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WM 2022: Deutschland scheidet erneut aus - eine Chronik des Niedergangs der Nationalmannschaft


                <strong>Der Niedergang der Nationalmannschaft</strong><br>
                Mit dem Aus in der Vorrunde der Weltmeisterschaft 2022 befindet sich der DFB endgültig am Tiefpunkt. Einst als "Turniermannschaft" bekannt, schied die Nationalmannschaft nun zum bereits zweiten Mal in Folge in der WM-Vorrunde aus. Auch eine erfolgreiche EM sucht man in den letzten Jahren vergeblich. Vom WM-Titel 2014 zum Abgrund in nur acht Jahren. ran zeigt euch die Chronik des Niedergangs.
Der Niedergang der Nationalmannschaft
Mit dem Aus in der Vorrunde der Weltmeisterschaft 2022 befindet sich der DFB endgültig am Tiefpunkt. Einst als "Turniermannschaft" bekannt, schied die Nationalmannschaft nun zum bereits zweiten Mal in Folge in der WM-Vorrunde aus. Auch eine erfolgreiche EM sucht man in den letzten Jahren vergeblich. Vom WM-Titel 2014 zum Abgrund in nur acht Jahren. ran zeigt euch die Chronik des Niedergangs.
© IMAGO/Xinhua

                <strong>EM-Quali 2016</strong><br>
                Als amtierender Weltmeister tat sich die DFB-Elf 2014 und 2015 in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 ungewöhnlich schwer. Zwar belegte man am Ende den ersten Platz (22 Punkte), verlor allerdings gegen Polen (0:2) und Irland (0:1) und musste deswegen lange um die direkte Qualifikation zittern. Zudem sorgten knappe Siege gegen Georgien (2:1) und Schottland (3:2) bereits für einige Sorgenfalten bei den deutschen Fans. 
EM-Quali 2016
Als amtierender Weltmeister tat sich die DFB-Elf 2014 und 2015 in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 ungewöhnlich schwer. Zwar belegte man am Ende den ersten Platz (22 Punkte), verlor allerdings gegen Polen (0:2) und Irland (0:1) und musste deswegen lange um die direkte Qualifikation zittern. Zudem sorgten knappe Siege gegen Georgien (2:1) und Schottland (3:2) bereits für einige Sorgenfalten bei den deutschen Fans. 
© imago/MIS

                <strong>Europameisterschaft 2016</strong><br>
                Trotz der komplizierten Qualifikation ging Deutschland als Turnierfavorit in die Europameisterschaft 2016. Doch schon in der Gruppenphase erhielt die Euphorie einen Knick. Nach einem 2:0-Auftakterfolg gegen die Ukraine, spielte die DFB-Elf nur 0:0 gegen Polen und stand im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland unter Druck. Mit einem knappen 1:0 sicherte sich die Nationalmannschaft das Weiterkommen und traf nach einem souveränen 3:0 im Achtelfinale (gegen die Slowakei) auf Italien. In einem denkwürdigen Elfmeterschießen revanchierte sich Deutschland für das Halbfinale 2006 und warf die "Squadra Azzurra" aus dem Turnier. Im Halbfinale war dann aber gegen Frankreich Schluss. Der Gastgeber nutzte die Schwächen in der deutschen Hintermannschaft und zog ins Finale ein. Bis heute ist die EM 2016 und der Einzug ins Halbfinale der "letzte große Erfolg" der DFB-Elf.
Europameisterschaft 2016
Trotz der komplizierten Qualifikation ging Deutschland als Turnierfavorit in die Europameisterschaft 2016. Doch schon in der Gruppenphase erhielt die Euphorie einen Knick. Nach einem 2:0-Auftakterfolg gegen die Ukraine, spielte die DFB-Elf nur 0:0 gegen Polen und stand im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland unter Druck. Mit einem knappen 1:0 sicherte sich die Nationalmannschaft das Weiterkommen und traf nach einem souveränen 3:0 im Achtelfinale (gegen die Slowakei) auf Italien. In einem denkwürdigen Elfmeterschießen revanchierte sich Deutschland für das Halbfinale 2006 und warf die "Squadra Azzurra" aus dem Turnier. Im Halbfinale war dann aber gegen Frankreich Schluss. Der Gastgeber nutzte die Schwächen in der deutschen Hintermannschaft und zog ins Finale ein. Bis heute ist die EM 2016 und der Einzug ins Halbfinale der "letzte große Erfolg" der DFB-Elf.
© imago/Uwe Kraft

                <strong>Confed-Cup 2017 / WM-Quali 2018</strong><br>
                Nachdem sich Deutschland in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 schwer tat, überzeugte man in der Quali zur WM in Russland. Zehn Spiele, zehn Siege. 30 Punkte. 43:4 Tore. Alles war angerichtet für die Titelverteidigung! Auch weil es der Nationalmannschaft 2017 gelang, den Confed-Cup zu gewinnen. Da bei diesem allerdings vornehmlich eine B-Elf zum Einsatz kam und die U21-Nationalmannschaft 2017 auch noch die Europameisterschaft gewann, schien die Zukunft des deutschen Fußballs gesichert. Joachim Löw könne, so die allgemeine Meinung, für die WM 2018 Spieler "aus drei Nationalmannschaften" auswählen.
Confed-Cup 2017 / WM-Quali 2018
Nachdem sich Deutschland in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 schwer tat, überzeugte man in der Quali zur WM in Russland. Zehn Spiele, zehn Siege. 30 Punkte. 43:4 Tore. Alles war angerichtet für die Titelverteidigung! Auch weil es der Nationalmannschaft 2017 gelang, den Confed-Cup zu gewinnen. Da bei diesem allerdings vornehmlich eine B-Elf zum Einsatz kam und die U21-Nationalmannschaft 2017 auch noch die Europameisterschaft gewann, schien die Zukunft des deutschen Fußballs gesichert. Joachim Löw könne, so die allgemeine Meinung, für die WM 2018 Spieler "aus drei Nationalmannschaften" auswählen.
© imago/kolbert-press

                <strong>Mesut Özil, Ilkay Gündogan und das Foto mit Recep Tayyip Erdogan</strong><br>
                Kurz vor der WM in Russland sorgten Mesut Özil und Ilkay Gündogan dann für große Diskussionen, weil sie sich mit dem türkischen Präsidenten und Despoten Recep Tayyip Erdogan trafen. Gündogan übergab Erdogan dabei ein Trikot von Manchester City. Darauf stand: "Mit Respekt für meinen Präsidenten." Beide Profis distanzierten sich in der Folge nur halbherzig von Erdogan, wurden dafür weiter kritisiert. Deutsche Fans forderten sogar, dass Özil und Gündogan nicht für das Turnier nominiert werden dürften. Bundestrainer Joachim Löw kam diesen Forderungen nicht nach. Nach der WM wurde auch die Handhabe des DFB stark kritisiert. Für viele Fans ist das Foto "der Anfang vom Untergang" der deutschen Nationalmannschaft.
Mesut Özil, Ilkay Gündogan und das Foto mit Recep Tayyip Erdogan
Kurz vor der WM in Russland sorgten Mesut Özil und Ilkay Gündogan dann für große Diskussionen, weil sie sich mit dem türkischen Präsidenten und Despoten Recep Tayyip Erdogan trafen. Gündogan übergab Erdogan dabei ein Trikot von Manchester City. Darauf stand: "Mit Respekt für meinen Präsidenten." Beide Profis distanzierten sich in der Folge nur halbherzig von Erdogan, wurden dafür weiter kritisiert. Deutsche Fans forderten sogar, dass Özil und Gündogan nicht für das Turnier nominiert werden dürften. Bundestrainer Joachim Löw kam diesen Forderungen nicht nach. Nach der WM wurde auch die Handhabe des DFB stark kritisiert. Für viele Fans ist das Foto "der Anfang vom Untergang" der deutschen Nationalmannschaft.
© imago/Schüler

                <strong>Weltmeisterschaft 2018</strong><br>
                In Russland wollte die DFB-Elf den WM-Titel von 2014 verteidigen. Dieser Traum rückte nach der 0:1-Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt in weite Ferne. Der späte 2:1-Siegtreffer von Toni Kroos gegen Schweden wurde von vielen Beobachtern noch als "Startschuss" ins Turnier gesehen, bevor die Nationalmannschaft mit 0:2 gegen Südkorea verlor und zum ersten Mal überhaupt in einer WM-Vorrunde ausschied. Mesut Özil trat nach dem Turnier, auch wegen der Kritik an seiner Person, zurück. Mario Gomez beendete ebenso seine DFB-Karriere. Joachim Löw hingegen durfte bleiben und sortierte Sami Khedira, Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft aus. Die beiden Letztgenannten wurden jedoch später wieder zurückgeholt.
Weltmeisterschaft 2018
In Russland wollte die DFB-Elf den WM-Titel von 2014 verteidigen. Dieser Traum rückte nach der 0:1-Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt in weite Ferne. Der späte 2:1-Siegtreffer von Toni Kroos gegen Schweden wurde von vielen Beobachtern noch als "Startschuss" ins Turnier gesehen, bevor die Nationalmannschaft mit 0:2 gegen Südkorea verlor und zum ersten Mal überhaupt in einer WM-Vorrunde ausschied. Mesut Özil trat nach dem Turnier, auch wegen der Kritik an seiner Person, zurück. Mario Gomez beendete ebenso seine DFB-Karriere. Joachim Löw hingegen durfte bleiben und sortierte Sami Khedira, Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft aus. Die beiden Letztgenannten wurden jedoch später wieder zurückgeholt.
© imago/Matthias Koch

                <strong>Nations League 2018/19 und 2020/21</strong><br>
                2018 rief die UEFA ein neues Turnier ins Leben: die Nations League. Bei den ersten beiden Auflagen konnte die deutsche Nationalmannschaft nur selten überzeugen. Nach dem letzten Platz in einer Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden, hätte die DFB-Elf eigentlich "absteigen" müssen, blieb nur aufgrund einer Änderung des Systems in "Liga 1". 2020/21 verhinderte das Team zwar den Abstieg und belegte in einer Gruppe mit Spanien, der Schweiz und der Ukraine, den zweiten Platz. Im zweiten Spiel gegen die Iberer blamierten sich Neuer, Goretzka, Kroos und Co. allerdings komplett und verloren mit 0:6. Es war die zweithöchste Niederlage der DFB-Geschichte.
Nations League 2018/19 und 2020/21
2018 rief die UEFA ein neues Turnier ins Leben: die Nations League. Bei den ersten beiden Auflagen konnte die deutsche Nationalmannschaft nur selten überzeugen. Nach dem letzten Platz in einer Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden, hätte die DFB-Elf eigentlich "absteigen" müssen, blieb nur aufgrund einer Änderung des Systems in "Liga 1". 2020/21 verhinderte das Team zwar den Abstieg und belegte in einer Gruppe mit Spanien, der Schweiz und der Ukraine, den zweiten Platz. Im zweiten Spiel gegen die Iberer blamierten sich Neuer, Goretzka, Kroos und Co. allerdings komplett und verloren mit 0:6. Es war die zweithöchste Niederlage der DFB-Geschichte.
© imago images/Alterphotos

                <strong>EM-Quali 2020 (2021) und WM-Quali 2022</strong><br>
                Für die EM 2020 (2021) und die WM 2022 qualifizierte sich die Nationalmannschaft recht souverän. In insgesamt 18 Qualifikationspartien sammelte die DFB-Elf 16 Siege. Einzig gegen Nordmazedonien (WM-Quali) und gegen die Niederlande (EM-Quali) verlor man. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verschiebung der Europameisterschaft in den Sommer 2021 war Joachim Löw, der nach der EM zurücktrat, für den ersten Teil der WM-Quali verantwortlich. In diese Zeit fällt auch die Niederlage gegen Nordmazedonien.
EM-Quali 2020 (2021) und WM-Quali 2022
Für die EM 2020 (2021) und die WM 2022 qualifizierte sich die Nationalmannschaft recht souverän. In insgesamt 18 Qualifikationspartien sammelte die DFB-Elf 16 Siege. Einzig gegen Nordmazedonien (WM-Quali) und gegen die Niederlande (EM-Quali) verlor man. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verschiebung der Europameisterschaft in den Sommer 2021 war Joachim Löw, der nach der EM zurücktrat, für den ersten Teil der WM-Quali verantwortlich. In diese Zeit fällt auch die Niederlage gegen Nordmazedonien.
© imago images/Nordphoto

                <strong>Europameisterschaft 2020 (2021)</strong><br>
                Nach dem Ausscheiden bei der WM 2018, wollte die Nationalmannschaft 2021 für "Wiedergutmachung" sorgen. Doch dieser Plan erwies sich schnell als schwierig. Das Auftaktspiel gegen Frankreich verlor die DFB-Elf mit 0:1. In der zweiten Partie, beim 4:2-Erfolg über Portugal, lieferte Robin Gosens eine starke Partie ab und spielte sich in die Herzen der deutschen Fans. Mit einem schwachen 2:2 gegen den Außenseiter aus Ungarn zog Deutschland knapp ins Achtelfinale ein. Dort behielt England die Oberhand. Die 0:2-Niederlage gegen die "Three Lions" war die letzte Partie von Joachim Löw als Bundestrainer. Sein Nachfolger wurde Ex-Bayern-Coach Hansi Flick.
Europameisterschaft 2020 (2021)
Nach dem Ausscheiden bei der WM 2018, wollte die Nationalmannschaft 2021 für "Wiedergutmachung" sorgen. Doch dieser Plan erwies sich schnell als schwierig. Das Auftaktspiel gegen Frankreich verlor die DFB-Elf mit 0:1. In der zweiten Partie, beim 4:2-Erfolg über Portugal, lieferte Robin Gosens eine starke Partie ab und spielte sich in die Herzen der deutschen Fans. Mit einem schwachen 2:2 gegen den Außenseiter aus Ungarn zog Deutschland knapp ins Achtelfinale ein. Dort behielt England die Oberhand. Die 0:2-Niederlage gegen die "Three Lions" war die letzte Partie von Joachim Löw als Bundestrainer. Sein Nachfolger wurde Ex-Bayern-Coach Hansi Flick.
© imago images/Sven Simon

                <strong>Weltmeisterschaft 2022</strong><br>
                Doch auch Hansi Flick konnte die Nationalmannschaft, zumindest bisher, nicht zu alten Erfolge zurückführen. Nach der WM 2018 schied die DFB-Elf auch bei der WM 2022 in der Vorrunde aus und muss sich nun einigen Fragen stellen. Warum konnte das Team sein Potenzial erneut nicht abrufen? Was muss in den nächsten 18 Monaten passieren, damit die Heim-EM nicht zum Debakel wird? Und wer wird dann überhaupt zur Verfügung stehen? Eines ist hingegen klar: die deutsche Nationalmannschaft befindet sich - zumindest ergebnistechnisch - am schlechtesten Zeitpunkt der Geschichte.
Weltmeisterschaft 2022
Doch auch Hansi Flick konnte die Nationalmannschaft, zumindest bisher, nicht zu alten Erfolge zurückführen. Nach der WM 2018 schied die DFB-Elf auch bei der WM 2022 in der Vorrunde aus und muss sich nun einigen Fragen stellen. Warum konnte das Team sein Potenzial erneut nicht abrufen? Was muss in den nächsten 18 Monaten passieren, damit die Heim-EM nicht zum Debakel wird? Und wer wird dann überhaupt zur Verfügung stehen? Eines ist hingegen klar: die deutsche Nationalmannschaft befindet sich - zumindest ergebnistechnisch - am schlechtesten Zeitpunkt der Geschichte.
© IMAGO/Sven Simon

                <strong>Der Niedergang der Nationalmannschaft</strong><br>
                Mit dem Aus in der Vorrunde der Weltmeisterschaft 2022 befindet sich der DFB endgültig am Tiefpunkt. Einst als "Turniermannschaft" bekannt, schied die Nationalmannschaft nun zum bereits zweiten Mal in Folge in der WM-Vorrunde aus. Auch eine erfolgreiche EM sucht man in den letzten Jahren vergeblich. Vom WM-Titel 2014 zum Abgrund in nur acht Jahren. ran zeigt euch die Chronik des Niedergangs.

                <strong>EM-Quali 2016</strong><br>
                Als amtierender Weltmeister tat sich die DFB-Elf 2014 und 2015 in der Qualifikation zur Europameisterschaft 2016 ungewöhnlich schwer. Zwar belegte man am Ende den ersten Platz (22 Punkte), verlor allerdings gegen Polen (0:2) und Irland (0:1) und musste deswegen lange um die direkte Qualifikation zittern. Zudem sorgten knappe Siege gegen Georgien (2:1) und Schottland (3:2) bereits für einige Sorgenfalten bei den deutschen Fans. 

                <strong>Europameisterschaft 2016</strong><br>
                Trotz der komplizierten Qualifikation ging Deutschland als Turnierfavorit in die Europameisterschaft 2016. Doch schon in der Gruppenphase erhielt die Euphorie einen Knick. Nach einem 2:0-Auftakterfolg gegen die Ukraine, spielte die DFB-Elf nur 0:0 gegen Polen und stand im letzten Gruppenspiel gegen Nordirland unter Druck. Mit einem knappen 1:0 sicherte sich die Nationalmannschaft das Weiterkommen und traf nach einem souveränen 3:0 im Achtelfinale (gegen die Slowakei) auf Italien. In einem denkwürdigen Elfmeterschießen revanchierte sich Deutschland für das Halbfinale 2006 und warf die "Squadra Azzurra" aus dem Turnier. Im Halbfinale war dann aber gegen Frankreich Schluss. Der Gastgeber nutzte die Schwächen in der deutschen Hintermannschaft und zog ins Finale ein. Bis heute ist die EM 2016 und der Einzug ins Halbfinale der "letzte große Erfolg" der DFB-Elf.

                <strong>Confed-Cup 2017 / WM-Quali 2018</strong><br>
                Nachdem sich Deutschland in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2016 schwer tat, überzeugte man in der Quali zur WM in Russland. Zehn Spiele, zehn Siege. 30 Punkte. 43:4 Tore. Alles war angerichtet für die Titelverteidigung! Auch weil es der Nationalmannschaft 2017 gelang, den Confed-Cup zu gewinnen. Da bei diesem allerdings vornehmlich eine B-Elf zum Einsatz kam und die U21-Nationalmannschaft 2017 auch noch die Europameisterschaft gewann, schien die Zukunft des deutschen Fußballs gesichert. Joachim Löw könne, so die allgemeine Meinung, für die WM 2018 Spieler "aus drei Nationalmannschaften" auswählen.

                <strong>Mesut Özil, Ilkay Gündogan und das Foto mit Recep Tayyip Erdogan</strong><br>
                Kurz vor der WM in Russland sorgten Mesut Özil und Ilkay Gündogan dann für große Diskussionen, weil sie sich mit dem türkischen Präsidenten und Despoten Recep Tayyip Erdogan trafen. Gündogan übergab Erdogan dabei ein Trikot von Manchester City. Darauf stand: "Mit Respekt für meinen Präsidenten." Beide Profis distanzierten sich in der Folge nur halbherzig von Erdogan, wurden dafür weiter kritisiert. Deutsche Fans forderten sogar, dass Özil und Gündogan nicht für das Turnier nominiert werden dürften. Bundestrainer Joachim Löw kam diesen Forderungen nicht nach. Nach der WM wurde auch die Handhabe des DFB stark kritisiert. Für viele Fans ist das Foto "der Anfang vom Untergang" der deutschen Nationalmannschaft.

                <strong>Weltmeisterschaft 2018</strong><br>
                In Russland wollte die DFB-Elf den WM-Titel von 2014 verteidigen. Dieser Traum rückte nach der 0:1-Niederlage gegen Mexiko zum Auftakt in weite Ferne. Der späte 2:1-Siegtreffer von Toni Kroos gegen Schweden wurde von vielen Beobachtern noch als "Startschuss" ins Turnier gesehen, bevor die Nationalmannschaft mit 0:2 gegen Südkorea verlor und zum ersten Mal überhaupt in einer WM-Vorrunde ausschied. Mesut Özil trat nach dem Turnier, auch wegen der Kritik an seiner Person, zurück. Mario Gomez beendete ebenso seine DFB-Karriere. Joachim Löw hingegen durfte bleiben und sortierte Sami Khedira, Jerome Boateng, Mats Hummels und Thomas Müller aus der Nationalmannschaft aus. Die beiden Letztgenannten wurden jedoch später wieder zurückgeholt.

                <strong>Nations League 2018/19 und 2020/21</strong><br>
                2018 rief die UEFA ein neues Turnier ins Leben: die Nations League. Bei den ersten beiden Auflagen konnte die deutsche Nationalmannschaft nur selten überzeugen. Nach dem letzten Platz in einer Gruppe mit Frankreich und den Niederlanden, hätte die DFB-Elf eigentlich "absteigen" müssen, blieb nur aufgrund einer Änderung des Systems in "Liga 1". 2020/21 verhinderte das Team zwar den Abstieg und belegte in einer Gruppe mit Spanien, der Schweiz und der Ukraine, den zweiten Platz. Im zweiten Spiel gegen die Iberer blamierten sich Neuer, Goretzka, Kroos und Co. allerdings komplett und verloren mit 0:6. Es war die zweithöchste Niederlage der DFB-Geschichte.

                <strong>EM-Quali 2020 (2021) und WM-Quali 2022</strong><br>
                Für die EM 2020 (2021) und die WM 2022 qualifizierte sich die Nationalmannschaft recht souverän. In insgesamt 18 Qualifikationspartien sammelte die DFB-Elf 16 Siege. Einzig gegen Nordmazedonien (WM-Quali) und gegen die Niederlande (EM-Quali) verlor man. Aufgrund der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Verschiebung der Europameisterschaft in den Sommer 2021 war Joachim Löw, der nach der EM zurücktrat, für den ersten Teil der WM-Quali verantwortlich. In diese Zeit fällt auch die Niederlage gegen Nordmazedonien.

                <strong>Europameisterschaft 2020 (2021)</strong><br>
                Nach dem Ausscheiden bei der WM 2018, wollte die Nationalmannschaft 2021 für "Wiedergutmachung" sorgen. Doch dieser Plan erwies sich schnell als schwierig. Das Auftaktspiel gegen Frankreich verlor die DFB-Elf mit 0:1. In der zweiten Partie, beim 4:2-Erfolg über Portugal, lieferte Robin Gosens eine starke Partie ab und spielte sich in die Herzen der deutschen Fans. Mit einem schwachen 2:2 gegen den Außenseiter aus Ungarn zog Deutschland knapp ins Achtelfinale ein. Dort behielt England die Oberhand. Die 0:2-Niederlage gegen die "Three Lions" war die letzte Partie von Joachim Löw als Bundestrainer. Sein Nachfolger wurde Ex-Bayern-Coach Hansi Flick.

                <strong>Weltmeisterschaft 2022</strong><br>
                Doch auch Hansi Flick konnte die Nationalmannschaft, zumindest bisher, nicht zu alten Erfolge zurückführen. Nach der WM 2018 schied die DFB-Elf auch bei der WM 2022 in der Vorrunde aus und muss sich nun einigen Fragen stellen. Warum konnte das Team sein Potenzial erneut nicht abrufen? Was muss in den nächsten 18 Monaten passieren, damit die Heim-EM nicht zum Debakel wird? Und wer wird dann überhaupt zur Verfügung stehen? Eines ist hingegen klar: die deutsche Nationalmannschaft befindet sich - zumindest ergebnistechnisch - am schlechtesten Zeitpunkt der Geschichte.

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