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Erste WM?

DFB-Team: Marco Reus und die Hoffnung auf das Happy End

  • Veröffentlicht: 24.05.2018
  • 09:25 Uhr
  • ran.de/ Andreas Reiners
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© imago/Eibner
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Das DFB-Debüt: Viermal verschoben. WM 2014: Verletzt. EM 2016: Verletzt. Jetzt steht Marco Reus nach einer beispiellosen Verletzungsgeschichte endlich vor seiner ersten Weltmeisterschaft.

München - Marco Reus hätte es merken und misstrauisch werden können. Spüren, dass da etwas nicht stimmt. Dass es komisch ist, dass sich bereits alles von Anfang an offenbar verschworen hatte. Doch wer glaubt schon an sowas? Und das mit gerade einmal 21 Jahren. Ja, da schluckt man, wenn man auf seine Premiere in der Nationalmannschaft immer wieder warten muss. Greift wieder von vorne an. Nächstes Mal halt.

Doch dass er bei fünf Einladungen von Bundestrainer Joachim Löw gleich viermal (einmal kam er nicht zum Einsatz) wegen einer Verletzung in der Woche vor seinem möglichen Debüt absagen musste, ist dann schon auffällig. Und es blieb dabei: Seine Karriere in der Nationalmannschaft ist eine sehr wechselvolle, seit er im Oktober 2011 dann doch erstmals im DFB-Trikot auflief.

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Verletzt im letzten Test

Die WM 2010, wo er als Überraschungskandidat galt, verpasste er. Bei der EM 2012 kam er nur zu zwei Einsätzen. Die WM 2014 fand ohne ihn statt: Teilriss der linken vorderen Syndesmose und ein knöcherner Bandausriss an der Fersenbein-Vorderseite.

Im letzten Testspiel.

Den WM-Triumph sah er nur vor dem Fernseher. Mario Götze zeigte bei der Siegerehrung demonstrativ das Reus-Trikot. Doch das bekam der schon gar nicht mehr mit, er hatte schon ausgeschaltet.

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Geht es noch bitterer? Ja, durchaus. Die EM 2016 verpasste er wegen einer Schambeinentzündung. Aus dem endgültigen Kader gestrichen wurde er an seinem 27. Geburtstag.

Was für eine bittere Pointe.

Aus sportlicher Sicht unglaublich, dass der hoch veranlagte Mittelfeldspieler auf gerade einmal 29 Länderspiele kommt. Das letzte liegt über zwei Jahre zurück. Zum Vergleich: Kumpel Götze blickt seit 2010 auf 63 Einsätze zurück, Thomas Müller sogar auf 90.

Ein Auszug aus der Horror-Krankenakte, die sich seit sieben Jahren regelmäßig füllt: Muskelfaserriss, Außenbandteilriss, Zehenbruch, öfter mal was am Sprunggelenk, Innenbandriss, Schambeinreizung, immer wieder Adduktorenprobleme, zuletzt dann, vor einem Jahr, ein Kreuzbandriss. Während des Pokalfinales gegen Eintracht Frankfurt. Die nächste schwere Verletzung in dem Spiel, in dem er endlich seinen ersten Titel gewann.

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Immer wieder Reha

Noch so eine seltsame Pointe.

Und wieder Pause. Wieder Reha. Wieder kämpfen. Schuften. Frust. Wut. Ungewissheit. Das ganze Programm, die ganze Palette. Und als ob es besser wird, nur weil man es schon kennt. Routine, ja, aber diese Tortur, sowohl physisch als auch psychisch, wünscht man wohl seinem schlimmsten Feind nicht. Erst recht nicht nach dem x-ten Mal.

"Dass man während der Reha auf sich allein gestellt ist. Das ist das, was extrem an einem zehrt", sagte Reus: "Ich hatte nach drei Wochen auch mal richtig die Schnauze voll, du wirst mental brutal getestet, weil du immer allein arbeiten musst."

Es lässt tief blicken, wenn Reus sagt, dass er auf die ganzen Millionen verzichten würde: "Das ganze Geld würde ich verschenken, um gesund zu sein, um meinen Job ausführen zu dürfen. Für das, was ich liebe: Fußball zu spielen."

Man mag es kaum laut aussprechen, doch genau das kann Reus endlich wieder. Im vorläufigen WM-Kader steht er natürlich, mit der Nationalmannschaft bestreitet er aktuell die Vorbereitung.

Starkes Comeback

Nach seinem Kreuzbandriss blieb er seit seinem Comeback am 10. Februar verletzungsfrei. Sieben Tore in elf Spielen, Führungsqualitäten, Formanstieg, dazu laufstark wie immer, spielfreudig, dribbelstark: Es ist überhaupt keine Frage, dass Reus mit zur WM nach Russland fährt. Sehr gut möglich, dass er sogar in der Startaufstellung steht. Dass Lucien Favre nun Trainer beim BVB ist, dürfe ihm noch einmal einen zusätzlichen Schub verleihen, der Schweizer hat ihn in Gladbach groß rausgebracht. Alles ist bereit für das Happy End.

Wenn er denn fit bleibt. Sein 29. Geburtstag ist am 31. Mai. Diesmal gerne ohne Pointe.

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