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WM 2022: Oliver Bierhoffs DFB-Karriere in Bildern


                <strong>Oliver Bierhoffs DFB-Karriere in Bildern</strong><br>
                Oliver Bierhoff ist nicht mehr Geschäftsführer und Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund. 18 Jahre lang arbeitete der ehemalige Weltklasse-Stürmer und Europameister von 1996 für den DFB. ran blickt zurück auf eine kontroverse, aber insgesamt erfolgreiche Zeit bei der Nationalmannschaft.
Oliver Bierhoffs DFB-Karriere in Bildern
Oliver Bierhoff ist nicht mehr Geschäftsführer und Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund. 18 Jahre lang arbeitete der ehemalige Weltklasse-Stürmer und Europameister von 1996 für den DFB. ran blickt zurück auf eine kontroverse, aber insgesamt erfolgreiche Zeit bei der Nationalmannschaft.
© Imago

                <strong>2004: Bierhoff geht gemeinsam mit Klinsmann zum DFB</strong><br>
                Nach dem Debakel bei der Europameisterschaft 2004, bei der Vizeweltmeister Deutschland bereits in der Gruppenphase ausschied, wurde Teamchef Rudi Völler durch das Gespann aus Cheftrainer Jürgen Klinsmann und Sportdirektor Oliver Bierhoff ersetzt. Beide sollten das Team für die Weltmeisterschaft im eigenen Land auf Vordermann bringen. Und das taten sie: Gemeinsam mit Co-Trainer Joachim Löw und Torwart-Trainer Andreas Köpke erreichte man Platz drei bei der Heim-WM und entfachte eine neue Euphorie im Land. Die DFB-Elf wurde nicht nur inhaltlich, sondern auch spielerisch reformiert.
2004: Bierhoff geht gemeinsam mit Klinsmann zum DFB
Nach dem Debakel bei der Europameisterschaft 2004, bei der Vizeweltmeister Deutschland bereits in der Gruppenphase ausschied, wurde Teamchef Rudi Völler durch das Gespann aus Cheftrainer Jürgen Klinsmann und Sportdirektor Oliver Bierhoff ersetzt. Beide sollten das Team für die Weltmeisterschaft im eigenen Land auf Vordermann bringen. Und das taten sie: Gemeinsam mit Co-Trainer Joachim Löw und Torwart-Trainer Andreas Köpke erreichte man Platz drei bei der Heim-WM und entfachte eine neue Euphorie im Land. Die DFB-Elf wurde nicht nur inhaltlich, sondern auch spielerisch reformiert.
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                <strong>2007: Öffentlicher Zoff mit Rudi Völler</strong><br>
                Den Erfolg der Mannschaft ließ sich auch Bierhoff auf die Fahne schreiben. Das gefiel Rudi Völler, Bierhoffs Ex-Trainer und damals Sportdirektor von Bayer Leverkusen, ganz und gar nicht. "Ich möchte Bierhoff zu etwas mehr Demut raten, zu größerer Zurückhaltung. Er sollte sich in den nächsten Tagen bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen. Das permanente Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen", sagte Völler. Auslöser war ein von Bierhoff angeregter runder Tisch, da die deutschen Teams in der Saison 2006/07 im Europapokal schwach auftraten. Bierhoff forderte eine "einheitliche Spielphilosophie". "Ich habe nie die Arbeit der Klubs kritisiert, weil mir das gar nicht zusteht. Ich habe nur Dinge angesprochen, die die Nationalmannschaft betreffen. Deshalb verstehe ich nicht, dass immer wieder an einem Konflikt gearbeitet wird, den es gar nicht gibt", entgegnete Bierhoff. Erstmals geriet der damals noch junge Manager ins Kreuzfeuer.
2007: Öffentlicher Zoff mit Rudi Völler
Den Erfolg der Mannschaft ließ sich auch Bierhoff auf die Fahne schreiben. Das gefiel Rudi Völler, Bierhoffs Ex-Trainer und damals Sportdirektor von Bayer Leverkusen, ganz und gar nicht. "Ich möchte Bierhoff zu etwas mehr Demut raten, zu größerer Zurückhaltung. Er sollte sich in den nächsten Tagen bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen. Das permanente Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen", sagte Völler. Auslöser war ein von Bierhoff angeregter runder Tisch, da die deutschen Teams in der Saison 2006/07 im Europapokal schwach auftraten. Bierhoff forderte eine "einheitliche Spielphilosophie". "Ich habe nie die Arbeit der Klubs kritisiert, weil mir das gar nicht zusteht. Ich habe nur Dinge angesprochen, die die Nationalmannschaft betreffen. Deshalb verstehe ich nicht, dass immer wieder an einem Konflikt gearbeitet wird, den es gar nicht gibt", entgegnete Bierhoff. Erstmals geriet der damals noch junge Manager ins Kreuzfeuer.
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                <strong>2008: Streit mit Ballack auf dem Spielfeld</strong><br>
                Nach dem verlorenen EM-Finale 2008 gegen Spanien (0:1) hingen die Köpfe bei der Nationalmannschaft verständlicherweise unten. Teammanager Bierhoff tröstete die Nationalspieler zwar, forderte sie aber auch auf, sich bei den mitgereisten Fans für ihre Unterstützung zu bedanken. Das gefiel Michael Ballack so gar nicht. Er griff Bierhoff erst verbal an und wollte gar auf ihn losgehen. Mittlerweile haben sich beide jedoch wieder versöhnt.
2008: Streit mit Ballack auf dem Spielfeld
Nach dem verlorenen EM-Finale 2008 gegen Spanien (0:1) hingen die Köpfe bei der Nationalmannschaft verständlicherweise unten. Teammanager Bierhoff tröstete die Nationalspieler zwar, forderte sie aber auch auf, sich bei den mitgereisten Fans für ihre Unterstützung zu bedanken. Das gefiel Michael Ballack so gar nicht. Er griff Bierhoff erst verbal an und wollte gar auf ihn losgehen. Mittlerweile haben sich beide jedoch wieder versöhnt.
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                <strong>2010: Wirres Leoparden-Shooting vor Südafrika-WM</strong><br>
                Im Laufe der Jahre wurde die DFB-Truppe immer mehr zu einer Ansammlung von Werbegesichtern. Vor der WM 2010 in Südafrika, die die Nationalelf erneut unter den Top 3 abschloss, beraumte Bierhoff ein spezielles, zum Gastgeber passendes, Fotoshooting an. Während er sich neben einem abgerichteten Leoparden fotografieren ließ, sollte die Mannschaft in traditionellen Kostümen und ähnlichem auftreten. Toni Kroos, damals erst 20 Jahre jung, sagte in seinem Podcast kürzlich dazu nur: "Wenn ich gewusst hätte, dass es sowas wird, hätte ich niemals unterschrieben."
2010: Wirres Leoparden-Shooting vor Südafrika-WM
Im Laufe der Jahre wurde die DFB-Truppe immer mehr zu einer Ansammlung von Werbegesichtern. Vor der WM 2010 in Südafrika, die die Nationalelf erneut unter den Top 3 abschloss, beraumte Bierhoff ein spezielles, zum Gastgeber passendes, Fotoshooting an. Während er sich neben einem abgerichteten Leoparden fotografieren ließ, sollte die Mannschaft in traditionellen Kostümen und ähnlichem auftreten. Toni Kroos, damals erst 20 Jahre jung, sagte in seinem Podcast kürzlich dazu nur: "Wenn ich gewusst hätte, dass es sowas wird, hätte ich niemals unterschrieben."
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                <strong>2014: WM-Sieg mit goldener Generation</strong><br>
                Nach dem erneuten Halbfinaleinzug bei der EM 2012 hat die Mannschaft 2014 das zehn Jahre zuvor gesteckte Ziel erreicht: Im Maracana zu Rio de Janeiro krönte sich Deutschland zum Weltmeister. Mit dabei waren einige Spieler der U21-Nationalelf, die 2009 überzeugend Europameister geworden war. Die damals eingeschlagene Richtung, initiiert durch Oliver Bierhoff, führte also endlich zum Erfolg.
2014: WM-Sieg mit goldener Generation
Nach dem erneuten Halbfinaleinzug bei der EM 2012 hat die Mannschaft 2014 das zehn Jahre zuvor gesteckte Ziel erreicht: Im Maracana zu Rio de Janeiro krönte sich Deutschland zum Weltmeister. Mit dabei waren einige Spieler der U21-Nationalelf, die 2009 überzeugend Europameister geworden war. Die damals eingeschlagene Richtung, initiiert durch Oliver Bierhoff, führte also endlich zum Erfolg.
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                <strong>2015: "Die Mannschaft" als Marke wird eingeführt</strong><br>
                Am Ende des Jahres 2014 erschien ein Film über den Titelgewinn der DFB-Elf namens "Die Mannschaft". Dieses Branding nahm Oliver Bierhoff ein Jahr später auf und etablierte die gleichnamige Marke für die Nationalmannschaft. Hintergrund war, dass Deutschland keinen richtigen Spitznamen hat - anders als Italien, Argentinien, Brasilien oder Mexiko. Im Ausland sprach man häufiger von "Die Mannschaft" - in Deutschland aber nicht. Dass Bierhoff den als Marketing-Begriff verstandenen Namen trotzdem durchsetzte, brachte ihm viel Kritik ein.
2015: "Die Mannschaft" als Marke wird eingeführt
Am Ende des Jahres 2014 erschien ein Film über den Titelgewinn der DFB-Elf namens "Die Mannschaft". Dieses Branding nahm Oliver Bierhoff ein Jahr später auf und etablierte die gleichnamige Marke für die Nationalmannschaft. Hintergrund war, dass Deutschland keinen richtigen Spitznamen hat - anders als Italien, Argentinien, Brasilien oder Mexiko. Im Ausland sprach man häufiger von "Die Mannschaft" - in Deutschland aber nicht. Dass Bierhoff den als Marketing-Begriff verstandenen Namen trotzdem durchsetzte, brachte ihm viel Kritik ein.
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                <strong>2018: Der Umgang mit Mesut Özil</strong><br>
                Kurz vor der Weltmeisterschaft 2018 ließen sich die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan ablichten. Die Fotos benutzte der Politiker für seinen Wahlkampf. Ein Sturm der Entrüstung brach los, Bierhoff stellte sich vor seine Spieler und beraumte ein Gespräch mit Präsident Frank-Walter Steinmeier an. Während der schwachen Gruppenphase gifteten Fans und sogar Politiker in Richtung Özil, die AfD reklamierte den Bankplatz für Özil im Spiel gegen Schweden sogar als Erfolg für sich. 
2018: Der Umgang mit Mesut Özil
Kurz vor der Weltmeisterschaft 2018 ließen sich die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan ablichten. Die Fotos benutzte der Politiker für seinen Wahlkampf. Ein Sturm der Entrüstung brach los, Bierhoff stellte sich vor seine Spieler und beraumte ein Gespräch mit Präsident Frank-Walter Steinmeier an. Während der schwachen Gruppenphase gifteten Fans und sogar Politiker in Richtung Özil, die AfD reklamierte den Bankplatz für Özil im Spiel gegen Schweden sogar als Erfolg für sich. 
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                <strong>2018: WM-Aus in der Vorrunde - Bierhoff und Löw bleiben</strong><br>
                Deutschland schied bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland erstmals in der Gruppenphase aus. Einem 0:1 gegen Mexiko folgte zwar ein 2:1 gegen Schweden, beendet wurde der WM-Traum jedoch von Südkorea (0:2). Während Trainer Joachim Löw, der bei sieben Turnieren in Folge immer das Halbfinale erreicht hatte, in Deutschland noch halbwegs Rückendeckung bekam, wurde vor allem die Absetzung von Oliver Bierhoff gefordert. Während einer 110-minütigen Pressekonferenz verkündeten die Beteiligten, im Amt bleiben zu wollen. Bierhoffs Vertrag war erst im Mai 2018 verlängert worden.
2018: WM-Aus in der Vorrunde - Bierhoff und Löw bleiben
Deutschland schied bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland erstmals in der Gruppenphase aus. Einem 0:1 gegen Mexiko folgte zwar ein 2:1 gegen Schweden, beendet wurde der WM-Traum jedoch von Südkorea (0:2). Während Trainer Joachim Löw, der bei sieben Turnieren in Folge immer das Halbfinale erreicht hatte, in Deutschland noch halbwegs Rückendeckung bekam, wurde vor allem die Absetzung von Oliver Bierhoff gefordert. Während einer 110-minütigen Pressekonferenz verkündeten die Beteiligten, im Amt bleiben zu wollen. Bierhoffs Vertrag war erst im Mai 2018 verlängert worden.
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                <strong>2021: Hansi Flick übernimmt nach der EM 2020</strong><br>
                Als die DFB-Elf bei Europameisterschaft 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie 2021 ausgetragen wurde, erneut enttäuschte, gab Joachim Löw seinen Rücktritt als Bundestrainer bekannt. Oliver Bierhoff wurde mit der Suche nach einem Nachfolger beauftragt. Er holte den wohl besten verfügbaren Kandidaten: Hansi Flick, der 2020 noch das Sextuple mit dem FC Bayern München geholt hatte. Dennoch gab es erneut Kritik für Bierhoff: "Vetternwirtschaft" wurde ihm unterstellt. Flick war von 2006 bis 2017 beim DFB, erst als Co-Trainer von Jogi Löw und danach Sportdirektor neben Bierhoff.
2021: Hansi Flick übernimmt nach der EM 2020
Als die DFB-Elf bei Europameisterschaft 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie 2021 ausgetragen wurde, erneut enttäuschte, gab Joachim Löw seinen Rücktritt als Bundestrainer bekannt. Oliver Bierhoff wurde mit der Suche nach einem Nachfolger beauftragt. Er holte den wohl besten verfügbaren Kandidaten: Hansi Flick, der 2020 noch das Sextuple mit dem FC Bayern München geholt hatte. Dennoch gab es erneut Kritik für Bierhoff: "Vetternwirtschaft" wurde ihm unterstellt. Flick war von 2006 bis 2017 beim DFB, erst als Co-Trainer von Jogi Löw und danach Sportdirektor neben Bierhoff.
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                <strong>2022: Bierhoffs Ende nach erneutem Vorrunden-Aus</strong><br>
                Wenige Tage nach dem erneuten Ausscheiden in einer WM-Gruppenphase, diesmal in Katar, musste Oliver Bierhoff seinen Hut nehmen. "Mein Wirken war stets getrieben von der Überzeugung, mein Bestes für den DFB und die Nationalmannschaften zu geben. Umso mehr schmerzt mich das Abschneiden der Männer-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Russland und Katar", sagte Bierhoff in einer Erklärung auf der DFB-Homepage. "Ich gehe deshalb auch nicht ohne die nötige Selbstkritik. In den vergangenen vier Jahren haben wir es nicht geschafft, an frühere Erfolge anzuknüpfen und den Fans wieder Grund zum Jubeln zu geben. Einige Entscheidungen, von denen wir überzeugt waren, haben sich nicht als die richtigen erwiesen. Das bedauert niemand mehr als ich. Dafür übernehme ich die Verantwortung." Wer Bierhoffs Nachfolger wird und was der ehemalige Weltklasse-Stürmer in Zukunft machen wird, ist noch offen.
2022: Bierhoffs Ende nach erneutem Vorrunden-Aus
Wenige Tage nach dem erneuten Ausscheiden in einer WM-Gruppenphase, diesmal in Katar, musste Oliver Bierhoff seinen Hut nehmen. "Mein Wirken war stets getrieben von der Überzeugung, mein Bestes für den DFB und die Nationalmannschaften zu geben. Umso mehr schmerzt mich das Abschneiden der Männer-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Russland und Katar", sagte Bierhoff in einer Erklärung auf der DFB-Homepage. "Ich gehe deshalb auch nicht ohne die nötige Selbstkritik. In den vergangenen vier Jahren haben wir es nicht geschafft, an frühere Erfolge anzuknüpfen und den Fans wieder Grund zum Jubeln zu geben. Einige Entscheidungen, von denen wir überzeugt waren, haben sich nicht als die richtigen erwiesen. Das bedauert niemand mehr als ich. Dafür übernehme ich die Verantwortung." Wer Bierhoffs Nachfolger wird und was der ehemalige Weltklasse-Stürmer in Zukunft machen wird, ist noch offen.
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                <strong>Oliver Bierhoffs DFB-Karriere in Bildern</strong><br>
                Oliver Bierhoff ist nicht mehr Geschäftsführer und Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund. 18 Jahre lang arbeitete der ehemalige Weltklasse-Stürmer und Europameister von 1996 für den DFB. ran blickt zurück auf eine kontroverse, aber insgesamt erfolgreiche Zeit bei der Nationalmannschaft.

                <strong>2004: Bierhoff geht gemeinsam mit Klinsmann zum DFB</strong><br>
                Nach dem Debakel bei der Europameisterschaft 2004, bei der Vizeweltmeister Deutschland bereits in der Gruppenphase ausschied, wurde Teamchef Rudi Völler durch das Gespann aus Cheftrainer Jürgen Klinsmann und Sportdirektor Oliver Bierhoff ersetzt. Beide sollten das Team für die Weltmeisterschaft im eigenen Land auf Vordermann bringen. Und das taten sie: Gemeinsam mit Co-Trainer Joachim Löw und Torwart-Trainer Andreas Köpke erreichte man Platz drei bei der Heim-WM und entfachte eine neue Euphorie im Land. Die DFB-Elf wurde nicht nur inhaltlich, sondern auch spielerisch reformiert.

                <strong>2007: Öffentlicher Zoff mit Rudi Völler</strong><br>
                Den Erfolg der Mannschaft ließ sich auch Bierhoff auf die Fahne schreiben. Das gefiel Rudi Völler, Bierhoffs Ex-Trainer und damals Sportdirektor von Bayer Leverkusen, ganz und gar nicht. "Ich möchte Bierhoff zu etwas mehr Demut raten, zu größerer Zurückhaltung. Er sollte sich in den nächsten Tagen bei Dr. Müller-Wohlfahrt untersuchen lassen. Das permanente Sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfen muss doch schmerzhafte Schädigungen nach sich ziehen", sagte Völler. Auslöser war ein von Bierhoff angeregter runder Tisch, da die deutschen Teams in der Saison 2006/07 im Europapokal schwach auftraten. Bierhoff forderte eine "einheitliche Spielphilosophie". "Ich habe nie die Arbeit der Klubs kritisiert, weil mir das gar nicht zusteht. Ich habe nur Dinge angesprochen, die die Nationalmannschaft betreffen. Deshalb verstehe ich nicht, dass immer wieder an einem Konflikt gearbeitet wird, den es gar nicht gibt", entgegnete Bierhoff. Erstmals geriet der damals noch junge Manager ins Kreuzfeuer.

                <strong>2008: Streit mit Ballack auf dem Spielfeld</strong><br>
                Nach dem verlorenen EM-Finale 2008 gegen Spanien (0:1) hingen die Köpfe bei der Nationalmannschaft verständlicherweise unten. Teammanager Bierhoff tröstete die Nationalspieler zwar, forderte sie aber auch auf, sich bei den mitgereisten Fans für ihre Unterstützung zu bedanken. Das gefiel Michael Ballack so gar nicht. Er griff Bierhoff erst verbal an und wollte gar auf ihn losgehen. Mittlerweile haben sich beide jedoch wieder versöhnt.

                <strong>2010: Wirres Leoparden-Shooting vor Südafrika-WM</strong><br>
                Im Laufe der Jahre wurde die DFB-Truppe immer mehr zu einer Ansammlung von Werbegesichtern. Vor der WM 2010 in Südafrika, die die Nationalelf erneut unter den Top 3 abschloss, beraumte Bierhoff ein spezielles, zum Gastgeber passendes, Fotoshooting an. Während er sich neben einem abgerichteten Leoparden fotografieren ließ, sollte die Mannschaft in traditionellen Kostümen und ähnlichem auftreten. Toni Kroos, damals erst 20 Jahre jung, sagte in seinem Podcast kürzlich dazu nur: "Wenn ich gewusst hätte, dass es sowas wird, hätte ich niemals unterschrieben."

                <strong>2014: WM-Sieg mit goldener Generation</strong><br>
                Nach dem erneuten Halbfinaleinzug bei der EM 2012 hat die Mannschaft 2014 das zehn Jahre zuvor gesteckte Ziel erreicht: Im Maracana zu Rio de Janeiro krönte sich Deutschland zum Weltmeister. Mit dabei waren einige Spieler der U21-Nationalelf, die 2009 überzeugend Europameister geworden war. Die damals eingeschlagene Richtung, initiiert durch Oliver Bierhoff, führte also endlich zum Erfolg.

                <strong>2015: "Die Mannschaft" als Marke wird eingeführt</strong><br>
                Am Ende des Jahres 2014 erschien ein Film über den Titelgewinn der DFB-Elf namens "Die Mannschaft". Dieses Branding nahm Oliver Bierhoff ein Jahr später auf und etablierte die gleichnamige Marke für die Nationalmannschaft. Hintergrund war, dass Deutschland keinen richtigen Spitznamen hat - anders als Italien, Argentinien, Brasilien oder Mexiko. Im Ausland sprach man häufiger von "Die Mannschaft" - in Deutschland aber nicht. Dass Bierhoff den als Marketing-Begriff verstandenen Namen trotzdem durchsetzte, brachte ihm viel Kritik ein.

                <strong>2018: Der Umgang mit Mesut Özil</strong><br>
                Kurz vor der Weltmeisterschaft 2018 ließen sich die Nationalspieler Ilkay Gündogan und Mesut Özil mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan ablichten. Die Fotos benutzte der Politiker für seinen Wahlkampf. Ein Sturm der Entrüstung brach los, Bierhoff stellte sich vor seine Spieler und beraumte ein Gespräch mit Präsident Frank-Walter Steinmeier an. Während der schwachen Gruppenphase gifteten Fans und sogar Politiker in Richtung Özil, die AfD reklamierte den Bankplatz für Özil im Spiel gegen Schweden sogar als Erfolg für sich. 

                <strong>2018: WM-Aus in der Vorrunde - Bierhoff und Löw bleiben</strong><br>
                Deutschland schied bei der Weltmeisterschaft 2018 in Russland erstmals in der Gruppenphase aus. Einem 0:1 gegen Mexiko folgte zwar ein 2:1 gegen Schweden, beendet wurde der WM-Traum jedoch von Südkorea (0:2). Während Trainer Joachim Löw, der bei sieben Turnieren in Folge immer das Halbfinale erreicht hatte, in Deutschland noch halbwegs Rückendeckung bekam, wurde vor allem die Absetzung von Oliver Bierhoff gefordert. Während einer 110-minütigen Pressekonferenz verkündeten die Beteiligten, im Amt bleiben zu wollen. Bierhoffs Vertrag war erst im Mai 2018 verlängert worden.

                <strong>2021: Hansi Flick übernimmt nach der EM 2020</strong><br>
                Als die DFB-Elf bei Europameisterschaft 2020, die aufgrund der Corona-Pandemie 2021 ausgetragen wurde, erneut enttäuschte, gab Joachim Löw seinen Rücktritt als Bundestrainer bekannt. Oliver Bierhoff wurde mit der Suche nach einem Nachfolger beauftragt. Er holte den wohl besten verfügbaren Kandidaten: Hansi Flick, der 2020 noch das Sextuple mit dem FC Bayern München geholt hatte. Dennoch gab es erneut Kritik für Bierhoff: "Vetternwirtschaft" wurde ihm unterstellt. Flick war von 2006 bis 2017 beim DFB, erst als Co-Trainer von Jogi Löw und danach Sportdirektor neben Bierhoff.

                <strong>2022: Bierhoffs Ende nach erneutem Vorrunden-Aus</strong><br>
                Wenige Tage nach dem erneuten Ausscheiden in einer WM-Gruppenphase, diesmal in Katar, musste Oliver Bierhoff seinen Hut nehmen. "Mein Wirken war stets getrieben von der Überzeugung, mein Bestes für den DFB und die Nationalmannschaften zu geben. Umso mehr schmerzt mich das Abschneiden der Männer-Nationalmannschaft bei den Weltmeisterschaften in Russland und Katar", sagte Bierhoff in einer Erklärung auf der DFB-Homepage. "Ich gehe deshalb auch nicht ohne die nötige Selbstkritik. In den vergangenen vier Jahren haben wir es nicht geschafft, an frühere Erfolge anzuknüpfen und den Fans wieder Grund zum Jubeln zu geben. Einige Entscheidungen, von denen wir überzeugt waren, haben sich nicht als die richtigen erwiesen. Das bedauert niemand mehr als ich. Dafür übernehme ich die Verantwortung." Wer Bierhoffs Nachfolger wird und was der ehemalige Weltklasse-Stürmer in Zukunft machen wird, ist noch offen.

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