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Adler-Kolumne

ranFussball-Kolumne von Rene Adler: Stefan Kuntz und die deutsche U21 als Konterpart zum durchgetakteten Vereinsfußball

  • Aktualisiert: 05.09.2019
  • 08:57 Uhr
  • ran.de / Rene Adler
Article Image Media
© getty
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Vor dem U21-Länderspiel zwischen Deutschland und Griechenland (ab 18 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de) schreibt ranFußball-Experte Rene Adler in seiner Kolumne über den Neustart bei den DFB-Junioren, welche Rolle U21-Bundestrainer Stefan Kuntz jetzt spielt und auf welche Spieler die deutschen Fans jetzt besonders achten sollten.

Hallo liebe Fußball-Freunde,

endlich geht es los: Die neuformierte deutsche U21-Nationalmannschaft startet mit dem Länderspiel gegen Griechenland in Zwickau in die übergeordnete "Mission EM-Qualifikation 2021" – und wir von #ranFussball sind auf ProSieben MAXX und ran.de live mit dabei.

Ich freue mich riesig darauf, in Zukunft als Experte ein Teil der ran-Familie zu sein und die Jungs von U21-Bundestrainer Stefan Kuntz auf ihrem Weg begleiten zu dürfen. Denn auch wenn sich die deutsche U21 mitten in einem Umbruch befindet, dürften die kommenden Monate und Jahre mit den DFB-Junioren extrem spannend werden.

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Generationswechsel kommt nicht aus heiterem Himmel

Zumal so ein Generationswechsel ja auch nicht aus heiterem Himmel kommt. Die Arbeit in der U21 ist immer projektbezogen, die Verantwortlichen wissen haargenau, was auf sie zukommt und können sich entsprechend darauf vorbereiten. Das ist bei Klubs generell anders. Da herrscht ein stetiges Kommen und Gehen, Verträge werden plötzlich aufgelöst oder neue Spieler verpflichtet. Bei der U21 wird "nur" aufgrund des Alters irgendwann komplett durchgewechselt.

U21-Kader für die Länderspiele gegen Moldau und Belgien

U21: Der komplette DFB-Kader im Kurz-Porträt

Wen hat U21-Bundestrainer Stefan Kuntz dieses Mal nominiert? ran.de zeigt den Kader für die kommenden zwei Länderspiele in der EM-Qualifikation der U21-Junioren am 9. Oktober in Moldau und am 13. Oktober gegen Bosnien (alles live auf ProSieben MAXX und ran.de).

  • Galerie
  • 11.10.2020
  • 14:03 Uhr

Für die Länderspiele gegen Griechenland und in Wales, bereits ein EM-Qualifikationsspiel, hat Kuntz 19 Debütanten nominiert. Man sollte jetzt also nicht den Fehler machen, diese Jungs mit den U21-Jahrgängen davor zu vergleichen. 

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Aus vorhandenem Spielermaterial das Optimum herausholen

Damit würde man dem neuen Team, aber auch den Trainern keinen Gefallen tun. Es ist jetzt die große Herausforderung, aus dem vorhandenen Spielermaterial das Optimum herauszuholen. Im aktuellen U21-Kader befinden sich zwar nur wenige gestandene Bundesliga-Spieler, das Korsett bilden eher Jungs aus der Zweiten Liga, aber das heißt ja nicht, dass sich diese Spieler in den kommenden ein, zwei Jahren nicht dahin entwickeln können.  

Das Team muss sich jetzt erst einmal finden, eine Gemeinschaft entwickeln und ein verschworener Haufen werden. Dafür haben sie ab sofort rund eineinhalb Jahre Zeit, bis die nächste U21-EM ansteht. Deswegen kann man diese neue Mannschaft auch erst nach diesem Turnier im Jahr 2021 mit den vorigen U21-Jahrgängen vergleichen. Die Messlatte mit dem EM-Titel 2017 und der diesjährigen Vize-Europameisterschaft liegt da natürlich hoch. Aber die Jungs müssen sich jetzt nicht kleiner machen als sie sind. Das sie im Moment aufgrund ihrer eher noch unbekannten Namen recht kritisch gesehen werden, kann auch ein "Jetzt erst recht"-Gefühl entfachen. Nach dem Motto: Wir werden es euch schon zeigen!

Kuntz hat ein Gefühl für Menschen

U21-Coach Kuntz wird vor allem das Griechenland-Spiel dafür nutzen, jeden Spieler einzusetzen, um sich einen genauen Überblick über sein neues Team zu verschaffen. Ihm wird als Bundestrainer natürlich eine zentrale Rolle zuteil. Sein Vorteil: Er kennt diese Situation, hat sie mit den anderen Jahrgängen bei den DFB-Junioren bereits durchgemacht. Außerdem ist Kuntz jemand, der ein Gefühl für Menschen hat und den jetzigen Kader auch richtig einschätzen kann. Vor dem Griechenland-Spiel bleiben nur drei, vier Trainingseinheiten, weshalb auch nur wenig Mechanismen einstudiert werden können. Kuntz wird eher viele Einzelgespräche führen und versuchen, den Spielern zu vermitteln, was er auf dem Rasen von ihnen erwartet.

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Kuntz schafft es mit seiner Art und Weise immer wieder, die Jungs mitzunehmen, sie in das gesamte Projekt U21 zu integrieren. Er gibt ihnen Leitplanken, also einen Rahmen, vor, in dem sie sich bewegen dürfen. Kuntz schenkt seinen Spielern sehr viel Vertrauen, begegnet ihnen auf Augenhöhe und legt großen Wert auf ihre Meinung. Er findet einfach einen Zugang zu seinen Spielern. Eine Gabe, die gute Trainer ausmacht. 

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U21 als Konterpart zum Vereinsfussball

Denn so schafft er letztlich auch einen Konterpart zum Alltag der Jungs im Verein, wo dauerhafter Druck und Konkurrenzkampf herrscht. Er weiß, dass gemeinsamer, kurzfristiger Erfolg nur dann möglich ist, wenn die Spieler sich bei der Nationalmannschaft wohl fühlen und gerne zu den Lehrgängen kommen. 

Letztlich dürfen die Jungs bei der U21 auch "Jungs" sein, können so mal für ein paar Tage aus dem durchgetakteten Vereinsfußball ausbrechen. Sicherlich ein Fakt, den alle sehr zu schätzen wissen und der nicht zuletzt der Feinfühligkeit von U21-Bundestrainer Kuntz zu verdanken ist.

Deutsches Mittelfeld als Herzstück

Wenn man sich den deutschen Kader genauer anschaut, fällt schon auf, dass das Mittelfeld das Herzstück dieses Teams ist. Vor allem dann, wenn auch der noch verletzte Arne Maier von Hertha BSC in Zukunft als Kapitän und verlängerter Arm von Kuntz auf dem Rasen dazustoßen wird. Im Tor hat Markus Schubert die Nase ein bisschen vor Lennart Grill, der in der Dritten Liga für den 1. FC Kaiserslautern das Tor hütet.

Mit Schubert, Nico Schlotterbeck, Dennis Geiger, Maier und Johannes Eggestein hat Kuntz zudem in jedem Mannschaftsteil erfahrene Spieler zur Verfügung. Hinzu kommen Jungs wie Niklas Dorsch und Adrian Fein, die beim FC Bayern ausgebildet wurden und dementsprechend gut am Ball sind, ein enormes Gefühl für den Raum haben und über ein herausragendes Spielverständnis verfügen.

Chabot und Baku sind hochinteressante Spieler

Für mich sind zudem Julian Chabot und Makana "Rudi" Baku hochinteressante Spieler. Chabot könnte der "Mustafi 2.0" werden, hat mit Stationen bei Eintracht Frankfurt, RB Leipzig, Sparta Rotterdam, FC Groningen und jetzt Sampdoria Genua schon mit jungen Jahren eine spannende Vita hinter sich – und flog in Deutschland bislang ziemlich unter dem Radar, so wie Shkodran Mustafi eben auch sehr lange Zeit. Und Baku kenne ich ja noch aus meiner Zeit beim 1. FSV Mainz 05. Er hat ebenfalls ein gutes Gefühl für den Raum und ist mit seiner Statur extrem zweikampfstark. Von ihm kann man in Zukunft noch einiges erwarten. 

Beim Spiel gegen Griechenland wird es jetzt vor allem darum gehen, dass die Jungs sich alle zeigen und Kuntz ein Gefühl für das Team entwickelt. Aufgrund der kurzen Zeit und den wenigen Trainingseinheiten werden sicherlich auch noch nicht alle Abläufe klappen. 

Natürlich will die deutsche Mannschaft die Partie gewinnen, aber es geht vor allem um Erkenntnisse für das erste EM-Qualifikationsspiel gegen Wales wenige Tage später – denn dann geht's direkt um drei wichtige Punkte.

Ich freue mich drauf und hoffe, wir sehen uns am Donnerstag ab 18 Uhr live auf ProSieben MAXX und ran.de!

Bis dahin,

Euer Rene

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