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Champions-League-Finale: Senat spricht von "Verkettung von Störungen"

  • Aktualisiert: 13.07.2022
  • 14:50 Uhr
  • SID
Article Image Media
© AFP/SID/THOMAS COEX
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Der französische Senat hat die Vorkommnisse rund um das Champions-League-Finale in Paris am 28. Mai aufgearbeitet. Dabei spricht das französische Gremium von "Fehlern in der Vorbereitung".

München/Paris - "Eine Verkettung von Störungen" und "Fehler in der Vorbereitung" sind Ende Mai die Ursachen für das Chaos rund um das Stade de France von St. Denis beim Finale der Champions League am 28. Mai gewesen.

Zu diesem Ergebnis ist die Kommission des französischen Senats zur Untersuchung der Vorfälle am Rande des 1:0-Erfolgs von Real Madrid gegen den FC Liverpool gekommen. Besonders für die Olympischen Spiele 2024 in der französischen Hauptstadt müssten Lehren gezogen werden.

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Kritik an französischer Politik

"Die Störungen passierten auf allen Ebenen und nicht nur beim Einsatz, sondern vor allem auch bei den Planungen.  Alle waren auf ihrem Platz und mit ihren Aufgaben beschäftigt, ohne dass es eine wirkliche Abstimmung gegeben hätte", fasste der  Kommissions-Mitvorsitzende Laurent Lafon am Mittwoch die Erkenntnisse der Politiker auf einer Pressekonferenz zusammen.

Ausdrücklich kritisierte der Untersuchungsbericht auch den "politischen Willen" zur ursprünglichen Beschuldigung britischer Fans als Verursacher des Chaos. Innenminister Gerald Darmanin hatte in den ersten Tagen nach dem Endspiel besonders die Liverpooler Anhänger für die Eskalation am Stadion verantwortlich machen wollen.

Das Endspiel der Königsklasse am 28. Mai hatte erst mit 37-minütiger Verspätung angepfiffen werden können. Im Vorfeld der Begegnung spielten sich rund um die Arena chaotische Szenen ab.

Polizeichef räumt "Versagen" ein

Vor den Eingängen bildeten sich lange Schlangen, in dem entstehenden Gedränge setzte die Polizei auch Tränengas ein. In ihrer Bilanz nach dem Finale berichteten die Sicherheitsbehörden von insgesamt 238 Verletzten und 105 Festnahmen.

Der Pariser Polizeichef Didier Lallement hatte bereits nach den ersten Anhörungen zu dem Final-Chaos Anfang Juni von "Versagen" seiner Beamten gesprochen und sich bei den Besuchern für den Einsatz des Tränengases entschuldigt. 

"Es war ein Versagen, weil Leute herumgestoßen und angegriffen wurden. Es ist ein Versagen, weil das Image des Landes untergraben wurde", sagte Lallement. Zugleich räumte Lallement ein, das französische Innenministerium bei der Schätzung von 30.000 bis 40.000 gefälschten Eintrittskarten "falsch informiert und vielleicht einen Fehler gemacht" zu haben.

Die Sicherheitsprobleme hatten auch viele Fragen nach den Planungen der Behörden für die Rugby-WM 2023 und vor allem Olympia im übernächsten Jahr in der französischen Metropole  aufgeworfen. Der Bericht bezeichnete das Champions-League-Chaos in dieser Hinsicht als "Warnschuss". Das Ausmaß der Schwierigkeiten habe erwiesen, "dass viele Anpassungen vorgenommen werden müssen".

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