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WM 2022: Die größten Verlierer nach dem DFB-Debakel in Katar


                <strong>Die größten Verlierer im DFB-Team</strong><br>
                Zum dritten Mal nacheinander hat sich das DFB-Team bei einem großen Turnier zeitig verabschiedet. In Katar hebt der Flieger in Richtung Heimat wie schon vier Jahre zuvor in Russland bereits nach den Gruppenspielen ab. Mit Ruhm bekleckert hat sich im Emirat wahrlich niemand aus der Mannschaft oder dem Umfeld. Doch einige Protagonisten dürften besonders an den zurückliegenden Tagen zu knabbern haben. ran nennt die Namen der größten Verlierer im DFB-Team.
Die größten Verlierer im DFB-Team
Zum dritten Mal nacheinander hat sich das DFB-Team bei einem großen Turnier zeitig verabschiedet. In Katar hebt der Flieger in Richtung Heimat wie schon vier Jahre zuvor in Russland bereits nach den Gruppenspielen ab. Mit Ruhm bekleckert hat sich im Emirat wahrlich niemand aus der Mannschaft oder dem Umfeld. Doch einige Protagonisten dürften besonders an den zurückliegenden Tagen zu knabbern haben. ran nennt die Namen der größten Verlierer im DFB-Team.
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                <strong>Hansi Flick</strong><br>
                Den Anfang macht der Hauptverantwortliche für das Team: Trainer Hansi Flick. Der einstige Erfolgscoach des FC Bayern München scheint gar nicht glauben zu können, was ihm da widerfahren ist. Flick ist erst der zweite Bundestrainer nach Erich Ribbeck, der in seinem ersten großen Turnier in der Gruppenphase hängen bleibt. Falls jemals wirklich eine Euphoriewelle seit der Verpflichtung des Nachfolgers von Joachim Löw aufgebrandet ist, fiel diese spätestens jetzt in sich zusammen. Und das anderthalb Jahre vor der Heim-EM. Flick bemängelte nach dem Aus zwar mangelnde Klasse auf bestimmten Positionen, doch werden ihm auch personelle und taktische Fehler bei der WM unterstellt. So gilt das 1:2 gegen Japan einigen Experten als "vercoacht", weil bei eigener Führung wichtige Korsettstangen wie Ilkay Gündogan und Thomas Müller ausgewechselt wurden. Auch die Entscheidungen für Nico Schlotterbeck gegen Japan oder gegen Niclas Füllkrug beim 4:2 gegen Costa Rica werden ihm nachgetragen.
Hansi Flick
Den Anfang macht der Hauptverantwortliche für das Team: Trainer Hansi Flick. Der einstige Erfolgscoach des FC Bayern München scheint gar nicht glauben zu können, was ihm da widerfahren ist. Flick ist erst der zweite Bundestrainer nach Erich Ribbeck, der in seinem ersten großen Turnier in der Gruppenphase hängen bleibt. Falls jemals wirklich eine Euphoriewelle seit der Verpflichtung des Nachfolgers von Joachim Löw aufgebrandet ist, fiel diese spätestens jetzt in sich zusammen. Und das anderthalb Jahre vor der Heim-EM. Flick bemängelte nach dem Aus zwar mangelnde Klasse auf bestimmten Positionen, doch werden ihm auch personelle und taktische Fehler bei der WM unterstellt. So gilt das 1:2 gegen Japan einigen Experten als "vercoacht", weil bei eigener Führung wichtige Korsettstangen wie Ilkay Gündogan und Thomas Müller ausgewechselt wurden. Auch die Entscheidungen für Nico Schlotterbeck gegen Japan oder gegen Niclas Füllkrug beim 4:2 gegen Costa Rica werden ihm nachgetragen.
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                <strong>Oliver Bierhoff</strong><br>
                Auch für Oliver Bierhoff wird der Gegenwind rauer. Er holte Flick als Trainer zurück zum DFB, nachdem dieser einst bereits als Co-Trainer von Löw und später als Sportdirektor beim Verband tätig war. Der einstige Torjäger ist die letzte Führungsperson, die im Rahmen des großen Neuaufbaus nach dem EM-Debakel 2004 zum Verband stieß und noch immer an der Otto-Fleck-Schneide tätig ist. Einst als Teammanager eingestiegen, firmiert Bierhoff mittlerweile als Geschäftsführer der deutschen Nationalmannschaft. Anders als Löw oder dessen Vorgänger Jürgen Klinsmann, mit denen er beim DFB begann, flogen ihm nie die Herzen der Fans zu - was aber wohl vor allem der Funktionärsposition zuzuschreiben ist. Allerdings wirkt Bierhoff in seinen seltenen Auftritten auch oft so, als würde er über den Dingen stehen, Kritik an seinen Entscheidungen gar nicht wirklich zulassen. Mit der dritten Turnierenttäuschung nacheinander wird diese aber nun umso heftiger ausfallen. So langsam sollte er das Ruder wieder herumreißen.
Oliver Bierhoff
Auch für Oliver Bierhoff wird der Gegenwind rauer. Er holte Flick als Trainer zurück zum DFB, nachdem dieser einst bereits als Co-Trainer von Löw und später als Sportdirektor beim Verband tätig war. Der einstige Torjäger ist die letzte Führungsperson, die im Rahmen des großen Neuaufbaus nach dem EM-Debakel 2004 zum Verband stieß und noch immer an der Otto-Fleck-Schneide tätig ist. Einst als Teammanager eingestiegen, firmiert Bierhoff mittlerweile als Geschäftsführer der deutschen Nationalmannschaft. Anders als Löw oder dessen Vorgänger Jürgen Klinsmann, mit denen er beim DFB begann, flogen ihm nie die Herzen der Fans zu - was aber wohl vor allem der Funktionärsposition zuzuschreiben ist. Allerdings wirkt Bierhoff in seinen seltenen Auftritten auch oft so, als würde er über den Dingen stehen, Kritik an seinen Entscheidungen gar nicht wirklich zulassen. Mit der dritten Turnierenttäuschung nacheinander wird diese aber nun umso heftiger ausfallen. So langsam sollte er das Ruder wieder herumreißen.
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                <strong>Manuel Neuer</strong><br>
                Bei Manuel Neuer stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, wie sehr ihn die Schultereckgelenksprellung aus dem Oktober beeinträchtigte - immerhin fiel er damals zwei Wochen lang aus. Doch der fünfmalige Welttorhüter, der in Normalform noch immer zu den besten zwischen den Pfosten zählt, ist eben auch DFB-Kapitän und sollte daher die Größe besitzen, beiseite zu treten, wenn er sich nicht topfit fühlt. In Katar wirkte er jedenfalls in keiner Partie so souverän wie gewohnt, konnte der wackeligen Abwehr damit nicht die nötige Stabilität verleihen. Gegen Costa Rica sah der Bayern-Kapitän bei beiden Gegentreffern nicht gut aus. Passenderweise wurde ihm das 1:2 von der FIFA auch noch als Eigentor ins Netz gelegt. Das DFB-Team konnte also bei der WM nicht auf den Weltklasse-Torwart bauen, den es ansonsten im Kasten weiß. Auffällig zudem: Die Misere der Nationalmannschaft weist Parallelen zu Neuers Kapitänsära auf. Mit ihm als Spielführer war es bereits das dritte frühe Turnieraus. Seit dem Titel 2014 war Neuer unantastbar - gilt das auch weiterhin?
Manuel Neuer
Bei Manuel Neuer stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, wie sehr ihn die Schultereckgelenksprellung aus dem Oktober beeinträchtigte - immerhin fiel er damals zwei Wochen lang aus. Doch der fünfmalige Welttorhüter, der in Normalform noch immer zu den besten zwischen den Pfosten zählt, ist eben auch DFB-Kapitän und sollte daher die Größe besitzen, beiseite zu treten, wenn er sich nicht topfit fühlt. In Katar wirkte er jedenfalls in keiner Partie so souverän wie gewohnt, konnte der wackeligen Abwehr damit nicht die nötige Stabilität verleihen. Gegen Costa Rica sah der Bayern-Kapitän bei beiden Gegentreffern nicht gut aus. Passenderweise wurde ihm das 1:2 von der FIFA auch noch als Eigentor ins Netz gelegt. Das DFB-Team konnte also bei der WM nicht auf den Weltklasse-Torwart bauen, den es ansonsten im Kasten weiß. Auffällig zudem: Die Misere der Nationalmannschaft weist Parallelen zu Neuers Kapitänsära auf. Mit ihm als Spielführer war es bereits das dritte frühe Turnieraus. Seit dem Titel 2014 war Neuer unantastbar - gilt das auch weiterhin?
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                <strong>Niklas Süle</strong><br>
                Weil Flick auf Mats Hummels verzichtete, galt Niklas Süle als zweiter Innenverteidiger neben Abwehrchef Antonio Rüdiger. Doch gegen Japan fand sich der zuweilen etwas hüftsteif wirkende Dortmunder rechts hinten wieder. Zwar rückte er für die beiden übrigen Partien ins Zentrum, doch als Nebenmann des gesetzten Madrilenen konnte er sich zu keiner Zeit aufdrängen. Seinen Aktionen fehlte fast durchweg der Esprit, im Rückwärtsgang offenbarte er aus der Saison bekannte Schwächen. Es ist noch gar nicht lange her, da schien Süle eines der Versprechen auf eine glorreiche DFB-Zukunft zu verkörpern, doch davon ist seit einiger Zeit nicht mehr viel zu spüren. Vielmehr macht es den Eindruck, als würde dem Brecher in der Defensive aktuell die internationale Klasse abgehen. Sein Glück: Allzu viele Konkurrenten um die Position in der Abwehrkette drängen sich nicht auf. Aber es wäre längst keine Überraschung mehr, sollte ihm einer der Jüngeren den Rang ablaufen.
Niklas Süle
Weil Flick auf Mats Hummels verzichtete, galt Niklas Süle als zweiter Innenverteidiger neben Abwehrchef Antonio Rüdiger. Doch gegen Japan fand sich der zuweilen etwas hüftsteif wirkende Dortmunder rechts hinten wieder. Zwar rückte er für die beiden übrigen Partien ins Zentrum, doch als Nebenmann des gesetzten Madrilenen konnte er sich zu keiner Zeit aufdrängen. Seinen Aktionen fehlte fast durchweg der Esprit, im Rückwärtsgang offenbarte er aus der Saison bekannte Schwächen. Es ist noch gar nicht lange her, da schien Süle eines der Versprechen auf eine glorreiche DFB-Zukunft zu verkörpern, doch davon ist seit einiger Zeit nicht mehr viel zu spüren. Vielmehr macht es den Eindruck, als würde dem Brecher in der Defensive aktuell die internationale Klasse abgehen. Sein Glück: Allzu viele Konkurrenten um die Position in der Abwehrkette drängen sich nicht auf. Aber es wäre längst keine Überraschung mehr, sollte ihm einer der Jüngeren den Rang ablaufen.
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                <strong>Nico Schlotterbeck</strong><br>
                Ob das ausgerechnet Nico Schlotterbeck sein wird? Zu Freiburger Zeiten galt der Linksfuß noch als defensiver Shootingstar des deutschen Fußballs. Doch mit dem Wechsel nach Dortmund wurde er quasi geerdet. Wie schon in Schwarz-Gelb zeigte er auch gegen Japan als Innenverteidger teilweise unbedarftes und naives Zweikampfverhalten. So rotierte er schnell wieder aus der Startelf und kam nur noch in der Schlussphase des 1:1 gegen Spanien zum Einsatz. Für ihn scheint das Turnier zu früh gekommen zu sein, allerdings ist Schlotterbeck mit nun 23 Jahren in einem Alter, das ihm noch mindestens zwei weitere Weltmeisterschaften ermöglichen sollte. Vielleicht hilft es seiner Entwicklung nachhaltig, wenn es nun einen Schritt zurückgeht und er einen neuen Anlauf nehmen kann. Dafür muss der Abwehrallrounder aber die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Wochen und Monaten und speziell den Erfahrungen bei dieser WM ziehen.
Nico Schlotterbeck
Ob das ausgerechnet Nico Schlotterbeck sein wird? Zu Freiburger Zeiten galt der Linksfuß noch als defensiver Shootingstar des deutschen Fußballs. Doch mit dem Wechsel nach Dortmund wurde er quasi geerdet. Wie schon in Schwarz-Gelb zeigte er auch gegen Japan als Innenverteidger teilweise unbedarftes und naives Zweikampfverhalten. So rotierte er schnell wieder aus der Startelf und kam nur noch in der Schlussphase des 1:1 gegen Spanien zum Einsatz. Für ihn scheint das Turnier zu früh gekommen zu sein, allerdings ist Schlotterbeck mit nun 23 Jahren in einem Alter, das ihm noch mindestens zwei weitere Weltmeisterschaften ermöglichen sollte. Vielleicht hilft es seiner Entwicklung nachhaltig, wenn es nun einen Schritt zurückgeht und er einen neuen Anlauf nehmen kann. Dafür muss der Abwehrallrounder aber die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Wochen und Monaten und speziell den Erfahrungen bei dieser WM ziehen.
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                <strong>Thilo Kehrer</strong><br>
                Wir bleiben noch etwas in der Abwehr, diesmal mit Blick auf die Rechtsverteidigerposition. Dort drückt beim DFB seit dem Rücktritt von Philipp Lahm nach dem WM-Triumph vor acht Jahren besonders der Schuh. Als aussichtsreichster Kandidat galt vor Turnierbeginn Thilo Kehrer. Doch gegen Japan schmorrte der Profi von West Ham United überraschend 90 Minuten auf der Bank. Um gegen Spanien direkt beginnen zu dürfen. Falls Flick dieses Spiel als Bewährungsprobe auserkoren haben sollte, ging diese für Kehrer komplett in die Hose. Er bekam seine Seite nie wirklich dicht und vielmehr aufgezeigt, wo seine Schwächen liegen. Einige Minuten nach dem 0:1 erlöste der Bundestrainer ihn dann. Den finalen Akt gegen Costa Rica musste der ehemalige PSG-Spieler dann wieder von draußen verfolgen. Es wäre wohl auf keiner anderen Position so leicht gewesen, sich in die deutsche Startelf zu manövrieren, doch diese Chance hat Kehrer sausen lassen. Wahrscheinlich wird er weitere bekommen. Ob er dann aber noch als Favorit auf den Posten gilt, darf bezweifelt werden.
Thilo Kehrer
Wir bleiben noch etwas in der Abwehr, diesmal mit Blick auf die Rechtsverteidigerposition. Dort drückt beim DFB seit dem Rücktritt von Philipp Lahm nach dem WM-Triumph vor acht Jahren besonders der Schuh. Als aussichtsreichster Kandidat galt vor Turnierbeginn Thilo Kehrer. Doch gegen Japan schmorrte der Profi von West Ham United überraschend 90 Minuten auf der Bank. Um gegen Spanien direkt beginnen zu dürfen. Falls Flick dieses Spiel als Bewährungsprobe auserkoren haben sollte, ging diese für Kehrer komplett in die Hose. Er bekam seine Seite nie wirklich dicht und vielmehr aufgezeigt, wo seine Schwächen liegen. Einige Minuten nach dem 0:1 erlöste der Bundestrainer ihn dann. Den finalen Akt gegen Costa Rica musste der ehemalige PSG-Spieler dann wieder von draußen verfolgen. Es wäre wohl auf keiner anderen Position so leicht gewesen, sich in die deutsche Startelf zu manövrieren, doch diese Chance hat Kehrer sausen lassen. Wahrscheinlich wird er weitere bekommen. Ob er dann aber noch als Favorit auf den Posten gilt, darf bezweifelt werden.
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                <strong>Joshua Kimmich</strong><br>
                Nachdem das Aus besiegelt war, fand wohl niemand im DFB-Tross so klare Worte wie Joshua Kimmich, der auch Selbstzweifel anklingen ließ. Die Sätze hallen nach. Anders seine sportlichen Darbietungen in Katar. Tut sich der Defensiv-Allrounder in München unter Weltstars als "Aggressive Leader" hervor, schwamm er bei allen Partien der Nationalmannschaft lediglich mit und präsentierte sich zumindest nicht nach außen sichtbar als Anführer. Kimmich verpasste es, in wichtigen Momenten voranzugehen, wirkte in seinem Spiel teilweise, als würde er mit angezogener Handbremse agieren. So droht ihm das Schicksal, als Symbolfigur der schwarzen DFB-Jahre herhalten zu müssen. Denn Kimmich gilt aufgrund seiner Qualitäten als Gesicht einer Generation, die dem Verband viele große Einzelspieler beschwert hat, welche aber noch nicht zu einem großen Team zusammengefunden haben. Die anfangs erwähnten Sätze nach der erneuten Schmach könnten sogar den Eindruck erwecken, der enorm ehrgeizige Vorzeigeprofi könnte an diesem Rückschlag zerbrechen. Aber dafür erscheint Kimmich viel zu gefestigt zu sein.
Joshua Kimmich
Nachdem das Aus besiegelt war, fand wohl niemand im DFB-Tross so klare Worte wie Joshua Kimmich, der auch Selbstzweifel anklingen ließ. Die Sätze hallen nach. Anders seine sportlichen Darbietungen in Katar. Tut sich der Defensiv-Allrounder in München unter Weltstars als "Aggressive Leader" hervor, schwamm er bei allen Partien der Nationalmannschaft lediglich mit und präsentierte sich zumindest nicht nach außen sichtbar als Anführer. Kimmich verpasste es, in wichtigen Momenten voranzugehen, wirkte in seinem Spiel teilweise, als würde er mit angezogener Handbremse agieren. So droht ihm das Schicksal, als Symbolfigur der schwarzen DFB-Jahre herhalten zu müssen. Denn Kimmich gilt aufgrund seiner Qualitäten als Gesicht einer Generation, die dem Verband viele große Einzelspieler beschwert hat, welche aber noch nicht zu einem großen Team zusammengefunden haben. Die anfangs erwähnten Sätze nach der erneuten Schmach könnten sogar den Eindruck erwecken, der enorm ehrgeizige Vorzeigeprofi könnte an diesem Rückschlag zerbrechen. Aber dafür erscheint Kimmich viel zu gefestigt zu sein.
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                <strong>Ilkay Gündogan</strong><br>
                Auch Ilkay Gündogan sorgte mit Aussagen speziell nach der Pleite gegen Japan für Aufsehen. Doch am Mikrofon präsentierte er sich forscher als auf dem Platz. Dort ließ er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten am Ball wie so oft im Nationaltrikot viel zu selten aufblitzen. In Katar wirkte er mit der Kugel am Fuß in einigen Szenen geradezu behäbig und manchmal nicht voll konzentriert. Wie Kimmich ließ auch Gündogan jegliche Führungsqualitäten vermissen - ein Armutszeugnis für den Kapitän eines individuell so stark besetzten Teams wie Manchester City. Wie die "Bild" berichtet, soll der einstige Dortmunder intensiv darüber nachdenken, seine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Die Bilanz wäre angesichts seiner Qualitäten geradezu desaströs: Nachdem er wegen diverser Verletzungen die bis dato letzten starken Turnierauftritte des DFB-Teams verpasste, war er nur bei der EM im vergangenen Jahr und bei dieser WM regelmäßig im Einsatz. Das Abschneiden bei diesen Turnieren reicht nicht einmal, um als Unvollendeter in die Verbandsgeschichte einzugehen.
Ilkay Gündogan
Auch Ilkay Gündogan sorgte mit Aussagen speziell nach der Pleite gegen Japan für Aufsehen. Doch am Mikrofon präsentierte er sich forscher als auf dem Platz. Dort ließ er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten am Ball wie so oft im Nationaltrikot viel zu selten aufblitzen. In Katar wirkte er mit der Kugel am Fuß in einigen Szenen geradezu behäbig und manchmal nicht voll konzentriert. Wie Kimmich ließ auch Gündogan jegliche Führungsqualitäten vermissen - ein Armutszeugnis für den Kapitän eines individuell so stark besetzten Teams wie Manchester City. Wie die "Bild" berichtet, soll der einstige Dortmunder intensiv darüber nachdenken, seine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Die Bilanz wäre angesichts seiner Qualitäten geradezu desaströs: Nachdem er wegen diverser Verletzungen die bis dato letzten starken Turnierauftritte des DFB-Teams verpasste, war er nur bei der EM im vergangenen Jahr und bei dieser WM regelmäßig im Einsatz. Das Abschneiden bei diesen Turnieren reicht nicht einmal, um als Unvollendeter in die Verbandsgeschichte einzugehen.
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                <strong>Thomas Müller</strong><br>
                Thomas Müller war bei dieser WM eine der wenigen deutschen Konstanten: Er begann in jeder Partie im Angriff. Allein der Ertrag war gleich Null. Kein Wunder, denn das Turnier lief irgendwie komplett am Bayern-Star vorbei, der sich nie zum Unruheherd in den gegnerischen Abwehrreihen mauserte. Bezeichnend: Sein erster Torabschluss in Katar gelang erst gegen Costa Rica - als er völlig frei einen Kopfball in bester Lage neben das Tor setzte. So bleibt Müller, der vor der Abreise nach Katar jedoch auch wochenlang wegen Hüftproblemen ausfiel, bei zehn WM-Toren stehen - erzielt bei den Turnieren 2010 und 2014. Im eigentlich besten Fußballeralter geht ihm die Torgefahr zumindest bei den großen Events offenbar ab. Als alleiniger Stürmer drängt er sich damit nicht mehr wirklich auf, eher als Zuarbeiter. Wenn es denn überhaupt für ihn weitergeht im Nationalteam. Dass er seine schon als Abschiedsgruß interpretierten Worte aus einem TV-Interview wieder einfangen musste, machte das verkorkste Turnier aus Müller-Sicht komplett. Wie es für den einstigen Emporkömmling mit dem Faible für besondere Spiele nun weitergeht? Nichts Genaues weiß man nicht!
Thomas Müller
Thomas Müller war bei dieser WM eine der wenigen deutschen Konstanten: Er begann in jeder Partie im Angriff. Allein der Ertrag war gleich Null. Kein Wunder, denn das Turnier lief irgendwie komplett am Bayern-Star vorbei, der sich nie zum Unruheherd in den gegnerischen Abwehrreihen mauserte. Bezeichnend: Sein erster Torabschluss in Katar gelang erst gegen Costa Rica - als er völlig frei einen Kopfball in bester Lage neben das Tor setzte. So bleibt Müller, der vor der Abreise nach Katar jedoch auch wochenlang wegen Hüftproblemen ausfiel, bei zehn WM-Toren stehen - erzielt bei den Turnieren 2010 und 2014. Im eigentlich besten Fußballeralter geht ihm die Torgefahr zumindest bei den großen Events offenbar ab. Als alleiniger Stürmer drängt er sich damit nicht mehr wirklich auf, eher als Zuarbeiter. Wenn es denn überhaupt für ihn weitergeht im Nationalteam. Dass er seine schon als Abschiedsgruß interpretierten Worte aus einem TV-Interview wieder einfangen musste, machte das verkorkste Turnier aus Müller-Sicht komplett. Wie es für den einstigen Emporkömmling mit dem Faible für besondere Spiele nun weitergeht? Nichts Genaues weiß man nicht!
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                <strong>Die größten Verlierer im DFB-Team</strong><br>
                Zum dritten Mal nacheinander hat sich das DFB-Team bei einem großen Turnier zeitig verabschiedet. In Katar hebt der Flieger in Richtung Heimat wie schon vier Jahre zuvor in Russland bereits nach den Gruppenspielen ab. Mit Ruhm bekleckert hat sich im Emirat wahrlich niemand aus der Mannschaft oder dem Umfeld. Doch einige Protagonisten dürften besonders an den zurückliegenden Tagen zu knabbern haben. ran nennt die Namen der größten Verlierer im DFB-Team.

                <strong>Hansi Flick</strong><br>
                Den Anfang macht der Hauptverantwortliche für das Team: Trainer Hansi Flick. Der einstige Erfolgscoach des FC Bayern München scheint gar nicht glauben zu können, was ihm da widerfahren ist. Flick ist erst der zweite Bundestrainer nach Erich Ribbeck, der in seinem ersten großen Turnier in der Gruppenphase hängen bleibt. Falls jemals wirklich eine Euphoriewelle seit der Verpflichtung des Nachfolgers von Joachim Löw aufgebrandet ist, fiel diese spätestens jetzt in sich zusammen. Und das anderthalb Jahre vor der Heim-EM. Flick bemängelte nach dem Aus zwar mangelnde Klasse auf bestimmten Positionen, doch werden ihm auch personelle und taktische Fehler bei der WM unterstellt. So gilt das 1:2 gegen Japan einigen Experten als "vercoacht", weil bei eigener Führung wichtige Korsettstangen wie Ilkay Gündogan und Thomas Müller ausgewechselt wurden. Auch die Entscheidungen für Nico Schlotterbeck gegen Japan oder gegen Niclas Füllkrug beim 4:2 gegen Costa Rica werden ihm nachgetragen.

                <strong>Oliver Bierhoff</strong><br>
                Auch für Oliver Bierhoff wird der Gegenwind rauer. Er holte Flick als Trainer zurück zum DFB, nachdem dieser einst bereits als Co-Trainer von Löw und später als Sportdirektor beim Verband tätig war. Der einstige Torjäger ist die letzte Führungsperson, die im Rahmen des großen Neuaufbaus nach dem EM-Debakel 2004 zum Verband stieß und noch immer an der Otto-Fleck-Schneide tätig ist. Einst als Teammanager eingestiegen, firmiert Bierhoff mittlerweile als Geschäftsführer der deutschen Nationalmannschaft. Anders als Löw oder dessen Vorgänger Jürgen Klinsmann, mit denen er beim DFB begann, flogen ihm nie die Herzen der Fans zu - was aber wohl vor allem der Funktionärsposition zuzuschreiben ist. Allerdings wirkt Bierhoff in seinen seltenen Auftritten auch oft so, als würde er über den Dingen stehen, Kritik an seinen Entscheidungen gar nicht wirklich zulassen. Mit der dritten Turnierenttäuschung nacheinander wird diese aber nun umso heftiger ausfallen. So langsam sollte er das Ruder wieder herumreißen.

                <strong>Manuel Neuer</strong><br>
                Bei Manuel Neuer stellt sich natürlich unweigerlich die Frage, wie sehr ihn die Schultereckgelenksprellung aus dem Oktober beeinträchtigte - immerhin fiel er damals zwei Wochen lang aus. Doch der fünfmalige Welttorhüter, der in Normalform noch immer zu den besten zwischen den Pfosten zählt, ist eben auch DFB-Kapitän und sollte daher die Größe besitzen, beiseite zu treten, wenn er sich nicht topfit fühlt. In Katar wirkte er jedenfalls in keiner Partie so souverän wie gewohnt, konnte der wackeligen Abwehr damit nicht die nötige Stabilität verleihen. Gegen Costa Rica sah der Bayern-Kapitän bei beiden Gegentreffern nicht gut aus. Passenderweise wurde ihm das 1:2 von der FIFA auch noch als Eigentor ins Netz gelegt. Das DFB-Team konnte also bei der WM nicht auf den Weltklasse-Torwart bauen, den es ansonsten im Kasten weiß. Auffällig zudem: Die Misere der Nationalmannschaft weist Parallelen zu Neuers Kapitänsära auf. Mit ihm als Spielführer war es bereits das dritte frühe Turnieraus. Seit dem Titel 2014 war Neuer unantastbar - gilt das auch weiterhin?

                <strong>Niklas Süle</strong><br>
                Weil Flick auf Mats Hummels verzichtete, galt Niklas Süle als zweiter Innenverteidiger neben Abwehrchef Antonio Rüdiger. Doch gegen Japan fand sich der zuweilen etwas hüftsteif wirkende Dortmunder rechts hinten wieder. Zwar rückte er für die beiden übrigen Partien ins Zentrum, doch als Nebenmann des gesetzten Madrilenen konnte er sich zu keiner Zeit aufdrängen. Seinen Aktionen fehlte fast durchweg der Esprit, im Rückwärtsgang offenbarte er aus der Saison bekannte Schwächen. Es ist noch gar nicht lange her, da schien Süle eines der Versprechen auf eine glorreiche DFB-Zukunft zu verkörpern, doch davon ist seit einiger Zeit nicht mehr viel zu spüren. Vielmehr macht es den Eindruck, als würde dem Brecher in der Defensive aktuell die internationale Klasse abgehen. Sein Glück: Allzu viele Konkurrenten um die Position in der Abwehrkette drängen sich nicht auf. Aber es wäre längst keine Überraschung mehr, sollte ihm einer der Jüngeren den Rang ablaufen.

                <strong>Nico Schlotterbeck</strong><br>
                Ob das ausgerechnet Nico Schlotterbeck sein wird? Zu Freiburger Zeiten galt der Linksfuß noch als defensiver Shootingstar des deutschen Fußballs. Doch mit dem Wechsel nach Dortmund wurde er quasi geerdet. Wie schon in Schwarz-Gelb zeigte er auch gegen Japan als Innenverteidger teilweise unbedarftes und naives Zweikampfverhalten. So rotierte er schnell wieder aus der Startelf und kam nur noch in der Schlussphase des 1:1 gegen Spanien zum Einsatz. Für ihn scheint das Turnier zu früh gekommen zu sein, allerdings ist Schlotterbeck mit nun 23 Jahren in einem Alter, das ihm noch mindestens zwei weitere Weltmeisterschaften ermöglichen sollte. Vielleicht hilft es seiner Entwicklung nachhaltig, wenn es nun einen Schritt zurückgeht und er einen neuen Anlauf nehmen kann. Dafür muss der Abwehrallrounder aber die richtigen Schlüsse aus den vergangenen Wochen und Monaten und speziell den Erfahrungen bei dieser WM ziehen.

                <strong>Thilo Kehrer</strong><br>
                Wir bleiben noch etwas in der Abwehr, diesmal mit Blick auf die Rechtsverteidigerposition. Dort drückt beim DFB seit dem Rücktritt von Philipp Lahm nach dem WM-Triumph vor acht Jahren besonders der Schuh. Als aussichtsreichster Kandidat galt vor Turnierbeginn Thilo Kehrer. Doch gegen Japan schmorrte der Profi von West Ham United überraschend 90 Minuten auf der Bank. Um gegen Spanien direkt beginnen zu dürfen. Falls Flick dieses Spiel als Bewährungsprobe auserkoren haben sollte, ging diese für Kehrer komplett in die Hose. Er bekam seine Seite nie wirklich dicht und vielmehr aufgezeigt, wo seine Schwächen liegen. Einige Minuten nach dem 0:1 erlöste der Bundestrainer ihn dann. Den finalen Akt gegen Costa Rica musste der ehemalige PSG-Spieler dann wieder von draußen verfolgen. Es wäre wohl auf keiner anderen Position so leicht gewesen, sich in die deutsche Startelf zu manövrieren, doch diese Chance hat Kehrer sausen lassen. Wahrscheinlich wird er weitere bekommen. Ob er dann aber noch als Favorit auf den Posten gilt, darf bezweifelt werden.

                <strong>Joshua Kimmich</strong><br>
                Nachdem das Aus besiegelt war, fand wohl niemand im DFB-Tross so klare Worte wie Joshua Kimmich, der auch Selbstzweifel anklingen ließ. Die Sätze hallen nach. Anders seine sportlichen Darbietungen in Katar. Tut sich der Defensiv-Allrounder in München unter Weltstars als "Aggressive Leader" hervor, schwamm er bei allen Partien der Nationalmannschaft lediglich mit und präsentierte sich zumindest nicht nach außen sichtbar als Anführer. Kimmich verpasste es, in wichtigen Momenten voranzugehen, wirkte in seinem Spiel teilweise, als würde er mit angezogener Handbremse agieren. So droht ihm das Schicksal, als Symbolfigur der schwarzen DFB-Jahre herhalten zu müssen. Denn Kimmich gilt aufgrund seiner Qualitäten als Gesicht einer Generation, die dem Verband viele große Einzelspieler beschwert hat, welche aber noch nicht zu einem großen Team zusammengefunden haben. Die anfangs erwähnten Sätze nach der erneuten Schmach könnten sogar den Eindruck erwecken, der enorm ehrgeizige Vorzeigeprofi könnte an diesem Rückschlag zerbrechen. Aber dafür erscheint Kimmich viel zu gefestigt zu sein.

                <strong>Ilkay Gündogan</strong><br>
                Auch Ilkay Gündogan sorgte mit Aussagen speziell nach der Pleite gegen Japan für Aufsehen. Doch am Mikrofon präsentierte er sich forscher als auf dem Platz. Dort ließ er seine außergewöhnlichen Fähigkeiten am Ball wie so oft im Nationaltrikot viel zu selten aufblitzen. In Katar wirkte er mit der Kugel am Fuß in einigen Szenen geradezu behäbig und manchmal nicht voll konzentriert. Wie Kimmich ließ auch Gündogan jegliche Führungsqualitäten vermissen - ein Armutszeugnis für den Kapitän eines individuell so stark besetzten Teams wie Manchester City. Wie die "Bild" berichtet, soll der einstige Dortmunder intensiv darüber nachdenken, seine Nationalmannschaftskarriere zu beenden. Die Bilanz wäre angesichts seiner Qualitäten geradezu desaströs: Nachdem er wegen diverser Verletzungen die bis dato letzten starken Turnierauftritte des DFB-Teams verpasste, war er nur bei der EM im vergangenen Jahr und bei dieser WM regelmäßig im Einsatz. Das Abschneiden bei diesen Turnieren reicht nicht einmal, um als Unvollendeter in die Verbandsgeschichte einzugehen.

                <strong>Thomas Müller</strong><br>
                Thomas Müller war bei dieser WM eine der wenigen deutschen Konstanten: Er begann in jeder Partie im Angriff. Allein der Ertrag war gleich Null. Kein Wunder, denn das Turnier lief irgendwie komplett am Bayern-Star vorbei, der sich nie zum Unruheherd in den gegnerischen Abwehrreihen mauserte. Bezeichnend: Sein erster Torabschluss in Katar gelang erst gegen Costa Rica - als er völlig frei einen Kopfball in bester Lage neben das Tor setzte. So bleibt Müller, der vor der Abreise nach Katar jedoch auch wochenlang wegen Hüftproblemen ausfiel, bei zehn WM-Toren stehen - erzielt bei den Turnieren 2010 und 2014. Im eigentlich besten Fußballeralter geht ihm die Torgefahr zumindest bei den großen Events offenbar ab. Als alleiniger Stürmer drängt er sich damit nicht mehr wirklich auf, eher als Zuarbeiter. Wenn es denn überhaupt für ihn weitergeht im Nationalteam. Dass er seine schon als Abschiedsgruß interpretierten Worte aus einem TV-Interview wieder einfangen musste, machte das verkorkste Turnier aus Müller-Sicht komplett. Wie es für den einstigen Emporkömmling mit dem Faible für besondere Spiele nun weitergeht? Nichts Genaues weiß man nicht!

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