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Skandale der DFB-Präsidenten: WM-Vergabe und Nazi-Vergleiche


                <strong>DFB-Führung in Verruf</strong><br>
                Der DFB erlebt in den vergangenen Jahren die größte Krise seiner 121-jährigen Geschichte. Neben der radikalen Kommerzialisierung und den Misserfolgen der Nationalmannschaft zuletzt sind es besonders die zahllosen Skandale an der Spitze, die den Verband und sein Ansehen belasten. Seit der umjubelten Fußball-Weltmeisterschaft 2006 lassen die verantwortlichen Präsidenten kein Fettnäpfchen aus, so auch der frisch zurückgetretene Fritz Keller (Bildmitte). ran.de wirft einen Blick auf die Amtszeiten und Skandale der letzten vier DFB-Präsidenten.
DFB-Führung in Verruf
Der DFB erlebt in den vergangenen Jahren die größte Krise seiner 121-jährigen Geschichte. Neben der radikalen Kommerzialisierung und den Misserfolgen der Nationalmannschaft zuletzt sind es besonders die zahllosen Skandale an der Spitze, die den Verband und sein Ansehen belasten. Seit der umjubelten Fußball-Weltmeisterschaft 2006 lassen die verantwortlichen Präsidenten kein Fettnäpfchen aus, so auch der frisch zurückgetretene Fritz Keller (Bildmitte). ran.de wirft einen Blick auf die Amtszeiten und Skandale der letzten vier DFB-Präsidenten.
© Getty Images

                <strong>Theo Zwanziger (2006-2012)</strong><br>
                Der Rheinland-Pfälzer gehört bereits seit 1992 dem DFB-Vorstand an, nach der Europameisterschaft 2004 steigt er zum geschäftsführenden Präsidenten neben Gerhard Meyer-Vorfelder auf. Im September 2006 wird Zwanziger einstimmig zum Präsidenten des Verbandes gewählt und begleitet so die Rückkehr des DFB an die Weltspitze. Der Jurist, der sich seit 2010 mit seiner "Theo Zwanziger Stiftung" für die Förderung des Frauenfußballs einsetzt, bleibt bis zum März 2012 an der Spitze des größten Sportverbandes der Welt.
Theo Zwanziger (2006-2012)
Der Rheinland-Pfälzer gehört bereits seit 1992 dem DFB-Vorstand an, nach der Europameisterschaft 2004 steigt er zum geschäftsführenden Präsidenten neben Gerhard Meyer-Vorfelder auf. Im September 2006 wird Zwanziger einstimmig zum Präsidenten des Verbandes gewählt und begleitet so die Rückkehr des DFB an die Weltspitze. Der Jurist, der sich seit 2010 mit seiner "Theo Zwanziger Stiftung" für die Förderung des Frauenfußballs einsetzt, bleibt bis zum März 2012 an der Spitze des größten Sportverbandes der Welt.
© imago stock&people

                <strong>Theo Zwanziger (2006-2012)</strong><br>
                Obwohl er bei der Enthüllung des Skandals um die WM-Vergabe 2006 längst nicht mehr im Amt ist, gerät auch Zwanziger ins Visier der Ermittler. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft klagt den Funktionär wegen Steuerhinterziehung an, ein Hauptverfahren wird jedoch abgelehnt. Auch die schweizerische Bundesanwaltschaft erhebt im August 2019 Anklage gegen Zwanziger (u.a. Verdacht auf Betrug). Durch die Corona-Pandemie wird der Prozess ausgesetzt, im April 2020 tritt offiziell die Verjährung des Falles ein.    
Theo Zwanziger (2006-2012)
Obwohl er bei der Enthüllung des Skandals um die WM-Vergabe 2006 längst nicht mehr im Amt ist, gerät auch Zwanziger ins Visier der Ermittler. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft klagt den Funktionär wegen Steuerhinterziehung an, ein Hauptverfahren wird jedoch abgelehnt. Auch die schweizerische Bundesanwaltschaft erhebt im August 2019 Anklage gegen Zwanziger (u.a. Verdacht auf Betrug). Durch die Corona-Pandemie wird der Prozess ausgesetzt, im April 2020 tritt offiziell die Verjährung des Falles ein.    
© 2016 Getty Images

                <strong>Wolfgang Niersbach (2012-2015)</strong><br>
                Der langjährige Generalsekretär des Verbands folgt auf Zwanziger und erlebt als Präsident den Weltmeistertitel 2014 (im Bild li. mit Frankreichs Fußballlegende Michel Platini). Als Vizepräsident des Organisationskomitees für die WM 2006 wird Niersbach 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und genießt im Verband hohes Ansehen. Im Oktober 2015 fällt das Kartenhaus um Niersbach langsam in sich zusammen: "Der Spiegel" enthüllt den Bestechungsskandal um die Vergabe der besagten Fußball-Weltmeisterschaft …
Wolfgang Niersbach (2012-2015)
Der langjährige Generalsekretär des Verbands folgt auf Zwanziger und erlebt als Präsident den Weltmeistertitel 2014 (im Bild li. mit Frankreichs Fußballlegende Michel Platini). Als Vizepräsident des Organisationskomitees für die WM 2006 wird Niersbach 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und genießt im Verband hohes Ansehen. Im Oktober 2015 fällt das Kartenhaus um Niersbach langsam in sich zusammen: "Der Spiegel" enthüllt den Bestechungsskandal um die Vergabe der besagten Fußball-Weltmeisterschaft …
© 2014 Getty Images

                <strong>Wolfgang Niersbach (2012-2015)</strong><br>
                … Als einer der führenden Köpfe des Komitees steht Niersbach schnell im Mittelpunkt, gemeinsam mit Theo Zwanziger unterschreibt er 2007 die DFB-Steuererklärung zur WM, die den Stein ins Rollen bringt. Auch Niersbach wird in der Schweiz angeklagt, durch die Verjährung des Falls im April 2020 wird der damals 69-Jährige ebenfalls nicht verurteilt. Am 9. November 2015 tritt er als DFB-Präsident zurück. Nach einer Sperre durch die FIFA-Ethikkommission zieht sich Niersbach auch aus dem Exekutivkomitee des Weltverbandes zurück.
Wolfgang Niersbach (2012-2015)
… Als einer der führenden Köpfe des Komitees steht Niersbach schnell im Mittelpunkt, gemeinsam mit Theo Zwanziger unterschreibt er 2007 die DFB-Steuererklärung zur WM, die den Stein ins Rollen bringt. Auch Niersbach wird in der Schweiz angeklagt, durch die Verjährung des Falls im April 2020 wird der damals 69-Jährige ebenfalls nicht verurteilt. Am 9. November 2015 tritt er als DFB-Präsident zurück. Nach einer Sperre durch die FIFA-Ethikkommission zieht sich Niersbach auch aus dem Exekutivkomitee des Weltverbandes zurück.
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                <strong>Reinhard Grindel (2016-2019)</strong><br>
                Der Journalist und langjährige Bundestagsabgeordnete wird im April 2016 zum DFB-Präsidenten gewählt und soll das ramponierte Image des Verbands wieder aufpolieren: In den aktiven Fanszenen Deutschlands steigt die Ablehnung gegen den DFB, gleichzeitig lässt die Aufarbeitung des WM-Skandals zu Wünschen übrig. Als nach der EM 2016 auch das Interesse an der Nationalmannschaft nachlässt, verliert der Verband weiter an Rückhalt, wobei besonders Grindel keine glückliche Figur abgibt.
Reinhard Grindel (2016-2019)
Der Journalist und langjährige Bundestagsabgeordnete wird im April 2016 zum DFB-Präsidenten gewählt und soll das ramponierte Image des Verbands wieder aufpolieren: In den aktiven Fanszenen Deutschlands steigt die Ablehnung gegen den DFB, gleichzeitig lässt die Aufarbeitung des WM-Skandals zu Wünschen übrig. Als nach der EM 2016 auch das Interesse an der Nationalmannschaft nachlässt, verliert der Verband weiter an Rückhalt, wobei besonders Grindel keine glückliche Figur abgibt.
© 2019 Getty Images

                <strong>Reinhard Grindel (2016-2019)</strong><br>
                Im Vorfeld der WM 2018 übt Grindel schwere Kritik an Mesut Özil (im Bild), der sich mit dem türkischen Präsidenten auf einem Foto ablichten lässt. Nach dem Vorrunden-Aus holt der Weltmeister dann zum Rundumschlag aus: "In den Augen von Grindel und seinen Unterstützern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Migrant, wenn wir verlieren." Trotz allen Zurückruderns steigt die Kritik an Grindels medialem Auftreten und seinem Führungsstil. Ein Ende ist allerdings noch nicht in Sicht …
Reinhard Grindel (2016-2019)
Im Vorfeld der WM 2018 übt Grindel schwere Kritik an Mesut Özil (im Bild), der sich mit dem türkischen Präsidenten auf einem Foto ablichten lässt. Nach dem Vorrunden-Aus holt der Weltmeister dann zum Rundumschlag aus: "In den Augen von Grindel und seinen Unterstützern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Migrant, wenn wir verlieren." Trotz allen Zurückruderns steigt die Kritik an Grindels medialem Auftreten und seinem Führungsstil. Ein Ende ist allerdings noch nicht in Sicht …
© 2018 Getty Images

                <strong>Reinhard Grindel (2016-2019)</strong><br>
                … Im März 2019 bricht Grindel ein Fernsehinterview nach einer Frage, die ihm missfällt, ab und tritt damit in ein weiteres Fettnäpfchen. Wenige Wochen später fällt ihm die Nichtangabe von Zusatzeinkünften vor seiner DFB-Präsidentschaft auf die Füße, ehe öffentlich bekannt wird, dass er eine Luxusuhr von einem ukrainischen Oligarchen als Geschenk angenommen hatte. Am 2. April 2019 tritt Grindel vom Amt des DFB-Präsidenten zurück und verweist auf sein "wenig vorbildliches Handeln", welches die Vorurteile von Korruption gegen Fußballfunktionären bestärkt habe.
Reinhard Grindel (2016-2019)
… Im März 2019 bricht Grindel ein Fernsehinterview nach einer Frage, die ihm missfällt, ab und tritt damit in ein weiteres Fettnäpfchen. Wenige Wochen später fällt ihm die Nichtangabe von Zusatzeinkünften vor seiner DFB-Präsidentschaft auf die Füße, ehe öffentlich bekannt wird, dass er eine Luxusuhr von einem ukrainischen Oligarchen als Geschenk angenommen hatte. Am 2. April 2019 tritt Grindel vom Amt des DFB-Präsidenten zurück und verweist auf sein "wenig vorbildliches Handeln", welches die Vorurteile von Korruption gegen Fußballfunktionären bestärkt habe.
© imago images / Xinhua

                <strong>Fritz Keller (2019-2021)</strong><br>
                Der langjährige Vorsitzende und Präsident des SC Freiburg wird am 26. September 2019 einstimmig zum neuen DFB-Präsident gewählt. Der Winzer gilt als Wunschkandidat des DFB und soll die Skandale der Vergangenheit vergessen machen. Keller zeigt sich früh engagiert und kritisiert die WM-Vergabe nach Katar scharf, zudem werden während seiner Amtszeit erstmals die Gehälter der DFB-Topfunktionäre öffentlich gemacht. Seine Aussagen zu den Fanprotesten gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sorgen hingegen für Unmut in den deutschen Kurven.
Fritz Keller (2019-2021)
Der langjährige Vorsitzende und Präsident des SC Freiburg wird am 26. September 2019 einstimmig zum neuen DFB-Präsident gewählt. Der Winzer gilt als Wunschkandidat des DFB und soll die Skandale der Vergangenheit vergessen machen. Keller zeigt sich früh engagiert und kritisiert die WM-Vergabe nach Katar scharf, zudem werden während seiner Amtszeit erstmals die Gehälter der DFB-Topfunktionäre öffentlich gemacht. Seine Aussagen zu den Fanprotesten gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sorgen hingegen für Unmut in den deutschen Kurven.
© imago images/Sven Simon

                <strong>Fritz Keller (2019-2021)</strong><br>
                Kellers Präsidentschaft wird im Mai 2021 durch den nächsten Skandal beendet. Während einer DFB-Präsidiumssitzung am 23. April vergleicht der 64-Jährige seinen Vizepräsidenten Rainer Koch mit NS-Richter Roland Freisler. Am 2. Mai entziehen ihm die Landes- und Regionalverbände das Vertrauen. Obwohl der gebürtige Freiburger einen Rücktritt zuerst ablehnt, erklärt er vor der Anhörung durch das DFB-Sportgerichts seine grundsätzliche Bereitschaft zum Rückzug. Am Vormittag des 17. Mai 2021 lässt der 13. Präsident des DFB seinen Worten Taten folgen. Vizepräsident Koch wird bis zur nächsten Wahl interimsmäßig an der Spitze des Verbandes stehen.
Fritz Keller (2019-2021)
Kellers Präsidentschaft wird im Mai 2021 durch den nächsten Skandal beendet. Während einer DFB-Präsidiumssitzung am 23. April vergleicht der 64-Jährige seinen Vizepräsidenten Rainer Koch mit NS-Richter Roland Freisler. Am 2. Mai entziehen ihm die Landes- und Regionalverbände das Vertrauen. Obwohl der gebürtige Freiburger einen Rücktritt zuerst ablehnt, erklärt er vor der Anhörung durch das DFB-Sportgerichts seine grundsätzliche Bereitschaft zum Rückzug. Am Vormittag des 17. Mai 2021 lässt der 13. Präsident des DFB seinen Worten Taten folgen. Vizepräsident Koch wird bis zur nächsten Wahl interimsmäßig an der Spitze des Verbandes stehen.
© imago images/Ulrich Hufnagel

                <strong>DFB-Führung in Verruf</strong><br>
                Der DFB erlebt in den vergangenen Jahren die größte Krise seiner 121-jährigen Geschichte. Neben der radikalen Kommerzialisierung und den Misserfolgen der Nationalmannschaft zuletzt sind es besonders die zahllosen Skandale an der Spitze, die den Verband und sein Ansehen belasten. Seit der umjubelten Fußball-Weltmeisterschaft 2006 lassen die verantwortlichen Präsidenten kein Fettnäpfchen aus, so auch der frisch zurückgetretene Fritz Keller (Bildmitte). ran.de wirft einen Blick auf die Amtszeiten und Skandale der letzten vier DFB-Präsidenten.

                <strong>Theo Zwanziger (2006-2012)</strong><br>
                Der Rheinland-Pfälzer gehört bereits seit 1992 dem DFB-Vorstand an, nach der Europameisterschaft 2004 steigt er zum geschäftsführenden Präsidenten neben Gerhard Meyer-Vorfelder auf. Im September 2006 wird Zwanziger einstimmig zum Präsidenten des Verbandes gewählt und begleitet so die Rückkehr des DFB an die Weltspitze. Der Jurist, der sich seit 2010 mit seiner "Theo Zwanziger Stiftung" für die Förderung des Frauenfußballs einsetzt, bleibt bis zum März 2012 an der Spitze des größten Sportverbandes der Welt.

                <strong>Theo Zwanziger (2006-2012)</strong><br>
                Obwohl er bei der Enthüllung des Skandals um die WM-Vergabe 2006 längst nicht mehr im Amt ist, gerät auch Zwanziger ins Visier der Ermittler. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft klagt den Funktionär wegen Steuerhinterziehung an, ein Hauptverfahren wird jedoch abgelehnt. Auch die schweizerische Bundesanwaltschaft erhebt im August 2019 Anklage gegen Zwanziger (u.a. Verdacht auf Betrug). Durch die Corona-Pandemie wird der Prozess ausgesetzt, im April 2020 tritt offiziell die Verjährung des Falles ein.    

                <strong>Wolfgang Niersbach (2012-2015)</strong><br>
                Der langjährige Generalsekretär des Verbands folgt auf Zwanziger und erlebt als Präsident den Weltmeistertitel 2014 (im Bild li. mit Frankreichs Fußballlegende Michel Platini). Als Vizepräsident des Organisationskomitees für die WM 2006 wird Niersbach 2011 mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet und genießt im Verband hohes Ansehen. Im Oktober 2015 fällt das Kartenhaus um Niersbach langsam in sich zusammen: "Der Spiegel" enthüllt den Bestechungsskandal um die Vergabe der besagten Fußball-Weltmeisterschaft …

                <strong>Wolfgang Niersbach (2012-2015)</strong><br>
                … Als einer der führenden Köpfe des Komitees steht Niersbach schnell im Mittelpunkt, gemeinsam mit Theo Zwanziger unterschreibt er 2007 die DFB-Steuererklärung zur WM, die den Stein ins Rollen bringt. Auch Niersbach wird in der Schweiz angeklagt, durch die Verjährung des Falls im April 2020 wird der damals 69-Jährige ebenfalls nicht verurteilt. Am 9. November 2015 tritt er als DFB-Präsident zurück. Nach einer Sperre durch die FIFA-Ethikkommission zieht sich Niersbach auch aus dem Exekutivkomitee des Weltverbandes zurück.

                <strong>Reinhard Grindel (2016-2019)</strong><br>
                Der Journalist und langjährige Bundestagsabgeordnete wird im April 2016 zum DFB-Präsidenten gewählt und soll das ramponierte Image des Verbands wieder aufpolieren: In den aktiven Fanszenen Deutschlands steigt die Ablehnung gegen den DFB, gleichzeitig lässt die Aufarbeitung des WM-Skandals zu Wünschen übrig. Als nach der EM 2016 auch das Interesse an der Nationalmannschaft nachlässt, verliert der Verband weiter an Rückhalt, wobei besonders Grindel keine glückliche Figur abgibt.

                <strong>Reinhard Grindel (2016-2019)</strong><br>
                Im Vorfeld der WM 2018 übt Grindel schwere Kritik an Mesut Özil (im Bild), der sich mit dem türkischen Präsidenten auf einem Foto ablichten lässt. Nach dem Vorrunden-Aus holt der Weltmeister dann zum Rundumschlag aus: "In den Augen von Grindel und seinen Unterstützern bin ich Deutscher, wenn wir gewinnen, aber ein Migrant, wenn wir verlieren." Trotz allen Zurückruderns steigt die Kritik an Grindels medialem Auftreten und seinem Führungsstil. Ein Ende ist allerdings noch nicht in Sicht …

                <strong>Reinhard Grindel (2016-2019)</strong><br>
                … Im März 2019 bricht Grindel ein Fernsehinterview nach einer Frage, die ihm missfällt, ab und tritt damit in ein weiteres Fettnäpfchen. Wenige Wochen später fällt ihm die Nichtangabe von Zusatzeinkünften vor seiner DFB-Präsidentschaft auf die Füße, ehe öffentlich bekannt wird, dass er eine Luxusuhr von einem ukrainischen Oligarchen als Geschenk angenommen hatte. Am 2. April 2019 tritt Grindel vom Amt des DFB-Präsidenten zurück und verweist auf sein "wenig vorbildliches Handeln", welches die Vorurteile von Korruption gegen Fußballfunktionären bestärkt habe.

                <strong>Fritz Keller (2019-2021)</strong><br>
                Der langjährige Vorsitzende und Präsident des SC Freiburg wird am 26. September 2019 einstimmig zum neuen DFB-Präsident gewählt. Der Winzer gilt als Wunschkandidat des DFB und soll die Skandale der Vergangenheit vergessen machen. Keller zeigt sich früh engagiert und kritisiert die WM-Vergabe nach Katar scharf, zudem werden während seiner Amtszeit erstmals die Gehälter der DFB-Topfunktionäre öffentlich gemacht. Seine Aussagen zu den Fanprotesten gegen Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp sorgen hingegen für Unmut in den deutschen Kurven.

                <strong>Fritz Keller (2019-2021)</strong><br>
                Kellers Präsidentschaft wird im Mai 2021 durch den nächsten Skandal beendet. Während einer DFB-Präsidiumssitzung am 23. April vergleicht der 64-Jährige seinen Vizepräsidenten Rainer Koch mit NS-Richter Roland Freisler. Am 2. Mai entziehen ihm die Landes- und Regionalverbände das Vertrauen. Obwohl der gebürtige Freiburger einen Rücktritt zuerst ablehnt, erklärt er vor der Anhörung durch das DFB-Sportgerichts seine grundsätzliche Bereitschaft zum Rückzug. Am Vormittag des 17. Mai 2021 lässt der 13. Präsident des DFB seinen Worten Taten folgen. Vizepräsident Koch wird bis zur nächsten Wahl interimsmäßig an der Spitze des Verbandes stehen.

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