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Premier League

Manchester City in der Krise: Ist der Guardiola-Code geknackt?

  • Aktualisiert: 08.12.2019
  • 18:07 Uhr
  • ran.de/Carolin Blüchel
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© 2019 imago
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Für Pep Guardiola ist die vierte Spielzeit bei Manchester City schon jetzt eine Saison zum Vergessen. Mit 14 Punkten Rückstand auf den FC Liverpool ist die Meisterschaft quasi schon gelaufen. Selbst die Spieler befürchten, dass die Konkurrenz den Guardiola-Code entschlüsselt hat. 

München - "An dem Tag, an dem ich bemerke, dass das Strahlen in den Augen meiner Spieler erlischt, ist es Zeit für mich zu gehen." Pep Guardiola soll seinen Abschied vom FC Barcelona 2012 mit eben diesem Satz besiegelt haben. So schreibt es zumindest Autor Marti Perarnau in der Biografie "Pep Confidential".

Ein Blick in die Augen der Stars von Manchester City nach der Derby-Pleite gegen Manchester United am Wochenende könnte vermuten lassen, dass es wieder einmal Zeit ist für den Katalanen. 

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14 Punkten Rückstand auf Spitzenreiter Liverpool

Seit der Saison 2016/17 schwingt Guardiola das Zepter bei den "Skyblues", mit Hilfe der Kaufkraft von Scheich Mansour stellte er in den vergangenen Jahren eine milliardenschwere Truppe zusammen. Vielleicht die Beste der Welt. Nach zwei Meistertiteln und dem historischen Triple aus Meisterschaft, Pokal und League Cup im vergangenen Jahr scheint in der vierten Saison jedoch die Luft raus.

Der Rückstand auf Premier League-Spitzenreiter FC Liverpool beträgt bereits satte 14 Zähler. Das Titelrennen scheint schon nach dem 16. Spieltag gelaufen. "Es ist unrealistisch zu glauben, dass wir sie noch einholen", gestand sich Guardiola nach dem 1:2 gegen Stadtrivale United ein.

Auch wenn er beteuerte, bis zum letzten Spieltag alles geben zu wollen. "Es spielt keine Rolle, ob wir zehn, 14 oder 25 Punkte Rückstand haben. Wir müssen weitermachen", so der Trainer bei "Sky Sports". Dennoch dürfte der Fokus längst auf der Champions League liegen, wo sich City als Gruppensieger vorzeitig für die K. o.-Phase qualifiziert hat. Es ist der letzte Strohhalm.

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Das verflixte vierte Jahr - Code entschlüsselt

Ein Grund für die aktuelle Schwächephase ist sicherlich, dass City nach dem Abgang von Vincent Kompany und der Verletzung von Aymeric Laporte keinen neuen Abwehrchef etablieren konnte. Der amtierende Meister kassiert zu viele Gegentore. Der alleinige Knackpunkt ist das aber trotzdem nicht.

Vielmehr mutet die vierte Saison bei den "Skyblues" ein wenig an wie das letzte Jahr in Barcelona. Guardiola waren damals die Ideen ausgegangen, das jahrelang hochgejubelte Tiki-Taka war an Grenzen gestoßen. Die Konkurrenz hatte sich irgendwann darauf eingestellt. Am Ende hatte es "nur" zur Vize-Meisterschaft sowie dem Halbfinale in der Champions League gereicht. Zu wenig für Barcas Ansprüche. 

Auch in Manchester wird angesichts des enttäuschenden Saisonverlaufs langsam erste Kritik laut. "Die Gegner haben uns wahrscheinlich ein bisschen entschlüsselt", mutmaßte Kyle Walker zuletzt im "Mirror". "Wir sind immer noch das gleiche Team, wir haben nur sehr wenig verändert." Die anderen hätten sich verbessert.

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Allegri propagiert das Ende des Ballbesitz-Fußballs

Trainerkollege Massimiliano Allegri – derzeit vereinslos – wurde noch deutlicher. Der frühere Juventus-Coach prognostizierte gar das Ende des Ballbesitz-Fußballs. "Ich sehe eine großartige Rückkehr für den Gegenangriff", sagte Allegri dem "Corriere della Sera". Konter-Fußball, mit dem beispielsweise auch die französische Nationalmannschaft Weltmeister wurde.

"Wir sind Pep fälschlicherweise 20 Jahre lang gefolgt", so Allegri weiter. Dabei sei Guardiolas Philosophie zwar für Spieler wie Messi, Iniesta und Xavi geeignet. "Wir haben ein Thema, das sich nur auf sie bezog, als Unterrichtsstunde für alle genommen."

Guardiola schließt Vertragsverlängerung nicht aus

Und Guardiola? Er legt gegenüber Journalisten immer mehr das Verhalten an den Tag, das man auch in den letzten Monaten beim FC Bayern beobachten konnte. Pressekonferenzen lässt er nur gelangweilt über sich ergehen. Auf kritische Fragen reagiert er immer häufiger genervt.

Ein Hinweis auf einen vorzeitigen Abschied ist dies überraschenderweise nicht. Zuletzt schloss Guardiola, dessen Vertrag noch bis Sommer 2021 läuft, sogar eine Zusammenarbeit darüber hinaus nicht aus. Unter einer Bedingung: "Wir müssen das Gefühl haben, dass wir es gemeinsam schaffen können und das gemeinsame Arbeiten genießen."

Oder anders ausgedrückt: wenn die Augen der Spieler wieder Strahlen. Dafür benötigt Guardiola aber wohl zügig einen Plan B für seine womöglich ausgediente Philosophie.

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