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Gründung nun beschlossene Sache

Watzke: BVB lehnt Super League ab - Fans und Ex-Spieler mit heftiger Kritik

  • Aktualisiert: 19.04.2021
  • 15:05 Uhr
  • SID/ran.de
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© Imago Images
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Zwölf europäische Top-Klubs haben in einem gemeinsamen Statement die Gründung einer Super League bekannt gegeben. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke an eine Teilnahme der Dortmunder abgelehnt. In den sozialen Netzwerken sind die Fans entsetzt. 

München - Borussia Dortmund zeigt kein Interesse am Beitritt zur neuen europäischen Super League des Fußballs und setzt auf eine reformierte Champions League.

"Die Mitglieder des Boards der European Club Association (ECA) haben sich am Sonntagabend zu einer virtuellen Konferenz zusammengeschlossen und bekräftigt, dass der Board-Beschluss vom vergangenen Freitag nach wie vor Gültigkeit hat", sagte der Vorstandsvorsitzende Hans-Joachim Watzke am Montag in einer Stellungnahme auf der BVB-Homepage.

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Bayern und BVB "zu 100 Prozent deckungsgleich"

Dieser Beschluss besage, "dass die Klubs die geplante Reform der Champions League umsetzen wollen. Es war die klare Meinung der Mitglieder des ECA-Boards, dass man die Pläne zur Gründung einer Super League ablehnt". Watzke betonte, dies gelte auch für den deutschen Rekordmeister Bayern München. Beide Großklubs hätten "in allen Gesprächen zu 100 Prozent deckungsgleiche Auffassungen vertreten". Selbst hat sich der FC Bayern bisher nicht geäußert.

Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) schrieb in einer Stellungnahme: "Der Deutsche-Fußball-Bund (DFB) positioniert sich klar gegen das Konzept einer europäischen Super League. Im Fußball muss es immer um die sportliche Leistung gehen. Sie bestimmt über Auf- und Abstieg sowie die Qualifikation für die jeweiligen Wettbewerbe. Die wirtschaftlichen Interessen einiger weniger Klubs dürfen nicht das praktizierte solidarische Miteinander des Fußballs aufkündigen. [...] Der DFB steht daher klar hinter der ausdrücklichen gemeinsamen Erklärung der UEFA mit den Ligen und Nationalverbänden aus England, Italien und Spanien."

DFB-Vize Koch: "Genug ist genug"

DFB-Vizepräsident Rainer Koch ergänzt: "Eine europäische Super League einiger weniger Vereine, denen es ausschließlich um die eigenen wirtschaftlichen Interessen geht, wäre ausgerechnet in einer Zeit, in der die Gesellschaft mehr denn je Solidarität braucht, zerstörerisch gegenüber allen anderen Vereinen, Ligen und Verbänden. Fußball basiert auf offenen sportlichen Wettbewerben" 

Wer dies nicht anerkenne, "wird mit seinen Fans, Spielern und Teams aus allen Stockwerken des Weltfußballhauses ausziehen müssen. Genug ist genug. Ich unterstütze zu hundert Prozent die Position der UEFA. Viel zu lange ist dem Treiben einiger weniger europäischer Großklubs zugesehen worden. Und ich bin sehr froh, wenn es so bleibt, dass kein deutscher Verein sich daran beteiligt." 

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Hohe Kritik im Netz

DFL-Geschäftsführer Christian Seifert fügt an: "Wirtschaftliche Interessen einiger weniger Topklubs in England, Italien und Spanien dürfen nicht die Abschaffung gewachsener Strukturen im gesamten europäischen Fußball zur Folge haben. Es wäre insbesondere unverantwortlich, die nationalen Ligen als Basis des europäischen Profifußballs auf diese Weise irreparabel zu beschädigen."

Im Netz machte sich daraufhin eine Welle der Kritik breit. Viele Fans monieren die Profitgier der Spitzenvereine und rufen den 19. April als einen dunklen Tag der Fußballgeschichte aus. 

Besonders der Slogan "Created by the poor - stolen by the Rich" - zu deutsch: "Von den Armen erfunden, von den Reichen gestohlen", wurde dabei immer wieder genannt. 

Schon im Vorfeld der offiziellen Bekanntgabe hatten sich Ex-Spieler wie Manchester-United-Ikone Gary Neville zu Wort gemeldet und bei "Sky" heftige Kritik geäußert: "Setzt diese Vereine an das Ende der Tabelle, nehmt ihnen alle Punkte weg und auch das Geld. Das ist kriminell. Ein krimineller Akt gegen Fußballfans in diesem Land", sagt der 46-Jährige. 

Neville fordert Geldstrafen und Punktabzug

Demnach sollten sich die Top-Vereine "schämen", laut dem ehemaligen englischen Nationalspieler seien die Pläne ein "absoluter Skandal". 

Am frühen Morgen legte Neville via Twitter nach und schrieb: "Dieser Haufen denkt, sie können jede Saison 300 Millionen Pfund mehr als die anderen Teams zusammenkehren und dann an einem Samstag zurückwandern und mit diesem Vorteil in der PL spielen. Punkte abziehen, hohe Geldstrafen und Transfersperren." 

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UEFA: "Eigeninteresse einiger Clubs"

Die UEFA schreibt: "Dieses zynische Projekt basiert auf dem Eigeninteresse einiger Clubs in einer Zeit, in der die Gesellschaft mehr denn je Solidarität braucht", heißt es im Statement weiter. Die UEFA werde zudem "alle Möglichkeiten prüfen, die uns auf allen Ebenen zur Verfügung stehen, sowohl juristisch als auch sportlich, um dies zu verhindern".

Und auch die FIFA gab bereits eine Stellungnahme ab: "Unserer Ansicht nach und in Übereinstimmung mit unseren Statuten sollte jeder Fußballwettbewerb, ob national, regional oder global, immer die Grundprinzipien der Solidarität, Inklusivität, Integrität und gerechten finanziellen Umverteilung widerspiegeln. Darüber hinaus sollten die Leitungsgremien des Fußballs alle rechtmäßigen, sportlichen und diplomatischen Mittel einsetzen, um sicherzustellen, dass dies auch weiterhin der Fall ist. Vor diesem Hintergrund kann die FIFA nur ihre Missbilligung einer 'geschlossenen europäischen Ausreißerliga' außerhalb der internationalen Fußballstrukturen und unter Missachtung der oben genannten Grundsätze zum Ausdruck bringen."

Kritik folgte auch aus der Politik. Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien schrieb via Twitter: "Pläne für eine europäische Super League wären sehr schädlich für den Fußball. Sie würden das Herz des heimischen Fußballs treffen und die Fans im ganzen Land beunruhigen."

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