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Champions League

Toni Kroos und die neue Rolle bei Real Madrid: Schuld ist Casemiro

  • Aktualisiert: 17.05.2023
  • 20:16 Uhr
  • ran.de
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© 2023 Getty Images
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Toni Kroos ist nicht mehr nur der filigrane Ballverteiler, sondern auch der robuste Abräumer. Wie sein Bruder Felix Kroos in der ran Bundesliga Webshow verrät, übt er das schon länger.

Von Andreas Reiners

Es ist nie zu spät, sich neu zu erfinden. Oder erfinden zu lassen.

Bei Toni Kroos sorgt es dafür, dass der 33-Jährige, der filigrane Ballverteiler, der umsichtige Achter, auch den zweikampfstarken Sechser in sich entdeckt hat. Eine neue Fertigkeit, im Verbund mit einer neuen Position, garniert mit bekannter Klasse.

Und wer ist schuld? Genau, Casemiro.

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Toni Kroos: "Was soll ich machen?"

"Casemiro ist nicht mehr da, was soll ich machen?", scherzte Kroos, der nach dem Abgang des Brasilianers im vergangenen Sommer von Trainer Carlo Ancelotti deutlich mehr defensive Verantwortung übertragen bekam. Somit rückt Kroos im Mittelfeld eine Position zurück.

Von Sami Khedira, einst ein Vorzeige-Sechser, wurde Kroos für seine "Sechser-Zweikämpfe" gelobt. Bedeutet: Von Kroos gibt es für das Real-Spiel nicht mehr nur technisch hochwertiges und zielsicheres Passspiel, sondern auch eine neue Robustheit, mit der er seine Gegenspieler auch mal unsanft vom Ball trennt.

Wie im Halbfinal-Hinspiel gegen Manchester City, als er seinen früheren Nationalmannschafts-Kollegen Ilkay Gündogan für seine Verhältnisse geradezu wegflexte.

"Ich fühle mich als defensiver Mittelfeldspieler sehr wohl", sagte Kroos zuletzt. Er ist sich des höheren Risikos als letzte Absicherung vor den Verteidigern bewusst, was zwangsläufig zur veränderten Vorgehensweise geführt hat. Er ist zwar weniger auffällig, dafür sehr effektiv in allen Bereichen, und zudem ungewohnt bissig.

Folge 30 15.05.23
Episode

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"Als Achter ist man weiter oben und weiß, wenn man einen Zweikampf verliert, können sie es hinten wieder gut machen. Wenn man als Sechser spielt, ist man näher am Tor und muss in Zweikämpfen entschlossener sein und mehr an die Verteidigung denken und daran, was passiert, wenn die Mannschaft den Ball verliert." 

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Mit Ball ändert sich nicht viel

Doch ob nun Achter oder Sechser – hat Kroos den Ball, "ändert sich nicht viel. Ich spiele mein Spiel, egal wo ich spiele". Und das immer noch auf allerhöchstem Niveau. Er gehört zu den Säulen, auf die Ancelotti setzt, und Kroos und Co. zahlen es mit Leistung zurück. Nach dem 1:1 im Hinspiel gegen City will Titelverteidiger Real am Mittwoch (ab 21:00 Uhr im Liveticker) über Manchester erneut ins Endspiel.

Bruder Felix Kroos verriet in der ran Bundesliga Webshow allerdings, dass Kroos nicht erst seit Casemiros Abgang an seiner Zweikampfführung gearbeitet hat. 

"Es ist in den letzten Jahren eine sehr, sehr große Entwicklung im Defensiv-Zweikampf zu erkennen. Die Erfahrung hilft auch bei Zweikämpfen. Zu wissen, wie man reingeht und vorher steht", sagte Felix Kroos. 

Auf der großen Bühne werde es durch ein Foul wie an Gündogan offensichtlich, so Felix Kroos: "Das ist eine schöne Geschichte, aber es ist eine längerfristige Entwicklung, die bei ihm stattgefunden hat."

Auch deshalb dürfte das Gespräch zur Vertragsverlängerung, übrigens eines der am schlechtesten gehüteten Geheimnisse bei Real, "30 Sekunden gedauert" haben, wie Berater Volker Struth im BILD-Fußball-Podcast "Phrasenmäher" bestätigt hat. Zu den aktuellen Konditionen, wie Struth verriet. Offiziell dürfte es nach der Saison werden, dass Kroos noch ein Jahr weitermacht. 

Toni Kroos: Entscheidung für neuen Vertrag "mehr als richtig"

Übrigens zur Überraschung seiner Berater-Firma Sports360, denn innerhalb der Agentur "hatten alle den Eindruck, dass er nicht weitermacht", verriet Struth.

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Er glaube, der Grund für diese Entscheidung sei, dass Kroos für sich selber glaube, auf diesem Niveau noch spielen zu können, so Struth: "Toni ist kein Mensch, der sich zum Abschluss noch mal ein Jahr auf die Bank setzt und die Kohle mitnimmt. Er will spielen, gut spielen – das tut er aktuell. Deswegen ist diese Entscheidung mehr als richtig", sagte Struth. 

Und für die Bodenständigkeit und Ehrlichkeit gab es zuletzt auch noch ein Lob von Matthias Sammer. "Das ist ja etwas Grundsätzliches, was ihn auszeichnet. Wenn du solche Aussagen tätigst, Wertschätzung und Dankbarkeit zeigst, das ist das Nonplusultra auf allerhöchstem Niveau. Das lebt er. Dementsprechend ist er einer der Größten, die wir jemals hatten", so Sammer.

Auch, weil er sich mit 33 noch einmal neu erfindet.


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