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Dennis Erdmann vom 1. FC Magdeburg

Dennis Erdmann - Der Ruhrpott-Kicker mit Kultstatus im Osten

  • Aktualisiert: 18.03.2019
  • 21:38 Uhr
  • ran.de/ Tim Brack
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Viele Fußballprofis sind heutzutage glattgebügelt und diplomatisch - nicht so Dennis Erdmann. Der Verteidiger gilt als Reus-Schreck, ist für seine Sprüche bekannt und würde selbst den Papst foulen.

München - Wäre Dennis Erdmann mit noch mehr fußballerischem Talent ausgestattet, es wären längst Sammlungen mit seinen besten Zitaten veröffentlicht worden. Der Verteidiger ist berüchtigt für seine markanten Sprüche, spielt aber nicht beim FC Bayern oder Borussia Dortmund, sondern beim 1. FC Magdeburg in der 2. Bundesliga. Und auf den Klub strahlt das Rampenlicht eben nicht ganz so hell.

Zu Erdmanns Evergreens gehört etwa der Spruch: "Zur Not foule ich auch den Papst." 2015, da trug Erdmann noch das Trikot von Dynamo Dresden, trat er den BVB-Heiligen Marco Reus ziemlich böse - was fast noch schlimmer ist als eine Grätsche gegen den Pontifex.

"Er ist mir gegen das Knie gelaufen und hat sich dabei einen Pferdekuss geholt", sagte Erdmann damals nach dem Viertelfinale im DFB-Pokal flapsig. BVB-Manager Michael Zorc pikierte sich: "Der tritt ihn vom Platz, obwohl der Ball überhaupt nicht in der Nähe war. Solch ein Spieler hat auf dem Fußballplatz nichts zu suchen, nicht mal in der Kreisklasse." Erdmann entschuldigte sich später für sein Foul.

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Erdmann spricht Klartext

Der Innenverteidiger ist unbequem – auf und neben dem Platz. "Ich kenne viele Menschen, die wirklich Wichtiges zu sagen hätten. Aber sich aus Angst, in eine Schublade gesteckt zu werden, nicht trauen", sagte der 28-Jährige der "Bild". Und weiter: "Das ist für mich das Schlimme an der heutigen Zeit. Aber ich werde immer eine eigene Meinung haben. So bin ich erzogen worden."

Erdmann ist keiner der austauschbaren Fußballprofis, die regelmäßig vor Kameras auftauchen, glattgebügelt, unverfänglich, diplomatisch. Der Magdeburg-Profi, der in Frechen, unweit von Köln geboren wurde, provoziert gerne und fühlt sich in seiner neuen Heimat wohl.

"Die Mentalität der Menschen im Osten ist mir am nächsten. Ich mag diese offene Art. Hier kann man noch anecken, ruppig und ehrlich sein", zitiert ihn die "Bild". "Ich bin stolz darauf, dass die Leute hier so einen Typen wie mich mögen."

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Erdmann mit Schalker Vergangenheit

Einen frechen Spruch haben auch die Leute im Ruhrpott immer auf den Lippen. Dort begann Erdmann seine Profikarriere bei der zweiten Mannschaft von Schalke 04. Nach zwei Jahren bei den Königsblauen wechselte er mit 23 Jahren in die dritte Liga zu Dynamo Dresden.

Nach einem Jahr ging es weiter zu Hansa Rostock. Dort verbrachte er zwei Jahre, bevor er nach Magdeburg ging, wo ihm direkt der Aufstieg in die 2. Liga gelang. Bei all seinen Stationen kam Erdmann mit seiner unverfälschten Art gut beim Publikum an.

Er sucht sich seine Klubs nicht nur nach monetären Gründen aus. Geld sei ihm nicht so viel, beteuert er, weswegen er auch in Magdeburg gelandet sei. "Mir bedeuten die Emotionen der Menschen, vor denen ich hier spielen darf, viel mehr. Das ist mein Antrieb. Und deshalb bin ich bei einem geilen Klub wie dem 1. FC Magdeburg auch mit ganzem Herzen dabei", sagte er der "Bild".

Siebenfacher Nasenbruch bei Erdmann

Das Bild, das er abseits des Platzes abgibt, ist – wie bei so vielen eisenharten Verteidigern – ein ganz anderes. Er brachte 2016 eine eigene Modekollektion heraus und ist ein großer Hundeliebhaber, setzt sich für eine Hilfsorganisation ein.

Dazu passt: Auf dem Platz teilt er gerne aus (siehe Reus). Wenn es ihn selbst aber mal erwischt, nimmt er es nicht so schwer – selbst, wenn er sich die Nase siebenfach bricht und den Augennerv quetscht. Im Spiel bei Wehen-Wiesbaden hatte er 2016 die Stollen von Gegenspieler Philipp Müller unglücklich ins Gesicht bekommen. "Ich kann euch beruhigen, dem Schuh im unteren Bild ist nichts passiert", scherzte er später auf seinem Instagram-Profil, auf einem Bild war die schmerzhafte Szene zu sehen.

Es ist ein Spruch, der in einer (dringend notwendigen) Zitate-Sammlung auf jeden Fall seinen Platz hätte. 

Tim Brack

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