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Nach 0:7-Klatsche gegen Thomas Tuchels Chelsea

Daniel Farke bei Norwich City: Der Fluch der Premier League

  • Aktualisiert: 23.10.2021
  • 19:51 Uhr
  • ran.de/Martin Jahns
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© 2021 Getty Images
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Der deutsche Coach Daniel Farke steht bei Norwich City nach der 0:7-Abreibung beim FC Chelsea in der Kritik. Seine Premier-League-Werte sind historisch schwach. Doch schon einmal wurde Norwich für Vertrauen in ihn belohnt. Und auch Thomas Tuchel macht sich für ihn stark.

München - Daniel Farke wandelt zwischen zwei Welten.

In der zweitklassigen Championship ist er ein Held, holte mit seinem Team Norwich City in der vergangenen Saison 97 Punkte. Historischer Vereinsbeswert! In der Premier League hingegen ist er historisch schwach: 0,49 Punkte pro Spiel in insgesamt 47 Partien. Der schlechteste Wert der Premier-League-Geschichte unter allen Trainern, die mindestens 25 Spiele auf der Bank saßen.

Neuerlicher Tiefpunkt: Das 0:7 im deutschen Trainerduell gegen Thomas Tuchels FC Chelsea, der sich gegen den Tabellenletzten selbst ohne die verletzten Romelu Lukaku und Timo Werner in einen Torrausch spielte. Für Norwich gab es nur 1908 eine deutlichere Niederlage in einem Pflichtspiel.

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Norwich City vorne harmlos, hinten anfällig

"Es ist ein unglaublich harter Tag", sagte Farke nach der Abreibung beim FC Chelsea: "Wir waren in allen Bereichen einfach nicht gut genug für dieses Niveau."

Und das nicht zum ersten Mal in dieser Saison: Zwei magere Pünktchen hat Farkes Team aus neun Spielen ergattert. Kein Team hat einen harmloseren Sturm (zwei Tore), keines eine anfälligere Abwehr (23 Gegentore). Unterbrochen durch die Zeit in der zweiten Liga ist Norwich seit saisonübergreifend 19 Premier-League-Spielen sieglos.

Kritik an Farke wird lauter

Vor Saisonstart war Farke noch der gefeierte Aufstiegsheld. Der Verein verlängerte daraufhin den Vertrag mit seinem Trainer vorzeitig um weitere vier Jahre. Doch inzwischen ist auch der zweimalige Aufstiegstrainer angezählt.

Nachdem Norwich beim letzten Abstieg 2019/2020 keinen Premier-League-tauglichen Kader hatte, aber unter Farke dennoch sympathischen und mutigen Angriffsfußball spielte, hielt der Klub an seinem Coach fest. Von einer Handschrift war in den vergangenen Wochen auf dem Platz jedoch wenig zu sehen. Auch gegen Chelsea war weder das einst so starke Pressing, noch wirkliche Kompaktheit in der Defensive zu erkennen. Der "Guardian" kritisierte schon vor Wochen Farkes erfolglose Systemumstellungen von seinem einstmals bevorzugten 4-2-3-1 über ein 4-3-3 auf sein inzwischen favorisiertes 3-5-2. Auf Twitter forderten zahlreiche User die Entlassung Farkes nach der Schmach gegen Chelsea.

Die Neuzugänge – darunter die Bundesliga-Absteiger Josh Sargent, Milot Rashica und Ozan Kabak – haben den Kader zwar nominell verstärkt, sind aber noch immer Fremdkörper im Spiel. Wie schon in der Abstiegssaison vor zwei Jahren ist es lediglich Teemu Pukki, der einen Premier-League-tauglichen Eindruck hinterlässt. Der Finne erzielte die beiden bislang einzigen Saisontore seines Teams.

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Tröstende Worte von Thomas Tuchel

"Wir haben nicht einmal annähernd unsere eigentliche Qualität erreicht. Wir waren zu langsam im Kopf. Die Gegentore waren nicht einmal schwer zu verteidigen", urteilte Farke nach der Chelsea-Klatsche. Vom drohenden Abstieg wolle er aber nichts wissen. "Das ist nicht der richtige Zeitpunkt, um darüber zu debattieren. Es ist jetzt nicht die Zeit, um viel zu reden. Es ist Zeit, die Ärmel hochzukrempeln und zu arbeiten."

Doch wird Norwich dem Ostwestfalen auch in der zweiten völlig verkorksten Premier-League-Saison die Stange halten? Rückendeckung dafür erhält er von Thomas Tuchel, seinem Trainerkollegen und einstigen Wegbegleiter bei Borussia Dortmund.

"Es tut mir sehr leid, dass wir einfach immer weiter Tore geschossen haben. Aber wir wollten auch nicht aufhören. Das haben wir in der Halbzeitpause besprochen", sagte Tuchel, zu dessen Amtszeit beim BVB Daniel Farke dessen zweite Mannschaft trainiert hatte. "Das fühlt sich heute schrecklich für Daniel an. Ich hoffe, er hält den Kopf oben und kommt mit seinem Team wieder auf Kurs. Er ist ein guter Kerl und verdient das."

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