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WM 2022

WM 2022: Kylian Mbappe - Der König von Katar

  • Aktualisiert: 05.12.2022
  • 10:35 Uhr
  • ran.de
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Kylian Mbappé ist nach seinen beiden Toren bei Frankreichs Einzug ins Viertelfinale auf dem besten Weg, zum Superstar der WM zu werden. Schon jetzt überstrahlt der 23-Jährige alle - ganz im Sinne des Gastgeberlandes.

Aus Katar berichtet Maik Rosner

Doha - Als Kylian Mbappé auf der Pressekonferenz saß, sah man einen anderen Kylian Mbappé als noch kurz zuvor auf dem Rasen von Dohas Al-Thumama-Stadion. Fast ein bisschen unsicher und schüchtern wirkte der 23-Jährige nun auf dem Podium.

Er schien nicht so recht zu wissen, wohin mit seinen Händen, und aus Verlegenheit griff er sich immer wieder ins Gesicht.

Vor ihm saßen die Journalisten aus aller Welt auf einer Art Tribüne. Unten saß Mbappé als Spieler des Spiels nach seinen beiden Toren und einer Vorlage beim hochverdienten 3:1 (1:0) gegen Polen, wodurch Frankreich das Viertelfinale gegen England am kommenden Sonnabend erreicht hatte. Der Raum erinnerte stark an einen Hörsaal in einer Universität.

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Kylian Mbappe: Schon fünf Tore bei der WM

Und Mbappé sollte nun in eine Rolle schlüpfen, die ihm nicht behagt und die er bei dieser WM schon zweimal verweigert hatte, wofür er sich nun entschuldigte.

Er sollte gewissermaßen in die Rolle des Dozenten schlüpfen, um eine kleine Vorlesung zu halten über sich, seine schon insgesamt fünf Tore und seine Ziele bei dieser WM.

Als dem Franzosen die Frage auf Englisch gestellt wurde, ob er alle möglichen Auszeichnungen gewinnen wolle, griff Mbappé gar nicht erst nach einem Kopfhörer, um sich die Übersetzung anzuhören.

Mbappé antwortete wie selbstverständlich auf Englisch.

Kylian Mbappe
News

Mbappe! Frankreich rollt Richtung Titel

Titelverteidiger Frankreich ist nach einem 3:1-Sieg gegen Polen ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft eingezogen. Superstar Kylian Mbappe erzielte bereits seine Turniertreffer vier und fünf.

  • 05.12.2022
  • 02:17 Uhr

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Kylian Mbappe: "Was ich will, ist der WM-Pokal"

"Um ehrlich zu sein, nein. Ich bin nicht hier, um den Ballon d'Or oder den Goldenen Schuh zu gewinnen", also die Auszeichnungen für den weltbesten Fußballer und besten Torschützen, sagte er, "das Einzige, was ich will, ist der WM-Pokal." Er habe sich lange auf die WM vorbereitet, "mental und körperlich", führte Mbappé aus, denn diese sei "das Turnier meiner Träume".

Und ja, vielleicht gewinne er auch Preise wie den Goldenen Schuh, "aber das ist nicht das, wofür ich hier bin. Ich will den WM-Pokal gewinnen".

Sprach's, schnappte sich seine zum dritten Mal in seinen bisherigen vier WM-Spielen in Katar abgeräumte rote Trophäe für den "Man of the Match" und verließ den Presse-Hörsaal mit einer freundlichen Verabschiedung, zweisprachig auf Französisch und Englisch, so viel Zeit musste sein: "Au revoir! Good night, guys!" Auf Wiedersehen und Gute Nacht, Leute.

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Kylian Mbappe: Das wichtigste Werbegesicht Katars

Anständig und gar nicht eigensinnig war dieser Auftritt vor den Medienvertretern geraten und damit anders, als Mbappé zuweilen wahrgenommen wird.

Auch er gilt ja als durchaus egozentrisch veranlagt, wie so viele Offensivspieler. Und auf dem Platz hatte sich der 23-Jährige passend dazu auch um seine Selbstinszenierung verdient gemacht. Nicht mit seinem Steckpass für Oliver Giroud, der danach zur Führung traf und mit nun 52 Länderspieltoren zu Frankreichs alleinigem Rekordtorjäger vor Thierry Henry aufstieg.

Doch nach seinen wuchtigen Schüssen mit dem rechten Fuß zum 2:0 und 3:0 setzte sich Mbappé jeweils gezielt in Szene. Nach seinem ersten Tor vollführte er einen Kniefall. Nach seinem zweiten Tor, diesmal genau in den Winkel, lief Mbappé auf eine TV-Kamera zu, sprang hoch und landete breitbeinig sowie mit vor der Brust verschränkten Armen.

Das war schon eine richtige Posergeste. Wie beispielsweise Cristiano Ronaldo weiß auch Mbappé längst, dass solch fernsehwirksame Momente den Ruhm noch weiter mehren.

Gute Bilder bringen gute Werbeverträge. Und für Katar ist Mbappé ja ohnehin das wichtigste aller wichtigen Werbegesichter.

Kylian Mbappe: 630 Millionen von PSG-Geldgeber Katar 

Im Oktober war bekannt geworden, dass die Investoren des Emirats Mbappé mit Geld regelrecht überhäuft haben dafür, dass er seinen Vertrag bei ihrem Klub Paris Saint-Germain bis 2025 verlängerte. PSG befindet sich ja im Besitz Katars, ebenso Mbappé, jedenfalls noch gut zweieinhalb Jahre lang.

Angeblich umfasste das Paket für den Flügelspieler bis Mitte 2025 die unglaubliche Summe von 630 Millionen Euro. Dass Mbappé nun mit beeindruckenden Auftritten bei der WM glänzt und auf dem besten Wege ist, der Superstar des Turniers in Katar zu werden, ist ganz im Sinne der Gastgeber.

Ihr Spieler schlägt voll ein und könnte der erste nach Brasiliens Pelé werden, der mit seiner Nationalmannschaft den WM-Titel erfolgreich verteidigt. Vor 60 Jahren war das der Seleção gelungen, als sie nach 1958 in Schweden auch 1962 in Chile den WM-Pokal gewann.

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Kylian Mbappe: Der Kalif von Katar?

Nun machen sich Mbappé und die amtierenden Weltmeister der Équipe Tricolore daran, das Turnier nach 2018 auch 2022 zu gewinnen. Noch drei Siege sind dazu nötig.

Schon jetzt sind sich die Fachleute weitgehend einig, dass Mbappé der Beste seines Fachs ist. "Das ist er ganz offensichtlich", sagte sein Trainer Didier Deschamps nach dem Sieg gegen die Polen, für die Robert Lewandowski zwar noch direkt vorm Abpfiff per Handelfmeter getroffen hatte, aber klar im Schatten Mbappés stand.

Die französische Sportzeitung "L'Équipe" hatte mit einem Wortspiel nach der vorzeitigen Qualifikation fürs Achtelfinale bereits getitelt: "Le Qualif' Mbappé". Das klang nach: der Kalif Mbappé.

Doch statt in Richtung eines islamischen Herrschers geht es bei der WM für Mbappé gerade eher in Richtung Fußball-König von Katar, Torschützenkönig inklusive.

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