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NFL - Patrick Mahomes und die Kansas City Chiefs: Plötzlich Probleme im Paradies

  • Aktualisiert: 26.10.2021
  • 00:06 Uhr
  • ran.de / Andreas Reiners
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© 2021 Getty Images

Patrick Mahomes sorgt in dieser NFL-Saison bei den Kansas City Chiefs weiter für Bestmarken, allerdings sind es in erster Linie negative. Keine Frage: Der Superstar erlebt seine erste Krise in der NFL.

München/Kansas City – Der Abgang war ein symbolischer. Es sind nur wenige Sekunden, die aber dafür wie die Faust aufs Auge zur Situation von Patrick Mahomes passen.

Oder wie das Bein im Gesicht, um im Bild zu bleiben.

Denn der Quarterback der Kansas City Chiefs wurde nach einem Fumble vom Bein von Titans-Verteidiger Jeffery Simmons förmlich ausgeknockt. Da war das Spiel bei den Tennessee Titans aber auch schon längst gelaufen.

Sichtlich benommen und mit hängendem Kopf verließ Mahomes den Platz, dabei musste er von Mitspielern gestützt werden. Nach dem 3:27 bei den Titans gab es immerhin Entwarnung, Mahomes hat sich keine Gehirnerschütterung zugezogen.

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Patrick Mahomes: "Einfach nur daliegen"

"Wenn man so hart getroffen wird, möchte man manchmal einfach nur daliegen", sagte ein frustrierter Mahomes. "Es war ein enttäuschender Tag, der auch enttäuschend endete."

Das Aufatmen gilt aber nur gesundheitlich, sportlich hat sich der Superstar weg vom Strahlemann, hin zum Sorgenkind entwickelt – der 26-Jährige, der seit 2018 in der NFL nur eine Richtung, nämlich nach oben, kennt, erlebt seine erste Krise. Und die NFL erlebt die andere, die fehlerhafte Seite des Top-Quarterbacks.

Die Krise drückt sich in zahlreichen Zahlen aus. Und die lügen ja bekanntlich nicht. So war die Pleite mit 24 Punkten Unterschied die deftigste unter Mahomes bislang.

Nur drei Punkte und keinen Mahomes-Touchdown gab es bislang auch noch nicht. Er hat sich bereits neun Interceptions geleistet – 2019 und 2020 auf dem Weg in die Super Bowls waren es in den Regular Seasons zusammen elf. 

Seine Bilanzen in seinen drei Saisons als Starter: 12-4, 11-3, 14-1. Aktuell stehen die Chiefs bei 3-4. Damit sind die Chiefs in der AFC West gemeinsam mit den Denver Broncos Letzter. In der Conference ist es Platz elf, die Playoffs, das Mindestziel nach den vergangenen beiden äußerst erfolgreichen Jahren, wirkt weit weg.

Ähnlich weit wie Mahomes von seiner Bestform. Mit dem Titans-Debakel und einem Quarterback-Rating von unterirdischen 6,1 als vorläufigem Tiefpunkt.

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Der Superstar will an der Krise wachsen

Das Gute: Er weiß das. Und er will daran wachsen.

"In den vergangenen Jahren gab es nur Regenbögen und Blumen, aber wenn man etwas Substanzielles und Großartiges aufbauen will, muss man durch Phasen wie diese gehen", sagte Mahomes laut "Associated Press". "Wir müssen jeden einzelnen Tag besser werden."

Das gilt freilich nicht nur für Mahomes, der als Spielmacher, Großverdiener und Superstar das Gesicht der Franchise und damit auch der Krise ist, trotzdem aber nur ein Teil des Problems ist.

"Es war jede Woche mal dies, mal jenes", sagte Mahomes nach der Titans-Pleite. "Es ist nicht so, dass es eine übergreifende Sache ist, und diesmal lag es wahrscheinlich an mir. Ich habe einfach ein bisschen zu früh im Spiel gepresst und dann waren wir in dem Modus, in dem wir ohne Huddle spielen mussten, was man in der NFL nicht will."

Die Frage ist nun nicht, ob die Chiefs erneut den Super Bowl erreichen, sondern ob es überhaupt für die Playoffs reicht. Die Pläne für 2021 sind nicht aufgegangen: Die Defense ist die wohl schlechteste der Liga, was bei einer Offense, auf die der Fokus liegt, die aber unter ihren Möglichkeiten bleibt, nun noch schmerzhafter zu Tage tritt.

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Oft fehlt die Geduld

Die O-Line lässt Mahomes bei bereits 14 Sacks zu oft im Stich, während der Signal Caller oft ein Risiko eingehen muss und auch unnötigerweise eingeht, dabei patzt oder ihm das Glück fehlt. Ihm fehlt zu oft die Geduld. Wenn dann auch noch das Laufspiel lahmt, wird die gesamte Offense zu durchsichtig und angreifbar, so wie Mahomes auch. Klar ist: Phasen wie diese prägen Karrieren - können Spieler noch kompletter machen. In der Krise zeigt sich die wahre Größe.

Zuletzt hatte Mahomes angekündigt, seine Entscheidungsfindung angesichts der Turnover neu zu bewerten. Gesehen hat man das noch nicht. 16 Turnover haben sich die Chiefs in sieben Spielen geleistet – so viele wie in der gesamten vergangenen Saison.

"Wir müssen die Turnover und die Strafen abstellen", sagte Trainer Andy Reid. "Das sind Dinge, die für uns nicht alltäglich sind. Ich sehe Dinge, die ich vorher nicht gesehen habe. Und wir müssen das einfach in Ordnung bringen. Und die Spieler wissen das."

Was hilft?

Nur eine Siegesserie hilft

Ergebnisse. Eine Siegesserie also, die das Team gegen die New York Giants (2-5) wohl auch starten wird. Das Problem: Danach warten die Green Bay Packers (6-1), Las Vegas Raiders (5-2) und Dallas Cowboys (5-1).

Die Chiefs brauchen diese Siegesserie. Dringend. Damit der Abgang von Mahomes nicht symbolisch für die ganze Saison wird.

Andreas Reiners

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