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Deutschlands kommender Weltstar

Kai Havertz: Grenzenlos gut

  • Aktualisiert: 06.09.2019
  • 10:59 Uhr
  • ran.de/Thomas Gaber
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© getty
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Der 20-Jährige von Bayer Leverkusen ist Deutschlands kommender Weltstar, weil er mehr drauf hat als nur gut zu kicken. Im Verein ist Havertz mittlerweile unverzichtbar und auch der Bundestrainer schwärmt in den höchsten Tönen vom Offensivspieler. Doch im DFB-Team benötigt Havertz vor allem eins: Geduld.

München - Fans von Bayer Leverkusen sind Kummer gewohnt. Der letzte Titel ist 26 Jahre her – 1993 schoss Ulf Kirsten die Werkself zum Triumph im DFB-Pokal. Zweimal war man in den Jahren danach verdammt nah am Gewinn der deutschen Meisterschaft, doch sowohl 2000 (unter Christoph Daum) als auch 2002 (unter Klaus Toppmöller) ließ sich Leverkusen den sicher geglaubten Titel noch wegnehmen.

2002 stand Bayer zusätzlich im DFB-Pokal- und im Champions-League-Finale, ging aber jeweils als Verlierer vom Platz. Aus Leverkusen wurde ein wenig schmeichelhaftes Vizekusen.

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Havertz hat beste Voraussetzungen

Tolle Kicker hatte Bayer immer, doch Klubs wie Borussia Dortmund oder neuerdings auch RB Leipzig zogen spielend vorbei. Das frustriert auch die treuesten Fans und infolgedessen bleiben seit geraumer Zeit bei den Heimspielen viele Plätze in der BayArena leer. Und das obwohl seit der Ankunft von Trainer Peter Bosz regelmäßig Spektakel geboten wird und Leverkusen Deutschlands kommenden Weltstar beherbergt: Kai Havertz.

Mit dem Begriff "Weltstar" wird im Profifußball oft voreilig hantiert, hoch eingeschätzte Talente entpuppen sich später als nicht geeignet für die große Karriere und verschwinden sogar mitunter in der Versenkung. Bei Havertz muss das gelingen, dafür sind die Voraussetzungen einfach ideal.

Der 20-Jährige vereint alles, was ein moderner Offensivspieler haben muss: Perfekte Technik, Auge, Präzision, Schnelligkeit, das richtige Gespür für die Situation, auch bei der Erledigung von Defensivaufgaben. Havertz findet auch dann Lösungen, wenn sie aussichtslos erscheinen. Er glänzt als Vorbereiter und Vollstrecker.

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(Noch) keine Chance für Bayern und Dortmund

Havertz hat aber auch Stärken in jenem Bereich, in dem andere Talente gerne mal straucheln. Starallüren sind ihm fremd, Havertz ist angenehm uneitel. Er ist nicht auf das schnelle große Geld aus, sonst hätte er Leverkusen im Sommer verlassen.

"Es gab genug gute Gründe, warum sich ein Wechsel bei mir nicht ergeben hat. Ich bin froh, noch ein Jahr in Leverkusen zu bleiben. Alles andere wird sich in der Zukunft zeigen", sagte Havertz vor Saisonbeginn.

Ein Abschied aus Leverkusen stand im Sommer nicht zur Debatte; Bayer-Geschäftsführer Rudi Völler wehrte sämtlichen (zaghaften) Anfragen aus München  und Dortmund ab - für kein Geld der Welt hätte Bayer nach Julian Brandt auch noch den zweiten Kreativspieler ziehen lassen.

Das wird sich aller Voraussicht nach im kommenden Jahr ändern. Havertz sagt ehrlich, "dass für mich bald der nächste Schritt folgen muss". Und auch Völler weiß, dass er sein Juwel nicht ewig halten kann. "Kai sind keine Grenzen gesetzt, da ist es normal, dass er bald woanders spielen wird", so Völler.

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Kimmich und Reus buhlen um Havertz

Positiv für Bayer gestaltet sich Havertz' Preisentwicklung. Ein Angebot unter 100 Millionen Euro kann sich jeder Klub sparen und sollte Havertz in dieser Saison ähnlich performen wie in der letzten (17 Tore, fünf Vorlagen), dürfte auch die internationale Konkurrenz hellhörig werden und dann wird's richtig teuer.

Je früher man sich klar positioniert, desto besser. Und deshalb preschen auch schon die ersten Spieler von Bayern und dem BVB nach vorne und machen sich für eine Verpflichtung von Havertz stark.

"Ich kann ihn nicht kaufen, aber er ist ein Spieler, der sehr gut zu uns passen würde", sagte Joshua Kimmich und Marco Reus machte bei Sport1.de deutlich: "Ich werde alles versuchen, ihn nach Dortmund zu lotsen. Ich weiß nicht, wie weit es ablösesummentechnisch noch in die Höhe geht und es Dortmund vielleicht nicht zu viel ist. Aber ich werde mein Bestes geben. So, wie ich es bei Julian Brandt gemacht habe. Und ich habe mit Julian ja noch einen Verbündeten, der ihn sehr gut kennt. Von daher warten wir es mal ab."

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Sorg: "Man muss nicht immer alles haben"

In diesen Tagen ist die Balz eröffnet; Kimmich und Reus sind mit Havertz auf Länderspielreise. Freitag steht in der EM-Qualifikation der Klassiker gegen die Niederlande an, kommenden Montag spielt die DFB-Elf in Belfast gegen Nordirland.

Für Bayer Leverkusen ist Havertz bereits unverzichtbar, in der Nationalmannschaft sucht er noch seine Rolle. Drei Länderspieleinsätze entsprechen eigentlich nicht seinen Qualitäten. Zuletzt war er zwar dabei, spielte aber keine Minute.

"Man muss nicht immer alles auf einmal haben", sagte Co-Trainer Marcus Sorg seinerzeit im Juni. "Wir haben hier einen großen Konkurrenzkampf. Kai ist noch jung. Er soll hier erst mal reinkommen, alles aufnehmen."

Bundestrainer Joachim Löw sieht in Havertz den "klar deutschen Spieler der nächsten Jahre." Doch auf dem Weg zur EM 2020 und der WM 2022 muss sich Havertz eben noch gedulden. Insofern hat er gemeinsam mit den Verantwortlichen von Bayer Leverkusen die beste Entscheidung getroffen: noch ein Jahr unterm Bayer-Kreuz als unumstrittener Stammspieler, der sich dort voll entfalten und weiterentwickeln kann.

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