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Pokal-Final-Schiedsrichter in der Kritik

Videobeweis ad absurdum geführt: Bayern erbost über Video-Zwayer

  • Aktualisiert: 20.05.2018
  • 16:31 Uhr
  • SID
Article Image Media
© imago/Sven Simon
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Der Videobeweis schlägt auch im DFB-Pokalfinale hohe Wellen. Schiedsrichter Felix Zwayer liegt laut Bayern-Spielern zweimal daneben. Und fährt ausgerechnet als Video-Referee zur WM.

Berlin - "Sünder" Kevin-Prince Boateng versuchte sich gar nicht erst rauszureden, und Lukas Hradecky wusste, bei wem sich Eintracht Frankfurt zu bedanken hatte. "Wenn ich den Felix sehe, bringe ich ihm ein Bier", sagte der Torhüter nach dem 3:1 (1:0) im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München - und nahm selbst einen großen Schluck. 

Hradecky sprach von Schiedsrichter Felix Zwayer, der den Bayern nach einem Foul von Boateng an Javi Martinez in der Nachspielzeit einen Strafstoß verweigert hatte - obwohl ihm erstmals im Cupfinale der Videobeweis zur Verfügung gestanden und er diesen auch genutzt hatte. "Ich treffe ihn ganz klar, den muss er pfeifen", sagte Boateng, "wir haben Glück gehabt."

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Zwayer: "Kontakt nicht stark genug" 

Zwayer, der sich in seiner Heimatstadt wohl einen ruhigeren 37. Geburtstag erhofft hatte, äußerte sich in der Nacht von Berlin nicht. Der Kontakt sei "nicht stark genug" gewesen, ließ er lediglich ausrichten.

Regeltechnisch war ihm weder in besagter Szene in der 96. noch in der 82. Minute etwas vorzuwerfen. Da entschied er sich, ebenfalls nach Ansicht der TV-Bilder am Spielfeldrand, den Treffer von Ante Rebic zum 2:1 für Frankfurt anzuerkennen. Die Bayern hatten reklamiert, dass zuvor Boateng der Ball an die Hand gesprungen sei. Zwayer entschied aber, dass keine Absicht vorgelegen habe.

Die zweite Szene war wesentlich klarer, entsprechend groß war der Münchner Ärger über Zwayer. "Es ist eine klare Geschichte - Boateng trifft Javi am Fuß", sagte Weltmeister Thomas Müller: "Das bittere ist, dass es den Videobeweis gibt. Wenn ich es mir in der Zeitlupe anschauen kann und dann nicht Elfmeter gebe..." Jeder, der die Bilder sehe, werde bestätigen, dass es "keine 50:50-Entscheidung" war, fügte er an.

Heynckes setzte Kritik nicht an Zwayers Fehlentscheidung an

Mats Hummels meinte bei "Sky", er sei "anfangs kompletter Befürworter und richtiger Verfechter des Videobeweises" gewesen. Aber: "Wenn er so bleibt wie jetzt, bin sogar eher dafür, ihn wieder abzuschaffen." Joshua Kimmich berichtete fassungslos von einem Gespräch mit Zwayer nach Spielende: "Ich habe ihn gefragt, ob er sich ganz sicher ist. Er war sich ganz sicher."

Keiner der Bayern machte den Unparteiischen aber für die Niederlage verantwortlich. "Es war ein Elfmeter, aber da sollten wir nicht mit unserer Kritik ansetzen", sagte Trainer Jupp Heynckes, der stattdessen eigene Fehler bemängelte und die starke Eintracht als würdigen Sieger lobte.

Und Zwayer? Der Immobilienkaufmann wird dem Thema Videobeweis auch in der Sommerpause nicht entkommen. Er ist bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) von Weltverband FIFA als Video-Assistent nominiert...

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