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EM 2021: Halbfinal-Keeper im Fokus - echte Helden und die "heiligen Hände"


                <strong>Vier Halbfinalisten, vier Keeper, vier Geschichten</strong><br>
                Dänemark, England, Italien und Spanien stehen im Halbfinale der EURO 2020. Alle vier Teams haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Was sie aber eint: Im Tor steht jeweils ein charismatischer Schlussmann. ran stellt Kasper Schmeichel, Jordan Pickford, Gianluigi Donnarumma und Unai Simon genauer vor. Einer der vier wird sich in Kürze die europäische Krone aufsetzen.
Vier Halbfinalisten, vier Keeper, vier Geschichten
Dänemark, England, Italien und Spanien stehen im Halbfinale der EURO 2020. Alle vier Teams haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Was sie aber eint: Im Tor steht jeweils ein charismatischer Schlussmann. ran stellt Kasper Schmeichel, Jordan Pickford, Gianluigi Donnarumma und Unai Simon genauer vor. Einer der vier wird sich in Kürze die europäische Krone aufsetzen.
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                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Alter: 34 Jahre -Verein: Leicester City -Länderspiele: 70 -Gegentore bei der EM: 5 -EM-Spiele zu Null: 1
Kasper Schmeichel (Dänemark)
Alter: 34 Jahre -Verein: Leicester City -Länderspiele: 70 -Gegentore bei der EM: 5 -EM-Spiele zu Null: 1
© 2021 Getty Images

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Schmeichels Weg war (eigentlich) von Geburt an vorgezeichnet. Als Sohn des legendären Peter Schmeichel, der als Torhüter von Manchester United 1999 die Champions League mit Manchester United gewann, bekam er die nötigen Skills für eine große Karriere praktisch mit in die Wiege gelegt.
Kasper Schmeichel (Dänemark)
Schmeichels Weg war (eigentlich) von Geburt an vorgezeichnet. Als Sohn des legendären Peter Schmeichel, der als Torhüter von Manchester United 1999 die Champions League mit Manchester United gewann, bekam er die nötigen Skills für eine große Karriere praktisch mit in die Wiege gelegt.
© 1996 Getty Images

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Seine Karriere, die er ausschließlich in England verbrachte, brauchte dennoch Anlaufzeit. Über Manchester City, Notts County und Leeds United kam der Däne 2011 schließlich nach Leicester, wo er sich zu einem unumstrittenen Anführer entwickelte. 426 Spiele absolvierte der inzwischen 34-Jährige seitdem für die Foxes. 2016 war er Teil der legendären Mannschaft, die völlig überraschend die englische Meisterschaft gewann. In der vergangenen Saison gab es den FA-Cup obendrauf.
Kasper Schmeichel (Dänemark)
Seine Karriere, die er ausschließlich in England verbrachte, brauchte dennoch Anlaufzeit. Über Manchester City, Notts County und Leeds United kam der Däne 2011 schließlich nach Leicester, wo er sich zu einem unumstrittenen Anführer entwickelte. 426 Spiele absolvierte der inzwischen 34-Jährige seitdem für die Foxes. 2016 war er Teil der legendären Mannschaft, die völlig überraschend die englische Meisterschaft gewann. In der vergangenen Saison gab es den FA-Cup obendrauf.
© 2021 Getty Images

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Den Schatten seines Vaters wurde Schmeichel dennoch lange nicht los. Die EM hat dies nun stark verändert. Beim Drama um Christian Eriksen im ersten dänischen Spiel gegen Dänemark, war es Kasper, der seine Kollegen beruhigte, Eriksens Ehefrau tröstete, die Ruhe behielt. Später besuchte er den zusammengebrochenen Regisseur als erster im Krankenhaus und kritisierte die UEFA, weil man hatte weiterspielen müssen. Nun wird er ganz anders wahrgenommen. Als Anführer, an dem sich erst eine Mannschaft, dann eine ganze Nation aufrichtete. Da spielt es auch keine Rolle, dass er auf dem Platz hier und dort kleine Schwächen offenbarte. Bei hohen Bällen zum Beispiel und in der Strafraumbeherrschung.
Kasper Schmeichel (Dänemark)
Den Schatten seines Vaters wurde Schmeichel dennoch lange nicht los. Die EM hat dies nun stark verändert. Beim Drama um Christian Eriksen im ersten dänischen Spiel gegen Dänemark, war es Kasper, der seine Kollegen beruhigte, Eriksens Ehefrau tröstete, die Ruhe behielt. Später besuchte er den zusammengebrochenen Regisseur als erster im Krankenhaus und kritisierte die UEFA, weil man hatte weiterspielen müssen. Nun wird er ganz anders wahrgenommen. Als Anführer, an dem sich erst eine Mannschaft, dann eine ganze Nation aufrichtete. Da spielt es auch keine Rolle, dass er auf dem Platz hier und dort kleine Schwächen offenbarte. Bei hohen Bällen zum Beispiel und in der Strafraumbeherrschung.
© 2021 Friedemann Vogel - Pool

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Der Europameisterschaftstitel mit Dänemark würde die Karriere Schmeichels krönen. "Danish Dynamite" gilt unter den letzten vier Teams aber als krasser Außenseiter. Für den Torhüter sollte das kein Problem sein. 1992 war die Ausgangsposition in etwa die gleiche. Die Dänen waren eigentlich gar nicht für das Turnier qualifiziert, rutschten für Jugoslawien ins Teilnehmerfeld und gewannen am Ende den Titel. Im Tor damals: Kaspers Vater Peter.
Kasper Schmeichel (Dänemark)
Der Europameisterschaftstitel mit Dänemark würde die Karriere Schmeichels krönen. "Danish Dynamite" gilt unter den letzten vier Teams aber als krasser Außenseiter. Für den Torhüter sollte das kein Problem sein. 1992 war die Ausgangsposition in etwa die gleiche. Die Dänen waren eigentlich gar nicht für das Turnier qualifiziert, rutschten für Jugoslawien ins Teilnehmerfeld und gewannen am Ende den Titel. Im Tor damals: Kaspers Vater Peter.
© 2021 Getty Images

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                Alter: 22 Jahre -Verein: AC Mailand -Länderspiele: 31 -Gegentore bei der EM: 2 -EM-Spiele zu Null: 3
Gianluigi Donnarumma (Italien)
Alter: 22 Jahre -Verein: AC Mailand -Länderspiele: 31 -Gegentore bei der EM: 2 -EM-Spiele zu Null: 3
© 2021 Getty Images

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                Eigentlich ist das so eine Sache mit Nachfolgern von großartigen Sportlern. In die Fußstapfen eines Idols zu treten, ist oft schwer und für den Newcomer nur selten von Erfolg gekrönt. Gianluigi Donnarumma hat diese Aufgabe mit Bravour bestanden. 2016 gab er sein Debüt in der Nationalmannschaft Italiens, als er 17-jährig für Legende Gianluigi Buffon eingewechselt wurde.
Gianluigi Donnarumma (Italien)
Eigentlich ist das so eine Sache mit Nachfolgern von großartigen Sportlern. In die Fußstapfen eines Idols zu treten, ist oft schwer und für den Newcomer nur selten von Erfolg gekrönt. Gianluigi Donnarumma hat diese Aufgabe mit Bravour bestanden. 2016 gab er sein Debüt in der Nationalmannschaft Italiens, als er 17-jährig für Legende Gianluigi Buffon eingewechselt wurde.
© 2016 Getty Images

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                Mittlerweile ist Donnarumma 22 Jahre alt, hat 31 Länderspiele auf dem Buckel und den Mann, mit dem er den Vornamen teilt, längst abgelöst. 18 der 31 Spiele beendete er ohne Gegentore. Nun steht der Keeper vor seinem ersten internationalen Ausrufezeichen. Mit der Squadra Azzurra fegte er im Großen und Ganzen unbehelligt durch das Turnier. Durch tolle Auftritte mauserten sich die Italiener zum Favoriten. Donnarumma erwies sich dabei als bärenstarker Rückhalt.
Gianluigi Donnarumma (Italien)
Mittlerweile ist Donnarumma 22 Jahre alt, hat 31 Länderspiele auf dem Buckel und den Mann, mit dem er den Vornamen teilt, längst abgelöst. 18 der 31 Spiele beendete er ohne Gegentore. Nun steht der Keeper vor seinem ersten internationalen Ausrufezeichen. Mit der Squadra Azzurra fegte er im Großen und Ganzen unbehelligt durch das Turnier. Durch tolle Auftritte mauserten sich die Italiener zum Favoriten. Donnarumma erwies sich dabei als bärenstarker Rückhalt.
© 2021 Getty Images

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                In der Gruppenphase noch kaum gefordert, ließ er die gegnerischen Stürmer in der K.o.-Runde reihenweise verzweifeln. Erst Marko Arnautovic und die Österreicher, dann Romelu Lukaku, Kevin De Bruyne und die Belgier. Nun wartet Spanien. Und ganz nebenbei klärt der 22-Jährige seine Zukunft. Nach der EM geht es für Donnarumma höchstwahrscheinlich nach Paris. Mit PSG soll er längst einig sein.  
Gianluigi Donnarumma (Italien)
In der Gruppenphase noch kaum gefordert, ließ er die gegnerischen Stürmer in der K.o.-Runde reihenweise verzweifeln. Erst Marko Arnautovic und die Österreicher, dann Romelu Lukaku, Kevin De Bruyne und die Belgier. Nun wartet Spanien. Und ganz nebenbei klärt der 22-Jährige seine Zukunft. Nach der EM geht es für Donnarumma höchstwahrscheinlich nach Paris. Mit PSG soll er längst einig sein.  
© 2021 Getty Images

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Alter: 27 Jahre - Verein: FC Everton - Länderspiele: 35 -Gegentore bei der EM: 0 -EM-Spiele zu Null: 5
Jordan Pickford (England)
Alter: 27 Jahre - Verein: FC Everton - Länderspiele: 35 -Gegentore bei der EM: 0 -EM-Spiele zu Null: 5
© 2021 Getty Images

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                England war nie eine Torhüternation. Also keine im eigentlichen Sinne. Denn die Torhüter der "Three Lions" waren - egal ob David James, David Seaman, Paul Robinson oder Joe Hart – eher für ihre immer wiederkehrenden Schnitzer als für große Leistungen bei Turnieren bekannt. Jordan Pickford schickt sich nun an, dieses Narrativ zu ändern.
Jordan Pickford (England)
England war nie eine Torhüternation. Also keine im eigentlichen Sinne. Denn die Torhüter der "Three Lions" waren - egal ob David James, David Seaman, Paul Robinson oder Joe Hart – eher für ihre immer wiederkehrenden Schnitzer als für große Leistungen bei Turnieren bekannt. Jordan Pickford schickt sich nun an, dieses Narrativ zu ändern.
© 2021 Getty Images

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Ohne auch nur ein einziges Gegentor zu kassieren führte der 27-Jährige seine Mannschaft ins Halbfinale. Herausragende Reflexe wie gegen den Schotten Stephen O'Donnell, Timo Werner oder Kai Havertz haben Pickford auf dem Weg dorthin zum besten EM-Torhüter aller Zeiten gemacht. Fünf Spiele in Folge ohne Gegentor hatte bei diesem Turnier zuvor niemand geschafft. Den alten Rekord von Manuel Neuer (vier Spiele in 2016) nahm Pickford quasi im Vorbeigehen mit. Denn der Fokus liegt auf dem ganz großen Ziel: Der erste Titel seit 1966 soll her.
Jordan Pickford (England)
Ohne auch nur ein einziges Gegentor zu kassieren führte der 27-Jährige seine Mannschaft ins Halbfinale. Herausragende Reflexe wie gegen den Schotten Stephen O'Donnell, Timo Werner oder Kai Havertz haben Pickford auf dem Weg dorthin zum besten EM-Torhüter aller Zeiten gemacht. Fünf Spiele in Folge ohne Gegentor hatte bei diesem Turnier zuvor niemand geschafft. Den alten Rekord von Manuel Neuer (vier Spiele in 2016) nahm Pickford quasi im Vorbeigehen mit. Denn der Fokus liegt auf dem ganz großen Ziel: Der erste Titel seit 1966 soll her.
© 2021 Getty Images

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Dieser würde auch Pickford endlich in der breiten Masse Respekt verschaffen. Denn so wirklich scheinen die Briten dem Braten noch nicht zu trauen. Zu inkonstant erlebten sie den Keeper in seinen ersten Jahren im Nationalteam. Später fiel er durch Eskapaden auf und neben dem Platz auf. Erst zu Saisonbeginn musste er nach seinem harten Foul gegen Liverpool-Star Virgil van Dijk um Polizeischutz bitten.
Jordan Pickford (England)
Dieser würde auch Pickford endlich in der breiten Masse Respekt verschaffen. Denn so wirklich scheinen die Briten dem Braten noch nicht zu trauen. Zu inkonstant erlebten sie den Keeper in seinen ersten Jahren im Nationalteam. Später fiel er durch Eskapaden auf und neben dem Platz auf. Erst zu Saisonbeginn musste er nach seinem harten Foul gegen Liverpool-Star Virgil van Dijk um Polizeischutz bitten.
© 2020 Getty Images

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Mittlerweile scheint der Mann vom FC Everton aber gelassener geworden zu sein. Seit Oktober 2020 hat er im Trikot des Nationalteams nicht mehr hinter sich greifen müssen. Beim EM-Turnier präsentiert er sich nun als verlässlicher Rückhalt und gilt als ernsthafter Anwärter auf den Titel des besten Torhüters des Turniers. Dieser dürfte ihm sicher sein. Erst recht, wenn er im Halbfinale gegen die Dänen und in einem potenziellen Finale so unüberwindbar bleibt, wie bisher.
Jordan Pickford (England)
Mittlerweile scheint der Mann vom FC Everton aber gelassener geworden zu sein. Seit Oktober 2020 hat er im Trikot des Nationalteams nicht mehr hinter sich greifen müssen. Beim EM-Turnier präsentiert er sich nun als verlässlicher Rückhalt und gilt als ernsthafter Anwärter auf den Titel des besten Torhüters des Turniers. Dieser dürfte ihm sicher sein. Erst recht, wenn er im Halbfinale gegen die Dänen und in einem potenziellen Finale so unüberwindbar bleibt, wie bisher.
© 2021 Getty Images

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Alter: 24 Jahre -Verein: Athletic Bilbao -Länderspiele: 12 -Gegentore bei der EM: 5 -EM-Spiele zu Null: 2
Unai Simon (Spanien)
Alter: 24 Jahre -Verein: Athletic Bilbao -Länderspiele: 12 -Gegentore bei der EM: 5 -EM-Spiele zu Null: 2
© 2021 Getty Images

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Es war einer dieser Momente, der es in jeden EM-Rückblick schaffen wird. Im Achtelfinale zwischen Spanien und Kroatien war Simon mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache und ließ einen Rückpass aus knapp 40 Metern passieren. Slapstick in Reinform. Spanien kam trotzdem weiter. Und der Torhüter zeigte, dass er auch anders kann.
Unai Simon (Spanien)
Es war einer dieser Momente, der es in jeden EM-Rückblick schaffen wird. Im Achtelfinale zwischen Spanien und Kroatien war Simon mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache und ließ einen Rückpass aus knapp 40 Metern passieren. Slapstick in Reinform. Spanien kam trotzdem weiter. Und der Torhüter zeigte, dass er auch anders kann.
© imago images/Bildbyran

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Im Viertelfinale gegen die Schweiz wurde er zum Elfmeterhelden, als er die Schüsse von Manuel Akanji und Fabian Schär parierte. In der Heimat wurde er dafür gefeiert. Dort gilt er jetzt als der "mit den heiligen Händen". Ziemlich überraschend kam das, weil der Baske vor dem Turnier auf erst sieben Länderspiele gekommen war. Kurz vor dem ersten Gruppenspiel erhielt er den Zuschlag als Nummer eins. David de Gea musste auf die Bank.
Unai Simon (Spanien)
Im Viertelfinale gegen die Schweiz wurde er zum Elfmeterhelden, als er die Schüsse von Manuel Akanji und Fabian Schär parierte. In der Heimat wurde er dafür gefeiert. Dort gilt er jetzt als der "mit den heiligen Händen". Ziemlich überraschend kam das, weil der Baske vor dem Turnier auf erst sieben Länderspiele gekommen war. Kurz vor dem ersten Gruppenspiel erhielt er den Zuschlag als Nummer eins. David de Gea musste auf die Bank.
© imago images/Agencia EFE

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Trainer Luis Enrique hat diese Entscheidung bislang nicht bereut. Der 24-Jährige aus Vitoria-Gasteiz überzeugte – bis auf die Frühphase des Kroatien-Spiels – auf ganzer Linie. Gut möglich, dass Spanien seinen neuen Stammkeeper gefunden hat. Gutes Omen für die EM ist auch, dass Simon schon zwei EM-Titel feierte. 2015 mit der U19, 2019 mit der U21. Und nun auch mit der A-Elf?
Unai Simon (Spanien)
Trainer Luis Enrique hat diese Entscheidung bislang nicht bereut. Der 24-Jährige aus Vitoria-Gasteiz überzeugte – bis auf die Frühphase des Kroatien-Spiels – auf ganzer Linie. Gut möglich, dass Spanien seinen neuen Stammkeeper gefunden hat. Gutes Omen für die EM ist auch, dass Simon schon zwei EM-Titel feierte. 2015 mit der U19, 2019 mit der U21. Und nun auch mit der A-Elf?
© imago images/Shutterstock

                <strong>Vier Halbfinalisten, vier Keeper, vier Geschichten</strong><br>
                Dänemark, England, Italien und Spanien stehen im Halbfinale der EURO 2020. Alle vier Teams haben unterschiedliche Stärken und Schwächen. Was sie aber eint: Im Tor steht jeweils ein charismatischer Schlussmann. ran stellt Kasper Schmeichel, Jordan Pickford, Gianluigi Donnarumma und Unai Simon genauer vor. Einer der vier wird sich in Kürze die europäische Krone aufsetzen.

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Alter: 34 Jahre -Verein: Leicester City -Länderspiele: 70 -Gegentore bei der EM: 5 -EM-Spiele zu Null: 1

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Schmeichels Weg war (eigentlich) von Geburt an vorgezeichnet. Als Sohn des legendären Peter Schmeichel, der als Torhüter von Manchester United 1999 die Champions League mit Manchester United gewann, bekam er die nötigen Skills für eine große Karriere praktisch mit in die Wiege gelegt.

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Seine Karriere, die er ausschließlich in England verbrachte, brauchte dennoch Anlaufzeit. Über Manchester City, Notts County und Leeds United kam der Däne 2011 schließlich nach Leicester, wo er sich zu einem unumstrittenen Anführer entwickelte. 426 Spiele absolvierte der inzwischen 34-Jährige seitdem für die Foxes. 2016 war er Teil der legendären Mannschaft, die völlig überraschend die englische Meisterschaft gewann. In der vergangenen Saison gab es den FA-Cup obendrauf.

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Den Schatten seines Vaters wurde Schmeichel dennoch lange nicht los. Die EM hat dies nun stark verändert. Beim Drama um Christian Eriksen im ersten dänischen Spiel gegen Dänemark, war es Kasper, der seine Kollegen beruhigte, Eriksens Ehefrau tröstete, die Ruhe behielt. Später besuchte er den zusammengebrochenen Regisseur als erster im Krankenhaus und kritisierte die UEFA, weil man hatte weiterspielen müssen. Nun wird er ganz anders wahrgenommen. Als Anführer, an dem sich erst eine Mannschaft, dann eine ganze Nation aufrichtete. Da spielt es auch keine Rolle, dass er auf dem Platz hier und dort kleine Schwächen offenbarte. Bei hohen Bällen zum Beispiel und in der Strafraumbeherrschung.

                <strong>Kasper Schmeichel (Dänemark)</strong><br>
                Der Europameisterschaftstitel mit Dänemark würde die Karriere Schmeichels krönen. "Danish Dynamite" gilt unter den letzten vier Teams aber als krasser Außenseiter. Für den Torhüter sollte das kein Problem sein. 1992 war die Ausgangsposition in etwa die gleiche. Die Dänen waren eigentlich gar nicht für das Turnier qualifiziert, rutschten für Jugoslawien ins Teilnehmerfeld und gewannen am Ende den Titel. Im Tor damals: Kaspers Vater Peter.

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                Alter: 22 Jahre -Verein: AC Mailand -Länderspiele: 31 -Gegentore bei der EM: 2 -EM-Spiele zu Null: 3

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                Eigentlich ist das so eine Sache mit Nachfolgern von großartigen Sportlern. In die Fußstapfen eines Idols zu treten, ist oft schwer und für den Newcomer nur selten von Erfolg gekrönt. Gianluigi Donnarumma hat diese Aufgabe mit Bravour bestanden. 2016 gab er sein Debüt in der Nationalmannschaft Italiens, als er 17-jährig für Legende Gianluigi Buffon eingewechselt wurde.

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                Mittlerweile ist Donnarumma 22 Jahre alt, hat 31 Länderspiele auf dem Buckel und den Mann, mit dem er den Vornamen teilt, längst abgelöst. 18 der 31 Spiele beendete er ohne Gegentore. Nun steht der Keeper vor seinem ersten internationalen Ausrufezeichen. Mit der Squadra Azzurra fegte er im Großen und Ganzen unbehelligt durch das Turnier. Durch tolle Auftritte mauserten sich die Italiener zum Favoriten. Donnarumma erwies sich dabei als bärenstarker Rückhalt.

                <strong>Gianluigi Donnarumma (Italien)</strong><br>
                In der Gruppenphase noch kaum gefordert, ließ er die gegnerischen Stürmer in der K.o.-Runde reihenweise verzweifeln. Erst Marko Arnautovic und die Österreicher, dann Romelu Lukaku, Kevin De Bruyne und die Belgier. Nun wartet Spanien. Und ganz nebenbei klärt der 22-Jährige seine Zukunft. Nach der EM geht es für Donnarumma höchstwahrscheinlich nach Paris. Mit PSG soll er längst einig sein.  

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Alter: 27 Jahre - Verein: FC Everton - Länderspiele: 35 -Gegentore bei der EM: 0 -EM-Spiele zu Null: 5

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                England war nie eine Torhüternation. Also keine im eigentlichen Sinne. Denn die Torhüter der "Three Lions" waren - egal ob David James, David Seaman, Paul Robinson oder Joe Hart – eher für ihre immer wiederkehrenden Schnitzer als für große Leistungen bei Turnieren bekannt. Jordan Pickford schickt sich nun an, dieses Narrativ zu ändern.

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Ohne auch nur ein einziges Gegentor zu kassieren führte der 27-Jährige seine Mannschaft ins Halbfinale. Herausragende Reflexe wie gegen den Schotten Stephen O'Donnell, Timo Werner oder Kai Havertz haben Pickford auf dem Weg dorthin zum besten EM-Torhüter aller Zeiten gemacht. Fünf Spiele in Folge ohne Gegentor hatte bei diesem Turnier zuvor niemand geschafft. Den alten Rekord von Manuel Neuer (vier Spiele in 2016) nahm Pickford quasi im Vorbeigehen mit. Denn der Fokus liegt auf dem ganz großen Ziel: Der erste Titel seit 1966 soll her.

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Dieser würde auch Pickford endlich in der breiten Masse Respekt verschaffen. Denn so wirklich scheinen die Briten dem Braten noch nicht zu trauen. Zu inkonstant erlebten sie den Keeper in seinen ersten Jahren im Nationalteam. Später fiel er durch Eskapaden auf und neben dem Platz auf. Erst zu Saisonbeginn musste er nach seinem harten Foul gegen Liverpool-Star Virgil van Dijk um Polizeischutz bitten.

                <strong>Jordan Pickford (England)</strong><br>
                Mittlerweile scheint der Mann vom FC Everton aber gelassener geworden zu sein. Seit Oktober 2020 hat er im Trikot des Nationalteams nicht mehr hinter sich greifen müssen. Beim EM-Turnier präsentiert er sich nun als verlässlicher Rückhalt und gilt als ernsthafter Anwärter auf den Titel des besten Torhüters des Turniers. Dieser dürfte ihm sicher sein. Erst recht, wenn er im Halbfinale gegen die Dänen und in einem potenziellen Finale so unüberwindbar bleibt, wie bisher.

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Alter: 24 Jahre -Verein: Athletic Bilbao -Länderspiele: 12 -Gegentore bei der EM: 5 -EM-Spiele zu Null: 2

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Es war einer dieser Momente, der es in jeden EM-Rückblick schaffen wird. Im Achtelfinale zwischen Spanien und Kroatien war Simon mit den Gedanken nicht ganz bei der Sache und ließ einen Rückpass aus knapp 40 Metern passieren. Slapstick in Reinform. Spanien kam trotzdem weiter. Und der Torhüter zeigte, dass er auch anders kann.

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Im Viertelfinale gegen die Schweiz wurde er zum Elfmeterhelden, als er die Schüsse von Manuel Akanji und Fabian Schär parierte. In der Heimat wurde er dafür gefeiert. Dort gilt er jetzt als der "mit den heiligen Händen". Ziemlich überraschend kam das, weil der Baske vor dem Turnier auf erst sieben Länderspiele gekommen war. Kurz vor dem ersten Gruppenspiel erhielt er den Zuschlag als Nummer eins. David de Gea musste auf die Bank.

                <strong>Unai Simon (Spanien)</strong><br>
                Trainer Luis Enrique hat diese Entscheidung bislang nicht bereut. Der 24-Jährige aus Vitoria-Gasteiz überzeugte – bis auf die Frühphase des Kroatien-Spiels – auf ganzer Linie. Gut möglich, dass Spanien seinen neuen Stammkeeper gefunden hat. Gutes Omen für die EM ist auch, dass Simon schon zwei EM-Titel feierte. 2015 mit der U19, 2019 mit der U21. Und nun auch mit der A-Elf?

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