WM 2022: Sami Khedira übt heftige Kritik am DFB-Team nach Pleite gegen Japan
- Aktualisiert: 24.11.2022
- 12:29 Uhr
- ran.de
In seiner Rolle als "ARD"-Experte fand Sami Khedira sehr kritische Worte für das DFB-Team nach der WM-Auftaktpleite in Katar gegen Japan (1:2).
München - Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft ist mit einer enttäuschenden 1:2-Niederlage gegen Japan in die WM-Endrunde 2022 in Katar gestartet.
Entsprechend heftig fiel hinterher die Kritik an der Vorstellung des DFB-Teams aus.
Khedira zählt DFB-Defensive und Joker Goretzka
"Wir reden von einer Verteidigung, bei der nur Antonio Rüdiger WM-Form hatte. Schlotterbeck hatte immer wieder Ballverluste drin. Das hätte echt gefährlich werden können, wenn Toni nicht gerettet und hellwach gewesen wäre", kritisierte Ex-Nationalspieler Sami Khedira in seiner Rolle als "ARD"-Experte vor allem die Defensive des deutschen Teams, "David Raum ist ein offensiver Verteidiger. Da kommt viel auf Toni zu. Verteidigung ist aber auch immer ein Thema der Mittelfeldspieler und der Stürmer. Wir haben ja vorhin ein bisschen die Wechsel thematisiert".
Auch mit den Einwechslungen hatte Bundestrainer Hansi Flick nach Meinung von Khedira gegen Japan kein glückliches Händchen, zeigt dies anhand der Personalie Leon Goretzka auf. "Ilkay Gündogan, der für mich ein gutes Spiel gemacht hatte, wurde ausgewechselt und Goretzka eingewechselt. Goretzka ist ein Weltklasse-Spieler, ohne Frage. Nur er ist sauer, dass er auf der Bank sitzt und kommt rein, dass er dem Bundestrainer etwas beweisen will. Er hat dann nicht so die Position gehalten."
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Wegen fehlendem Sechser: Kritik an Flicks Kaderplanung
Khedira, der mit dem DFB-Team 2014 in Brasilien Weltmeister wurde, sieht auch Bundestrainer Hansi Flick in der Verantwortung für das verlorene Auftaktspiel in Katar gegen Japan. Vor allem das Fehlen eines klassischen Sechsers im WM-Aufgebot kritisierte der 35-Jährige.
"Wir haben in der zweiten Hälfte unser Herzstück hergegeben. Es gibt nicht ohne Grund den Spruch: Kontrollierst du die Mitte, kontrollierst du das Spiel. Da muss man letztendlich auch Hansi Flick mitnehmen", führte Khedira aus, "ich schätze Hansi sehr, aber in der Kadernominierung hat mir schon ein defensiver Spieler gefehlt. Er hat gesagt, man hätte alle Möglichkeiten abgedeckt. Heute war ein Spiel, wo die Null halten musst! Du hast viele talentierte Spieler, aber keinen Druck mehr auf den Ball. Dann gibt es den langen Ball – Tor. Das resultiert daraus, dass du keinen Druck mehr auf den Ball hattest".
Systemumstellung gegen Spanien? Khedira: "Für mich ja!"
Am Sonntag geht es für Deutschland im zweiten Vorrundenspiel gegen Spanien schon mehr oder weniger um Alles oder Nichts, sogar ein vorzeitiges WM-Aus ist möglich.
"Stellt sich die Systemfrage? Für mich ja!", sagte Ex-Real-Profi Khedira mit Blick auf die Partie gegen die Iberer, "ich bin eigentlich kein Freund von 'es lag am System'. Wenn wir uns den Kader anschauen, haben wir keine klaren Rechts- und Linksverteidiger. Günter und Raum sind eher offensiv denkende Spieler. Wir haben unheimlich viele gute Offensivspieler. Ich glaube, dass wir über eine Dreierkette nachdenken müssten. Ein 3-4-2-1."
Die Spanier starteten furios ins WM-Turnier in Katar. Die Elf von Coach Luis Enrique schoss Costa Rica mit 7:0 ab.