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Beim FC Chelsea und in der DFB-Elf gesetzt

Vom Aussortierten zur Führungsfigur: Der Aufschwung des Antonio Rüdiger

  • Aktualisiert: 31.03.2021
  • 16:01 Uhr
  • ran.de / Kai Esser
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Antonio Rüdiger hat in den letzten Monaten viel mitgemacht. Im Sommer noch offiziell aussortiert, im Herbst kurz vor einem Wechsel gestanden - und jetzt unverzichtbarer Leistungsträger sowohl im Klub beim FC Chelsea als auch bei der Nationalmannschaft (das WM-Quali-Spiel gegen Nordmazedonien heute ab 20:45 Uhr im Liveticker).

München/Duisburg - Was Antonio Rüdiger in der Saison 2020/21 schon erlebt hat, reicht eigentlich für mehrere Spielzeiten.

Innerhalb von nur wenigen Monaten avancierte der ehemalige Stuttgarter vom aussortierten Wechselkandidaten zum unverzichtbaren Stammspieler.

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Rüdiger als Opfer von Lampards Aktionismus?

Rückblick auf den Sommer: Während der Saisonvorbereitung entscheidet Frank Lampard, den bisherigen Stammspieler Antonio Rüdiger nicht mehr einzusetzen. "Ich muss entscheiden, was am besten für den Klub ist", sagt Lampard seiner Zeit. Mehr Informationen gibt es nicht.

Rüdiger spielt an den ersten 15 Spieltagen nur einmal. Beim 2:0 in Newcastle bleibt Chelsea ohne Gegentor. In der Champions League darf Rüdiger immerhin viermal mitmischen. Die Bilanz? Drei Siege, ein einziges Gegentor.

In der Liga hingegen ignoriert Lampard Rüdiger weiterhin, obwohl es für Chelsea immer schlechter läuft. Nach dem 1:1 gegen Krasnodar in der Königsklasse knickt Lampard dann ein. "Rüdiger hat sich die Chance auf Einsätze verdient", lässt der ehemalige Blues-Kapitän verlauten.

Ein Grund für die zwischenzeitliche Ausmusterung fehlt noch immer und, so viel kann man vorweg nehmen, liefert Lampard letztendlich nie. Von außen sieht es nach mehr oder weniger blindem Aktionismus Lampards aus.

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Tuchel kommt - und bringt Beton mit

Im Januar dann die Wende: Im Team des FC Chelsea stimmt es längst nicht mehr, trotz der Reaktivierung Rüdigers wird Lampard auf Platz zehn liegend entlassen. Thomas Tuchel übernimmt.

Die zuvor eher wacklige und anfällige Defensive von Chelsea stabilisiert sich prompt. "Ich will das Spiel auf ein physisches Level bringen, wenn wir uns schon nicht ständig offensiv Torchancen herausspielen", sagt Tuchel vor seinem ersten Spiel als Chelsea-Coach.

Und das meint der ehemalige BVB-Coach, wie er es sagt. Er stellt auf eine Dreierkette um und bringt körperlich starke Spieler in der Defensive, auch Rüdiger. Die Konsequenz: nur zwei Gegentreffer in 14 (!) Spielen.

Und Rüdiger? Der strotzt mittlerweile vor Selbstvertrauen, spielt aggressiv und verliert kaum einen Zweikampf. Im Champions League-Achtelfinale gegen Atletico Madrid setzt sich Chelsea nach Hin- und Rückspiel mit 3:0 durch.

Die Offensive der Colchoneros kocht die Blues-Abwehr regelrecht ab. Auch und gerade durch Küchenchef Rüdiger.

Wenn Rüdiger unter Tuchel fehlt, dann nur aus Rotationsgründen. Lediglich bei einem 2:0 gegen Everton und einem 2:0 im Pokal gegen Sheffield United sitzt der Deutsche auf der Bank. Ansonsten verpasst er unter Tuchel keine Minute.

"Er ist sehr detailversessen und bringt extrem gut die taktischen Kniffe rüber. Es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten, und bringt uns alle weiter. Gerade im EM-Jahr ist das wichtig", lobt 28-Jährigen seinen Coach in der "Bild".

Löw über Rüdiger: "Internationale Topkategorie"

Apropos EM-Jahr - bei der deutschen Nationalmannschaft ist Rüdiger schon länger eine feste Größe. Dort stimmen auch in letzter Zeit die Leistungen wieder. Nach der Corona-Pause absolviert Rüdiger jedes Pflichtspiel der Nationalmannschaft über 90 Minuten - bis auf das 0:6 in Spanien.

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Dort ist er gesperrt. Liegt dieser defensive Totalausfall also einzig und allein an Rüdigers Fehlen? Beim besten Willen nicht. Geholfen hat es allerdings auch nicht.

Joachim Löw sagt über Rüdiger: "Toni spielt in einer internationalen Topkategorie - von der Athletik, Dynamik und Zweikampfstärke und -härte." Mehr als ein 0815-Kompliment vom Bundestrainer.

In Abwesenheit des verletzten Niklas Süle übernimmt Rüdiger auch in der aktuellen Länderspielphase die Rolle des Abwehrchefs.

Der Innenverteidiger kommuniziert lautstark, im Schatten des DFB-Sprachrohrs Joshua Kimmich macht Rüdiger gegen Island (3:0) und in Rumänien (1:0) großartige Partien und setzt die Chelsea'sche Gegentorlos-Serie weiter fort.

Während eine Nation mit 80 Millionen Bundestrainern über eine Rückkehr von Mats Hummels und Jerome Boateng redet, mausert sich Rüdiger still und leise zum Abwehrchef. Von allen deutschen Innenverteidigern ist Rüdiger eindeutig am besten in Form. In EM-Form.

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Auf einmal sogar Spielaufbau

Das Selbstvertrauen trägt Rüdiger nicht nur spazieren, er präsentiert es auch. War er vor ein paar Monaten nur für rustikales Zweikampfverhalten bekannt, zeigt er mittlerweile auch seine Qualitäten in der Spieleröffnung.

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Nicht nur traut sich der ehemalige Stuttgarter mittlerweile vertikale Flachpässe, auch seine langen Bälle kommen genauer. So zu sehen beim goldenen Tor in Rumänien. Punktgenauer Ball Rüdigers auf Chelsea-Mannschaftskamerad Kai Havertz, präziser Querpass auf Serge Gnabry - Tor.

Lange Bälle auf schnelle Spieler: ein valides Mittel, um kompakte Gegner zu überwinden.

Auch gegen Nordmazedonien (ab 20:45 Uhr im Liveticker auf ran.de) wird Rüdiger voraussichtlich wieder von Beginn an spielen und versuchen, die vakante Chefrolle in der Abwehrreihe auszufüllen.

Behält er seine aktuelle Form aus dem Verein und der Nationalelf und sein merklich gestiegenes Selbstvertrauen bei, dann darf sich Deutschland bei der EM 2021 auf einen erstklassigen Abwehrspieler freuen.

Den wird es in der schweren Gruppe mit Frankreich, Portugal und Ungarn auch brauchen.

Kai Esser

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