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Ex-Schiri Urs Meier bei ran.de

Urs Meier nach Wirbel um Handspiel-Regel bei BVB-Spiel: Das muss sich ändern

  • Aktualisiert: 16.04.2021
  • 11:35 Uhr
  • ran.de/Markus Bosch
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© imago images/Revierfoto
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Die Handspielregel lässt aktuell viel Spielraum, wie der Handelfmeter gegen Borussia Dortmund zeigt. Für Ex-Referee Urs Meier ist die Entscheidung richtig, aber er fordert im Gespräch mit ran.de eine Reform des strafbaren Handspiels.

Dortmund/München - Dieser Handelfmeter erhitzte die Dortmunder Gemüter.

In der 54. Minute des Viertelfinal-Rückspiels zwischen Borussia Dortmund und Manchester City (1:2) spielte BVB-Abwehrspieler Emre Can den Ball zunächst mit dem Kopf, bevor er von dort aus an den nach vorne ausgestreckten Arm sprang.

Der spanische Unparteiische Daniel del Cerro Grande entschied trotz großer Proteste von Can und seinen Mitspielern auf Strafstoß für die Gäste aus Manchester. Diese Entscheidung hielt auch der Untersuchung des Videoschiedsrichters stand, so dass Riyad Mahrez für die "Skyblues" per Strafstoß ausglich.

Der war auch am Tag danach das beherrschende Thema.

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Ex-Schiri Urs Meier: "Es ist eine unnatürliche Handbewegung"

"Auf den Schiedsrichterschulungen heißt es ganz eindeutig, dass ein Anköpfen des eigenen Armes nicht strafbar ist", meinte BVB-Coach Edin Terzic. Auch "Opfer" Can plädierte für seine Unschuld: " Ich weiß zu 100 Prozent, dass ich den Ball zuerst mit dem Kopf berührt habe und dann ist der Ball auf die Hand gekommen und ich glaube in den Regeln steht so, dass das dann kein Elfmeter ist."

Im Gespräch mit ran.de widerspricht Ex-Schiedsrichter Urs Meier den Dortmundern. "Es ist eine unnatürliche Handbewegung, eine risikoreiche Handbewegung, die Can macht. Dass er den Ball mit dem Kopf an die Hand ablenkt, hebt das nicht auf. Es ist Handspiel", erklärt der Schweizer. Die unnatürliche Handbewegung ist also der Knackpunkt zu Ungunsten von Can.

Meier führt aus: "Man stelle sich vor, er wäre so auf der Torlinie gestanden und es kommt ein Schuss aufs Tor, der Ball berührt ihn am Kopf und springt dann an die Hand, geht aber nicht ins Tor. Würde man da auch sagen, dass alles regelkonform ist?"

"Da kann ich den Ärger der Dortmunder schon nachvollziehen"

Der frühere FIFA-Schiedsrichter äußert aber auch Verständnis für die Dortmunder Reaktion. "Es ist bitter für Dortmund, bereits im ersten Spiel haben sie ein reguläres Tor nicht bekommen und dann kommt dieser Entscheid, wo man auch das Gefühl hat, es sei eine ungerechte Behandlung gewesen. Da kann ich den Ärger der Dortmunder schon nachvollziehen."

Meier bekräftigt aber noch einmal: "Der Schiedsrichter hat, meiner Meinung nach, absolut richtig entschieden."

Der Abend in Dortmund macht aber noch einmal klar, dass die Handspielregel reformbedürftig zu sein scheint. So bezeichnete BVB-Sportdirektor Michael Zorc die aktuellen Regelungen als "vollkommen fußballfremd" und betonte, dass er sich "schon seit Monaten" darüber aufrege.

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Handspielregel: Meier fordert "zurück auf 'Feld 1'"

Fans und Spieler sowie Verantwortliche müssen wieder direkt erkennen können, ob es ein strafbares Handspiel war oder eben nicht – ohne jegliche Grauzone. Aber wie könnte eine Reform des Handspiels aussehen?

"Wir müssen wieder zurück gehen auf 'Feld 1'", fordert Ex-Referee Meier und wird konkreter: "Das Problem ist doch, dass es immer um dasselbe geht. Ist die Armbewegung natürlich oder unnatürlich? Geht der Ball zur Hand oder der Arm zum Ball? Absicht oder nicht absichtlich? Das sind die drei Kriterien."

Alles andere biete eine Menge an Interpretationsspielräumen, meint Meier und stellt fest: "Inzwischen blicken teilweise die Schiedsrichter schon nicht mehr genau durch. Und wenn sie nicht mehr den Überblick haben, wie sollen dann Spieler und Fans diesen haben?"

Allerdings muss eine solche Regeländerung durch FIFA und die Regelhüter der IFAB beschlossen werden, sodass Meiers Vision und der Traum vieler Fans wohl noch einige Zeit auf sich warten lässt.

Erhitzte Gemüter und verschiedene Auslegungen der selben Szene werden also, zumindest beim Handspiel, auch vorerst weiterhin zum Fußball gehören.

Markus Bosch

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