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T3-Team nimmt zu DTM-Aus Stellung: Warum auch Hawkeys Auto nicht fährt

  • Aktualisiert: 15.06.2022
  • 20:05 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Wie T3-Gesellschafter Stefan Fugel das DTM-Aus in Imola erklärt, wieso der Teamchef auf der Intensivstation lag und wieso sogar die Insolvenz nicht ausgeschlossen ist

Die Entscheidung des Lamborghini-Teams T3 Motorsport, nach Pilot Nicki Thiims Ausstieg nicht am kommenden DTM-Wochenende in Imola teilzunehmen, traf die DTM wie der Blitz. Doch wie argumentiert die Dresdner Truppe den Rückzug? Und wie geht es jetzt weiter?

"Wir sind zum Schluss gekommen, das es nicht seriös wäre, jetzt mit einem Ersatzfahrer nach Imola zu fahren, der nicht getestet hat oder vielleicht den Lamborghini nicht kennt", argumentiert Mitgründer und Gesellschafter Stefan Fugel im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' die Entscheidung.

Ein reiner DTM-Trophy-Einsatz mit den zwei GT4-Autos in Imola wäre außerdem kaum finanzierbar gewesen. "Wir haben uns daher entschieden, erst mal ein Reset zu machen, um zu schauen, wo wir jetzt stehen und was wir mit dem bestehenden Budget und den bestehenden Sponsoren stemmen können", so Fugel.

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Teamchef Feucht: Nach Virusinfektion auf Intensivstation

Erst dann könne man sagen, "ob wir dieses Jahr oder nächstes Jahr in die DTM zurückkehren können", stellt er klar, dass eine schnelle Entscheidung in Anbetracht der unsicheren Lage aktuell nicht möglich sei.

Zumal Teamchef Jens Feucht, der dieser Tage von Fugel vertreten wird, am vergangenen Freitag auf die Intensivstation eingeliefert wurde. Er hatte sich eine Virusinfektion zugezogen, die die inneren Organe angriff. Inzwischen konnte Feucht die Intensivstation verlassen, "er ist aber noch nicht wie gewohnt belastbar", stellt Fugel klar.

"Da ist man im Rückstand": Warum Hawkey nicht fährt

Aber wieso wäre es nicht möglich, nach Thiims Ausstieg nur mit dem Huracan GT3 Evo von Pilotin Esmee Hawkey in Imola anzutreten? "Wir haben ein Problem mit diesem Auto", offenbart Fugel - und geht ins Detail.

"Wir haben klare, abgeschlossene Verträge, die eine klare Leistung und Vergütung vorsehen. Und da ist man im Rückstand", deutet der T3-Gesellschafter an, dass Hawkey daran nicht unbeteiligt ist, dass sie in Imola nicht am Start sein wird.

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Hawkey: "Komplett außerhalb meines Einflussbereichs"

"Wir müssen so eine Entscheidung treffen, weil bei jedem Event Kosten verursacht werden, die gedeckt werden müssen. Wir arbeiten auch mit Subunternehmern und Lieferanten zusammen, die bezahlt werden müssen." Wenn das nicht gesichert sei, könne man nicht weiter Geld ausgeben, argumentiert Fugel.

Das ist interessant, da sich Hawkey, deren Sponsor ROKiT vor der Saison überraschend abgesprungen war, am Mittwoch auf 'Instagram' "mehr als enttäuscht" zeigte, dass sie in Imola nicht am Start ist. Und ergänzt, dass die Umstände "durch den Rückzug des Teams aus der DTM und der DTM-Trophy komplett außerhalb meines Einflussbereichs sind." Das deckt sich nicht ganz mit Fugels Aussagen.

Thiim-Ausstieg für T3-Team "überraschend"

Bei Nicki Thiim ist der Fall hingegen klarer. Dass der dänische Aston-Martin-Werksfahrer nach zwei enttäuschenden Rennwochenenden nicht mehr für das T3-Team starten möchte, habe man erstmals rund um das 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife gehört, das am 28. und 29. Mai stattfand. "Für uns war es aber am Ende auch eine Überraschung, dass es so gekommen ist", so Fugel.

Eine Rückkehr schließt man aus. "Wir haben eine klare Absage. Daher macht es sportlich und kommerziell keinen Sinn, nochmal gemeinsam anzutreten. Wenn, dann müssten wir mit einer Alternative antreten."

Man sei Thiim aber nicht böse. "Ich will Nicki keinen Vorwurf machen, denn es war eine exzellente Zusammenarbeit", sagt Fugel. "Er hat auch sein Management hinter sich."

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Auch Insolvenz "eine der Optionen"

Wie es jetzt weitergeht? "Es gibt entsprechende Verträge und entsprechende Vertragsstrafen, die substanziell sind", verweist Fugel auf die Tatsache, dass die Einschreibung in die Meisterschaft eine Teilnahme an allen Rennen bedingt. Verstößt man man mit beiden Autos gegen diese Zusage, müsste man laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' rund eine halbe Million Euro Strafe zahlen.

Für die Entscheidung, "ob wir nach Imola wieder an der DTM teilnehmen und mit wem wir teilnehmen", brauche man nun "etwas Zeit", sagt Fugel. "Wir können ja nicht jede Woche mit wem anderen antreten. Außerdem müssen wir Jens wieder an Bord kommen lassen und schauen, wo wir finanziell stehen."

Ob er in Anbetracht der schwierigen Lage eine Insolvenz ausschließen könne? "Das könnte auch eine der Optionen sein", sagt Fugel. "Wir müssen schauen, wo wir stehen - und dann müssen wir eine Entscheidung treffen."


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