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WM 2022

WM-Gastgeber Katar verteidigt: Uli Hoeneß erklärt Grund für Anruf in Talkshow

  • Aktualisiert: 26.09.2022
  • 19:47 Uhr
  • ran.de
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© imago images/Future Image
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Nach seinem Anruf im "Sport1-Doppelpass" erklärt Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeneß in einem Interview die Gründe. Der 70-Jährige freut sich über die hitzigen Diskussionen.

München - Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich am Sonntag einen verbalen Schlagabtausch mit dem Katar-Kritiker und Ex-DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig beim "Sport1-Doppelpass" geliefert.

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Der langjährige Bayern-Manager ergriff dabei Partei für den umstrittenen WM-Gastgeber Katar, der aufgrund von Korruptionsvorwürfen, Rassismus und Menschenrechtsverletzungen stark in der Kritik steht.

Im "Bild"-Interview hat der 70-Jährige später den Grund für seinen Anruf erläutert. "Die Aussage von Alfred Draxler, den Sport nicht zu überfrachten! Das ist der Punkt. Katar ist Anteilseigner z.B. von VW und der Deutschen Bank. Der Bundeskanzler bittet in Katar um Öl und Gas. Da geht es um unser Land. Sonst könnten wir nur noch mit 17 Prozent der Welt Geschäfte machen. Wir Deutsche müssen aufpassen, dass wir uns nicht isolieren", erklärte Hoeneß.

Zudem führte er aus, dass der Sport - seiner Meinung nach - bereits die Menschenrechtslage verbessert habe. "Natürlich. Ein Beispiel: Die Frauen-Mannschaft des FC Bayern hat vor einigen Jahren als erstes Frauen-Team in Katar mit kurzen Hosen gespielt. Das war eine Sensation und ein Durchbruch für den Frauenfußball."

Hoeneß begrüßt Diskussionen

Dass sein Auftritt derweil für Diskussionen sorgt, findet Hoeneß übrigens nur richtig. "Das ist doch genau das, was wir brauchen. Dank des Fußballs ist der Fokus auf Katar gerichtet, das bringt Veränderungen. Ich habe dort selbst vernünftige Gespräche mit Verantwortlichen geführt.  [...] Mir geht es darum, dass wir vor unserer eigenen Haustür kehren sollten anstatt scheinheilige Diskussionen zu führen."

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Hoeneß hatte sich am Sonntag telefonisch im Doppelpass zu Wort gemeldet, nachdem Rettig kritische Anmerkungen zum Emirat am Persischen Golf im Fußballtalk gemacht hatte. Er bezeichnete Rettig als "König der Scheinheiligen" und fragte ihn: "Ob er im Winter nicht mehr so warm duscht, oder ob er sich über das Gas, das wir demnächst aus Katar beziehen, schon mal Gedanken gemacht hat."

Sticheleien gegen Rettig

Hoeneß glaubt, dass nur die WM-Gastgeberrolle und daraus resultierenden Diskussionen über Katar etwas an der Situation vor Ort ändern können: "Durch die WM und das Engagement des FC Bayern in der Golfregion werden die Arbeitsbedingungen besser werden und nicht schlechter. Das einzige Land in der Region, wo es wirklich besser wird, weil diese Diskussionen stattfinden, ist Katar."

Er forderte den Ex-Bundesliga-Manager auf, "das ewige Sticheln" in Richtung Katar zu unterlassen. Die Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Saudi-Arabien, in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und Katar begrüßte Hoeneß ausdrücklich: "Nur wenn Herr Scholz da hinfährt oder die Nationalmannschaften da hinfahren, wird es besser." 

Man müsse bedenken, dass 83 Prozent der Länder auf der Welt die Menschenrechte nicht so behandeln, wie es in Deutschland der Fall sei. Wenn man dort nichts mehr kaufe und nicht mehr zusammenarbeite, "können wir den Laden zusperren". In Richtung Rettig sagte Hoeneß: "Solche Leute, die so katastrophal argumentieren, sollten sich das überlegen."

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Bayern-Partnerschaft mit Katar höchst umstritten

Rettig konterte cool: "Es überrascht mich nicht, dass sie als 'Botschafter' von Katar so argumentieren." Hoeneß und der FC Bayern seien mit dem Herrscherhaus in Katar verbunden und "seit Jahren pro domo". Es wundere ihn nicht, dass die Bemühung der Katarer in Bezug auf "Sportwashing bei ihnen verfängt", so Rettig in Richtung Hoeneß. Die Bayern haben seit Jahren eine bei den Fans höchst umstrittene Sponsor-Partnerschaft mit dem Emirat. 

Er könne nur hoffen, dass sich DFB-Präsident Bernd Neuendorf "durchsetzt mit dem Fonds für Todesopfer auf den Baustellen". In Richtung Hoeneß sagte Rettig: "Ich würde Ihnen raten, dass sie ihre Quellen, die sie anzapfen, etwas breiter aufstellen."

Hoeneß entgegnete seinerseits und bemängelte, dass Rettig ("Gehört nicht zu meinen bevorzugten Reisezielen") noch nie in Katar gewesen sei: "Es wäre gut, wenn sie nach Katar fahren und sich die Dinge vor Ort anschauen."

Darauf Rettig: "Franz Beckenbauer (ebenfalls Bayern-Präsident, d. Red.) hat ja vor Ort auch keine Sklaven gesehen." Die Hoeneß-Replik ("Ich gehe davon aus, dass sie etwas intensiver suchen würden") beantwortete der 59-Jährige lapidar: "Davon können sie ausgehen."

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