• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

USA gegen Deutschland: Müller macht Gruppensieg perfekt

  • Aktualisiert: 26.06.2014
  • 21:38 Uhr
  • SID
Article Image Media
© Getty
Anzeige

Thomas Müller bleibt die Lebensversicherung der deutschen Mannschaft. Der Münchner schießt die DFB-Elf gegen die USA zu einem knappen Sieg. Am Ende können dennoch beide Teams jubeln.

Recife - Joachim Löw und Jürgen Klinsmann waren pitschnass. Wie zwei begossene Pudel gingen sie nach dem Spielende aufeinander zu, doch als sie sich kurz umarmten, da hatten sie auch beide Grund zu lächeln. Deutschland gewann das Prestiguedell gegen die USA dank Torjäger Thomas Müller mit 1:0 (0:0), aber der ehemalige Bundestrainer folgte dem aktuellen dennoch ins Achtelfinale der WM in Brasilien. Nach dem Traumstart gegen die Portugiesen (4:0) und dem Kraftakt gegen Ghana (2:2) konnte die deutsche Mannschaft mit Ausnahme des starken Bastian Schweinsteiger allerdings nicht überzeugen.

Der Torschütze sah das ein bisschen anders. "Wir haben ein Tor mehr gemacht als der Gegner. Wir waren klar feldüberlegen, wir haben das von Anfang sehr gut gemacht", sagte Müller. Er traf im Dauerregen von Recife in der 55. Minute aus der Distanz. Es war sein neunter WM-Treffer im neunten WM-Spiel und der vierte in Brasilien: Müller liegt damit in der Torschützenliste mit dem Argentinier Lionel Messi und dem Brasilianer Neymar an der Spitze. "Er hat immer dieses Gefühl, wo er hinlaufen muss", lobte Bundestrainer Joachim Löw.

Auch Löw war zufrieden mit der Vorstellung der DFB-Auswahl. "Wir haben das Spiel beherrscht und haben verdient gewonnen", sagte er. Er räumte aber ein, dass seine Mannschaft auch noch Luft nach oben hat: "Was gefehlt hat, war der entscheidende Pass im letzten Drittel." In der Schlussphase ließ auch noch die Konzentration nach: In der Nachspielzeit hatten die USA innerhalb von wenigen Sekunden gleich zweimal noch die Chance zum Ausgleich, nachdem sie nach Müllers Treffer doch hausbacken wirkten.

Anzeige

Müller: "Wir haben Großes vor"

Müller betonte derweil: "Wir haben Großes vor, mit Arbeit und Teamgeist müssen wir weitermachen." Und alles andere als der Einzug Deutschlands ins Achtelfinale wäre eine Überraschung gewesen: Noch nie bei 18 WM-Teilnahmen ist eine deutsche Mannschaft in der Vorrunde gescheitert. Auch die Amerikaner erreichten trotz der Niederlage die K.o.-Runde, weil Portugal nur 2:1 (1:0) gegen Ghana gewann. "Das ist gewaltig für uns, diese Gruppe zu überstehen", sagte Klinsmann.

Warten mussten beide Mannschaften auf ihren Gegner: Belgien, Südkorea, Algerien und Russland standen zur Auswahl. Als Gruppensieger tritt die deutsche Mannschaft auf jeden Fall am Montag in Porto Alegre an.

Bester deutscher Spieler noch vor Müller war diesmal Bastian  Schweinsteiger, der erstmals bei dieser WM von Beginn an spielte. "Er hat seine Sache sehr gut gemacht im Mittelfeld", sagte Löw. Tatsächlich war Schweinsteiger ein Lichtblick in einer deutsche Mannschaft: Mesut Özil war bemüht, hatte aber keine gescheiten Einfälle. Toni Kroos und Philipp Lahm standen klar im Schatten von Schweinsteiger. Lukas Podolski, ebenfalls von Beginn an dabei, wurde zur Halbzeit ausgewechselt. "Er hat keine Bindung zum Spiel gefunden", sagte Löw.

Fritz-Walter-Wetter in Recife

Ein Unentschieden hätte beiden Mannschaften auf jeden Fall für den Einzug ins Achtelfinale gereicht - den Verdacht, sie würden ein abgekartetes Spiel betreiben, wollten beide aber erst gar nicht aufkommen lassen. Nachdem die DFB-Auswahl zunächst für viel Wirbel im Strafraum Tor der USA gesorgt hatte, kämpften sich die Amerikaner hinein in die Begegnung, die alles sein sollte, nur kein zweites "Gijon". Klinsmanns Auswahl kaufte den Deutschen zwischenzeitlich sogar ein wenig den Schneid ab, vor allem der ehemalige Schalker Jermaine Jones entpuppte sich als "aggressive leader" seiner Mannschaft.

Zunächst schien eine zweite Wasserschlacht wie 1974 in Frankfurt zu drohen: In Recife hatte es in der Nacht auf Donnerstag sintflutartige Regenfälle gegeben, in der Stadt herrschte Land unter, das Spiel konnte erstaunlicherweise aber pünktlich um 13.00 Uhr Ortszeit beginnen. Und: Der Ball rollte auf dem nassen Untergrund gut. Der DFB twitterte vor dem Spiel frohgemut: "Hier herrscht gerade Fritz-Walter-Wetter, das kann kein schlechtes Omen sein."

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

DFB-Elf kontrolliert Geschehen

Klinsmanns Mannschaft wurde, nachdem der erste deutsche Angriffsschwung verpufft war, selbst aktiv. Nach einer halben Stunde waren die USA auf Augenhöhe, auch wenn Mesut Özil eine weitere gute Chance besaß - Torhüter Tim Howard aber war auf dem Posten (34.).

Löw war das erkennbar zu wenig, er schickte Miroslav Klose nach der Pause hinaus in den strömenden Regen, Müller nach rechts, Özil nach links. Bereits zehn Minuten nach der Pause Wiederanpfiff traf Müller. Die doch zu hausbackenen Amerikaner waren danach nicht mehr in der Lage, sich konstruktiv am Spiel zu beteiligen. Die deutsche Mannschaft spielte es kontrolliert zu Ende. 


© 2024 Seven.One Entertainment Group