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Krach beim DFB

ranSicht zum Torhüterstreit in der Nationalelf: Marc-Andre ter Stegen muss endlich Ruhe geben

  • Aktualisiert: 17.09.2019
  • 20:14 Uhr
  • ran.de/Thomas Gaber
Article Image Media
© getty
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Das DFB-Team hat sportliche Probleme, doch der Fokus rückt auf den öffentlich ausgetragenen Zwist zwischen Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen. Während die Nummer eins im Recht ist, hat ter Stegen eine Grenze überschritten. Ein Kommentar von ran.de-Redakteur Thomas Gaber. 

München - Es hat ein bisschen was von Kindergarten-Niveau, was Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen in den letzten Tagen aufführten. Der Kleine kitzelt den Großen, der weist den Kurzen zurecht und bekommt von selbigem prompt wieder eins vors Schienbein.

Gängige Praxis unter Lausbuben, im Falle der beiden besten Torhüter Deutschlands aber ein albernes, in der Öffentlichkeit ausgetragenes Schauspiel - wobei Neuer eindeutig im Recht ist. 

Dass ter Stegen seine gegenwärtige Situation im DFB-Team nicht in den Kram passt und er entsprechend frustriert ist, leuchtet ein und ist schlichtweg menschlich. Der ehemalige Gladbacher hat sich im Trikot des FC Barcelona zu einem der besten Torhüter der Welt entwickelt und wäre bedenkenlos auch eine Bank im deutschen Tor.

Doch Joachim Löw hat sich nun mal klar positioniert: Manuel Neuer ist seine unangefochtene Nummer eins. Der Bundestrainer hat in Zeiten des Umbruchs beim DFB an ihm festgehalten. Neuer ist Kapitän, Führungsspieler und Sprachrohr der Mannschaft. 

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Manuel Neuer rügt ter Stegen - zu Recht

Infolgedessen ist es auch nicht verwerflich, dass Neuer ter Stegen für dessen Aussage ("Die DFB-Reise war ein harter Schlag für mich") rügt. Es ist als Kapitän vielmehr seine Pflicht. Neuer hat Recht, wenn er in Frage stellt, ob ter Stegens Gejammer der Mannschaft hilft, zumal die DFB-Elf nach den schwachen Leistungen in der EM-Quali gegen die Niederlande (2:4) und Nordirland (2:0) wahrlich andere Probleme hat.  

Ter Stegens nächster Konter ("Man muss nichts zu meinen Gefühlen sagen, Neuers Aussagen sind unpassend") stellt eine neue Qualität der Disharmonie innerhalb der Nationalmannschaft dar. Dass Rivalen - besonders die Torhüter - nicht unbedingt beste Freunde sind, ist mittlerweile ein alter Hut.

Doch ter Stegen hat hier eine Grenze überschritten. Statt sich auf seine Leistungen zu konzentrieren und geduldig auf seine Chance im DFB-Dress zu warten, was vor ihm zig andere Torhüter auch tun mussten, hat er erneut den Gang in die Öffentlichkeit gewählt und den Kapitän der Nationalmannschaft abgewatscht. 

Ter Stegens Kritik stillos und unklug

Das ist kein guter Stil und obendrein auch unklug. Löw wird ter Stegen für dessen Aussagen keine Bonuspunkte anrechnen, öffentliche Kritik kam beim Bundestrainer noch nie gut an.

Löw hat ter Stegen versichert, für die "Zeit nach Manuel Neuer" auf ihn als Nummer eins zu setzen. Bis dahin muss er einfach die Füße still und den Mund halten, zumal es derzeit auch keine sportlichen Argumente gegen Neuer gibt: Er ruft wieder regelmäßig tadellose Leistungen ab.

Ein klärendes Gespräch zwischen ter Stegen und Neuer, ob mit Löw oder ohne, ist unabdingbar, um das Kindergarten-Theater zu beenden. Auf der Pressekonferenz vor dem Champions-League-Auftakt gegen Roter Stern Belgrad (Mi., 21 Uhr im Liveticker auf ran.de) reagierte Neuer schon mal richtig. Er werde zu "diesem Thema nichts mehr sagen". Jedes weitere Wort in der Öffentlichkeit wäre auch eins zu viel.

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