vier Spielen souverän, doch schon in der fünften Partie gegen Aufsteiger Cadiz setzte es eine überraschende 0:1-Niederlage. Coach Zinedine Zidane sah sich dabei bereits in der Halbzeitpause gezwungen, viermal zu wechseln. "Es ist nicht einfach zu erklären", rätselte Keeper Thibaut Curtois über den seltsam blutleeren Auftritt seines Teams: "Cadiz war uns praktisch in allem überlegen. Eine Niederlage dient aber immer dazu, aufzuwachen und zu wissen, was wir schlecht machen." Doch auch vier Tage später, zum Auftakt in die Champions League, setzte der Hallo-wach-Effekt bei Real nicht ein. Im Gegenteil: Underdog Schachtjor Donezk, der wegen zahlreicher Verletzungen und Corona-Fälle mit einer Rumpftruppe voller Jugendspieler nach Madrid gereist war, führte im Alfredo di Stefano zur Halbzeit mit 3:0. Am Ende verloren die Königlichen mit 2:3 - und die erste Krise der Saison war offiziell.
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                <strong>Der Beginn einer wilden Achterbahnfahrt</strong><br>
                Im Clasico musste Real nur drei Tage später nach Barcelona ins Camp Nou. Dort schossen Federico Valverde, Sergio Ramos und Luka Modric einen 3:1-Sieg für die Königlichen heraus, über den man sich in Madrid aber nur kurz freuen konnte: Auch der folgende zweite Auftritt in der Champions League ließ Fans und Experten ratlos zurück, gegen Borussia Mönchengladbach zitterten sich die Spanier in der dritten Minute der Nachspielzeit noch zu einem 2:2. Schon früh in der Saison glichen Reals Auftritte einer Achterbahnfahrt.
Der Beginn einer wilden Achterbahnfahrt
Im Clasico musste Real nur drei Tage später nach Barcelona ins Camp Nou. Dort schossen Federico Valverde, Sergio Ramos und Luka Modric einen 3:1-Sieg für die Königlichen heraus, über den man sich in Madrid aber nur kurz freuen konnte: Auch der folgende zweite Auftritt in der Champions League ließ Fans und Experten ratlos zurück, gegen Borussia Mönchengladbach zitterten sich die Spanier in der dritten Minute der Nachspielzeit noch zu einem 2:2. Schon früh in der Saison glichen Reals Auftritte einer Achterbahnfahrt.
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                <strong>Klatsche gegen Valencia, Diskussionen um Zidane</strong><br>
                Zwischen dem 9. und 11. Spieltag in La Liga ergatterte der amtierende Meister gerade mal ein Pünktchen, holte sich neben einer Niederlage gegen Abstiegskandidat Deportivo Alaves auch eine 1:4-Klatsche gegen das alles andere als formstarke Valencia ab und rutschte auf Rang vier ab. International gab es gegen Inter Mailand in der Champions League zwei Siege, doch spätestens nach der nächsten peinlichen Auswärtsniederlage in Donezk brannte in Madrid der Baum. Das undenkbare Aus in der Gruppenphase der Königsklasse war plötzlich ein realistisches Szenario - und die Medienberichte über ein bevorstehendes Aus von Coach Zidane überschlugen sich. Der damals noch vereinslose Mauricio Pochettino wurde ebenso sicher auf die Bank der Spanier geschrieben wie Reserve-Coach Raul. Und Zidane? Der dachte nicht an einen Rücktritt. "Wir müssen all unseren Charakter und Stolz zusammennehmen", sagte der 48-Jährige, "und das letzte Spiel gewinnen!"
Klatsche gegen Valencia, Diskussionen um Zidane
Zwischen dem 9. und 11. Spieltag in La Liga ergatterte der amtierende Meister gerade mal ein Pünktchen, holte sich neben einer Niederlage gegen Abstiegskandidat Deportivo Alaves auch eine 1:4-Klatsche gegen das alles andere als formstarke Valencia ab und rutschte auf Rang vier ab. International gab es gegen Inter Mailand in der Champions League zwei Siege, doch spätestens nach der nächsten peinlichen Auswärtsniederlage in Donezk brannte in Madrid der Baum. Das undenkbare Aus in der Gruppenphase der Königsklasse war plötzlich ein realistisches Szenario - und die Medienberichte über ein bevorstehendes Aus von Coach Zidane überschlugen sich. Der damals noch vereinslose Mauricio Pochettino wurde ebenso sicher auf die Bank der Spanier geschrieben wie Reserve-Coach Raul. Und Zidane? Der dachte nicht an einen Rücktritt. "Wir müssen all unseren Charakter und Stolz zusammennehmen", sagte der 48-Jährige, "und das letzte Spiel gewinnen!"
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                <strong>Zidane gewinnt sein Endspiel gegen Gladbach</strong><br>
                Dieses letzte Spiel um den Einzug in die K.o.-Runde gegen Gladbach, es wurde zum Endspiel für die Trainerikone hochstilisiert. Und sein Team? Es lieferte! Dank eines 2:0-Siegs schaffte es Real (ironischerweise sogar noch als Gruppenerster) in das Achtelfinale. Und nicht nur das: In der Liga gab es in der Folge das erste Mal vier Siege am Stück. Die Königlichen spielten zwar nicht wie im Rausch, sie zauberten nicht, bekamen aber genug Stabilität in ihre Leistungen, um in der Liga auf den zweiten Rang zu springen.
Zidane gewinnt sein Endspiel gegen Gladbach
Dieses letzte Spiel um den Einzug in die K.o.-Runde gegen Gladbach, es wurde zum Endspiel für die Trainerikone hochstilisiert. Und sein Team? Es lieferte! Dank eines 2:0-Siegs schaffte es Real (ironischerweise sogar noch als Gruppenerster) in das Achtelfinale. Und nicht nur das: In der Liga gab es in der Folge das erste Mal vier Siege am Stück. Die Königlichen spielten zwar nicht wie im Rausch, sie zauberten nicht, bekamen aber genug Stabilität in ihre Leistungen, um in der Liga auf den zweiten Rang zu springen.
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                <strong>Das unfassbare Pokal-Aus gegen Drittligist Alcoyano</strong><br>
                Zum Jahreswechsel stolperten die Königlichen gegen Elche und Osasuna, die Kellerkinder trotzten dem Meister jeweils ein Remis ab. Es sollte auch nicht lange dauern, bis Real in die vorerst letzte, aber dafür umso gewaltigere Krise der Spielzeit schlittern sollte. Ende Januar flog Real binnen einer Woche aus der Supercopa - nach einem 1:2 im Halbfinale gegen Athletic Bilbao - und aus der Copa del Rey - nach einer unfassbaren 1:2-Niederlage nach Verlängerung in der dritten Runde gegen Drittligist CD Alcoyano (im Bild). "So ist der Fußball. Wir haben gegen einen Drittligisten gespielt und müssen normalerweise gewinnen. Es ist aber keine Schande, nichts davon", meinte Zidane zur Schmach gegen den krassen Außenseiter: "Es kann passieren und passiert in der Karriere eines Fußballers. Es ist ein weiterer schmerzhafter Tag, weil es uns und vor allem den Spielern nicht gefällt, zu verlieren." Zwei mögliche Titel waren futsch, und die Diskussionen um den Trainer sowie die angeblich zu satte Mannschaft wieder da.
Das unfassbare Pokal-Aus gegen Drittligist Alcoyano
Zum Jahreswechsel stolperten die Königlichen gegen Elche und Osasuna, die Kellerkinder trotzten dem Meister jeweils ein Remis ab. Es sollte auch nicht lange dauern, bis Real in die vorerst letzte, aber dafür umso gewaltigere Krise der Spielzeit schlittern sollte. Ende Januar flog Real binnen einer Woche aus der Supercopa - nach einem 1:2 im Halbfinale gegen Athletic Bilbao - und aus der Copa del Rey - nach einer unfassbaren 1:2-Niederlage nach Verlängerung in der dritten Runde gegen Drittligist CD Alcoyano (im Bild). "So ist der Fußball. Wir haben gegen einen Drittligisten gespielt und müssen normalerweise gewinnen. Es ist aber keine Schande, nichts davon", meinte Zidane zur Schmach gegen den krassen Außenseiter: "Es kann passieren und passiert in der Karriere eines Fußballers. Es ist ein weiterer schmerzhafter Tag, weil es uns und vor allem den Spielern nicht gefällt, zu verlieren." Zwei mögliche Titel waren futsch, und die Diskussionen um den Trainer sowie die angeblich zu satte Mannschaft wieder da.
© imago images/Marca

                <strong>Wenig Tore - viele Siege</strong><br>
                Doch sollte jene Phase der finale Wendepunkt in dieser so turbulenten Saison für die Königlichen werden. Zehn Tage nach dem Pokal-Aus verloren die Madrilenen in der Liga gegen Levante - es ist bis heute die letzte Pleite für die Madrilenen. Zweimal mussten sich Kapitän Sergio Ramos und seine Mannen seither mit einem 1:1 zufriedengeben (gegen Real Sociedad San Sebastian und Tabellenführer Atletico Madrid), ansonsten führen die Königlichen stetig einen Sieg nach dem anderen ein. Gegen Atalanta Bergamo zogen die Spanier ungefährdet ins Viertelfinale der Champions League ein. Auffällig dabei: In der gesamten Spielzeit schoss Real Madrid lediglich zweimal mehr als drei Tore - beim 4:1 gegen Huesca und beim 4:1 gegen Alaves in der Liga.
Wenig Tore - viele Siege
Doch sollte jene Phase der finale Wendepunkt in dieser so turbulenten Saison für die Königlichen werden. Zehn Tage nach dem Pokal-Aus verloren die Madrilenen in der Liga gegen Levante - es ist bis heute die letzte Pleite für die Madrilenen. Zweimal mussten sich Kapitän Sergio Ramos und seine Mannen seither mit einem 1:1 zufriedengeben (gegen Real Sociedad San Sebastian und Tabellenführer Atletico Madrid), ansonsten führen die Königlichen stetig einen Sieg nach dem anderen ein. Gegen Atalanta Bergamo zogen die Spanier ungefährdet ins Viertelfinale der Champions League ein. Auffällig dabei: In der gesamten Spielzeit schoss Real Madrid lediglich zweimal mehr als drei Tore - beim 4:1 gegen Huesca und beim 4:1 gegen Alaves in der Liga.
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                <strong>Crunchtime? Real-Time!</strong><br>
                In der Crunchtime der Saison sind die Madrilenen kein spektakuläres Weißes Ballett. Aber sie sind da - effizient und erfolgreich. Im Hinspiel des Viertelfinals in der Königsklasse gastierte der FC Liverpool im Alfredo di Stefano zur Neuauflage des Endspiels von 2018. Die Reds, in der Premier League mittlerweile bis auf Rang sechs durchgereicht, konnten das stabile, abgebrühte Real zu keiner Phase vor große Probleme stellen. 3:1 hieß es am Ende, das Tor zum Halbfinale steht weit offen.
Crunchtime? Real-Time!
In der Crunchtime der Saison sind die Madrilenen kein spektakuläres Weißes Ballett. Aber sie sind da - effizient und erfolgreich. Im Hinspiel des Viertelfinals in der Königsklasse gastierte der FC Liverpool im Alfredo di Stefano zur Neuauflage des Endspiels von 2018. Die Reds, in der Premier League mittlerweile bis auf Rang sechs durchgereicht, konnten das stabile, abgebrühte Real zu keiner Phase vor große Probleme stellen. 3:1 hieß es am Ende, das Tor zum Halbfinale steht weit offen.
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                <strong>Nach Clasico-Zauber winkt sogar die Tabellenführung</strong><br>
                Liverpool, Barcelona, Liverpool - die Königlichen befinden sich in einer knallharten Woche der Wahrheit, doch nur vier Tage nach dem Sieg gegen den englischen Meister lieferte das Team von Zidane auch im Clasico wieder ab. Dieser war ob der Tabellensituation noch brisanter als sonst: Barcelona hätte bei einem Sieg an die Tabellenspitze springen können, Real zumindest die Katalanen überholen und vorübergehend ganz oben stehen. Mit einem irren Hackentor von Karim Benzema und einem Freistoßtreffer von Toni Kroos zwang der spanische Rekordmeister seinen Erzfeind am Ende in die Knie - und steht in der Liga nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Atletico. Das - im Gegensatz zu Real - gerade mit seiner Form zu kämpfen hat und lediglich einen Sieg aus den vergangenen vier Ligaspielen einfahren konnte.
Nach Clasico-Zauber winkt sogar die Tabellenführung
Liverpool, Barcelona, Liverpool - die Königlichen befinden sich in einer knallharten Woche der Wahrheit, doch nur vier Tage nach dem Sieg gegen den englischen Meister lieferte das Team von Zidane auch im Clasico wieder ab. Dieser war ob der Tabellensituation noch brisanter als sonst: Barcelona hätte bei einem Sieg an die Tabellenspitze springen können, Real zumindest die Katalanen überholen und vorübergehend ganz oben stehen. Mit einem irren Hackentor von Karim Benzema und einem Freistoßtreffer von Toni Kroos zwang der spanische Rekordmeister seinen Erzfeind am Ende in die Knie - und steht in der Liga nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Atletico. Das - im Gegensatz zu Real - gerade mit seiner Form zu kämpfen hat und lediglich einen Sieg aus den vergangenen vier Ligaspielen einfahren konnte.
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                <strong>Am Mittwoch soll das Halbfinale der Königsklasse her</strong><br>
                Am Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) will Real nun den nächsten Schritt gehen und ins Halbfinale der Königsklasse einziehen. Um am Ende eine zwischenzeitlich schon verloren geglaubte Saison doch noch zu veredeln. Vielleicht sogar, mit dem größten Pokal von allen ...
Am Mittwoch soll das Halbfinale der Königsklasse her
Am Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) will Real nun den nächsten Schritt gehen und ins Halbfinale der Königsklasse einziehen. Um am Ende eine zwischenzeitlich schon verloren geglaubte Saison doch noch zu veredeln. Vielleicht sogar, mit dem größten Pokal von allen ...
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                <strong>Die Meilensteine der königlichen Renaissance</strong><br>
                Durch die Gruppenphase der Champions League gezittert, die Pokal-Blamage gegen einen Drittligisten, der Trainer mehrfach vor dem Aus - am Ende aber doch noch Meister und CL-Sieger? Real Madrid erlebt eine turbulente Saison, schnuppert aber nach zahlreichen Rückschlägen sogar wieder an der Tabellenführung in La Liga und will gegen den FC Liverpool ins Halbfinale der Königsklasse. ran.de blickt zurück auf wilde Monate in Madrid.

                <strong>"Eine Niederlage dient aber immer dazu, aufzuwachen"</strong><br>
                Der Start in die Primera Division Ende September verlief mit zehn Punkten aus vier Spielen souverän, doch schon in der fünften Partie gegen Aufsteiger Cadiz setzte es eine überraschende 0:1-Niederlage. Coach Zinedine Zidane sah sich dabei bereits in der Halbzeitpause gezwungen, viermal zu wechseln. "Es ist nicht einfach zu erklären", rätselte Keeper Thibaut Curtois über den seltsam blutleeren Auftritt seines Teams: "Cadiz war uns praktisch in allem überlegen. Eine Niederlage dient aber immer dazu, aufzuwachen und zu wissen, was wir schlecht machen." Doch auch vier Tage später, zum Auftakt in die Champions League, setzte der Hallo-wach-Effekt bei Real nicht ein. Im Gegenteil: Underdog Schachtjor Donezk, der wegen zahlreicher Verletzungen und Corona-Fälle mit einer Rumpftruppe voller Jugendspieler nach Madrid gereist war, führte im Alfredo di Stefano zur Halbzeit mit 3:0. Am Ende verloren die Königlichen mit 2:3 - und die erste Krise der Saison war offiziell.

                <strong>Der Beginn einer wilden Achterbahnfahrt</strong><br>
                Im Clasico musste Real nur drei Tage später nach Barcelona ins Camp Nou. Dort schossen Federico Valverde, Sergio Ramos und Luka Modric einen 3:1-Sieg für die Königlichen heraus, über den man sich in Madrid aber nur kurz freuen konnte: Auch der folgende zweite Auftritt in der Champions League ließ Fans und Experten ratlos zurück, gegen Borussia Mönchengladbach zitterten sich die Spanier in der dritten Minute der Nachspielzeit noch zu einem 2:2. Schon früh in der Saison glichen Reals Auftritte einer Achterbahnfahrt.

                <strong>Klatsche gegen Valencia, Diskussionen um Zidane</strong><br>
                Zwischen dem 9. und 11. Spieltag in La Liga ergatterte der amtierende Meister gerade mal ein Pünktchen, holte sich neben einer Niederlage gegen Abstiegskandidat Deportivo Alaves auch eine 1:4-Klatsche gegen das alles andere als formstarke Valencia ab und rutschte auf Rang vier ab. International gab es gegen Inter Mailand in der Champions League zwei Siege, doch spätestens nach der nächsten peinlichen Auswärtsniederlage in Donezk brannte in Madrid der Baum. Das undenkbare Aus in der Gruppenphase der Königsklasse war plötzlich ein realistisches Szenario - und die Medienberichte über ein bevorstehendes Aus von Coach Zidane überschlugen sich. Der damals noch vereinslose Mauricio Pochettino wurde ebenso sicher auf die Bank der Spanier geschrieben wie Reserve-Coach Raul. Und Zidane? Der dachte nicht an einen Rücktritt. "Wir müssen all unseren Charakter und Stolz zusammennehmen", sagte der 48-Jährige, "und das letzte Spiel gewinnen!"

                <strong>Zidane gewinnt sein Endspiel gegen Gladbach</strong><br>
                Dieses letzte Spiel um den Einzug in die K.o.-Runde gegen Gladbach, es wurde zum Endspiel für die Trainerikone hochstilisiert. Und sein Team? Es lieferte! Dank eines 2:0-Siegs schaffte es Real (ironischerweise sogar noch als Gruppenerster) in das Achtelfinale. Und nicht nur das: In der Liga gab es in der Folge das erste Mal vier Siege am Stück. Die Königlichen spielten zwar nicht wie im Rausch, sie zauberten nicht, bekamen aber genug Stabilität in ihre Leistungen, um in der Liga auf den zweiten Rang zu springen.

                <strong>Das unfassbare Pokal-Aus gegen Drittligist Alcoyano</strong><br>
                Zum Jahreswechsel stolperten die Königlichen gegen Elche und Osasuna, die Kellerkinder trotzten dem Meister jeweils ein Remis ab. Es sollte auch nicht lange dauern, bis Real in die vorerst letzte, aber dafür umso gewaltigere Krise der Spielzeit schlittern sollte. Ende Januar flog Real binnen einer Woche aus der Supercopa - nach einem 1:2 im Halbfinale gegen Athletic Bilbao - und aus der Copa del Rey - nach einer unfassbaren 1:2-Niederlage nach Verlängerung in der dritten Runde gegen Drittligist CD Alcoyano (im Bild). "So ist der Fußball. Wir haben gegen einen Drittligisten gespielt und müssen normalerweise gewinnen. Es ist aber keine Schande, nichts davon", meinte Zidane zur Schmach gegen den krassen Außenseiter: "Es kann passieren und passiert in der Karriere eines Fußballers. Es ist ein weiterer schmerzhafter Tag, weil es uns und vor allem den Spielern nicht gefällt, zu verlieren." Zwei mögliche Titel waren futsch, und die Diskussionen um den Trainer sowie die angeblich zu satte Mannschaft wieder da.

                <strong>Wenig Tore - viele Siege</strong><br>
                Doch sollte jene Phase der finale Wendepunkt in dieser so turbulenten Saison für die Königlichen werden. Zehn Tage nach dem Pokal-Aus verloren die Madrilenen in der Liga gegen Levante - es ist bis heute die letzte Pleite für die Madrilenen. Zweimal mussten sich Kapitän Sergio Ramos und seine Mannen seither mit einem 1:1 zufriedengeben (gegen Real Sociedad San Sebastian und Tabellenführer Atletico Madrid), ansonsten führen die Königlichen stetig einen Sieg nach dem anderen ein. Gegen Atalanta Bergamo zogen die Spanier ungefährdet ins Viertelfinale der Champions League ein. Auffällig dabei: In der gesamten Spielzeit schoss Real Madrid lediglich zweimal mehr als drei Tore - beim 4:1 gegen Huesca und beim 4:1 gegen Alaves in der Liga.

                <strong>Crunchtime? Real-Time!</strong><br>
                In der Crunchtime der Saison sind die Madrilenen kein spektakuläres Weißes Ballett. Aber sie sind da - effizient und erfolgreich. Im Hinspiel des Viertelfinals in der Königsklasse gastierte der FC Liverpool im Alfredo di Stefano zur Neuauflage des Endspiels von 2018. Die Reds, in der Premier League mittlerweile bis auf Rang sechs durchgereicht, konnten das stabile, abgebrühte Real zu keiner Phase vor große Probleme stellen. 3:1 hieß es am Ende, das Tor zum Halbfinale steht weit offen.

                <strong>Nach Clasico-Zauber winkt sogar die Tabellenführung</strong><br>
                Liverpool, Barcelona, Liverpool - die Königlichen befinden sich in einer knallharten Woche der Wahrheit, doch nur vier Tage nach dem Sieg gegen den englischen Meister lieferte das Team von Zidane auch im Clasico wieder ab. Dieser war ob der Tabellensituation noch brisanter als sonst: Barcelona hätte bei einem Sieg an die Tabellenspitze springen können, Real zumindest die Katalanen überholen und vorübergehend ganz oben stehen. Mit einem irren Hackentor von Karim Benzema und einem Freistoßtreffer von Toni Kroos zwang der spanische Rekordmeister seinen Erzfeind am Ende in die Knie - und steht in der Liga nur noch einen Punkt hinter Tabellenführer Atletico. Das - im Gegensatz zu Real - gerade mit seiner Form zu kämpfen hat und lediglich einen Sieg aus den vergangenen vier Ligaspielen einfahren konnte.

                <strong>Am Mittwoch soll das Halbfinale der Königsklasse her</strong><br>
                Am Mittwoch (ab 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) will Real nun den nächsten Schritt gehen und ins Halbfinale der Königsklasse einziehen. Um am Ende eine zwischenzeitlich schon verloren geglaubte Saison doch noch zu veredeln. Vielleicht sogar, mit dem größten Pokal von allen ...

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