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Vom Fünftligaklub zur harten Europapokalnuss: Das ist Frankfurts Gegner Racing Straßburg


                <strong>Das ist Eintracht-Gegner Straßburg</strong><br>
                Am Donnerstag (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de) kann Eintracht Frankfurt die zweite Europapokal-Saison in Folge perfekt machen. Letzte Hürde ist in der Playoff-Runde Racing Straßburg aus Frankreich. Der Traditionsklub aus dem Elsass erlebt nach einem tiefen Fall derzeit einen sportlichen Aufschwung von beeindruckendem Tempo. ran.de stellt den Playoff-Gegner der Eintracht vor.
Das ist Eintracht-Gegner Straßburg
Am Donnerstag (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de) kann Eintracht Frankfurt die zweite Europapokal-Saison in Folge perfekt machen. Letzte Hürde ist in der Playoff-Runde Racing Straßburg aus Frankreich. Der Traditionsklub aus dem Elsass erlebt nach einem tiefen Fall derzeit einen sportlichen Aufschwung von beeindruckendem Tempo. ran.de stellt den Playoff-Gegner der Eintracht vor.
© imago images / Buzzi

                <strong>Lange Tradition und viele Namen</strong><br>
                1906 wurde der Klub im Straßburger Vorort Neudorf gegründet, damals auf deutschem Gebiet. Als das Reichsland Elsass-Lothringen 1919 wieder an Frankreich gefallen war, spielte man zunächst unter dem Namen RC Straßburg-Neudorf und ab 1921 als Racing Club de Strasbourg. Im Zweiten Weltkrieg waren während der deutschen Besatzung französische Vereine verboten worden. Zahlreiche Spieler flohen in die unbesetzte Zone des Landes, um dort gemeinsam zu spielen. Der "Rasensport-Club Straßburg" diente als Ersatzverein. In den 1970er Jahren spielte der Verein zeitweise als Racing Pierrots Strasbourg Meinau.
Lange Tradition und viele Namen
1906 wurde der Klub im Straßburger Vorort Neudorf gegründet, damals auf deutschem Gebiet. Als das Reichsland Elsass-Lothringen 1919 wieder an Frankreich gefallen war, spielte man zunächst unter dem Namen RC Straßburg-Neudorf und ab 1921 als Racing Club de Strasbourg. Im Zweiten Weltkrieg waren während der deutschen Besatzung französische Vereine verboten worden. Zahlreiche Spieler flohen in die unbesetzte Zone des Landes, um dort gemeinsam zu spielen. Der "Rasensport-Club Straßburg" diente als Ersatzverein. In den 1970er Jahren spielte der Verein zeitweise als Racing Pierrots Strasbourg Meinau.
© imago images / PanoramiC

                <strong>Wachsen in Maßen </strong><br>
                Heute will der Verein wachsen – aber in Maßen. Im Moment belegt Racing in der Etat-Tabelle der Liga mit 43 Millionen Euro einen Platz im unteren Mittelfeld.Der Kader: Ohne die ganz großen Stars. Rechtsverteidiger Kenny Lala hat mit 14 Millionen Euro den höchsten Marktwert. Lebo Mothiba, Kevin Zohi, Nuno Da Costa oder Ludovic Ajorque mögen erst einmal keine großen Namen sein. Trotzdem hat die Mannschaft besondere Qualitäten. Frankfurts Keeper Kevin Trapp kennt die Truppe aus seiner Zeit in Paris. Er warnt: "Das ist ein unangenehmer Gegner, der physisch sehr stark ist und Fußball spielen will und kann."
Wachsen in Maßen
Heute will der Verein wachsen – aber in Maßen. Im Moment belegt Racing in der Etat-Tabelle der Liga mit 43 Millionen Euro einen Platz im unteren Mittelfeld.Der Kader: Ohne die ganz großen Stars. Rechtsverteidiger Kenny Lala hat mit 14 Millionen Euro den höchsten Marktwert. Lebo Mothiba, Kevin Zohi, Nuno Da Costa oder Ludovic Ajorque mögen erst einmal keine großen Namen sein. Trotzdem hat die Mannschaft besondere Qualitäten. Frankfurts Keeper Kevin Trapp kennt die Truppe aus seiner Zeit in Paris. Er warnt: "Das ist ein unangenehmer Gegner, der physisch sehr stark ist und Fußball spielen will und kann."
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                <strong>Fan-Freundschaft mit "Nachbar" Karlsruhe</strong><br>
                Mit dem Karlsruher SC verbindet die Elsässer eine Fan-Freundschaft, da für viele Anhänger beider Lager der jeweils andere Verein eine zweite Fußballadresse ist. Durch die nahegelegene Grenze sind die beiden Städte am Rhein nur rund eine Autostunde voneinander entfernt. "Wer einmal gegen Marseille oder PSG im Mainau war und erlebt hat, wie die Racing/KSC Fans gemeinsam und auf Deutsch den RC anfeuerten, der wird diese wirklich einzigartige Atmosphäre niemals vergessen", schildert ein KSC-Anhänger in einem Online-Forum die Atmosphäre zwischen den beiden Fanlagern. Der heutige RC-Präsident Mark Keller spielte zwischen 1996 und 1998 auch für den KSC.
Fan-Freundschaft mit "Nachbar" Karlsruhe
Mit dem Karlsruher SC verbindet die Elsässer eine Fan-Freundschaft, da für viele Anhänger beider Lager der jeweils andere Verein eine zweite Fußballadresse ist. Durch die nahegelegene Grenze sind die beiden Städte am Rhein nur rund eine Autostunde voneinander entfernt. "Wer einmal gegen Marseille oder PSG im Mainau war und erlebt hat, wie die Racing/KSC Fans gemeinsam und auf Deutsch den RC anfeuerten, der wird diese wirklich einzigartige Atmosphäre niemals vergessen", schildert ein KSC-Anhänger in einem Online-Forum die Atmosphäre zwischen den beiden Fanlagern. Der heutige RC-Präsident Mark Keller spielte zwischen 1996 und 1998 auch für den KSC.
© imago images / Sportfoto Rudel

                <strong>Libuda, Rolf, Allofs und Co: Deutsche bei Racing</strong><br>
                Auch einige deutsche Spieler trugen einst das Trikot des Racing Clubs. Der damalige Trainer Albert Gemmrich holte zur Saison 1989/1990 Thomas Allofs (links) und Wolfgang Rolf (rechts) ins Elsass. Zu den bekanntesten deutschen Spielern des RCS zählt Reinhard "Stan" Libuda (1972 bis 1973), auch Ex-VfB und Kickers-Profi Walter Kelsch stand von 1984 bis 1987 in 78 Spielen für Straßburg auf dem Platz stand, außerdem Oskar Rohr (1934 bis 1939). 
Libuda, Rolf, Allofs und Co: Deutsche bei Racing
Auch einige deutsche Spieler trugen einst das Trikot des Racing Clubs. Der damalige Trainer Albert Gemmrich holte zur Saison 1989/1990 Thomas Allofs (links) und Wolfgang Rolf (rechts) ins Elsass. Zu den bekanntesten deutschen Spielern des RCS zählt Reinhard "Stan" Libuda (1972 bis 1973), auch Ex-VfB und Kickers-Profi Walter Kelsch stand von 1984 bis 1987 in 78 Spielen für Straßburg auf dem Platz stand, außerdem Oskar Rohr (1934 bis 1939). 
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                <strong>Bundesliga-Profis bei Racing </strong><br>
                Einige spätere Bundesliga-Profis nutzten den RC zum Sprung in die deutsche Eliteliga. Karim Haggui (35, links, 172 Bundesligaspiele u.a. für Leverkusen, Hannover und Stuttgart) spielte zwischen 2004 und 2006 in Straßburg. Dann verpflichtete ihn Bayer Leverkusen für 2,78 Millionen Euro. Auch der Ivorer Arthur Boka (36, Mitte) ging 2006 von Straßburg in die Bundesliga und machte bis 2014 154 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart. Die wohl erfolgreichste Karriere in der Bundesliga legte wohl Valerien Ismael (43, rechts, 113 Bundesligaspiele) hin. Der spätere Trainer des VfL Wolfsburg und 1. FC Nürnberg wechselte 2003 aus der elsässischen Metropole zu Werder Bremen. Gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison gewann der Innenverteidiger mit Werder das Double. 2005 holte ihn der FC Bayern, wo er 2006 ebenfalls das Double gewann. 2009 beendete der gebürtige Straßburger bei Hannover 96 seine Laufbahn. Mit Youri Djorkaeff machte auch ein späterer Weltmeister (1998 mit Frankreich) seine ersten Profi-Schritte in Straßburg. Er war zwischen 1999 und 2002 beim 1.FC Kaiserslautern aktiv.
Bundesliga-Profis bei Racing
Einige spätere Bundesliga-Profis nutzten den RC zum Sprung in die deutsche Eliteliga. Karim Haggui (35, links, 172 Bundesligaspiele u.a. für Leverkusen, Hannover und Stuttgart) spielte zwischen 2004 und 2006 in Straßburg. Dann verpflichtete ihn Bayer Leverkusen für 2,78 Millionen Euro. Auch der Ivorer Arthur Boka (36, Mitte) ging 2006 von Straßburg in die Bundesliga und machte bis 2014 154 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart. Die wohl erfolgreichste Karriere in der Bundesliga legte wohl Valerien Ismael (43, rechts, 113 Bundesligaspiele) hin. Der spätere Trainer des VfL Wolfsburg und 1. FC Nürnberg wechselte 2003 aus der elsässischen Metropole zu Werder Bremen. Gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison gewann der Innenverteidiger mit Werder das Double. 2005 holte ihn der FC Bayern, wo er 2006 ebenfalls das Double gewann. 2009 beendete der gebürtige Straßburger bei Hannover 96 seine Laufbahn. Mit Youri Djorkaeff machte auch ein späterer Weltmeister (1998 mit Frankreich) seine ersten Profi-Schritte in Straßburg. Er war zwischen 1999 und 2002 beim 1.FC Kaiserslautern aktiv.
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                <strong>Nach Inzolvenz und Liga fünf: Seit 2017 geht's bergauf </strong><br>
                Mit dem Ligue-2-Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg in die Ligue 1 im Jahr 2017 beendete der Traditionsklub ein dunkles Kapitel der Vereinsgeschichte. Nach einem sportlichen Niedergang mit finanziellen Schwierigkeiten stürzte der Verein 2010 bis in die dritte Liga ab. Nach dem verpassten Wiederaufstieg spitzte sich die schlechte finanzielle Lage weiter zu und Racing wurde wegen zu hoher Verschuldung schließlich von der Verbandskommission DNCG in die vierte Liga strafversetzt. Dies hatte zur Folge, dass die Elsässer ihren Profistatus und die Fußballschule verloren. Doch es kam noch dicker: Nach einem Insolvenzverfahren wurde die Vereins-Kapitalgesellschaft im August 2011 aufgelöst und die erste Mannschaft musste in der fünften französischen Liga neu beginnen. Mit dem Neubeginn ab 2012 begann auch Ex-Profi Marc Keller als Präsident die Geschicke des Traditionsklubs in die Hand zu nehmen. 
Nach Inzolvenz und Liga fünf: Seit 2017 geht's bergauf
Mit dem Ligue-2-Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg in die Ligue 1 im Jahr 2017 beendete der Traditionsklub ein dunkles Kapitel der Vereinsgeschichte. Nach einem sportlichen Niedergang mit finanziellen Schwierigkeiten stürzte der Verein 2010 bis in die dritte Liga ab. Nach dem verpassten Wiederaufstieg spitzte sich die schlechte finanzielle Lage weiter zu und Racing wurde wegen zu hoher Verschuldung schließlich von der Verbandskommission DNCG in die vierte Liga strafversetzt. Dies hatte zur Folge, dass die Elsässer ihren Profistatus und die Fußballschule verloren. Doch es kam noch dicker: Nach einem Insolvenzverfahren wurde die Vereins-Kapitalgesellschaft im August 2011 aufgelöst und die erste Mannschaft musste in der fünften französischen Liga neu beginnen. Mit dem Neubeginn ab 2012 begann auch Ex-Profi Marc Keller als Präsident die Geschicke des Traditionsklubs in die Hand zu nehmen. 
© imago/PanoramiC

                <strong>Der Erfolgstrainer: Thierry Laurey</strong><br>
                Mit Thierry Laurey kam der Erfolg endgültig zurück ins Elsass: 2016 übernahm der ehemalige Profi als Trainer, ein Jahr später führte er die Mannschaft als Ligue-2-Meister zurück in Frankreichs Oberhaus. Und auch in der Ligue 1 präsentierten sich die Elsässer unter Laurey konkurrenzfähig, nach dem Klassenerhalt in der Saison 17/18 mit Platz 15 und einem Punkt über dem Strich, wurde es in der vergangenen Saison ein solider elfter Platz. Der Vertrag des 55-Jährigen läuft im kommenden Sommer aus.
Der Erfolgstrainer: Thierry Laurey
Mit Thierry Laurey kam der Erfolg endgültig zurück ins Elsass: 2016 übernahm der ehemalige Profi als Trainer, ein Jahr später führte er die Mannschaft als Ligue-2-Meister zurück in Frankreichs Oberhaus. Und auch in der Ligue 1 präsentierten sich die Elsässer unter Laurey konkurrenzfähig, nach dem Klassenerhalt in der Saison 17/18 mit Platz 15 und einem Punkt über dem Strich, wurde es in der vergangenen Saison ein solider elfter Platz. Der Vertrag des 55-Jährigen läuft im kommenden Sommer aus.
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                <strong>Ligapokalsieg und Rückkehr auf die europäische Bühne</strong><br>
                Durch den Gewinn des Ligapokals in der Saison 2018/19 kann der Racing Club überhaupt erst an der Qualifikationsrunde zur Europa League teilnehmen. Maccabi Haifa (Israel) und Lokomotive Plowdiw (Bulgarien) schalteten die Elsässer bislang aus. Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt könnte der Klub erstmals seit 14 Jahren wieder international vertreten sein. Zuletzt war dies in der Saison 2005/06 der Fall. Den größten Erfolg auf europäischer Ebene schaffte man in der Saison 1979/80, als man es nach dem bislang einzigen Meistertitel im Europapokal der Landesmeister bis ins Viertelfinale schaffte.
Ligapokalsieg und Rückkehr auf die europäische Bühne
Durch den Gewinn des Ligapokals in der Saison 2018/19 kann der Racing Club überhaupt erst an der Qualifikationsrunde zur Europa League teilnehmen. Maccabi Haifa (Israel) und Lokomotive Plowdiw (Bulgarien) schalteten die Elsässer bislang aus. Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt könnte der Klub erstmals seit 14 Jahren wieder international vertreten sein. Zuletzt war dies in der Saison 2005/06 der Fall. Den größten Erfolg auf europäischer Ebene schaffte man in der Saison 1979/80, als man es nach dem bislang einzigen Meistertitel im Europapokal der Landesmeister bis ins Viertelfinale schaffte.
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                <strong>Treue Anhängerschaft </strong><br>
                Wie Eintracht Frankfurt kann man auf in Straßburg auf eine treue Anhängerschaft bauen: Trotz der schwierigen Vereinssituation konnte sich der Verein auch im Amateurbereich stets auf seine Anhänger verlassen. Beim Derby gegen den FC Mulhouse in der vierten Liga kamen 20.004 Zuschauer ins Meinau-Stadion - Bestmarke für ein Viertligaspiel in Frankreich. Doch trotz Auswärtsspiel wird wohl auch die Eintracht auf seine treue Anhängerschaft zählen können. Denn nur etwa 200 Kilometer liegen zwischen der Frankfurter Arena und der Spielstätte in Straßburg. Für ein Europapokal-Spiel ist das quasi nur ein "Katzensprung".
Treue Anhängerschaft
Wie Eintracht Frankfurt kann man auf in Straßburg auf eine treue Anhängerschaft bauen: Trotz der schwierigen Vereinssituation konnte sich der Verein auch im Amateurbereich stets auf seine Anhänger verlassen. Beim Derby gegen den FC Mulhouse in der vierten Liga kamen 20.004 Zuschauer ins Meinau-Stadion - Bestmarke für ein Viertligaspiel in Frankreich. Doch trotz Auswärtsspiel wird wohl auch die Eintracht auf seine treue Anhängerschaft zählen können. Denn nur etwa 200 Kilometer liegen zwischen der Frankfurter Arena und der Spielstätte in Straßburg. Für ein Europapokal-Spiel ist das quasi nur ein "Katzensprung".
© imago images / PanoramiC

                <strong>Straßburgs Deutschland-Bilanz </strong><br>
                Im Vorfeld der Begegnung hat sich SGE-Coach Adi Hütter möglicherweise auch bei Trainerkollege Christian Streich erkundigt. Denn 2017 und 2018 absolvierte der SC Freiburg im Rahmen der Vorbereitung jeweils ein Freundschaftsspiel gegen den "Nachbarn" aus Straßburg. Beide Spiele verlor der SC (2:3 und 1:2). Bislang traf Straßburg erst zweimal in Pflichtspielen auf ein deutsches Team, und das ist lange her. 1978/1979 schied der MSV Duisburg nach einem 0:4 und einem 0:0 im UEFA-Pokal gegen die Franzosen aus. Nach 40 Jahren kommt es also erstmals wieder zu einem Duell mit einem deutschen Team in einem europäischen Wettbewerb.
Straßburgs Deutschland-Bilanz
Im Vorfeld der Begegnung hat sich SGE-Coach Adi Hütter möglicherweise auch bei Trainerkollege Christian Streich erkundigt. Denn 2017 und 2018 absolvierte der SC Freiburg im Rahmen der Vorbereitung jeweils ein Freundschaftsspiel gegen den "Nachbarn" aus Straßburg. Beide Spiele verlor der SC (2:3 und 1:2). Bislang traf Straßburg erst zweimal in Pflichtspielen auf ein deutsches Team, und das ist lange her. 1978/1979 schied der MSV Duisburg nach einem 0:4 und einem 0:0 im UEFA-Pokal gegen die Franzosen aus. Nach 40 Jahren kommt es also erstmals wieder zu einem Duell mit einem deutschen Team in einem europäischen Wettbewerb.
© imago/Eibner

                <strong>Das ist Eintracht-Gegner Straßburg</strong><br>
                Am Donnerstag (ab 20 Uhr im Liveticker auf ran.de) kann Eintracht Frankfurt die zweite Europapokal-Saison in Folge perfekt machen. Letzte Hürde ist in der Playoff-Runde Racing Straßburg aus Frankreich. Der Traditionsklub aus dem Elsass erlebt nach einem tiefen Fall derzeit einen sportlichen Aufschwung von beeindruckendem Tempo. ran.de stellt den Playoff-Gegner der Eintracht vor.

                <strong>Lange Tradition und viele Namen</strong><br>
                1906 wurde der Klub im Straßburger Vorort Neudorf gegründet, damals auf deutschem Gebiet. Als das Reichsland Elsass-Lothringen 1919 wieder an Frankreich gefallen war, spielte man zunächst unter dem Namen RC Straßburg-Neudorf und ab 1921 als Racing Club de Strasbourg. Im Zweiten Weltkrieg waren während der deutschen Besatzung französische Vereine verboten worden. Zahlreiche Spieler flohen in die unbesetzte Zone des Landes, um dort gemeinsam zu spielen. Der "Rasensport-Club Straßburg" diente als Ersatzverein. In den 1970er Jahren spielte der Verein zeitweise als Racing Pierrots Strasbourg Meinau.

                <strong>Wachsen in Maßen </strong><br>
                Heute will der Verein wachsen – aber in Maßen. Im Moment belegt Racing in der Etat-Tabelle der Liga mit 43 Millionen Euro einen Platz im unteren Mittelfeld.Der Kader: Ohne die ganz großen Stars. Rechtsverteidiger Kenny Lala hat mit 14 Millionen Euro den höchsten Marktwert. Lebo Mothiba, Kevin Zohi, Nuno Da Costa oder Ludovic Ajorque mögen erst einmal keine großen Namen sein. Trotzdem hat die Mannschaft besondere Qualitäten. Frankfurts Keeper Kevin Trapp kennt die Truppe aus seiner Zeit in Paris. Er warnt: "Das ist ein unangenehmer Gegner, der physisch sehr stark ist und Fußball spielen will und kann."

                <strong>Fan-Freundschaft mit "Nachbar" Karlsruhe</strong><br>
                Mit dem Karlsruher SC verbindet die Elsässer eine Fan-Freundschaft, da für viele Anhänger beider Lager der jeweils andere Verein eine zweite Fußballadresse ist. Durch die nahegelegene Grenze sind die beiden Städte am Rhein nur rund eine Autostunde voneinander entfernt. "Wer einmal gegen Marseille oder PSG im Mainau war und erlebt hat, wie die Racing/KSC Fans gemeinsam und auf Deutsch den RC anfeuerten, der wird diese wirklich einzigartige Atmosphäre niemals vergessen", schildert ein KSC-Anhänger in einem Online-Forum die Atmosphäre zwischen den beiden Fanlagern. Der heutige RC-Präsident Mark Keller spielte zwischen 1996 und 1998 auch für den KSC.

                <strong>Libuda, Rolf, Allofs und Co: Deutsche bei Racing</strong><br>
                Auch einige deutsche Spieler trugen einst das Trikot des Racing Clubs. Der damalige Trainer Albert Gemmrich holte zur Saison 1989/1990 Thomas Allofs (links) und Wolfgang Rolf (rechts) ins Elsass. Zu den bekanntesten deutschen Spielern des RCS zählt Reinhard "Stan" Libuda (1972 bis 1973), auch Ex-VfB und Kickers-Profi Walter Kelsch stand von 1984 bis 1987 in 78 Spielen für Straßburg auf dem Platz stand, außerdem Oskar Rohr (1934 bis 1939). 

                <strong>Bundesliga-Profis bei Racing </strong><br>
                Einige spätere Bundesliga-Profis nutzten den RC zum Sprung in die deutsche Eliteliga. Karim Haggui (35, links, 172 Bundesligaspiele u.a. für Leverkusen, Hannover und Stuttgart) spielte zwischen 2004 und 2006 in Straßburg. Dann verpflichtete ihn Bayer Leverkusen für 2,78 Millionen Euro. Auch der Ivorer Arthur Boka (36, Mitte) ging 2006 von Straßburg in die Bundesliga und machte bis 2014 154 Bundesligaspiele für den VfB Stuttgart. Die wohl erfolgreichste Karriere in der Bundesliga legte wohl Valerien Ismael (43, rechts, 113 Bundesligaspiele) hin. Der spätere Trainer des VfL Wolfsburg und 1. FC Nürnberg wechselte 2003 aus der elsässischen Metropole zu Werder Bremen. Gleich in seiner ersten Bundesliga-Saison gewann der Innenverteidiger mit Werder das Double. 2005 holte ihn der FC Bayern, wo er 2006 ebenfalls das Double gewann. 2009 beendete der gebürtige Straßburger bei Hannover 96 seine Laufbahn. Mit Youri Djorkaeff machte auch ein späterer Weltmeister (1998 mit Frankreich) seine ersten Profi-Schritte in Straßburg. Er war zwischen 1999 und 2002 beim 1.FC Kaiserslautern aktiv.

                <strong>Nach Inzolvenz und Liga fünf: Seit 2017 geht's bergauf </strong><br>
                Mit dem Ligue-2-Meistertitel und dem damit verbundenen Aufstieg in die Ligue 1 im Jahr 2017 beendete der Traditionsklub ein dunkles Kapitel der Vereinsgeschichte. Nach einem sportlichen Niedergang mit finanziellen Schwierigkeiten stürzte der Verein 2010 bis in die dritte Liga ab. Nach dem verpassten Wiederaufstieg spitzte sich die schlechte finanzielle Lage weiter zu und Racing wurde wegen zu hoher Verschuldung schließlich von der Verbandskommission DNCG in die vierte Liga strafversetzt. Dies hatte zur Folge, dass die Elsässer ihren Profistatus und die Fußballschule verloren. Doch es kam noch dicker: Nach einem Insolvenzverfahren wurde die Vereins-Kapitalgesellschaft im August 2011 aufgelöst und die erste Mannschaft musste in der fünften französischen Liga neu beginnen. Mit dem Neubeginn ab 2012 begann auch Ex-Profi Marc Keller als Präsident die Geschicke des Traditionsklubs in die Hand zu nehmen. 

                <strong>Der Erfolgstrainer: Thierry Laurey</strong><br>
                Mit Thierry Laurey kam der Erfolg endgültig zurück ins Elsass: 2016 übernahm der ehemalige Profi als Trainer, ein Jahr später führte er die Mannschaft als Ligue-2-Meister zurück in Frankreichs Oberhaus. Und auch in der Ligue 1 präsentierten sich die Elsässer unter Laurey konkurrenzfähig, nach dem Klassenerhalt in der Saison 17/18 mit Platz 15 und einem Punkt über dem Strich, wurde es in der vergangenen Saison ein solider elfter Platz. Der Vertrag des 55-Jährigen läuft im kommenden Sommer aus.

                <strong>Ligapokalsieg und Rückkehr auf die europäische Bühne</strong><br>
                Durch den Gewinn des Ligapokals in der Saison 2018/19 kann der Racing Club überhaupt erst an der Qualifikationsrunde zur Europa League teilnehmen. Maccabi Haifa (Israel) und Lokomotive Plowdiw (Bulgarien) schalteten die Elsässer bislang aus. Mit einem Sieg gegen Eintracht Frankfurt könnte der Klub erstmals seit 14 Jahren wieder international vertreten sein. Zuletzt war dies in der Saison 2005/06 der Fall. Den größten Erfolg auf europäischer Ebene schaffte man in der Saison 1979/80, als man es nach dem bislang einzigen Meistertitel im Europapokal der Landesmeister bis ins Viertelfinale schaffte.

                <strong>Treue Anhängerschaft </strong><br>
                Wie Eintracht Frankfurt kann man auf in Straßburg auf eine treue Anhängerschaft bauen: Trotz der schwierigen Vereinssituation konnte sich der Verein auch im Amateurbereich stets auf seine Anhänger verlassen. Beim Derby gegen den FC Mulhouse in der vierten Liga kamen 20.004 Zuschauer ins Meinau-Stadion - Bestmarke für ein Viertligaspiel in Frankreich. Doch trotz Auswärtsspiel wird wohl auch die Eintracht auf seine treue Anhängerschaft zählen können. Denn nur etwa 200 Kilometer liegen zwischen der Frankfurter Arena und der Spielstätte in Straßburg. Für ein Europapokal-Spiel ist das quasi nur ein "Katzensprung".

                <strong>Straßburgs Deutschland-Bilanz </strong><br>
                Im Vorfeld der Begegnung hat sich SGE-Coach Adi Hütter möglicherweise auch bei Trainerkollege Christian Streich erkundigt. Denn 2017 und 2018 absolvierte der SC Freiburg im Rahmen der Vorbereitung jeweils ein Freundschaftsspiel gegen den "Nachbarn" aus Straßburg. Beide Spiele verlor der SC (2:3 und 1:2). Bislang traf Straßburg erst zweimal in Pflichtspielen auf ein deutsches Team, und das ist lange her. 1978/1979 schied der MSV Duisburg nach einem 0:4 und einem 0:0 im UEFA-Pokal gegen die Franzosen aus. Nach 40 Jahren kommt es also erstmals wieder zu einem Duell mit einem deutschen Team in einem europäischen Wettbewerb.

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