Norwich City
Fünf Treffer in sechs Spielen: Schalke-Flop Teemu Pukki erobert die Premier League
- Aktualisiert: 15.09.2019
- 21:38 Uhr
- ran.de/Carolin Blüchel
Schalke-Flop Teemu Pukki wurde in der Premier League als Spieler des Monats ausgezeichnet. Der Stürmer von Aufsteiger Norwich City lebt derzeit einen Fußballer-Traum, den in der Vergangenheit wohl niemand für möglich gehalten hat.
München - Ein Bundesliga-Flop erobert die Premier League. Auf Schalke kam Teemu Pukki einst nicht über die Reservistenrolle hinaus. Auf der Insel schreibt er mit Aufsteiger Norwich City ein kleines Fußballmärchen.
Gerade wurde der Stürmer, dessen Marktwert bei neun Millionen Euro liegt, zum Spieler des Monats in der Premier League gewählt - als erster in der Vereinsgeschichte der "Canaries". Vor Superstars wie Sergio Aguero, Roberto Firmino und Raheem Sterling.
29 Tore in der zweiten Liga
In fünf Ligaspielen erzielte er bereits sechs Tore, zuletzt beim Sensationssieg gegen Meister Manchester City. Mit 29 Jahren ist Pukki am vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere angelangt, die nach erfolglosen Gastspielen in Gelsenkirchen und bei Celtic Glasgow fast schon versandet war.
"Ich habe immer an mich geglaubt, dass ich auf diesem Level Tore schießen kann. Aber das ist weit mehr, als ich zu träumen gewagt habe", sagte der Stürmer auf der Vereins-Homepage über seinen aktuellen Lauf. Die Fans in Norwich liegen dem Finnen schon seit der vergangenen Saison zu Füßen, als er mit 29 Toren und zehn Assists den Aufstieg fast im Alleingang perfekt gemacht hatte.
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Trainer lobt Defensivarbeit
Pukki begeistert mit seiner kraftvollen aber eleganten Spielweise. Mit schnellen Richtungsänderungen spielt er die Verteidiger reihenweise schwindlig. Und: Er ist sich für keinen Weg zu schade.
"Einmal ist er 75 Meter nach hinten geeilt, um in der Defensive auszuhelfen. Er steht exemplarisch für unseren Teamspirit", lobte Norwich-Teammanager Daniel Farke nach Pukkis Dreierpack gegen Newcastle am zweiten Spieltag. Beim FC Schalke 04 dürfte man sich verwundert die Augen reiben.
Erfolglose Jahre auf Schalke und bei Celtic
2011 hatte der damalige Trainer Ralf Rangnick Pukki nach Gelsenkirchen gelockt. Der junge Finne hatte zuvor in der Qualifikation zur Europa League mit seinem Verein HJK Helsinki gleich doppelt gegen Schalke getroffen und die Vereinsoberen beeindruckt.
Doch Rangnick trat kurz darauf wegen Burnouts zurück. Unter Huub Stevens hatte der Stürmer seinen Stammplatz meist auf der Bank. In zwei Jahren brachte er es gerade einmal auf acht Tore und drei Vorlagen. "Vielleicht war der Schritt, aus Finnland zu einem der Top-Team in Deutschland zu wechseln, zu groß für mich", blickte Pukki jüngst im Interview mit der "Daily Mail" auf seine Bundesliga-Zeit zurück.
Auch bei Celtic Glasgow (2013/14) lief es nicht besser, so dass er im Sommer 2014 zunächst auf Leihbasis und schließlich fix in die dänische Liga zu Bröndby IF flüchtete. Zu diesem Zeitpunkt glaubte wohl kaum einer mehr an den großen Durchbruch.
Knoten platzt dank Zorniger
2016 - in seinem dritten Jahr in Kopenhagen - wendete sich plötzlich das Blatt. Dank eines deutschen Trainers. "In den ersten beiden Saisons erzielte ich jeweils neun Treffer. Dann bekamen wir mit Alexander Zorniger einen neuen Trainer. Er hat uns so fit gemacht und ich habe realisiert, dass Defensivarbeit gut für mich ist", so Pukki.
Zorniger, der ein halbes Jahr zuvor beim VfB Stuttgart entlassen worden war, machte aus einem durchschnittlichen Stürmer einen brandgefährlichen Torjäger. In den folgenden zwei Jahren traf Pukki 37 Mal und steuerte zudem 17 Assists bei. Eine Leistungsexplosion, die auch Norwich City nicht verborgen blieb. Und so schlugen die "Canaries" im Sommer 2018 zu.
Pukki - the GOAT
Ein Jahr später liegt Pukki in der Torjägerliste der Premier League hinter Tammy Abraham (FC Chelsea) und Sergio Aguero (Manchester City) auf Rang drei – und wird von den eigenen Fans schon als "GOAT" gefeiert.
Spätestens seit der Auszeichnung zum Spieler des Monats nicht mehr nur, weil "Pukki" aus dem Finnischen übersetzt tatsächlich "Ziegenbock" heißt.
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