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FC Chelsea

Andre Schürrle: Jose Mourinho war ein "brutaler Typ"

  • Aktualisiert: 24.10.2020
  • 11:18 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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© imago sportfotodienst
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Andre Schürrle blickt mit sehr gemischten Gefühlen auf seine Vergangenheit beim FC Chelsea zurück, weil er unter dem psychischen Druck von Jose Mourinho sehr gelitten habe.

München - Ex-Profi Andre Schürrle hat in einem Interview mit Joko Winterscheidt auf seine Karriere zurückgeblickt und dabei über den "psychischen Druck" gesprochen, den sein früherer Chelsea-Trainer Jose Mourinho auf ihn ausgeübt hatte.

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Mourinho drohte bei erstem Treffen mit Ausleihe

"Wenn man ihn in den Kontext zu anderen Trainern setzt, ist das schon etwas Anderes. Es geht einfach um das Gewinnen", sagt der frühere Offensivspieler über den portugiesischen Trainer. Bereits die erste Begegnung mit "The Special One" würde er nie vergessen.

"Das war bei dem Abschiedsspiel von Michael Ballack in Leipzig. Wir waren schon mit dem Verein in Verhandlungen, da habe ich zum ersten Mal Mourinho getroffen. Er war mein Trainer in diesem Spiel und sagte zu mir: 'Okay, heute musst du zwei Tore schießen. Ansonsten verleihe ich dich nach Southampton'. Ich konnte da noch gar nicht einschätzen, ob er nur Spaß macht oder das ernst meint", erinnert sich Schürrle lachend und fügt hinzu: "Das ist brutal. Er ist ein brutaler Typ."  

Die Härte und der psychische Druck

Auch als er bereits Spieler beim FC Chelsea war, fühlte er sich oftmals unwohl: "In den Situationen, wenn ich wirklich ein paar Probleme mit ihm hatte, habe ich oft gedacht, was macht der überhaupt? Wie behandelt er mich? Wie behandelt er die Menschen? Jetzt im Nachhinein merke ich, was er wollte und mit welchen Mitteln er gearbeitet hat. Ich konnte damals gar nicht so recht klarkommen mit den Dingen, die er von mir wollte, mit dieser Härte und mit diesem psychischen Druck."

Rückblickend habe er einen anderen Blick auf die Dinge: "Wenn man das alles ein bisschen lockerer gesehen hätte, wenn man mehr in diesem Business drin und weiter in der Karriere gewesen wäre und mehr Dinge gesehen hätte, dann hätte man das völlig anders nutzen können. Denn wenn der Druck positiv ist und man ihn selbst aufbaut, ist das immer gut in diesem Business."

Zu jener Zeit sei er allerdings noch nicht dazu in der Lage gewesen: "Damals war es manchmal extrem schwer. Ich bin oft nach Hause gefahren, wenn ich ein Gespräch mit ihm hatte und dachte, ich kann einfach nicht mehr. Was soll ich machen? Weil er so einen extremen Druck dann auch aufbaut. Als 22-Jähriger, 23-Jähriger war das extrem schwer. Ich habe zwar immer gefühlt, dass er auf mich stand. Er wollte mich pushen. Trotzdem hat er mir ein paar Dinge in den Kopf gesetzt… Ich hatte noch nicht die Tools, um damit klarzukommen."

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Damit nicht genug: Schürrle hatte anfangs auch Probleme, sich körperlich auf die zweikampfbetonte Premier League einzustellen. Dies sei auch ein Kritikpunkt des Trainers gewesen, wie der Weltmeister von 2014 berichtet: "Er hat auf alles geachtet und hat mir relativ häufig gesagt: 'Junge, jetzt gehe mal in den Kraftraum. Du musst hier etwas drauflegen, um konkurrenzfähig zu sein´."

"Als würde er mich beobachten und denken, du bist scheiße"

Dies gelang ihm offenbar nur bedingt: "Manchmal wurde ich in der Halbzeit ausgewechselt und dann stand ich im nächsten Spiel nicht einmal mehr im Kader. Das hatte er mit vielen Spielern gemacht. Aber ich konnte das damals überhaupt nicht verstehen. Da verliert man Selbstwertgefühl, weil dein Ego sehr verletzt ist." 

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Und weiter: "Dann machst du dir Gedanken darüber, was er denken könnte. Ich hatte dann manchmal im Training auch das Gefühl, dass er nur auf mich schaut. Das war vermutlich gar nicht der Fall. Es fühlte sich an, als würde er mich beobachten und denken, du bist scheiße."

Schürrle spielte vom Sommer 2013 bis Februar 2015 für den FC Chelsea, absolvierte 68 Premier-League-Spiele und hatte 17 Tore und zwei Vorlagen zu verbuchen. Nach den weiteren Stationen VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund, FC Fulham und Spartak Moskau beendete er im vergangenen Sommer seine Profikarriere. 

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