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ranSicht von Andreas Reiners

WM 2022 - Deutschland gehört nicht mehr zur Weltspitze - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 02.12.2022
  • 09:02 Uhr
  • ran.de
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© IMAGO/Ulmer/Teamfoto
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Die deutsche Nationalmannschaft ist in Katar verdient ausgeschieden. Das sportliche Desaster sollte ein wichtiger Warnschuss sein, dass das DFB-Team nicht mehr zur Weltspitze gehört. Klar ist: Es wartet bis zur Heim-EM eine Menge Arbeit. Ein Kommentar.

Von Andreas Reiners

München – Das, was bei dieser WM unter anderem fehlte, stand nach dem bittersten Sieg der letzten Jahre neben Hansi Flick.

Denn so leidenschaftlich, wie "ARD"-Experte Bastian Schweinsteiger die Schwachstellen der deutschen Nationalmannschaft analysierte, so sehr fehlt dem DFB-Team ein Leader. 

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DFB-Team: Es fehlte von allem etwas

Einer, der in einem Turnier vorangeht, ordnet und lenkt, der das Richtige macht, wenn es darauf ankommt. Es fehlten aber auch der letzte Biss, die letzten Prozente, die letzte Effizienz. In den Spielen gegen Japan und Costa Rica vor allem die Effizienz.

Es fehlte überall von allem ein bisschen, was am Ende des Schlechten zu viel war. Es ist deshalb ein verdientes Aus. 

Eines, das möglicherweise sogar zu einem günstigen Zeitpunkt kommt. Eines, das mit längst verstaubten Mythen aufräumt wie dem, dass Deutschland eine Turniermannschaft sei. Oder dass Fußball ein einfaches Spiel sei, dass am Ende immer die Deutschen gewännen. Oder dass Deutschland noch zur Weltspitze gehört. Alles Dinge, die den Blick auf die Realität immer ein wenig vernebelt haben. 

DFB-Team: Desaströses Aus zum richtigen Zeitpunkt

Es ist ein desaströses Aus, das rechtzeitig, gut anderthalb Jahre vor der Heim-EM, aber auch die Augen öffnet: Zwei Mal hintereinander in der WM-Vorrunde rauszufliegen (und glanzvoll war die EM 2021 mit dem Achtelfinale ja auch nicht) ist kein Zufall oder Pech mehr, sondern ein Warnschuss zur rechten Zeit, dass sich eine Menge Dinge ändern müssen.

Wenn man ihn denn hört.

Es gibt nicht den einen Grund, die eine Baustelle, das eine Problem, das man nun angeht und mit ein paar Handgriffen abstellt. 

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DFB-Team: Zahlreiche Baustellen vor Heim-WM

Es liegt deutlich mehr Arbeit vor Flick, der als Bundestrainer einen Großteil des Ausscheidens auf seine Kappe nehmen muss.

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  • 01.12.2022
  • 23:04 Uhr

Denn von ihm fehlte eine klare personelle Linie, er lag mit seinen Entscheidungen in den entscheidenden Momenten zu oft falsch. Die Mannschaft bekam er nur gegen Spanien ein ganzes Spiel auf 100 Prozent, sonst kamen ganz offensichtlich zu wenig Impulse. Und in den ersten Reaktionen war zudem immer wieder eine Menge Konjunktiv dabei. 

Hätte, hätte - dabei ist nichts so schonungslos ehrlich wie ein Ergebnis. Auch wenn am Ende de facto nur ein Tor fehlte. Doch vielleicht ist genau das gut so, um Veränderungen rechtzeitig anzustoßen und nicht wieder einfach weiterzumachen. Wenn man denn selbstkritisch ist. Und realistisch.

Flick will weitermachen, er hat Vertrag bis 2024, ein Trainerwechsel wäre wohl auch der falsche Weg. Einen gewissen Umbruch muss es trotzdem geben. Und als Grundlage die schmerzhafte Erkenntnis, dass am Ende im Moment wohl auch schlicht die Qualität fehlt.


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