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Löwen-Geschäftsführerin Kettemann: "Frauen sollten mutiger sein"

  • Aktualisiert: 25.11.2021
  • 06:45 Uhr
  • SID
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© firo Sportphoto/firo Sportphoto/SID/firo Sportphoto/Jürgen Fromme
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Jennifer Kettemann, Geschäftsführerin der Rhein-Neckar Löwen bedauert, dass zu wenige Frauen Führungspositionen im Sport bekleiden.

Mannheim (SID) - Jennifer Kettemann (39), Geschäftsführerin der Rhein-Neckar Löwen und Präsidiumsmitglied der Handball-Bundesliga, bedauert, dass zu wenige Frauen Führungspositionen im Sport bekleiden. "Es ist schade, dass sich Frauen im Gegensatz zu Männern immer noch häufig entscheiden müssen, ob sie Familie oder Karriere wollen", sagte sie im Interview mit Spox.

Sie glaube, dass sich genau dies ändern müsse, aus ihrer Sicht "muss es nicht immer die Mutter sein, die diesen Part übernimmt. Auch Männer sollten verstärkt die Möglichkeit bekommen, sich in dieser Hinsicht ebenfalls einzubringen".

Leider sei es immer noch eine Seltenheit, "dass beide Elternteile jeweils sieben Monate Elternzeit nehmen". Meist nehme der Mann deutlich weniger Elternzeit. Kettemann: "Ich denke, wir sollten dahinkommen, dass Eltern sich die Aufgaben der Kindererziehung gleichmäßig aufteilen können und so gemeinsam und gleichberechtigt für ihr Kind da sein können." 

Sie vertritt die Auffassung, dass von Unternehmensseite Möglichkeiten geschaffen werden müssen, "durch die sowohl Männer als auch Frauen verantwortungsvolle Positionen auch in Teilzeitmodellen erfüllen können". Es müsse innovativer gehandelt werden. 

"Dazu gehört etwa Jobsharing, dazu gehören aber auch Mentoren-Programme, um auch den Frauen die Möglichkeit zu geben, sich über Kontakte, also etwa den Austausch mit Stakeholdern, nach oben zu arbeiten. Gesellschaftlich betrachtet denke ich, dass Männer außerdem darin bestärkt werden müssen, beim Thema Familie mehr anzupacken - und auch anpacken zu dürfen", betonte sie. 

Sie selbst habe einst auch Bedenken gehabt, den Posten bei den Rhein-Neckar Löwen anzutreten. "Es war aber bei dem damaligen Telefonat so, dass auch ein Vorstandsmitglied von SAP mit dabei war und recht bestimmend sagte: 'Jenni, sowas sagt man nicht einfach ab! Denk erst mal drüber nach'", so Kettemann. 

Damit habe er vollkommen recht gehabt. "Ich bin ein Paradebeispiel dafür, dass es viele Frauen gibt, die mutiger sein müssten, sich mehr zutrauen müssten. Damals war ich glücklicherweise in der Situation, dass ich Leute - unter anderem unser Aufsichtsrat - um mich herum hatte, die mehr an mich geglaubt haben, als ich es selbst getan habe. Aber davon kann man nicht immer ausgehen."


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