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Formel 1: Die Gewinner und Verlierer der Saison 2022 - Verstappen, Ferrari, Schumacher


                <strong>Formel-1-Saison 2022: Die Gewinner und Verlierer</strong><br>
                Der Kampf um die Weltmeisterschaft war in der Formel 1 frühzeitig entschieden. Dafür ging es auf den Plätzen dahinter vielfach eng zu. ran nennt die Gewinner und Verlierer der Formel-1-Saison 2022.
Formel-1-Saison 2022: Die Gewinner und Verlierer
Der Kampf um die Weltmeisterschaft war in der Formel 1 frühzeitig entschieden. Dafür ging es auf den Plätzen dahinter vielfach eng zu. ran nennt die Gewinner und Verlierer der Formel-1-Saison 2022.
© IMAGO/Action Plus

                <strong>Gewinner: Max Verstappen und Red Bull</strong><br>
                Max Verstappen und Red Bull haben die Saison 2022 dominiert. Mit 15 Siegen in einem Jahr stellte der Niederländer einen neuen Rekord auf. Nachdem der Niederländer in zwei der ersten drei Rennen ausgefallen war, zog er nahezu konkurrenzlos davon. Der Red Bull war nicht nur schnell, sondern auch verlässlich. Der Doppel-Weltmeister bekam von seinem Team einen Wagen gestellt, der nach dem dritten Saisonrennen nie mehr ausfiel.
Gewinner: Max Verstappen und Red Bull
Max Verstappen und Red Bull haben die Saison 2022 dominiert. Mit 15 Siegen in einem Jahr stellte der Niederländer einen neuen Rekord auf. Nachdem der Niederländer in zwei der ersten drei Rennen ausgefallen war, zog er nahezu konkurrenzlos davon. Der Red Bull war nicht nur schnell, sondern auch verlässlich. Der Doppel-Weltmeister bekam von seinem Team einen Wagen gestellt, der nach dem dritten Saisonrennen nie mehr ausfiel.
© IMAGO/Action Plus

                <strong>Gewinner: Nyck de Vries</strong><br>
                Ein Rennen hat genügt, um sich ein Cockpit in der Formel 1 zu sichern. Beim Großen Preis von Italien sprang Nyck de Vries spontan für den erkrankten Alexander Albon im Williams ein und gab dadurch unverhofft sein Formel-1-Debüt. Obwohl er im langsamsten Auto saß, fuhr der Niederländer überraschend auf Platz 9 und ließ seinen Teamkollegen Nicholas Latifi weit hinter sich. Das sorgte für Aufsehen: Der Formel-E-Weltmeister von 2021 unterschrieb knapp einen Monat später einen Vertrag für 2023 bei AlphaTauri. Ein netter Nebeneffekt: Als Niederländer dürfte er vom Formel-1-Boom in seinem Heimatland, der durch Verstappen ausgelöst wurde, ähnlich profitieren wie früher Heinz-Harald Frentzen vom Schumacher-Boom.
Gewinner: Nyck de Vries
Ein Rennen hat genügt, um sich ein Cockpit in der Formel 1 zu sichern. Beim Großen Preis von Italien sprang Nyck de Vries spontan für den erkrankten Alexander Albon im Williams ein und gab dadurch unverhofft sein Formel-1-Debüt. Obwohl er im langsamsten Auto saß, fuhr der Niederländer überraschend auf Platz 9 und ließ seinen Teamkollegen Nicholas Latifi weit hinter sich. Das sorgte für Aufsehen: Der Formel-E-Weltmeister von 2021 unterschrieb knapp einen Monat später einen Vertrag für 2023 bei AlphaTauri. Ein netter Nebeneffekt: Als Niederländer dürfte er vom Formel-1-Boom in seinem Heimatland, der durch Verstappen ausgelöst wurde, ähnlich profitieren wie früher Heinz-Harald Frentzen vom Schumacher-Boom.
© IMAGO/ZUMA Press

                <strong>Gewinner: Nico Hülkenberg  </strong><br>
                Die Geduld hat sich ausgezahlt. Nachdem Nico Hülkenberg drei Jahre lang kein Stammcockpit in der Formel 1 bekam, kehrt der Deutsche 2023 wieder zurück und wird für Haas unterwegs sein. Seine ordentlichen Auftritte als Ersatzfahrer, er absolvierte 2022 zwei Rennen für Aston Martin, waren ein Empfehlungsschreiben. Der Emmericher fühlt sich gut gerüstet und verriet der "Bild": "Ich stehe gut da, arbeite viel im Gym. Die Fahr-Fitness fehlt natürlich, die bekommt man halt vor allem beim Fahren. Ich werde jetzt aber noch eine Schippe drauflegen, will natürlich in erstklassiger Form in die Saison starten."
Gewinner: Nico Hülkenberg
Die Geduld hat sich ausgezahlt. Nachdem Nico Hülkenberg drei Jahre lang kein Stammcockpit in der Formel 1 bekam, kehrt der Deutsche 2023 wieder zurück und wird für Haas unterwegs sein. Seine ordentlichen Auftritte als Ersatzfahrer, er absolvierte 2022 zwei Rennen für Aston Martin, waren ein Empfehlungsschreiben. Der Emmericher fühlt sich gut gerüstet und verriet der "Bild": "Ich stehe gut da, arbeite viel im Gym. Die Fahr-Fitness fehlt natürlich, die bekommt man halt vor allem beim Fahren. Ich werde jetzt aber noch eine Schippe drauflegen, will natürlich in erstklassiger Form in die Saison starten."
© IMAGO/Laci Perenyi

                <strong>Gewinner: Pierre Gasly</strong><br>
                Nachdem Pierre Gasly 2019 bei Red Bull überfordert war und danach in den Toro Rosso bzw. AlphaTauri zurückgestuft wurde, schien seine Karriere in der Sackgasse zu stecken. Eine Rückkehr zu Red Bull war nicht möglich, weil Verstappen und Sergio Perez langfristig gebunden sind. Hätte Gasly seinen Vertrag bei AlphaTauri bis 2023 erfüllt, hätte sich danach womöglich keine neue Option aufgetan. Doch er konnte das Personal-Wirrwarr bei Alpine nutzen, um dort unterzukommen. Nun hat der Franzose bei einem Werksteam einen Zweijahres-Vertrag plus Option für ein weiteres Jahr und kann noch einmal richtig angreifen.
Gewinner: Pierre Gasly
Nachdem Pierre Gasly 2019 bei Red Bull überfordert war und danach in den Toro Rosso bzw. AlphaTauri zurückgestuft wurde, schien seine Karriere in der Sackgasse zu stecken. Eine Rückkehr zu Red Bull war nicht möglich, weil Verstappen und Sergio Perez langfristig gebunden sind. Hätte Gasly seinen Vertrag bei AlphaTauri bis 2023 erfüllt, hätte sich danach womöglich keine neue Option aufgetan. Doch er konnte das Personal-Wirrwarr bei Alpine nutzen, um dort unterzukommen. Nun hat der Franzose bei einem Werksteam einen Zweijahres-Vertrag plus Option für ein weiteres Jahr und kann noch einmal richtig angreifen.
© IMAGO/HochZwei

                <strong>Gewinner: Der britische Formel-1-Nachwuchs</strong><br>
                Lando Norris (l.) und George Russell haben bewiesen, dass die britische Zukunft in der Formel 1 auch nach Lewis Hamilton rosig ist. Der 23-jährige Norris belegte Platz 7 in der Fahrerwertung und war somit der beste Pilot, der nicht in einem Ferrari, Red Bull oder Mercedes saß. Der 24-jährige Russell wiederum gewann für Mercedes den einzigen Grand Prix in der Saison 2022 und holte mit 275 Punkten 35 Zähler mehr als Lewis Hamilton.
Gewinner: Der britische Formel-1-Nachwuchs
Lando Norris (l.) und George Russell haben bewiesen, dass die britische Zukunft in der Formel 1 auch nach Lewis Hamilton rosig ist. Der 23-jährige Norris belegte Platz 7 in der Fahrerwertung und war somit der beste Pilot, der nicht in einem Ferrari, Red Bull oder Mercedes saß. Der 24-jährige Russell wiederum gewann für Mercedes den einzigen Grand Prix in der Saison 2022 und holte mit 275 Punkten 35 Zähler mehr als Lewis Hamilton.
© IMAGO/Pro Shots

                <strong>Verlierer: Lewis Hamilton</strong><br>
                Des einen Freud' ist des anderen Leid: Der siebenmalige Weltmeister Hamilton hat erstmals seit 2016, als Nico Rosberg Weltmeister wurde, ein stallinternes Duell verloren. 2022 ist zudem das erste sieglose Jahr in der Formel-1-Karriere des Engländers. Hamilton war nach dem Saison-Abschluss einfach "froh, dass es vorbei ist". Die Chancen, dass er eines Tages den achten WM-Titel holt und damit alleiniger Rekord-Weltmeister wird, sind ordentlich gesunken.
Verlierer: Lewis Hamilton
Des einen Freud' ist des anderen Leid: Der siebenmalige Weltmeister Hamilton hat erstmals seit 2016, als Nico Rosberg Weltmeister wurde, ein stallinternes Duell verloren. 2022 ist zudem das erste sieglose Jahr in der Formel-1-Karriere des Engländers. Hamilton war nach dem Saison-Abschluss einfach "froh, dass es vorbei ist". Die Chancen, dass er eines Tages den achten WM-Titel holt und damit alleiniger Rekord-Weltmeister wird, sind ordentlich gesunken.
© IMAGO/ZUMA Wire

                <strong>Verlierer: Mick Schumacher</strong><br>
                Er hat immer wieder gute Ansätze gezeigt und sich im Verlaufe der Saison klar gesteigert. Schlussendlich allerdings hat Mick Schumacher mit zwölf Punkten das teaminterne Duell gegen Kevin Magnussen (25 Zähler) verloren. In lediglich zwei Rennen fuhr er in die Punkte. Mit Ausnahme vom chronischen Hinterherfahrer Latifi gelang dies jedem anderen Stammfahrer häufiger. In Saudi-Arabien und Monaco zerlegte er seinen Wagen komplett, in Japan fast. Genauso wie in der Saison 2021 geht der von ihm verursachte Schaden in die Millionen. 2023 wird "Schumi jr." maximal als Ersatzfahrer in der Formel 1 unterwegs sein.
Verlierer: Mick Schumacher
Er hat immer wieder gute Ansätze gezeigt und sich im Verlaufe der Saison klar gesteigert. Schlussendlich allerdings hat Mick Schumacher mit zwölf Punkten das teaminterne Duell gegen Kevin Magnussen (25 Zähler) verloren. In lediglich zwei Rennen fuhr er in die Punkte. Mit Ausnahme vom chronischen Hinterherfahrer Latifi gelang dies jedem anderen Stammfahrer häufiger. In Saudi-Arabien und Monaco zerlegte er seinen Wagen komplett, in Japan fast. Genauso wie in der Saison 2021 geht der von ihm verursachte Schaden in die Millionen. 2023 wird "Schumi jr." maximal als Ersatzfahrer in der Formel 1 unterwegs sein.
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                <strong>Verlierer: Günther Steiner</strong><br>
                Der Haas war zwar deutlich konkurrenzfähiger als in der Vorsaison und ließ in der Konstrukteurswertung AlphaTauri sowie Williams hinter sich. Der Führungsstil von Günther Steiner, der Schumacher mehrmals öffentlich kritisierte, war allerdings ausbaufähig. "Sky"-Experte Ralf Schumacher findet: "Personalführung kann man das ja nicht nennen." Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff spottet über Steiner: "Das ist sein Management-Stil. Der kommt vom Berg, da ist die Luft dünner, da kann man nicht immer so gut nachdenken." Tatsächlich ist eine echte Philosophie nicht zu erkennen. Setzte Steiner 2021 mit Schumacher und Nikita Mazepin noch auf zwei Rookies, vertraut er 2023 mit Magnussen und Hülkenberg auf zwei Fahrer im Spätherbst ihrer Karriere.
Verlierer: Günther Steiner
Der Haas war zwar deutlich konkurrenzfähiger als in der Vorsaison und ließ in der Konstrukteurswertung AlphaTauri sowie Williams hinter sich. Der Führungsstil von Günther Steiner, der Schumacher mehrmals öffentlich kritisierte, war allerdings ausbaufähig. "Sky"-Experte Ralf Schumacher findet: "Personalführung kann man das ja nicht nennen." Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff spottet über Steiner: "Das ist sein Management-Stil. Der kommt vom Berg, da ist die Luft dünner, da kann man nicht immer so gut nachdenken." Tatsächlich ist eine echte Philosophie nicht zu erkennen. Setzte Steiner 2021 mit Schumacher und Nikita Mazepin noch auf zwei Rookies, vertraut er 2023 mit Magnussen und Hülkenberg auf zwei Fahrer im Spätherbst ihrer Karriere.
© IMAGO/Motorsport Images

                <strong>Verlierer: Ferrari</strong><br>
                Der zweite Platz in der Konstrukteurswertung und die Vize-Weltmeisterschaft von Charles Leclerc sind kein Grund sich zu schämen - die vielen Fehler des Teams sehr wohl. Falsche Strategien, technische Ausfälle und kuriose Fehler (z.B. fehlende Reifen beim Boxenstopp) wechselten sich ab. Teamchef Mattia Binotto steht in der Kritik. Gerüchte über einen Personalwechsel an der Spitze wurden von Ferrari allerdings dementiert - zumindest noch.
Verlierer: Ferrari
Der zweite Platz in der Konstrukteurswertung und die Vize-Weltmeisterschaft von Charles Leclerc sind kein Grund sich zu schämen - die vielen Fehler des Teams sehr wohl. Falsche Strategien, technische Ausfälle und kuriose Fehler (z.B. fehlende Reifen beim Boxenstopp) wechselten sich ab. Teamchef Mattia Binotto steht in der Kritik. Gerüchte über einen Personalwechsel an der Spitze wurden von Ferrari allerdings dementiert - zumindest noch.
© IMAGO/HochZwei

                <strong>Verlierer: Daniel Ricciardo</strong><br>
                Daniel Ricciardo war im McLaren lediglich ein Hinterherfahrer. Nur 37 Punkte bekam der achtmalige Grand-Prix-Sieger zusammen und hatte damit gegenüber seinem Teamkollegen Lando Norris (122 Punkte) klar das Nachsehen. Insgesamt verliefen seine beiden Jahre bei McLaren enttäuschend. Dadurch verlor der Australier sein Cockpit in der Formel 1. Ricciardo könnte als dritter Fahrer bei Red Bull einsteigen, würde dann aber vorwiegend für Marketing-Events und als Simulator-Fahrer eingesetzt werden.
Verlierer: Daniel Ricciardo
Daniel Ricciardo war im McLaren lediglich ein Hinterherfahrer. Nur 37 Punkte bekam der achtmalige Grand-Prix-Sieger zusammen und hatte damit gegenüber seinem Teamkollegen Lando Norris (122 Punkte) klar das Nachsehen. Insgesamt verliefen seine beiden Jahre bei McLaren enttäuschend. Dadurch verlor der Australier sein Cockpit in der Formel 1. Ricciardo könnte als dritter Fahrer bei Red Bull einsteigen, würde dann aber vorwiegend für Marketing-Events und als Simulator-Fahrer eingesetzt werden.
© IMAGO/HochZwei

                <strong>Verlierer: Alpine</strong><br>
                Rein statistisch blickt Alpine auf eine beachtliche Saison zurück. Mit Platz 4 in der Konstrukteurswertung war der italienische Rennstall hinter Ferrari, McLaren und Mercedes "the best of the rest". Personaltechnisch allerdings hat sich Alpine blamiert. Nachdem Fernando Alonso überraschend seinen Wechsel zu Aston Martin bekanntgegeben hatte, erklärte Alpine den 2021er Formel-2-Weltmeister Oscar Piastri zum Nachfolger. Das Alpine-Eigengewächs dementierte jedoch und unterschrieb stattdessen bei McLaren. Wie das möglich ist? Niemandem bei Alpine war offenbar bewusst, dass Piastri für 2023 keinen gültigen Vertrag bei den Franzosen besitzt.
Verlierer: Alpine
Rein statistisch blickt Alpine auf eine beachtliche Saison zurück. Mit Platz 4 in der Konstrukteurswertung war der italienische Rennstall hinter Ferrari, McLaren und Mercedes "the best of the rest". Personaltechnisch allerdings hat sich Alpine blamiert. Nachdem Fernando Alonso überraschend seinen Wechsel zu Aston Martin bekanntgegeben hatte, erklärte Alpine den 2021er Formel-2-Weltmeister Oscar Piastri zum Nachfolger. Das Alpine-Eigengewächs dementierte jedoch und unterschrieb stattdessen bei McLaren. Wie das möglich ist? Niemandem bei Alpine war offenbar bewusst, dass Piastri für 2023 keinen gültigen Vertrag bei den Franzosen besitzt.
© IMAGO/eu-images

                <strong>Verlierer: Die deutsche Formel 1</strong><br>
                Kein deutscher Fahrer beendete 2022 ein Rennen in den Top 5. Sebastian Vettel hat seine Karriere beendet, Schumacher wurde aussortiert. In Hülkenberg kehrt zwar ein deutscher Pilot zurück, der Blondschopf verfügt allerdings nicht über die Strahlkraft eines Vettel oder Schumacher. Deutscher Nachwuchs von Spitzenformat existiert in der Formel 2 oder Formel 3 nicht. Ein Rennen in Deutschland wird es 2023 zum dritten Mal in Folge nicht geben. Durch den neuen TV-Vertrag von "Sky" könnte die Formel 1 bald komplett aus dem deutschen Free-TV verschwinden. Die einzige positive Meldung aus deutscher Sicht ist der künftige Einstieg von Audi. Das allein wird die "deutsche Formel 1" allerdings nicht retten. 
Verlierer: Die deutsche Formel 1
Kein deutscher Fahrer beendete 2022 ein Rennen in den Top 5. Sebastian Vettel hat seine Karriere beendet, Schumacher wurde aussortiert. In Hülkenberg kehrt zwar ein deutscher Pilot zurück, der Blondschopf verfügt allerdings nicht über die Strahlkraft eines Vettel oder Schumacher. Deutscher Nachwuchs von Spitzenformat existiert in der Formel 2 oder Formel 3 nicht. Ein Rennen in Deutschland wird es 2023 zum dritten Mal in Folge nicht geben. Durch den neuen TV-Vertrag von "Sky" könnte die Formel 1 bald komplett aus dem deutschen Free-TV verschwinden. Die einzige positive Meldung aus deutscher Sicht ist der künftige Einstieg von Audi. Das allein wird die "deutsche Formel 1" allerdings nicht retten. 
© imago images / Sven Simon

                <strong>Formel-1-Saison 2022: Die Gewinner und Verlierer</strong><br>
                Der Kampf um die Weltmeisterschaft war in der Formel 1 frühzeitig entschieden. Dafür ging es auf den Plätzen dahinter vielfach eng zu. ran nennt die Gewinner und Verlierer der Formel-1-Saison 2022.

                <strong>Gewinner: Max Verstappen und Red Bull</strong><br>
                Max Verstappen und Red Bull haben die Saison 2022 dominiert. Mit 15 Siegen in einem Jahr stellte der Niederländer einen neuen Rekord auf. Nachdem der Niederländer in zwei der ersten drei Rennen ausgefallen war, zog er nahezu konkurrenzlos davon. Der Red Bull war nicht nur schnell, sondern auch verlässlich. Der Doppel-Weltmeister bekam von seinem Team einen Wagen gestellt, der nach dem dritten Saisonrennen nie mehr ausfiel.

                <strong>Gewinner: Nyck de Vries</strong><br>
                Ein Rennen hat genügt, um sich ein Cockpit in der Formel 1 zu sichern. Beim Großen Preis von Italien sprang Nyck de Vries spontan für den erkrankten Alexander Albon im Williams ein und gab dadurch unverhofft sein Formel-1-Debüt. Obwohl er im langsamsten Auto saß, fuhr der Niederländer überraschend auf Platz 9 und ließ seinen Teamkollegen Nicholas Latifi weit hinter sich. Das sorgte für Aufsehen: Der Formel-E-Weltmeister von 2021 unterschrieb knapp einen Monat später einen Vertrag für 2023 bei AlphaTauri. Ein netter Nebeneffekt: Als Niederländer dürfte er vom Formel-1-Boom in seinem Heimatland, der durch Verstappen ausgelöst wurde, ähnlich profitieren wie früher Heinz-Harald Frentzen vom Schumacher-Boom.

                <strong>Gewinner: Nico Hülkenberg  </strong><br>
                Die Geduld hat sich ausgezahlt. Nachdem Nico Hülkenberg drei Jahre lang kein Stammcockpit in der Formel 1 bekam, kehrt der Deutsche 2023 wieder zurück und wird für Haas unterwegs sein. Seine ordentlichen Auftritte als Ersatzfahrer, er absolvierte 2022 zwei Rennen für Aston Martin, waren ein Empfehlungsschreiben. Der Emmericher fühlt sich gut gerüstet und verriet der "Bild": "Ich stehe gut da, arbeite viel im Gym. Die Fahr-Fitness fehlt natürlich, die bekommt man halt vor allem beim Fahren. Ich werde jetzt aber noch eine Schippe drauflegen, will natürlich in erstklassiger Form in die Saison starten."

                <strong>Gewinner: Pierre Gasly</strong><br>
                Nachdem Pierre Gasly 2019 bei Red Bull überfordert war und danach in den Toro Rosso bzw. AlphaTauri zurückgestuft wurde, schien seine Karriere in der Sackgasse zu stecken. Eine Rückkehr zu Red Bull war nicht möglich, weil Verstappen und Sergio Perez langfristig gebunden sind. Hätte Gasly seinen Vertrag bei AlphaTauri bis 2023 erfüllt, hätte sich danach womöglich keine neue Option aufgetan. Doch er konnte das Personal-Wirrwarr bei Alpine nutzen, um dort unterzukommen. Nun hat der Franzose bei einem Werksteam einen Zweijahres-Vertrag plus Option für ein weiteres Jahr und kann noch einmal richtig angreifen.

                <strong>Gewinner: Der britische Formel-1-Nachwuchs</strong><br>
                Lando Norris (l.) und George Russell haben bewiesen, dass die britische Zukunft in der Formel 1 auch nach Lewis Hamilton rosig ist. Der 23-jährige Norris belegte Platz 7 in der Fahrerwertung und war somit der beste Pilot, der nicht in einem Ferrari, Red Bull oder Mercedes saß. Der 24-jährige Russell wiederum gewann für Mercedes den einzigen Grand Prix in der Saison 2022 und holte mit 275 Punkten 35 Zähler mehr als Lewis Hamilton.

                <strong>Verlierer: Lewis Hamilton</strong><br>
                Des einen Freud' ist des anderen Leid: Der siebenmalige Weltmeister Hamilton hat erstmals seit 2016, als Nico Rosberg Weltmeister wurde, ein stallinternes Duell verloren. 2022 ist zudem das erste sieglose Jahr in der Formel-1-Karriere des Engländers. Hamilton war nach dem Saison-Abschluss einfach "froh, dass es vorbei ist". Die Chancen, dass er eines Tages den achten WM-Titel holt und damit alleiniger Rekord-Weltmeister wird, sind ordentlich gesunken.

                <strong>Verlierer: Mick Schumacher</strong><br>
                Er hat immer wieder gute Ansätze gezeigt und sich im Verlaufe der Saison klar gesteigert. Schlussendlich allerdings hat Mick Schumacher mit zwölf Punkten das teaminterne Duell gegen Kevin Magnussen (25 Zähler) verloren. In lediglich zwei Rennen fuhr er in die Punkte. Mit Ausnahme vom chronischen Hinterherfahrer Latifi gelang dies jedem anderen Stammfahrer häufiger. In Saudi-Arabien und Monaco zerlegte er seinen Wagen komplett, in Japan fast. Genauso wie in der Saison 2021 geht der von ihm verursachte Schaden in die Millionen. 2023 wird "Schumi jr." maximal als Ersatzfahrer in der Formel 1 unterwegs sein.

                <strong>Verlierer: Günther Steiner</strong><br>
                Der Haas war zwar deutlich konkurrenzfähiger als in der Vorsaison und ließ in der Konstrukteurswertung AlphaTauri sowie Williams hinter sich. Der Führungsstil von Günther Steiner, der Schumacher mehrmals öffentlich kritisierte, war allerdings ausbaufähig. "Sky"-Experte Ralf Schumacher findet: "Personalführung kann man das ja nicht nennen." Selbst Mercedes-Teamchef Toto Wolff spottet über Steiner: "Das ist sein Management-Stil. Der kommt vom Berg, da ist die Luft dünner, da kann man nicht immer so gut nachdenken." Tatsächlich ist eine echte Philosophie nicht zu erkennen. Setzte Steiner 2021 mit Schumacher und Nikita Mazepin noch auf zwei Rookies, vertraut er 2023 mit Magnussen und Hülkenberg auf zwei Fahrer im Spätherbst ihrer Karriere.

                <strong>Verlierer: Ferrari</strong><br>
                Der zweite Platz in der Konstrukteurswertung und die Vize-Weltmeisterschaft von Charles Leclerc sind kein Grund sich zu schämen - die vielen Fehler des Teams sehr wohl. Falsche Strategien, technische Ausfälle und kuriose Fehler (z.B. fehlende Reifen beim Boxenstopp) wechselten sich ab. Teamchef Mattia Binotto steht in der Kritik. Gerüchte über einen Personalwechsel an der Spitze wurden von Ferrari allerdings dementiert - zumindest noch.

                <strong>Verlierer: Daniel Ricciardo</strong><br>
                Daniel Ricciardo war im McLaren lediglich ein Hinterherfahrer. Nur 37 Punkte bekam der achtmalige Grand-Prix-Sieger zusammen und hatte damit gegenüber seinem Teamkollegen Lando Norris (122 Punkte) klar das Nachsehen. Insgesamt verliefen seine beiden Jahre bei McLaren enttäuschend. Dadurch verlor der Australier sein Cockpit in der Formel 1. Ricciardo könnte als dritter Fahrer bei Red Bull einsteigen, würde dann aber vorwiegend für Marketing-Events und als Simulator-Fahrer eingesetzt werden.

                <strong>Verlierer: Alpine</strong><br>
                Rein statistisch blickt Alpine auf eine beachtliche Saison zurück. Mit Platz 4 in der Konstrukteurswertung war der italienische Rennstall hinter Ferrari, McLaren und Mercedes "the best of the rest". Personaltechnisch allerdings hat sich Alpine blamiert. Nachdem Fernando Alonso überraschend seinen Wechsel zu Aston Martin bekanntgegeben hatte, erklärte Alpine den 2021er Formel-2-Weltmeister Oscar Piastri zum Nachfolger. Das Alpine-Eigengewächs dementierte jedoch und unterschrieb stattdessen bei McLaren. Wie das möglich ist? Niemandem bei Alpine war offenbar bewusst, dass Piastri für 2023 keinen gültigen Vertrag bei den Franzosen besitzt.

                <strong>Verlierer: Die deutsche Formel 1</strong><br>
                Kein deutscher Fahrer beendete 2022 ein Rennen in den Top 5. Sebastian Vettel hat seine Karriere beendet, Schumacher wurde aussortiert. In Hülkenberg kehrt zwar ein deutscher Pilot zurück, der Blondschopf verfügt allerdings nicht über die Strahlkraft eines Vettel oder Schumacher. Deutscher Nachwuchs von Spitzenformat existiert in der Formel 2 oder Formel 3 nicht. Ein Rennen in Deutschland wird es 2023 zum dritten Mal in Folge nicht geben. Durch den neuen TV-Vertrag von "Sky" könnte die Formel 1 bald komplett aus dem deutschen Free-TV verschwinden. Die einzige positive Meldung aus deutscher Sicht ist der künftige Einstieg von Audi. Das allein wird die "deutsche Formel 1" allerdings nicht retten. 

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