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"Schwarze" Fans gegen Ghana: Kein FIFA-Verfahren gegen den DFB

  • Aktualisiert: 24.06.2014
  • 17:45 Uhr
  • SID
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© SID-SID-PIXATHLON
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Die FIFA wird wegen des von verschiedener Seite als rassistisch betrachteten Verhaltens einiger mutmaßlich deutscher Fans beim Spiel gegen Ghana kein Ermittlungsverfahren gegen den DFB einleiten.

Rio de Janeiro - Der Fußball-Weltverband FIFA wird wegen des von verschiedener Seite als rassistisch betrachteten Verhaltens einiger weniger mutmaßlich deutscher Fans beim WM-Gruppenspiel gegen Ghana (2:2) kein Ermittlungsverfahren gegen den Deutschen Fußball-Verband (DFB) einleiten. Das gab die FIFA am Dienstag in Rio de Janeiro bekannt.

Nach der Begegnung in Fortaleza waren Fotos von Zuschauern aufgetaucht, die sich ihre weißen Gesichter schwarz angemalt hatten. Auf ihren weißen T-Shirts hatten sie zudem "Ghana" geschrieben. Das Anti-Diskriminierungs-Netzwerk Fare fühlte sich bei dieser Aktion an das rassistisch geprägte "Blackfacing" erinnert, das in den USA des 19. Jahrhunderts verbreitet war. In Deutschland ist diese Praxis zu Zwecken der Diskriminierung allerdings weitgehend unbekannt.

Die FIFA sah keine Veranlassung für ein Verfahren, "weil es keine legale oder faktische Grundlage dafür gibt", wie Sprecherin Delia Fischer sagte.

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Auch Mexiko bekommt kein Verfahren

Außerdem ließ die FIFA das Verfahren gegen den mexikanischen Verband wegen homophober Rufe mexikanischer Fans fallen. Claudio Sulser, Vorsitzender des zuständigen Disziplinarkomitees, hat "keinen Bruch des Artikels 67 des FIFA-Disziplinarreglements festgestellt", wie er erklärte. Gemäß Art. 67, Abs. 1 haftet der Heimverband für das ordentliche Verhalten der Zuschauer, auch wenn ihn keine Schuld trifft. Die Fans sollen im ersten Gruppenspiel am 13. Juni in Natal Kameruns Torwart Charles Itandje als "Puto" (Stricher) beschimpft haben.

Die FIFA habe jedoch die Sicherheitsleute in den Stadien ermutigt, wachsam zu bleiben, um mögliche Fälle von Diskriminierung zu verhindern, wie Fischer erklärte. Der Weltverband betonte, dass er keinen dieser Angelegenheiten auf die leichte Schulter nehme. "Wir verurteilen jegliche Form von Diskriminierung, wie es auch in unseren Statuten festgehalten ist", sagte Fischer.


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