• Darts
  • Tennis
  • Alle Sportarten

Anzeige
Anzeige

DTM-Sensationsmann Tim Heinemann: "Habe 90 Prozent am Simulator gelernt"

  • Aktualisiert: 31.05.2023
  • 15:25 Uhr
  • Motorsport-Total
Article Image Media
© Gruppe C Photography
Anzeige

Ein Rookie als DTM-Leader: Wie es Youngster Tim Heinemann beim Auftakt gelungen ist, die GT3-Elite aufzumischen, obwohl er erst fünf Jahre Motorsporterfahrung hat

Der 25-jährige Rookie und Sim-Racer Tim Heinemann führt nach seinem ersten DTM-Wochenende sensationell die Meisterschaft an - und beeindruckte in Oschersleben nicht nur mit zwei zweiten Plätzen, sondern auch mit abgebrühten Überholmanövern. Das Rüstzeug dafür hat sich der zweimalige DTM-Trophy-Champion laut eigenen Angaben nicht in seinen gerade mal fünf Jahren im Motorsport angeeignet.

"Der Simulator hat mich dort hingebracht, wo ich jetzt bin - und nicht die Jahre dazwischen", stellt der Toksport-WRT-Porsche-Piloten klar. "Das hat mich als Fahrer geschmiedet. Sicher 90 Prozent von dem, wie ich heute fahren kann, habe ich am Simulator gelernt."

Heinemann ist der erste Pilot überhaupt, der es aus dem Simulator in die DTM geschafft hat, worauf er - wie die Aufschrift "From Sim to DTM" auf seinem Porsche zeigt - sichtlich stolz ist.

Anzeige

"Wettbewerbe haben mir richtig geholfen"

Dabei hatte es im Winter noch danach ausgesehen, als würde er den Sprung wieder nicht schaffen. Aber wieso ist Heinemann dank seiner Karriere als Sim-Racer - er fährt seit dem Altern von elf Jahren virtuelle Rennen - so gut auf die DTM vorbereitet?

"Man hört oft über das Streckenlernen - dass man weiß, wo es links und rechts langgeht und wo die Bremspunkte sind. Das sind für mich die Basics, die man sich über Onboard-Videos aneignen kann", holt Heinemann, der 2015 seinen ersten Test in einem realen Rennauto absolvierte und seit 2018 Autorennen fährt, im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' aus.

"Richtig geholfen hat es mir aber, an Wettbewerben teilzunehmen", verrät er. "Das empfehle ich jedem, ob Anfänger oder Profirennfahrer, weil man Dinge lernt, die man selbst an einem Testtag im realen Auto nicht lernen kann: Verkehrsmanagement, wie verhalte ich mich beim Rennstart, wie funktioniert ein Super-Pole-Format, wenn die eine Runde sofort passen muss."

"Konnte mich in Auto setzen und war sofort da"

Die nötige Rennintelligenz und auch die Boxenstopps habe er sich am Simulator angeeignet, was nun Früchte trage. "Das habe ich alles schon gemacht, bevor ich im echten Rennauto gesessen bin", sagt er.

"Und deswegen fiel mir das nie schwer - ob beim 24-Stunden-Rennen oder in der DTM-Trophy. Man hat das im Hinterkopf. Ich konnte mich in das Auto reinsetzen und war sofort da. Das ist es, was mich ausmacht und mich nach vorne gebracht hat."

Schnell sei er beim Sim-Racing von Anfang an gewesen. Er habe aber relativ früh gemerkt, dass das alleine auch in der virtuellen Welt nicht reicht. "Für mich war es ein Sprungbrett, und ich habe von Anfang an versucht, meine fahrerischen Qualitäten zu verbessern und an mir selber zu feilen", erzählt er.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

"Jeder, der Sim-Racing kritisiert, hat keine Ahnung"

Dass das Sim-Racing von manchen Vertretern der älteren Generation im Motorsport noch immer nicht ganz ernst genommen wird, stößt bei Heinemann auf absolutes Unverständnis. "Jeder, der sich über das Sim-Racing kritisch äußert oder meint, das sei kein richtiges Racing, hat absolut keine Ahnung", findet Heinemann klare Worte.

"Es gibt Wettbewerbe, da liegen nicht wie in der DTM 27 Autos innerhalb von einer Sekunde, sondern 1.000 Autos. Die Dichte ist viel höher als im normalen Motorsport", ist er überzeugt.

"Wer da schnell ist, ist nicht automatisch auch im echten Rennauto schnell. Manche Fahrer können das adaptieren, andere nicht. Es gibt aber sogar Fahrer, die gar nicht in den echten Motorsport wollen, weil die Fahrerqualität im Sim-Racing so hoch ist. Mittlerweile kann man damit Geld verdienen."


© 2024 Seven.One Entertainment Group