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So funktioniert das neue Notbremssystem in der Formel E

  • Aktualisiert: 16.02.2023
  • 11:50 Uhr
  • Motorsport-Total
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© Motorsport Images
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Die Formel E hat vor dem E-Prix in Saudi-Arabien ein Notbremssystem eingeführt - So funktioniert der Assistent im Worst-Case-Szenario

Das neue Gen3-Auto kommt ohne konventionelle Hinterradbremse aus, da die Hinterachse mit der Energierückgewinnung genügend Bremsleistung erzeugt, um das Auto abzubremsen. Nach den Unfällen von Sam Bird und Sebastien Buemi gab es bei den Vorsaisontests jedoch Zweifel an der Sicherheit der Autos. Deshalb hat die Formel E für das Rennen in Saudi-Arabien ein Notbremssystem eingeführt.

Das hydraulische System kommt nur dann zum Einsatz, wenn der Antriebsstrang ausfällt und der Fahrer keine Möglichkeit mehr hat, das Fahrzeug vernünftig abzubremsen. Deshalb wurden an der Hinterachse kleine Bremsscheiben und -sättel eingebaut, die im Notfall eine einmalige Bremsung ermöglichen sollen. Auf den engen Stadtkursen der Formel E sollen so heftige Unfälle durch einen Ausfall der Elektrik verhindert werden.

"Dadurch, dass es einige Zwischenfälle gab in der Vergangenheit, glaube ich schon, dass es für die Sicherheit und für uns Fahrer ein notwendiger und wichtiger Schritt war", sagt Pascal Wehrlein über das neue Sicherheitsfeature. "Dieses System wird aber nur in Einsatz gebracht, wenn die Bremse am Auto ausfallen sollte. Wenn zum Beispiel das Auto ausgehen sollte und man dadurch mit der Hinterachse nicht mehr verzögern kann."

System nur einmal nutzbar

"Sonst ist das System nicht dafür gedacht, und auch nicht notwendig, um permanent benutzt zu werden", so der Porsche-Fahrer weiter. "Sondern es ist wirklich nur da, falls die Bremse am Auto beziehungsweise durch die Batterie oder was auch immer da passieren kann, falls das Auto ausgeht etc. Falls das passieren sollte, haben wir jetzt einfach noch Bremsscheiben an der Hinterachse, mit denen man das Auto verzögern kann."

Laut Wehrlein haben die Fahrer und Teams die Möglichkeit bekommen, das System am Donnerstag in Saudi-Arabien zu testen, um sich mit der Funktion vertraut zu machen. "Es ist wichtig, dass ihr wisst, dass man das System im besten Fall nicht braucht", so der Deutsche. "Es ist wirklich nur da, dass falls Elektronik oder Auto ausgehen oder ein sonstiges technisches Problem am Auto auftritt, dass man auch mit dem Auto auf der Hinterachse verzögern kann."

"Auf der Vorderachse haben wir ja den Motor und Bremsscheiben", erklärt er. "Jetzt eben durch dieses System haben wir jetzt auch hinten wieder Bremsscheiben. Das heißt: Sollte irgendwas mit dem Auto sein, sollte es ausgehen, sollte etwas mit Batterie, Strom, Inverter sein, dass man auch auf der Hinterachse verzögern kann. Aber eigentlich benutzen wir dieses System nie. Nur, falls etwas eintreffen sollte."

Disqualifikation nach Nutzung

"Wir haben das System probiert im Test, ob es funktioniert, ob alles passt", erinnert sich Wehrlein. "Die Tests waren erfolgreich. Davor haben natürlich die Teams dieses System an den Prüfständen probiert, und natürlich dort alles getestet, Software etc., ob das alles passt. Wie man jetzt in Riad gesehen hat, hat alles funktioniert, hat alles gepasst. Aber nochmal: Wie gesagt, das System wird im besten Fall gar nie benötigt."

Auch regeltechnisch wirkt sich das System auf die Rennen der Formel E aus, denn laut Jaguar-Sportdirektor Gary Ekerold wird ein Fahrer sofort disqualifiziert, wenn das System zum Einsatz kam. Die Funktion der Bremse ist nur für eine einzige Situation vorgesehen, da die Bremsscheibe fix ist und nicht mit der Achse rotiert. Die Nutzung der Bremse führt dazu, dass das System beschädigt wird und ausgetauscht werden muss.


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