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Favre und Raffael zurück beim FC Zürich: Alte Liebe, dunkle Schatten

  • Aktualisiert: 03.10.2014
  • 01:21 Uhr
  • ran.de / Johannes Fischer
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© imago
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Lucien Favre kehrt am Donnerstag zu seiner alten Liebe zurück. Den FC Zürich nutzte der Trainer als Sprungbrett für seine Karriere. Und auch Raffael kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Nun wollen beide dort den ersten Sieg in der Europa-League-Gruppenphase holen.

München - Wenn Lucien Favre am Donnerstag mit Borussia Mönchengladbach beim FC Zürich aufschlägt (ab 20:30 Uhr live im TV bei kabel eins und kostenlosen Livestream auf ran.de), dann ist es für den Fohlen-Trainer eine Reise in die Vergangenheit. Mit dem Europa-League-Gegner feierte der heute 56-Jährige seine ersten großen Erfolge als Coach.

Favre übernahm den FCZ im Jahr 2003 und brachte den Verein - ähnlich wie acht Jahre später in Mönchengladbach - im Handumdrehen auf Erfolgskurs. "Das Team, das ich 2003 vorfand, war nicht gut genug. Wir mussten rasch eine ganz neue Mannschaft bauen", erinnert sich Favre in der "Neuen Zürcher Zeitung".

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"Ich wäre nicht der Trainer, der ich heute bin"

Innerhalb von drei Jahren gewann der Traditionsklub zwei Mal die Meisterschaft und ein Mal den Schweizer Pokal. "Es war eine phantastische, aufregende Zeit, die ich in Zürich erleben durfte", sagt Favre heute. "Die Erfolge waren eine gute Sache für mich, das hat mir in Deutschland geholfen. Ohne den FCZ wäre ich nicht in der Bundesliga. Und nicht der Trainer, der ich heute bin."

Mit der Borussia, die Favre ebenfalls sukzessive auf Erfolgskurs brachte, kehrt der Mann aus dem Örtchen Saint-Barthélemy im Kanton Waadt nun also zu seiner alten Liebe zurück - und er gerät noch immer ins Schwärmen, wenn er an die "alten Zeiten" denkt.  

Auch Raffael zurück zu den Wurzeln

"Wie die Mannschaft gespielt hat, war schön anzuschauen. Die Leute wissen das noch. Mit einem Altersdurchschnitt von 21 sind wir Meister geworden. Gegen einen großen FC Basel, der vier Mal mehr Geld hatte als wir. Unser Budget betrug nur 8,9 Millionen Franken."

Ein wichtiger Baustein für den damaligen Erfolg verkörperte ein Spieler, der Favre in dessen Karriere fast auf Schritt und Tritt begleitete - und der nun ebenfalls zu seinem Ex-Verein zurückkehrt. Die Rede ist von Gladbachs Offensiv-Rakete Raffael.

Auch der Brasilianer schlug sofort ein, nachdem ihn Favre 2005 vom Provinzklub FC Chiasso holte - und auch er nutzte den FC Zürich als Sprungbrett für seine Karriere.

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Raffael zehn Tage untergetaucht

Ein Schatten aus der Vergangenheit lastet allerdings immer noch auf dem Edeltechniker: Im April 2006 verschwand Raffael von einem Tag auf den anderen und tauchte zehn Tage nicht mehr auf.

Favre und die Verantwortlichen des Klubs dachten an eine Entführung - entsprechend gab Sportchef Fredy Bickel bei der Polizei eine Vermisstenmeldung auf und erstattete Anzeige wegen Freiheitsberaubung und Erpressung.

Wie sich später herausstellte, hatten Spielervermittler den damals 21-Jährigen dazu überredet, zu verschwinden und Druck auf den FCZ auszuüben. Sie forderten einen neuen Vertrag mit einer vier- bis fünffachen Gehaltserhöhung. Nach einem intensiven Gespräch mit Bickel und Favre ließ Raffael die Forderungen fallen und kehrte zurück auf den Trainingsplatz.

Keine Zeit für Sentimentalitäten

Diese kuriose Geschichte wird bei Raffaels Rückkehr nach Zürich vermutlich keine Rolle mehr spielen - ebensowenig wie Favres Sentimentalitäten. Und genau das befürchtet auch FCZ-Trainer Urs Meier.

"Gladbachs Trainer Lucien Favre hat das, was ich zurzeit eben nicht habe. Eine Mannschaft nämlich, die brutal effizient ist. Das hat sie auch am Samstag beim 2:1-Sieg in Paderborn eindrücklich unter Beweis gestellt." Drei Punkte wollen die Fohlen auch am Donnerstag holen - selbst wenn es für Favre gegen die alte Liebe geht.


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