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NFL: Belästigungs-Skandal um Washington Football Team - Mitarbeiter mit offenem Brief zum Besitzer-Treffen
- Aktualisiert: 27.10.2021
- 08:46 Uhr
- ran.de / Kai Esser
Die Negativmeldungen um das Washington Football Team reißen nicht ab. Beim derzeit stattfinden Meeting aller NFL-Owner haben nun ehemalige Angestellte der Franchise und Opfer im Belästigungsskandal einen offenen Brief an die NFL geschrieben.
München/New York City - Erstmals seit Dezember 2019 treffen sich die Besitzer aller NFL-Teams wieder physisch zum alljährlichen Besitzer-Treffen. Dort wird gemeinsam mit dem Commissioner Roger Goodell über Änderungen gesprochen, die in der Liga passieren könnten.
Nun haben ehemalige Mitarbeiter des Washington Football Teams anlässlich des Meetings einen offenen Brief an Goodell und die Besitzer der Teams geschrieben. Ihre Forderung: Gehör und Aufklärung rund um den Skandal der sexuellen Belästigung bei der Franchise.
Insbesondere richtet sich der Brief an das Komitee für soziale Gerechtigkeit. Diesem stehen Gayle Benson (New Orleans Saints), Shahid Khan (Jacksonville Jaguars), Arthur Blank (Atlanta Falcons), Jimmy Haslam (Cleveland Browns) und Michael Bidwill (Arizona Cardinals) vor.
Vorwürfe "nicht unter den Teppich kehren"
Unter anderem heißt es im Brief: "Während Ihr Komitee derzeit stark damit beschäftigt ist, das Rassismus-Problem in der Liga aufzuarbeiten, können sie auch für Gerechtigkeit für hunderte Männer und Frauen sorgen, die mutig mit ihren Geschichten zu sexuellen Belästigung beim WFT an die Öffentlichkeit gegangen sind."
Weiter heißt es: "Der NFL sollte es nicht erlaubt sein, dieses Verhalten zu ermutigen, um dann doch alle Vorwürfe unter den Teppich zu kehren." Melanie Coburn, ehemalige Cheerleaderin des WFT, sagte am Rande des Meetings bei "ESPN": "Es gibt immer noch viele, die sich nicht trauen, mit ihren Erfahrungen an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie werden bedroht."
Sie war es auch, die den offenen Brief an die anwesenden Medien und die NFL weiterleitete. "Wir verdienen es, dass wir gehört werden", so Coburn.
Die NFL wollte noch kein offizielles Statement dazu abgeben. Wie "Sports Illustrated" jedoch berichtet, standen die Vorwürfe gegen Washington nicht einmal auf der Tagesordnung des Owner-Meetings.
Dan Snyder? "Wir haben ihn verantwortlich gemacht"
Zum Ende äußerte sich NFL-Commissioner Roger Goodell dann doch noch zur Thematik. Auf die Frage eines Journalisten, ob Goodell glaube, man habe Washington-Besitzer Dan Snyder angemessen bestraft, sagte er: "Ja, ich denke wir haben ihn und seine Organisation für alles verantwortlich gemacht. Des weiteren sichern wir den ehemaligen Mitarbeitern des WFT all unsere Unterstützung zu."
Weitere Statements oder Informationen wolle der 62-Jährige nicht öffentlich abgeben.
Neben der Causa Washington werden beim zweitägigen Owner Meeting unter anderem der Vorstoß der Stadt St. Louis zu einem neuen Team, die Stadionfragen in Buffalo und Chicago sowie der internationale Markt besprochen und diskutiert.
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