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Manchester United

Wie Solskjaer Manchester United auf Erfolgskurs brachte

  • Aktualisiert: 11.02.2019
  • 15:37 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago
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Er kam als Übergangslösung und entpuppte sich als Heilsbringer von Manchester United. Ole Gunnar Solskjaer hat den Angriffsfußball zurück zum Rekordmeister gebracht und rechnet sich auch in der Champions League gegen Paris Saint-Germain Chancen aus.  

Manchester/München - Er wurde bei seiner Ankunft in Manchester gefeiert wie ein Messias. Für Außenstehende möglicherweise überraschend, wenn man einen Blick in die Trainerhistorie von Ole Gunnar Solskjaer wirft: Erst im Jahre 2014 mit Cardiff City aus der Premier League abgestiegen, dann nach einem Fehlstart in der 2. Liga entlassen. Ansonsten hatte er lediglich den norwegischen Molde FK und die Reserve von Manchester United trainiert.

Doch die Fans von Manchester United hatten den 45-Jährigen eben in guter Erinnerung behalten: Elf Jahre war er Stürmer der "Red Devils", hatte 127 Pflichtspieltore geschossen und sämtliche Trophäen bis hin zur Champions League abgeräumt. Das Banner "20LEGEND" mit ihm und seiner Rückennummer hing noch jahrelang an der Streetford-End-Tribüne – und wurde nun erneut gehisst.  Solskjaer hat in Manchester nämlich für Euphorie gesorgt.

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Seine Zwischenbilanz: Zehn Pflichtspiele, neun Siege, ein Unentschieden, keine Niederlage. Das ergibt Tabellenplatz 4 in der Premier League und wäre gleichbedeutend mit der Champions-League-Qualifikation. Unter Vorgänger Jose Mourinho schien diese noch außer Reichweite zu sein.

Selbst im Champions-League-Achtelfinale gegen Paris Saint-Germain (Hinspiel am Dienstag um 21 Uhr) ist ManUnited kein völliger Außenseiter mehr. Solskjaer hat es geschafft, aus der "Lachnummer" Manchester United wieder den Top-Verein Manchester United zu machen – und zwar in wenigen Wochen.

Ein Gegensatz zu Mourinho

"Seine wichtigste Eigenschaft am Anfang war: Er ist nicht Mourinho", sagt Jan Age Fjörtoft, früherer Mitspieler von Solskjaer in der norwegischen Nationalmannschaft, im kicker Sportmagazin. Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen Solskjaer und Mourinho auffällig.

Vor allem in der taktischen Ausrichtung: Während Mourinho typischerweise eine defensive Ausrichtung bevorzugte, wählt Solskjaer mit der 4-3-3 Formation einen offensiveren Ansatz. Die Folge: Plötzlich sind Fußballspiele im Old Trafford keine fußballerische Schonkost mehr, sondern richtige Spektakel. Gab es in den 17 Ligaspielen unter Mourinho nur 1,7 erzielte Tore, so sind es unter Solskjaer 2,6.

Wer nun denkt, das würde zulasten der Defensive gehen, irrt gewaltig: Während es bei Mourinho nämlich auch 1,7 Gegentore pro Spiel gab, sind es unter Solskjaer nur 0,7.

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Auch das Klima soll sich unter dem Norweger positiv verändert haben – nicht nur innerhalb der Mannschaft, sondern im ganzen Verein. Umgab den selbsternannten "Special One" eine Aura der Arroganz, gibt sich Solskjaer nahbar. Ein Beispiel: Als er auf der Geschäftsstelle mit "Boss" angesprochen wurde, soll er geantwortet haben: "Ich heiße Ole, nennt mich bitte auch so."

Möglicherweise ist seine Nahbarkeit auch ein Grund dafür, dass sämtliche Top-Stars, die unter Mourinho im Dauer-Leistungstief steckten, nun plötzlich aufblühen.

Pogba & Co. blühen auf

Da wäre zum Beispiel Paul Pogba, der als einst teuerster Fußballspieler der Welt in seiner Entwicklung stockte, nun aber als Leader wie auch als Torjäger überzeugt. Am Samstag traf er gegen den FC Fulham gleich doppelt.

Auch Spieler wie die Eigengewächse Marcus Rashford und Jesse Lingard oder der einstige 60-Millionen-Euro-Teenager Anthony Martial blühen unter dem norwegischen Trainer regelrecht auf.

Ein Grund dafür: Anders als Mourinho nimmt Solskjaer nicht so viele taktische Veränderungen vor. Stattdessen bekommen die Spieler feste Positionen und klare Aufgaben zugeteilt – das hilft. "Wir alle haben neue Energie", sagt Lingard.  

Es gehört eben zum Selbstverständnis von Solskjaer, Spielern bestmögliche Voraussetzungen zu bieten, um sich weiterzuentwickeln. "Ich liebe es, mit den Jungs zu sprechen, ihnen zu helfen und ihnen meine Gedanken mitzuteilen. Darum geht es beim Coaching: Es geht darum, die Spieler zu verbessern – um nichts anderes", verriet er im Interview mit Sky Sports.

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Vor allem ist er ein Meister darin, seine Spieler stark zu reden. Nicht nur die Top-Stars, sondern alle Akteure im Kader von Manchester United. "All diese Spieler sind hier, weil sie etwas Besonderes sind. Manchester United würde niemals hier einen Spieler unterschreiben lassen, wenn sie keine Einzigartigkeit oder keinen X-Faktor hätten", sagt der Coach.

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Vom Leihtrainer zur Dauerlösung?

Auch wenn Solskjaer in Manchester längst als Dauerlösung gesehen wird, ist er das formell noch nicht. Er wurde im Dezember lediglich bis Saisonende von Molde verliehen. Die Norweger stimmten dem Deal zu, weil sie rund zwei Millionen Euro an Leihgebühr kassierten und deren Saison ohnehin erst Ende März beginnt. Solskjaer würde also nur wenige Wochen verpassen. Manchester United kam dieser Deal gelegen, weil für Sommer 2019 ohnehin eine populärere Lösung wie Tottenham-Trainer Mauricio Pochettino geplant war.

Doch die Zeiten haben sich geändert: Wie die englische Tageszeitung Sun nun berichtet, haben sich die Verantwortlichen von Manchester United mit dem Norweger auf ein langfristiges Engagement geeinigt. Molde-Präsident Odd Ivar Moen hatte bereits im Vorfeld gesagt, man würde dem Trainer keine Steine in den Weg legen.  

Offiziell verkündet werden soll der neue Vertrag möglicherweise erst nach der Saison. Der volle Fokus soll der nächsten Aufgabe gelten, also dem Champions-League-Kracher gegen Paris. "Wir sind bereit", sagt Solskjaer über das Duell mit den Franzosen.

Es ist lange her, dass man einem ManUnited-Trainer diese Worte so sehr geglaubt hat wie diesmal.

Oliver Jensen

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