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FA-Cup-Finale gegen Chelsea

Letzte Chance auf Europa: Arteta will FC Arsenal zu neuem Glanz verhelfen

  • Aktualisiert: 01.08.2020
  • 16:46 Uhr
  • ran.de / Carolin Blüchel
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© 2020 Getty Images
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Für den FC Arsenal verlief die Premier-League-Saison enttäuschend. Immerhin ist unter Trainer Mikel Arteta ein Aufwärtstrend zu erkennen. Das FA-Cup-Finale gegen Chelsea ist die letzte Chance für die "Gunners", sich doch noch für den internationalen Wettbewerb zu qualifizieren.

München - Vom schillernden Glanz früherer Zeiten ist beim FC Arsenal nicht mehr viel übrig. Platz acht in der Premier League bedeutete zugleich das schlechteste Abschneiden seit 25 Jahren.

Doch ein wenig täuscht der Blick auf die Tabelle. Seit Mikel Arteta im Dezember die "Gunners" auf Rang elf übernommen hat, ist ein leichter Aufwärtstrend zu erkennen.

Der einstige Guardiola-Assistent hauchte den Londonern wieder Leben ein. Auf und abseits des Platzes. Mit einem Sieg im FA-Cup-Finale (heute ab 18.30 Uhr im Liveticker auf ran.de) gegen den FC Chelsea könnte die Saison doch noch ein versöhnliches Ende nehmen.

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Saison für Arteta auch mit Titel ein Misserfolg

Es spricht für Arteta und seine Einstellung, dass er auch bei einem möglichen Final-Triumph der Saison nur wenig Gutes abgewinnen kann. "Natürlich, wenn wir das Finale gewinnen, können wir sagen, es ist okay. Aber es ist nicht das Level für diesen Verein", so der Spanier bei der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Trotzdem: Der 14. FA Cup-Triumph für Arsenal wäre wohl einer der bedeutendsten. Nicht nur, weil es die Revanche für das verlorene Europa-League-Finale 2019 wäre. Der Titel ist die letzte Chance doch noch den Sprung nach Europa zu schaffen und sich zumindest für die Europa League zu qualifizieren.

Dieses Mindestziel wäre dringend notwendig, um einerseits neue Hoffnungsträger an Land zu ziehen und andererseits Leistungsträger wie Pierre-Emerick Aubameyang zum Bleiben zu bewegen.

Kampf um Aubameyang

Denn ohne den früheren BVB-Stürmer dürfte es für Arteta und seine "Gunners" auch in der kommenden Saison schwierig werden, gegen die hochkarätige Konkurrenz in der Premier League anzukommen. 22 Tore schoss der Gabuner in der abgelaufenen Spielzeit und lag damit nur einen Treffer hinter Torschützenkönig Jamie Vardy.

Arteta versprach zwar zuletzt, dass das FA-Cup-Finale definitiv nicht "Aubas" letztes Spiel für Arsenal sei. Doch der Vertrag des Torjägers läuft im Sommer 2021 aus. Und gemäß des gängigen Transfermarkt-ABCs heißt es in solchen Fällen meist: verlängern oder verkaufen. Die Perspektive Europa dürfte durchaus ein schlagkräftiges Argument sein, um den 31-Jährigen halten zu können. 

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Arteta steht für das Ende der Durststrecke

Auch wenn der Verein den eigenen Ansprüchen seit Jahren hinterherhinkt, über Strahlkraft verfügen die "Gunners" immer noch. Die frühen 2000er, die "Unbesiegbaren" der Saison 2003/04, das Champions-League-Finale 2006 und selbst die Vize-Meisterschaft 2015/16 sind noch nicht vergessen.

Mittelfristig will Arteta dem früheren Top-Klub zu neuem Ruhm verhelfen. Möglicherweise ist der Spanier, der zwischen 2011 und 2016 selbst als Spieler bei Arsenal unter Vertrag gestanden hatte, sogar prädestiniert dafür.

Die Nachwehen der Wenger-Ära

Um das zu verstehen, lohnt ein Blick zurück: Arsenal ereilte in den vergangenen Jahren dasselbe Schicksal wie Manchester United. Nach einer langen Trainer-Ära - Sir Alex Ferguson bei ManUtd und Arsene Wenger bei Arsenal - fielen beide Klubs in ein tiefes Loch. Den Nachfolgern gelang der Umbruch nicht.

In beiden Fällen waren es mit Arteta (Arsenal) und Ole-Gunnar Solskjaer (ManUtd) schließlich Ex-Spieler mit dem berühmten Stallgeruch, die den blutleeren Riesen neue Kräfte verliehen.

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Stimmungsumschwung bei Arsenal

Mit Arteta kam im Dezember nicht nur der Glaube an den Erfolg zurück, sondern auch schlagartig eine bessere Stimmung innerhalb der Mannschaft. Bekämpften sich die "Gunners" zu Saisonbeginn noch selbst, formte Arteta mit seiner besonnenen und aufgeräumten Art in kürzester Zeit eine neue Einheit.

Innenverteidiger David Luiz fand zu alter Stärke und gibt der Abwehr Stabilität. Granit Xhaka, unter Emery vom Kapitänsamt entbunden und von den Fans ausgepfiffen, spielt wieder wie in besten Zeiten und könnte seinen Vertrag jetzt sogar verlängern.

Außerdem bemühte sich der Trainer, junge Spieler wie Joe Willock, Bukayo Saka oder Eddie Nketiah zu integrieren und so einen mittelfristigen Umbruch anzudeuten. Als ehemaliger Co-Trainer von Pep Guardiola bei Manchester City bringt der 38-Jährige zudem genügend Autorität mit, dass ihm auch gestandene Profis wie Aubameyang und Alexandre Lacazette folgen.

Dass Arteta ganz nebenbei noch fünf Sprachen nahezu fließend beherrscht, vereinfacht die Kommunikation, was gerade bei Geisterspielen für jeden Außenstehenden beeindruckend zu hören ist. 

Spürbarer Aufwärtstrend

In den letzten Wochen trug die Arbeit des Trainers erste Früchte. Innerhalb einer Woche gewannen die "Gunners" in der Premier League mit 2:1 gegen den FC Liverpool. Der spätere Meister war über weite Strecken chancenlos.

Kurz danach gelang Arteta sein persönliches Meisterstück, als sein Team im FA-Cup-Halbfinale Manchester City überraschend mit 2:0 aus dem Wettbewerb warf. Zuvor hatte Arsenal beim 2:0 in Wolverhampton erstmals seit 2015 ein Auswärtsspiel bei einem besser platzierten Gegner gewonnen. Es ist mehr als ein Fingerzeig, auch wenn sich Licht und Schatten bei den Londonern immer noch abwechseln.

Özil spielt keine Rolle mehr

Bei der Rückkehr in die Erfolgsspur zählt für Arteta nur das Leistungsprinzip. Zwangsläufig bleiben da auch einige Stars auf der Strecke. Mesut Özil beispielsweise. Seit der Coronapause stand der Weltmeister von 2014 keine einzige Minute mehr auf dem Platz.

Auch das FA-Cup-Finale wird ohne den Deutschen stattfinden, der sich Medienberichten zufolge schon in den Urlaub verabschiedet haben soll.

Özil steht wohl sinnbildlich für den ganzen Klub. Es ist Zeit für einen Neuanfang. Den Trainer dafür hat Arsenal - und er weiß: Der Weg zurück zu altem Glanz ist lang. Der Titel heute könnte vielleicht helfen, diesen Weg ein wenig abzukürzen.

Carolin Blüchel

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