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Saison-Aus für Real Madrid Talent Ödegaard

Martin Ödegaard: Ein Jahrhundert-Talent in der Krise

  • Veröffentlicht: 13.04.2018
  • 23:21 Uhr
  • ran.de / Oliver Jensen
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Er galt als der norwegische Messi, scheiterte aber bei Real Madrid. Auch seine Ausleihe in die Niederlande lief durchwachsen. Die Zukunft des 19-jährigen Martin Ödegaard ist offen. Startet er seinen nächsten Versuch in der Bundesliga?

Heerenveen / München - Die Saison endete mit einem Mittelfußbruch. Für Martin Ödegaard ist die Ausleihe zum niederländischen Erstligisten SC Heerenveen somit beendet. Der Rechtsaußen steht vor einer ungewissen Zukunft. Er muss erst einmal zurück zu Real Madrid, wo er vermutlich kaum eine Perspektive hat.

Dabei galt Ödegaard noch vor drei Jahren als Jahrhundert-Talent. Mit gerade einmal 15 Jahren debütierte er für die norwegische Nationalmannschaft. Er war der jüngste Spieler, der jemals in einem EM-Qualifikationsspiel auflief. Ödegaard war schnell, hatte eine außergewöhnlich gute Ballbehandlung und eine gute Übersicht. Lionel Messi war sein Vorbild. Und viele Experten trauten ihm zu, eine ähnlich große Karriere zu machen wie der argentinische Weltstar.

Ob nun der FC Bayern München, Manchester United oder Real Madrid – praktisch alle europäischen Spitzenvereine wollten ihn verpflichten. Die Wahl fiel letztendlich auf die Madrilenen. Ob es für seine Entwicklung gut war, kurz nach dem 16. Geburtstag bereits zu einem Welt-Verein zu wechseln?

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Vorbild Lionel Messi

Ödegaard machte sich keine Sorgen. "Messi hat seine Heimat auch früh verlassen", sagte er. "Seine Familie kam von Argentinien mit nach Barcelona, das ist sehr weit. Und jetzt ist er der beste Fußballer der Welt." Nach einiger Zeit aber drängte sich der Verdacht auf, dass Ödegaard doch nicht die Qualität für eine Weltkarriere hat, vielleicht nicht einmal ein ernstzunehmender Ergänzungsspieler bei Real Madrid werden könnte.

Der Flügelspieler bestritt innerhalb von zwei Jahren lediglich ein Erstligaspiel für die "Königlichen". Ansonsten kam er lediglich für die zweite Mannschaft in der 3. Liga zum Einsatz. Hatte er sich mit dem Wechsel verspekuliert? Gladbach-Sportchef Max Eberl, der ebenfalls Ödegaard verpflichten wollte, sagte zum Kicker: "Bei uns hätte er Champions League gespielt."

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Ödegaard nur eine PR-Nummer?

Für Real war die Verpflichtung von Ödegaard mehr eine PR-Nummer als eine Verstärkung. Real-Präsident Florentino Perez wollte offenbar der ganzen Welt beweisen, die Konkurrenten im Werben um das Supertalent ausstechen zu können. "Ich war an seiner Verpflichtung nicht interessiert, denn sie war nicht wichtig für meine Arbeit", schrieb Carlo Ancelotti, damals Coach von Real Madrid, in seinem Buch. "Aber wenn der Präsident entscheidet, dass er aus PR-Gründen einen norwegischen Jungen drei Mal in der ersten Mannschaft auflaufen sehen will, dann muss ich einen Weg finden, das umzusetzen."

Ödegaard steckte in einem Dilemma: Er war zu gut für die 2. Mannschaft, aber zu schlecht für die Profis. Eine Ausleihe schien der logische Ausweg zu sein. In der Winterpause der Saison 2016/2017 wurde er für eineinhalb Jahre zum niederländischen Erstligisten SC Heerenveen verliehen. "Meine Zeit bei Real ist noch nicht vorbei", sagte Ödegaard damals. "Ich möchte in Heerenveen auf Top-Niveau Erfahrung sammeln, um dann 2018 einen neuen Anlauf zu nehmen."

Doch auch in den Niederlanden lief es nicht immer rund. Im ersten Halbjahr 2017 blieb er torlos. Seine Statistik in der laufenden Saison ist ebenfalls nicht berauschend: 24 Ligaspiele, zwei Tore, eine Vorlage. Die vor Ort ansässige Sportreporterin Anne Roel van der Meer sagte gegenüber der Sport Bild: "Er ist ein guter Fußballer mit einer brillanten Technik, und manchmal sah man ein wenig Lionel Messi in ihm. Aber wir hatten noch ein bisschen mehr erwartet, vor allem in Form von Toren und Vorlagen."

Ödegaard spielte selbst in der norwegischen Nationalmannschaft zeitweise keine Rolle mehr, wurde nur noch für die U21-Auswahl nominiert. Erst im vergangenen November kehrte er nach 19-monatiger Abstinenz wieder in die A-Nationalmannschaft zurück.

Nächste Ausleihe in die Bundesliga?

Dass er sich bei Real Madrid durchsetzen wird, wo er noch bis Sommer 2021 unter Vertrag steht und zwischen 2 und 2,5 Millionen Euro im Jahr verdienen wird, gilt als nahezu ausgeschlossen. Eine erneute Ausleihe ist zu erwarten. Möglicherweise nach Deutschland?

Für Vereine wie Borussia Dortmund, Borussia Mönchengladbach oder den VfB Stuttgart, die laut Medienberichten bereits an Ödegaard interessiert waren, könnte der Norweger weiter interessant sein. Auch wenn ihm in der niederländischen Liga noch die Effizienz fehlte, blitzt immer wieder seine Genialität auf.

Davon konnten sich auch die Deutschen überzeugen, als er mit der norwegischen U21-Nationalmannschaft die deutsche U21 im Oktober zerlegte. Ödegaard steuerte dem 3:1-Sieg ein Tor und eine Vorlage bei. "Wenn man ihm Platz lässt, ist er überragend", wird der Deutsche Jonathan Tah von Goal.com zitiert.

Ein Messi wird Ödegaard wohl nicht mehr werden. Vielleicht aber zumindest ein richtig guter Erstligaspieler.

(Die Highlights aus den internationalen Ligen, alles zum Roma-Wunder und dem Buffon-Skandal mit Sky-Kommentator Wolff-Christoph Fuss sowie alles zur Auslosung des Champions-League-Halbfinals am Sonntag ab 23:10 Uhr in MAXXsports. ran am Sonntag auf ProSieben MAXX).

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