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Formel 1 in Aserbaidschan: Gewinner und Verlierer mit Vettel, Hamilton, Schumacher


                <strong>Gewinner und Verlierer des Aserbaidschan-Wochenendes</strong><br>
                Seit diesem Wochenende ist mehr als ein Drittel der Formel-1-Saison 2022 absolviert. So langsam verfestigen sich die Kräfteverhältnisse im ersten Jahr dieser neuen Regel-Ära. Die strahlenden Gesichter gleichen sich zumindest wieder derart wie es die Königsklasse des Rennsports aus den vergangenen Jahren oft gewohnt war. ran war wie immer fleißig und hat sich fünf Gewinner und Verlierer des Aserbaidschan-Wochenendes herausgepickt.
Gewinner und Verlierer des Aserbaidschan-Wochenendes
Seit diesem Wochenende ist mehr als ein Drittel der Formel-1-Saison 2022 absolviert. So langsam verfestigen sich die Kräfteverhältnisse im ersten Jahr dieser neuen Regel-Ära. Die strahlenden Gesichter gleichen sich zumindest wieder derart wie es die Königsklasse des Rennsports aus den vergangenen Jahren oft gewohnt war. ran war wie immer fleißig und hat sich fünf Gewinner und Verlierer des Aserbaidschan-Wochenendes herausgepickt.
© imago

                <strong>Gewinner: Red Bull</strong><br>
                Max Verstappen (r.) und Sergio Perez (l.) fahren für Red Bull bereits den dritten Doppelsieg der Saison heraus. Das Rennen auf dem Stadtkurs in Baku lässt eine Dominanz befürchten, die an die wenig abwechslungsreichen Mercedes-Titeljahre erinnert. Der österreichische Rennstall fährt die Konkurrenz gnadenlos in Grund und Boden. Der erste Nicht-Red-Bull liegt im Ziel mehr als 45 Sekunden zurück, alle anderen Fahrer haben mehr als 70 Sekunden Rückstand. Im Moment scheint sich das Team des Brause-Unternehmens nur selbst schlagen zu können - so wie es der eigentlich größte Kontrahent ja bereits erfolgreich vormacht (aber dazu später mehr).
Gewinner: Red Bull
Max Verstappen (r.) und Sergio Perez (l.) fahren für Red Bull bereits den dritten Doppelsieg der Saison heraus. Das Rennen auf dem Stadtkurs in Baku lässt eine Dominanz befürchten, die an die wenig abwechslungsreichen Mercedes-Titeljahre erinnert. Der österreichische Rennstall fährt die Konkurrenz gnadenlos in Grund und Boden. Der erste Nicht-Red-Bull liegt im Ziel mehr als 45 Sekunden zurück, alle anderen Fahrer haben mehr als 70 Sekunden Rückstand. Im Moment scheint sich das Team des Brause-Unternehmens nur selbst schlagen zu können - so wie es der eigentlich größte Kontrahent ja bereits erfolgreich vormacht (aber dazu später mehr).
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                <strong>Gewinner: George Russell (Mercedes)</strong><br>
                Daumen hoch erneut auch für George Russell. Der junge Brite ist in seinem ersten Jahr in einem großen Team die Konstanz und die Beständigkeit in Person. Er baut seine Serie aus, in jedem Rennen des Jahres unter den Top5 zu landen. In Aserbaidschan springt letztlich ein ungefährdeter dritter Rang heraus. Damit erreicht der frühere Williams-Pilot zum dritten Mal nach Australien und Spanien das Podium. Längst ist für jeden offensichtlich: An Russell liegt es sicher nicht, dass Mercedes in diesem Jahr nicht siegfähig ist.
Gewinner: George Russell (Mercedes)
Daumen hoch erneut auch für George Russell. Der junge Brite ist in seinem ersten Jahr in einem großen Team die Konstanz und die Beständigkeit in Person. Er baut seine Serie aus, in jedem Rennen des Jahres unter den Top5 zu landen. In Aserbaidschan springt letztlich ein ungefährdeter dritter Rang heraus. Damit erreicht der frühere Williams-Pilot zum dritten Mal nach Australien und Spanien das Podium. Längst ist für jeden offensichtlich: An Russell liegt es sicher nicht, dass Mercedes in diesem Jahr nicht siegfähig ist.
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                <strong>Gewinner: Lewis Hamilton (Mercedes)</strong><br>
                Wann haben wir Lewis Hamilton zuletzt so befreit lachen gesehen? Dabei entsteht dieses Foto vor dem Rennen, das auf Platz vier und damit mit seinem besten Saisonergebnis seit dem dritten Rang zum Auftakt in Bahrain endet. In diesem zeigt der jahrelang erfolgsverwöhnte Mercedes-Star auch einige sehenswerte Überholmanöver, unter anderem kurz vor Schluss gegen Pierre Gasly. Mehr ist an diesem Tag trotz der Ferrari-Ausfälle nicht drin - nicht nur wegen der Rückenschmerzen, die den Briten plagen. Dennoch ist dieses Wochenende ein Lichtblick für den Rekordweltmeister in einem alles in allem tristen Jahr.
Gewinner: Lewis Hamilton (Mercedes)
Wann haben wir Lewis Hamilton zuletzt so befreit lachen gesehen? Dabei entsteht dieses Foto vor dem Rennen, das auf Platz vier und damit mit seinem besten Saisonergebnis seit dem dritten Rang zum Auftakt in Bahrain endet. In diesem zeigt der jahrelang erfolgsverwöhnte Mercedes-Star auch einige sehenswerte Überholmanöver, unter anderem kurz vor Schluss gegen Pierre Gasly. Mehr ist an diesem Tag trotz der Ferrari-Ausfälle nicht drin - nicht nur wegen der Rückenschmerzen, die den Briten plagen. Dennoch ist dieses Wochenende ein Lichtblick für den Rekordweltmeister in einem alles in allem tristen Jahr.
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                <strong>Gewinner: Pierre Gasly (AlphaTauri)</strong><br>
                Auch wenn es wie erwähnt am Ende noch von Position vier auf fünf zurückgeht, kann Pierre Gasly die Reise nach Baku als vollen Erfolg für sich verbuchen. Im Qualifying besticht der AlphaTauri-Pilot mit der sechstbesten Zeit, lässt Lewis Hamilton hinter sich und legt den Grundstein für das mit Abstand beste Saisonergebnis. Die Ein-Stopp-Strategie geht letztlich voll auf, der Überraschungssieger von Monza 2020 beweist sein Talent, das ihn 2019 sogar ins Red-Bull-Cockpit spülte. Längst ist Gasly wieder ein Kandidat für höhere Aufgaben - erst recht nach dieser Performance.
Gewinner: Pierre Gasly (AlphaTauri)
Auch wenn es wie erwähnt am Ende noch von Position vier auf fünf zurückgeht, kann Pierre Gasly die Reise nach Baku als vollen Erfolg für sich verbuchen. Im Qualifying besticht der AlphaTauri-Pilot mit der sechstbesten Zeit, lässt Lewis Hamilton hinter sich und legt den Grundstein für das mit Abstand beste Saisonergebnis. Die Ein-Stopp-Strategie geht letztlich voll auf, der Überraschungssieger von Monza 2020 beweist sein Talent, das ihn 2019 sogar ins Red-Bull-Cockpit spülte. Längst ist Gasly wieder ein Kandidat für höhere Aufgaben - erst recht nach dieser Performance.
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                <strong>Gewinner: Sebastian Vettel (Aston Martin)</strong><br>
                Gar nicht so weit hinter Lewis Hamilton - zumindest was die Platzierung angeht - landet Sebastian Vettel. Wie so oft in den Jahren, als die beiden Champions noch als erste Titelanwärter galten. Für den Aston-Martin-Piloten scheinen diese Zeiten Lichtjahre zurückzuliegen, in den vergangenen Wochen wird mehr über seinen Abschied aus der Formel 1 als über mögliche weitere starke Auftritte im Rennzirkus gesprochen. Mit seinem besten Saisonergebnis beweist Vettel, dass mit ihm immer zu rechnen ist. Bereits mit Platz neun im Qualifying lässt er aufhorchen, im Rennen bringt den viermaligen Weltmeister auch ein Verbremser in die Auslaufzone nicht aus dem Konzept. Es scheint deutlich bergauf zu gehen für den meinungsstarken Fan-Liebling.
Gewinner: Sebastian Vettel (Aston Martin)
Gar nicht so weit hinter Lewis Hamilton - zumindest was die Platzierung angeht - landet Sebastian Vettel. Wie so oft in den Jahren, als die beiden Champions noch als erste Titelanwärter galten. Für den Aston-Martin-Piloten scheinen diese Zeiten Lichtjahre zurückzuliegen, in den vergangenen Wochen wird mehr über seinen Abschied aus der Formel 1 als über mögliche weitere starke Auftritte im Rennzirkus gesprochen. Mit seinem besten Saisonergebnis beweist Vettel, dass mit ihm immer zu rechnen ist. Bereits mit Platz neun im Qualifying lässt er aufhorchen, im Rennen bringt den viermaligen Weltmeister auch ein Verbremser in die Auslaufzone nicht aus dem Konzept. Es scheint deutlich bergauf zu gehen für den meinungsstarken Fan-Liebling.
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                <strong>Verlierer: Ferrari</strong><br>
                Mehr Verlierer geht nicht. Wirklich nicht. Widerrede zwecklos! Charles Leclerc untersteicht einmal mehr seinen Ruf als Qualifying-King, startet zum vierten Mal nacheinander von ganz vorne und dann löst sich die Sieghoffnung in Luft aus, als der Motor seines Ferrari streikt. Als der ehemalige WM-Spitzenreiter in die Box rollt, hat Teamkollege Carlos Sainz jr. schon lange Feierabend. Auch der Spanier wird von seinem Fahrzeug im Stich gelassen. Damit bleibt der zu Jahresbeginn wiedererstarkten Scuderia nur eine Nullnummer, während der WM-Konkurrent die volle Punktzahl abräumt. Wie bitter! Es wirkt beinahe so, als würde das Traditionsteam die zu Saisonbeginn geweckten Hoffnungen aller Ferraristi auf dem Erdball humorlos plattfahren. Jetzt geht es erst einmal darum zu analysieren, was da genau kaputtgegangen ist, denn mit dem Alfa Romeo von Zhou Guanyu und dem Haas von Kevin Magnussen rollen zwei weitere Ferrari-betriebene Boliden in Baku frühzeitig aus.
Verlierer: Ferrari
Mehr Verlierer geht nicht. Wirklich nicht. Widerrede zwecklos! Charles Leclerc untersteicht einmal mehr seinen Ruf als Qualifying-King, startet zum vierten Mal nacheinander von ganz vorne und dann löst sich die Sieghoffnung in Luft aus, als der Motor seines Ferrari streikt. Als der ehemalige WM-Spitzenreiter in die Box rollt, hat Teamkollege Carlos Sainz jr. schon lange Feierabend. Auch der Spanier wird von seinem Fahrzeug im Stich gelassen. Damit bleibt der zu Jahresbeginn wiedererstarkten Scuderia nur eine Nullnummer, während der WM-Konkurrent die volle Punktzahl abräumt. Wie bitter! Es wirkt beinahe so, als würde das Traditionsteam die zu Saisonbeginn geweckten Hoffnungen aller Ferraristi auf dem Erdball humorlos plattfahren. Jetzt geht es erst einmal darum zu analysieren, was da genau kaputtgegangen ist, denn mit dem Alfa Romeo von Zhou Guanyu und dem Haas von Kevin Magnussen rollen zwei weitere Ferrari-betriebene Boliden in Baku frühzeitig aus.
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                <strong>Verlierer: WM-Spannung</strong><br>
                Puff! Da entschwindet sie, die WM-Spannung. Mit Max Verstappens (l.) fünftem Saisonsieg setzt sich der amtierende Weltmeister immer weiter von seinem vermeintlich stärksten Widersacher Charles Leclerc (r.) ab. Der Abstand zwischen den beiden Topstars der Top-Teams beträgt mittlerweile 34 Punkte, also mehr als der Lohn für einen Rennsieg. Zuletzt sammelte der Niederländer fünf Mal nacheinander mehr Punkte als der Monegasse. Ärgster Verfolger von Verstappen ist seit Baku ohnehin dessen Stallgefährte Sergio Perez, der nun 13 Zähler vor Leclerc liegt. Aber der Trend spricht eindeutig für den Mann mit der Nummer eins auf dem Fahrzeug.
Verlierer: WM-Spannung
Puff! Da entschwindet sie, die WM-Spannung. Mit Max Verstappens (l.) fünftem Saisonsieg setzt sich der amtierende Weltmeister immer weiter von seinem vermeintlich stärksten Widersacher Charles Leclerc (r.) ab. Der Abstand zwischen den beiden Topstars der Top-Teams beträgt mittlerweile 34 Punkte, also mehr als der Lohn für einen Rennsieg. Zuletzt sammelte der Niederländer fünf Mal nacheinander mehr Punkte als der Monegasse. Ärgster Verfolger von Verstappen ist seit Baku ohnehin dessen Stallgefährte Sergio Perez, der nun 13 Zähler vor Leclerc liegt. Aber der Trend spricht eindeutig für den Mann mit der Nummer eins auf dem Fahrzeug.
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                <strong>Verlierer: Yuki Tsunoda (AlphaTauri)</strong><br>
                Für Yuki Tsunoda scheinen Punkte in Baku beinahe Pflicht zu sein. Mit der Red-Bull-Power im Heck stellt der Japaner seinen AlphaTauri auf Startplatz acht und damit zwei Ränge hinter Teamkollege Pierre Gasly. Aufgrund der Ausfälle der Ferrari fährt der erste im Jahr 2000 geborene F1-Pilot sogar auf Position fünf vor. Doch dann macht sein Heckflügel Probleme, weshalb ihn die Rennleitung an die Box beordert. Dort legen die Mechaniker zwar erfolgreich Hand an, doch für Tsunoda geht es durch diesen unplanmäßigen Stopp zurück bis auf Platz 13. Es wäre nicht überraschend, sollte er nach dem Rennen das Bedürfnis empfunden haben, in den Heckflügel zu beißen.
Verlierer: Yuki Tsunoda (AlphaTauri)
Für Yuki Tsunoda scheinen Punkte in Baku beinahe Pflicht zu sein. Mit der Red-Bull-Power im Heck stellt der Japaner seinen AlphaTauri auf Startplatz acht und damit zwei Ränge hinter Teamkollege Pierre Gasly. Aufgrund der Ausfälle der Ferrari fährt der erste im Jahr 2000 geborene F1-Pilot sogar auf Position fünf vor. Doch dann macht sein Heckflügel Probleme, weshalb ihn die Rennleitung an die Box beordert. Dort legen die Mechaniker zwar erfolgreich Hand an, doch für Tsunoda geht es durch diesen unplanmäßigen Stopp zurück bis auf Platz 13. Es wäre nicht überraschend, sollte er nach dem Rennen das Bedürfnis empfunden haben, in den Heckflügel zu beißen.
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                <strong>Verlierer: Mick Schumacher (Haas)</strong><br>
                Die guten Nachrichten vorweg: Diesmal bleibt der Haas komplett, Mick Schumacher erlebt keinen heftigen Einschlag und alle Anderen werden vor der damit verbundenen Schrecksekunde verschont. Sein Teamchef Günther Steiner demonstriert am "Sky"-Mikrofon emotional den Schulterschluss. Doch wirklich viel Rückenwind entfacht das nicht für den Sohn von Michael Schumacher. Das Qualifying beendet er auf dem letzten Platz, im Rennen bleiben die Punkteränge außer Reichweite, lediglich Williams-Pilot Nicholas Latifi hält der Formel-2-Champion von 2020 hinter sich. Das US-Team kämpft diesmal eher auf verlorenem Posten, dennoch vergeht ein weiteres Rennen, ohne dass der Knoten bei Schumi jr. platzt.
Verlierer: Mick Schumacher (Haas)
Die guten Nachrichten vorweg: Diesmal bleibt der Haas komplett, Mick Schumacher erlebt keinen heftigen Einschlag und alle Anderen werden vor der damit verbundenen Schrecksekunde verschont. Sein Teamchef Günther Steiner demonstriert am "Sky"-Mikrofon emotional den Schulterschluss. Doch wirklich viel Rückenwind entfacht das nicht für den Sohn von Michael Schumacher. Das Qualifying beendet er auf dem letzten Platz, im Rennen bleiben die Punkteränge außer Reichweite, lediglich Williams-Pilot Nicholas Latifi hält der Formel-2-Champion von 2020 hinter sich. Das US-Team kämpft diesmal eher auf verlorenem Posten, dennoch vergeht ein weiteres Rennen, ohne dass der Knoten bei Schumi jr. platzt.
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                <strong>Verlierer: Lance Stroll (Aston Martin)</strong><br>
                Für seinen mächtigen Vater und Rennstallbesitzer Lawrence Stroll ist Lance Stroll ein kommender Weltmeister. So ziemlich jeder andere Formel-1-Beobachter sieht in Sebastian Vettels Teamkollegen bei Aston Martin eher einen dank Papas Milliarden in der Königsklasse gelandeten Piloten, der noch viel lernen muss und deutlich talentierteren Racern einen Platz wegnimmt. In Baku bekommen seine zahlreichen Kritiker mal wieder neue Nahrung serviert. Im Qualifying beschädigt er sich zunächst seinen Frontflügel, was aber für Stroll kein Grund ist, die Box anzusteuern. Wenig später landet sein Bolide dann erneut in der Mauer, diesmal quittiert die rechte Vorderradaufhängung ihren Dienst. Nicht nur das Qualifying, auch das Rennen endet vorzeitig, wegen technischer Probleme muss der Kanadier aufgeben. Stroll scheint am Aston Martin zu verzweifeln, Aston Martin aber auch mehr und mehr an Stroll.
Verlierer: Lance Stroll (Aston Martin)
Für seinen mächtigen Vater und Rennstallbesitzer Lawrence Stroll ist Lance Stroll ein kommender Weltmeister. So ziemlich jeder andere Formel-1-Beobachter sieht in Sebastian Vettels Teamkollegen bei Aston Martin eher einen dank Papas Milliarden in der Königsklasse gelandeten Piloten, der noch viel lernen muss und deutlich talentierteren Racern einen Platz wegnimmt. In Baku bekommen seine zahlreichen Kritiker mal wieder neue Nahrung serviert. Im Qualifying beschädigt er sich zunächst seinen Frontflügel, was aber für Stroll kein Grund ist, die Box anzusteuern. Wenig später landet sein Bolide dann erneut in der Mauer, diesmal quittiert die rechte Vorderradaufhängung ihren Dienst. Nicht nur das Qualifying, auch das Rennen endet vorzeitig, wegen technischer Probleme muss der Kanadier aufgeben. Stroll scheint am Aston Martin zu verzweifeln, Aston Martin aber auch mehr und mehr an Stroll.
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                <strong>Gewinner und Verlierer des Aserbaidschan-Wochenendes</strong><br>
                Seit diesem Wochenende ist mehr als ein Drittel der Formel-1-Saison 2022 absolviert. So langsam verfestigen sich die Kräfteverhältnisse im ersten Jahr dieser neuen Regel-Ära. Die strahlenden Gesichter gleichen sich zumindest wieder derart wie es die Königsklasse des Rennsports aus den vergangenen Jahren oft gewohnt war. ran war wie immer fleißig und hat sich fünf Gewinner und Verlierer des Aserbaidschan-Wochenendes herausgepickt.

                <strong>Gewinner: Red Bull</strong><br>
                Max Verstappen (r.) und Sergio Perez (l.) fahren für Red Bull bereits den dritten Doppelsieg der Saison heraus. Das Rennen auf dem Stadtkurs in Baku lässt eine Dominanz befürchten, die an die wenig abwechslungsreichen Mercedes-Titeljahre erinnert. Der österreichische Rennstall fährt die Konkurrenz gnadenlos in Grund und Boden. Der erste Nicht-Red-Bull liegt im Ziel mehr als 45 Sekunden zurück, alle anderen Fahrer haben mehr als 70 Sekunden Rückstand. Im Moment scheint sich das Team des Brause-Unternehmens nur selbst schlagen zu können - so wie es der eigentlich größte Kontrahent ja bereits erfolgreich vormacht (aber dazu später mehr).

                <strong>Gewinner: George Russell (Mercedes)</strong><br>
                Daumen hoch erneut auch für George Russell. Der junge Brite ist in seinem ersten Jahr in einem großen Team die Konstanz und die Beständigkeit in Person. Er baut seine Serie aus, in jedem Rennen des Jahres unter den Top5 zu landen. In Aserbaidschan springt letztlich ein ungefährdeter dritter Rang heraus. Damit erreicht der frühere Williams-Pilot zum dritten Mal nach Australien und Spanien das Podium. Längst ist für jeden offensichtlich: An Russell liegt es sicher nicht, dass Mercedes in diesem Jahr nicht siegfähig ist.

                <strong>Gewinner: Lewis Hamilton (Mercedes)</strong><br>
                Wann haben wir Lewis Hamilton zuletzt so befreit lachen gesehen? Dabei entsteht dieses Foto vor dem Rennen, das auf Platz vier und damit mit seinem besten Saisonergebnis seit dem dritten Rang zum Auftakt in Bahrain endet. In diesem zeigt der jahrelang erfolgsverwöhnte Mercedes-Star auch einige sehenswerte Überholmanöver, unter anderem kurz vor Schluss gegen Pierre Gasly. Mehr ist an diesem Tag trotz der Ferrari-Ausfälle nicht drin - nicht nur wegen der Rückenschmerzen, die den Briten plagen. Dennoch ist dieses Wochenende ein Lichtblick für den Rekordweltmeister in einem alles in allem tristen Jahr.

                <strong>Gewinner: Pierre Gasly (AlphaTauri)</strong><br>
                Auch wenn es wie erwähnt am Ende noch von Position vier auf fünf zurückgeht, kann Pierre Gasly die Reise nach Baku als vollen Erfolg für sich verbuchen. Im Qualifying besticht der AlphaTauri-Pilot mit der sechstbesten Zeit, lässt Lewis Hamilton hinter sich und legt den Grundstein für das mit Abstand beste Saisonergebnis. Die Ein-Stopp-Strategie geht letztlich voll auf, der Überraschungssieger von Monza 2020 beweist sein Talent, das ihn 2019 sogar ins Red-Bull-Cockpit spülte. Längst ist Gasly wieder ein Kandidat für höhere Aufgaben - erst recht nach dieser Performance.

                <strong>Gewinner: Sebastian Vettel (Aston Martin)</strong><br>
                Gar nicht so weit hinter Lewis Hamilton - zumindest was die Platzierung angeht - landet Sebastian Vettel. Wie so oft in den Jahren, als die beiden Champions noch als erste Titelanwärter galten. Für den Aston-Martin-Piloten scheinen diese Zeiten Lichtjahre zurückzuliegen, in den vergangenen Wochen wird mehr über seinen Abschied aus der Formel 1 als über mögliche weitere starke Auftritte im Rennzirkus gesprochen. Mit seinem besten Saisonergebnis beweist Vettel, dass mit ihm immer zu rechnen ist. Bereits mit Platz neun im Qualifying lässt er aufhorchen, im Rennen bringt den viermaligen Weltmeister auch ein Verbremser in die Auslaufzone nicht aus dem Konzept. Es scheint deutlich bergauf zu gehen für den meinungsstarken Fan-Liebling.

                <strong>Verlierer: Ferrari</strong><br>
                Mehr Verlierer geht nicht. Wirklich nicht. Widerrede zwecklos! Charles Leclerc untersteicht einmal mehr seinen Ruf als Qualifying-King, startet zum vierten Mal nacheinander von ganz vorne und dann löst sich die Sieghoffnung in Luft aus, als der Motor seines Ferrari streikt. Als der ehemalige WM-Spitzenreiter in die Box rollt, hat Teamkollege Carlos Sainz jr. schon lange Feierabend. Auch der Spanier wird von seinem Fahrzeug im Stich gelassen. Damit bleibt der zu Jahresbeginn wiedererstarkten Scuderia nur eine Nullnummer, während der WM-Konkurrent die volle Punktzahl abräumt. Wie bitter! Es wirkt beinahe so, als würde das Traditionsteam die zu Saisonbeginn geweckten Hoffnungen aller Ferraristi auf dem Erdball humorlos plattfahren. Jetzt geht es erst einmal darum zu analysieren, was da genau kaputtgegangen ist, denn mit dem Alfa Romeo von Zhou Guanyu und dem Haas von Kevin Magnussen rollen zwei weitere Ferrari-betriebene Boliden in Baku frühzeitig aus.

                <strong>Verlierer: WM-Spannung</strong><br>
                Puff! Da entschwindet sie, die WM-Spannung. Mit Max Verstappens (l.) fünftem Saisonsieg setzt sich der amtierende Weltmeister immer weiter von seinem vermeintlich stärksten Widersacher Charles Leclerc (r.) ab. Der Abstand zwischen den beiden Topstars der Top-Teams beträgt mittlerweile 34 Punkte, also mehr als der Lohn für einen Rennsieg. Zuletzt sammelte der Niederländer fünf Mal nacheinander mehr Punkte als der Monegasse. Ärgster Verfolger von Verstappen ist seit Baku ohnehin dessen Stallgefährte Sergio Perez, der nun 13 Zähler vor Leclerc liegt. Aber der Trend spricht eindeutig für den Mann mit der Nummer eins auf dem Fahrzeug.

                <strong>Verlierer: Yuki Tsunoda (AlphaTauri)</strong><br>
                Für Yuki Tsunoda scheinen Punkte in Baku beinahe Pflicht zu sein. Mit der Red-Bull-Power im Heck stellt der Japaner seinen AlphaTauri auf Startplatz acht und damit zwei Ränge hinter Teamkollege Pierre Gasly. Aufgrund der Ausfälle der Ferrari fährt der erste im Jahr 2000 geborene F1-Pilot sogar auf Position fünf vor. Doch dann macht sein Heckflügel Probleme, weshalb ihn die Rennleitung an die Box beordert. Dort legen die Mechaniker zwar erfolgreich Hand an, doch für Tsunoda geht es durch diesen unplanmäßigen Stopp zurück bis auf Platz 13. Es wäre nicht überraschend, sollte er nach dem Rennen das Bedürfnis empfunden haben, in den Heckflügel zu beißen.

                <strong>Verlierer: Mick Schumacher (Haas)</strong><br>
                Die guten Nachrichten vorweg: Diesmal bleibt der Haas komplett, Mick Schumacher erlebt keinen heftigen Einschlag und alle Anderen werden vor der damit verbundenen Schrecksekunde verschont. Sein Teamchef Günther Steiner demonstriert am "Sky"-Mikrofon emotional den Schulterschluss. Doch wirklich viel Rückenwind entfacht das nicht für den Sohn von Michael Schumacher. Das Qualifying beendet er auf dem letzten Platz, im Rennen bleiben die Punkteränge außer Reichweite, lediglich Williams-Pilot Nicholas Latifi hält der Formel-2-Champion von 2020 hinter sich. Das US-Team kämpft diesmal eher auf verlorenem Posten, dennoch vergeht ein weiteres Rennen, ohne dass der Knoten bei Schumi jr. platzt.

                <strong>Verlierer: Lance Stroll (Aston Martin)</strong><br>
                Für seinen mächtigen Vater und Rennstallbesitzer Lawrence Stroll ist Lance Stroll ein kommender Weltmeister. So ziemlich jeder andere Formel-1-Beobachter sieht in Sebastian Vettels Teamkollegen bei Aston Martin eher einen dank Papas Milliarden in der Königsklasse gelandeten Piloten, der noch viel lernen muss und deutlich talentierteren Racern einen Platz wegnimmt. In Baku bekommen seine zahlreichen Kritiker mal wieder neue Nahrung serviert. Im Qualifying beschädigt er sich zunächst seinen Frontflügel, was aber für Stroll kein Grund ist, die Box anzusteuern. Wenig später landet sein Bolide dann erneut in der Mauer, diesmal quittiert die rechte Vorderradaufhängung ihren Dienst. Nicht nur das Qualifying, auch das Rennen endet vorzeitig, wegen technischer Probleme muss der Kanadier aufgeben. Stroll scheint am Aston Martin zu verzweifeln, Aston Martin aber auch mehr und mehr an Stroll.

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