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Auf Lampard warten viele Baustellen

Frank Lampard wird Trainer beim FC Chelsea: Eine Rückkehr mit Risiko

  • Aktualisiert: 04.07.2019
  • 18:59 Uhr
  • ran.de / Joe Daniel
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© 2019 Getty Images
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Frank Lampard ist als neuer Trainer des FC Chelsea vorgestellt worden. Lampard verbrachte als Spieler 13 erfolgreiche Jahre an der Stamford Bridge. Nun muss er sich als Trainer beweisen. Sowohl Verein als auch Spieler gehen mit dem Schritt viel Risiko ein. 

London - Es ist also vollbracht. Frank Lampard kehrt zurück an die Stamford Bridge, um als Cheftrainer die Geschicke der "Blues" zu lenken. Keine leichte Aufgabe, denn auf den 41-jährigen Trainerneuling warten große Baustellen.

Als Spieler wurde er bei Chelsea zur Legende. Drei Meisterschaften, ein Champions-League-Titel. Dazu noch vier Pokalsiege und die Europa League. Lampard hat alles gewonnen, was man gewinnen kann. Mit 211 Toren in 13 Jahren ist er außerdem noch Chelseas Rekordtorschütze (als Mittelfeldspieler).

Das Wort Legende wird im modernen Sprachgebrauch inflationär gebraucht. Bei Lampard allerdings könnte es passender nicht sein.

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Nicht nur Transfersperre: Auf Lampard warten schwere Aufgaben

Frank Lampard wird neuer Teammanager beim FC Chelsea
News

Lampard neuer Chelsea-Teammanager

Die Rückkehr von Frank Lampard zum englischen Fußball-Spitzenklub FC Chelsea ist perfekt. Der neue Teammanager erhält einen Dreijahresvertrag.

  • 04.07.2019
  • 10:37 Uhr

Als Trainer sieht seine Karriere anders aus. Erst eine Saison hat er hinter sich, als Coach bei Zweitligist Derby County. Mit den "Rams" schaffte er es bis ins Playoff-Finale um den Aufstieg in die Premier League, verlor dies allerdings knapp gegen Aston Villa.

Bei Derby zeigte sich der ehemalige Nationalspieler als geschickter Kaderplaner, der auch talentierte Jugendspieler integrieren kann. Allerdings hatte er auch ein üppiges Budget zur Verfügung. Das hat er bei Chelsea auch, kann es voraussichtlich aber erst nächsten Sommer einsetzen.

Die Transfersperre der Londoner, gegen die der Verein beim Internationalen Sportgerichtshof CAS Einspruch eingelegt hat, ist nur eine von mehreren schweren Aufgaben, die Lampard an der Stamford Bridge bewältigen muss.

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Lampard setzt seinen Legende-Status auf Spiel

Das vielleicht größte Risiko liegt ausgerechnet in seinem Legenden-Status. Denn die Erinnerungen an den Spieler Lampard sind noch sehr frisch. Sollte "Super Frank", wie ihn die Fans jahrelang besungen haben, früh scheitern, wird es schwierig werden, sein Vermächtnis als Spieler von dem als Trainer zu trennen. Sein Prestige als Vereins-Ikone steht also auf dem Spiel. Viel Risiko für einen Rookie.

Seine mangelnde Erfahrung als Trainer ist nicht zwangsläufig ein Nachteil. Aber ein Risiko allemal. Pep Guardiola war in Barcelona auch nur ein Jahr Trainer der zweiten Mannschaft, bevor er die "richtigen" Profis in ein goldenes Zeitalter führte. Allerdings ist Guardiola auch ein Ausnahmetrainer. Das Beispiel Ole Gunnar Solskjaer bei Manchester United zeigt, dass gute, ehemalige Spieler nicht auch gleich erfolgreiche Trainer sind.

Chelsea-Fans sehnen sich nach Identifikationsfigur

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Den Fans wird es zu Beginn erstmal egal sein. Sie sehnen sich nach der zähen Saison unter Maurizio Sarri nach einer Identifikationsfigur. Viele Anhänger hatten ihren Unmut über die langsame, auf Ballzirkulation ausgelegte Spielweise des Italieners lautstark kundgetan. Sie muss Lampard wieder besänftigen. Für diese Aufgaben gibt es keinen Besseren.

Lampard versteht den Verein, versteht die Fans und wird mit einer guten Portion Vertrauen in die Saison starten. Auch Klubbesitzer Roman Abramovich soll ihm zugesichert haben, seine Strukturen mit der nötigen Zeit etablieren zu können. Die wird er auch brauchen.

Durch die Transfersperre, die auf zwei Fenster angesetzt ist, kann Lampard seinen Kader nur durch die Vielzahl an bislang ausgeliehen Spielern und Talenten aus der eigenen Jugend verstärken. Und das, nachdem mit Eden Hazard der beste Spieler den Verein verlassen hat. Einziger Neuzugang ist der ehemalige Dortmunder Christian Pulisic, der schon im Winter verpflichtet wurde.

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Chelsea setzt beim Strukturwandel auf eigene DNA

Alavaro Morata wäre das Ass im Ärmel, das Lampard gut gebrauchen könnte. Wenn er den Stürmer, der aktuell noch an Atletico Madrid ausgeliehen ist, wieder zu alter Stärke zurückführen könnte, würde Chelseas Offensive plötzlich viel besser aussehen. Denn ansonsten bleiben ihm nur Olivier Giroud, Michy Batshuayi und Tammy Abraham. Alle drei keine Stürmer, die in Premier League und Champions League für Angst und Schrecken sorgen werden.

Unterstützung erhält der neue Trainer von weiteren Ex-Spielern. Mit Jody Morris, der in der Zeit kurz vor Abramovich für den Verein spielte, soll ihm sein Co-Trainer an die Stamford Bridge folgen. Petr Cech, jahrelang Torwart bei den "Blues" und wie Lampard mit einer ähnlichen Titelsammlung ausgestattet, ist als Performance-Berater zurückgekehrt und soll als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vereinsführung dienen. Zusätzlich wird immer wieder über eine Rückkehr von Claude Makelele spekuliert, der mit einer Rolle im Trainerstab in Verbindung gebracht wird.

Chelsea setzt bei seinem Strukturwandel also auf die eigene DNA. Ein mutiger Schritt, bei dem der Ausgang völlig offen ist.

Joe Daniel

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