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"Haben jetzt alles beisammen": DTM-Boss Gerhard Berger über Imola-Zukunft

  • Aktualisiert: 22.06.2022
  • 13:00 Uhr
  • Motorsport-Total
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© DTM
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Das Interesse an der DTM hielt sich auch bei der Imola-Premiere in Grenzen: Wieso Gerhard Berger dennoch weiter an Italien festhält und wo die Zukunft liegen könnte

Die DTM hat dieses Wochenende mit der Premiere im Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola einen weiteren Versuch gemacht, auf einer italienischen Strecke Fuß zu fassen, nachdem man in den vergangenen Jahren schon in Misano und Monza startete. Doch obwohl man mit Ferrari und Lamborghini inzwischen zwei siegfähige italienische Marken am Start hat, waren laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' weniger als 5.000 Zuschauer vor Ort.

Hat das Rennen in der Emilia Romagna also eine DTM-Zukunft? "Ganz ehrlich - ich weiß es nicht", antwortet DTM-Boss Gerhard Berger, der gerade am Kalender für die kommende Saison bastelt.

Dabei würden nun eigentlich alle Elemente passen, um mit der DTM auf dem italienischen Markt Fuß zu fassen. "Wir haben einen großartigen italienischen Fahrer", verweist er auf Lamborghini-Werksfahrer Mirko Bortolotti. "Wir haben alles beisammen. Wir haben jetzt Ferrari und Lamborghini, wir haben also einen großen Schritt gemacht."

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Italien durch Ferrari und Lamborghini eigentlich Pflicht

Genau das war 2019 und 2020 nicht der Fall, als weder ein Italiener noch eine italienische Marke am Start waren. Dennoch ist Italien dieser Tage für eine Rennserie kein einfaches Pflaster. "Als ich jung war, war Italien das Mekka des Motorsports", so Berger. "Heute ist es abgesehen von der Formel 1 sehr schwierig, die Leute anzulocken, aber wir arbeiten dran", will der ehemalige Ferrari-Pilot Italien auch in Zukunft nicht aufgeben.

Das darf nicht verwundern, denn mit den italienischen Marken, die hinter der DTM stehen, ist ein Rennen in Italien eigentlich ein Muss. "Das wollen wir auch, aber ob wir in Imola, Monza oder Misano - oder in Vallelunga fahren werden, weiß ich noch nicht", so Berger.

Um die richtige Entscheidung zu treffen, müsse man einige Aspekte in Betracht ziehen - darunter auch die Nähe zu größeren Städten. "Monza hat Mailand, Vallelunga liegt bei Rom", so Berger. "Wir müssen uns Italien genauer anschauen und herausfinden, was es braucht."

Zahlreiche Italien-Versuche bislang unerfolgreich

Die DTM hat in Italien wirklich schon einiges ausprobiert: 2007 und 2008 fuhr man in Mugello, 2003, 2004 und 2010 gastierte man in Adria, von 2018 bis 2020 probierte man es inklusive dem Versuch eines Nachtrennens in Misano - und im Vorjahr fand der Saisonstart in Monza statt.

Das Zuschauerinteresse hielt sich stets in Grenzen - im Vorjahr spielte das im königlichen Park von Monza keine große Rolle, da wegen Corona ohnehin keine Zuschauer zugelassen waren. Dass man dieses Jahr nicht mehr auf dem Highspeed-Kurs fährt, hat laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' damit zu tun, dass der Streckenbetreiber für die Austragung nun deutlich mehr von den Rennserien verlangt.

Auch die GT-World-Challenge Europe wechselte daher 2022 von Monza nach Imola, wo man Anfang April wegen Valentino Rossis WRT-Audi-Einsatz von Fans mit gelben Flaggen mit der Nummer 46 nur so überrannt wurde.

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Biermaier: "Da funktioniert wohl nur Formel 1 und MotoGP"

Davon kann die DTM nur träumen, wie Abt-Teamchef Thomas Biermaier aus seinen zwei Jahrzehnten DTM-Erfahrung weiß. Man versuche "seit 20 Jahren", die DTM in südeuropäischen Ländern zu etablieren. Der Unterschied zu Zentraleuropa sei aber nach wie vor "deutlich spürbar", wie auch der Auftakt in Portimao in Portugal gezeigt hat. "Das ist schon ein bisschen schade", sagt er.

"Da funktioniert wahrscheinlich nur Formel 1 und MotoGP. Und die DTM? Sie bemühen sich alle, es sind tolle Strecken und schöne Rennstreckenanlagen, auf denen es gutes Racing gibt, aber es fehlen einfach die Zuschauer", so Biermaier. "Wenn wir dann am Lausitzring vor über 20.000 Zuschauern fahren, dann ist das schon eine ganz andere Atmosphäre."

Für ihn gibt es "nichts schöneres als ein volles Fahrerlager und eine volle Tribüne. Das wünschen wir uns und dafür machen wir das alles. Daher müssen wir Länder finden, die uns das geben." Dennoch kann sich auch Biermaier einen Verbleib in Imola vorstellen. "Grundsätzlich bin ich gerne in Italien", sagt er. "Und ich finde, dass Imola eine coole Anlage mit Tradition im Motorsport ist." Nachsatz: "Und mit Ferrari und Lamborghini muss Italien eigentlich schon im Kalender sein."


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