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Kommentar zur neuen Liga

ranSicht zur Super League: Das ist nicht mehr mein Fußball!

  • Aktualisiert: 19.04.2021
  • 23:09 Uhr
  • ran.de/Bent Mildner
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© imago
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Im Fußball zählt schon lange nur noch eins - Geld, Geld und noch mehr Geld. Bei diesem perfiden Handeln spielen Fans und Traditionen keine Rolle mehr. Die Einführung der europäischen Super League ist das bisher dunkelste Kapitel dieser Sportart und für jeden Fußballfan ein harter Schlag ins Gesicht. Ein Kommentar von ran-Redakteur Bent Mildner.

München - Mit der WM 2022 im "Zwangsarbeiterland" Katar, der EM 2021 in zwölf unterschiedlichen Ländern, der Einführung der UEFA Nations League und der geplanten Champions-League-Reform dachte ich eigentlich, dass der Fußball nicht mehr viel tiefer fallen kann. Doch falsch gedacht!

Die europäische Super League wird von zwölf Klubs aus Spanien (Real Madrid, FC Barcelona, Atletico Madrid), England (FC Liverpool, Manchester United, Manchester City, FC Arsenal, FC Chelsea, Tottenham Hotspur) und Italien (Juventus Turin, Inter Mailand und AC Mailand) ins Leben gerufen!

Das alles in einer Zeit, in der der Fußball aufgrund der Corona-Pandemie eigentlich zusammenhalten sollte, denn gerade kleinere Vereine stehen vor dem wirtschaftlichen Ruin. Doch den Gründungsmitgliedern geht es einzig und allein um ihr finanzielles Wohlergehen.

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Die Vereine zerstören den Fußball

Mit satten 3,5 Milliarden Euro finanziert die US-Investmentbank "JP Morgan" das europäische Großprojekt. Eine Summe, mit der die Vereine auch "die Auswirkungen der Pandemie ausgleichen" sollen, wie es in einem offiziellen Statement der Super League heißt. Eine Aussage, so beschämend, wie das ganze Konstrukt. Durch die Ligaeinführung werden die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer. Von der Geldgier verblendet, zerstören die Gründungsvereine mit der Einführung dieser Liga den Fußball, so wie wir ihn kennen!

An den aktuellen europäischen Wettbewerben werden die Mitglieder der Super League nicht mehr teilnehmen und so das sportliche Niveau runterziehen.Doch die Auswirkungen für die nationalen Ligen können verheerend sein! Manchester-United-Legende Gary Neville fordert bei "Sky Sports" von der Premier League eine knallharte Reaktion: "Zieht ihnen alle Punkte ab, setzt sie ans Ende der Liga und nehmt ihnen ihr Geld weg. Ernsthaft, man muss das mit Gewalt verhindern. Es ist ein krimineller Akt gegen die Fans. Bestraft sie!" 

Deutsche Klubs halten sich an Absprachen

Doch auch in diesem dunklen Kapitel des Fußballs gibt es ein wenig Hoffnung, einen Lichtblick. Ich als glühender Werder-Bremen-Fan hätte niemals gedacht dies zu sagen, aber ich bin stolz auf die Bayern, den BVB und Paris St. Germain! Diese drei europäischen Schwergewichte entziehen sich der Super League, bleiben den bestehenden Strukturen treu.

Über die spanischen, italienischen und englischen Vertreter kann ich nur noch den Kopf schütteln - vor allem wenn ich lese, dass die neue Liga "den Wünschen der vier Milliarden Fußballfans" (Wortlaut Real-Präsident Florentino Perez) entspreche. Welche vier Milliarden Fans meint er damit? Das ist lächerlich!

Leider sehe ich für mich als Fan keine andere Möglichkeit, als die Super League zu boykottieren! Sollen sie doch in ihrer eigenen Liga spielen, weiter in Geld baden und hoffentlich irgendwann zu Grunde gehen.

Das ist nicht mehr der Fußball, in den ich mich als Kind verliebt habe.

Bent Mildner

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