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Formel 1 in Spielberg: Spannung an der Spitze - kaum Hoffnung auf Vettel-Wende


                <strong>Keine Balance, wenig Speed - die Probleme des Ferrari</strong><br>
                Neues Rennen, gleicher Kurs: Auch der zweite Grand Prix der Saison 2020 findet im österreichischen Spielberg statt. Für Sebastian Vettel ist das kein gutes Omen. Mit seinem zehnten Platz war er der große Verlierer des ersten Laufs. Noch besorgniserregender als das nackte Ergebnis war die Leistung seines Ferraris. Die Motorpower war so schwach, dass er auf einigen Geraden selbst dem Racing Point und dem Renault unterlegen war. Hinzu kam die mangelnde Stabilität. Vettel sagte nach dem Rennen: "Ich kann froh sein, dass ich mich nur einmal gedreht habe. Das Auto war vor allem im Heck instabil." Ob Vettel an diesem Wochenende besser zurechtkommt?
Keine Balance, wenig Speed - die Probleme des Ferrari
Neues Rennen, gleicher Kurs: Auch der zweite Grand Prix der Saison 2020 findet im österreichischen Spielberg statt. Für Sebastian Vettel ist das kein gutes Omen. Mit seinem zehnten Platz war er der große Verlierer des ersten Laufs. Noch besorgniserregender als das nackte Ergebnis war die Leistung seines Ferraris. Die Motorpower war so schwach, dass er auf einigen Geraden selbst dem Racing Point und dem Renault unterlegen war. Hinzu kam die mangelnde Stabilität. Vettel sagte nach dem Rennen: "Ich kann froh sein, dass ich mich nur einmal gedreht habe. Das Auto war vor allem im Heck instabil." Ob Vettel an diesem Wochenende besser zurechtkommt?
© HOCH ZWEI/Pool/COLOMBO IMAGES

                <strong>Ferrari ist fast eine Sekunde langsamer als im Vorjahr</strong><br>
                Vettel gibt sich pessimistisch: "Unter normalen Umständen sind die Plätze fünf bis sieben gerade das, was für uns drin ist. Wir haben jede Menge Arbeit." Viel Arbeit hat vor allem Mattia Binotto, der Teamchef von Ferrari. "Wir haben gesehen, dass ein paar Zehntel einen großen Unterschied in der Reihenfolge ausmachen können", weiß Binotto. Während Charles Leclerc im ersten Rennen Platz 2 belegte, hätte Vettel "mit der Balance des Autos zu kämpfen" gehabt. Fakt ist: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Ferrari um fast eine Sekunde langsamer geworden. Fuhr Leclerc im Jahre 2019 in Österreich mit 1:03,003 Sekunden noch auf die Pole Position, betrug seine Zeit diesmal 1:03,923 Sekunden. Binotto verspricht im Hinblick auf das zweite Rennen, er würde nun "jeden Stein umdrehen und herausfinden, woran das liegt."
Ferrari ist fast eine Sekunde langsamer als im Vorjahr
Vettel gibt sich pessimistisch: "Unter normalen Umständen sind die Plätze fünf bis sieben gerade das, was für uns drin ist. Wir haben jede Menge Arbeit." Viel Arbeit hat vor allem Mattia Binotto, der Teamchef von Ferrari. "Wir haben gesehen, dass ein paar Zehntel einen großen Unterschied in der Reihenfolge ausmachen können", weiß Binotto. Während Charles Leclerc im ersten Rennen Platz 2 belegte, hätte Vettel "mit der Balance des Autos zu kämpfen" gehabt. Fakt ist: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Ferrari um fast eine Sekunde langsamer geworden. Fuhr Leclerc im Jahre 2019 in Österreich mit 1:03,003 Sekunden noch auf die Pole Position, betrug seine Zeit diesmal 1:03,923 Sekunden. Binotto verspricht im Hinblick auf das zweite Rennen, er würde nun "jeden Stein umdrehen und herausfinden, woran das liegt."
© imago images/HochZwei

                <strong>Mercedes-Dominanz mit dem Erfolgsfaktor DAS</strong><br>
                Der Mercedes hingegen hat bereits im ersten Rennen bewiesen, auch 2020 wieder die Messlatte zu sein. Valtteri Bottas holte sich die Pole Position und den Sieg. Titelverteidiger Lewis Hamilton landete nur deshalb auf Platz 4, weil er drei Startplätze nach hinten versetzt wurde und im Rennen auch noch eine Zeitstrafe kassierte. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige DTM-Chef Gerhard Berger sagte im ran.de Interview: "Der Auftakt hat schon sehr nach einer Mercedes-Dominanz ausgesehen." Ein Schlüssel zum Erfolg ist das innovative Lenksystem DAS. Dadurch können Hamilton und Bottas die Reifenbelastung und somit auch die Temperatur steuern – ein großer Vorteil. Red Bull hatte bereits Protest gegen das System eingelegt, allerdings ohne Erfolg. Unter diesen Umständen dürfte Mercedes erneut kaum zu stoppen sein.
Mercedes-Dominanz mit dem Erfolgsfaktor DAS
Der Mercedes hingegen hat bereits im ersten Rennen bewiesen, auch 2020 wieder die Messlatte zu sein. Valtteri Bottas holte sich die Pole Position und den Sieg. Titelverteidiger Lewis Hamilton landete nur deshalb auf Platz 4, weil er drei Startplätze nach hinten versetzt wurde und im Rennen auch noch eine Zeitstrafe kassierte. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige DTM-Chef Gerhard Berger sagte im ran.de Interview: "Der Auftakt hat schon sehr nach einer Mercedes-Dominanz ausgesehen." Ein Schlüssel zum Erfolg ist das innovative Lenksystem DAS. Dadurch können Hamilton und Bottas die Reifenbelastung und somit auch die Temperatur steuern – ein großer Vorteil. Red Bull hatte bereits Protest gegen das System eingelegt, allerdings ohne Erfolg. Unter diesen Umständen dürfte Mercedes erneut kaum zu stoppen sein.
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                <strong>Lando Norris - der junge "Spielberg-Spezialist" will Rennen gewinnen</strong><br>
                Lando Norris steuerte den McLaren auf den 3. Platz, fuhr zudem die schnellste Runde und war somit die große Überraschung des Saisonauftakts. Für den 20-jährigen Briten ist dies der größte Erfolg seiner jungen Formel-1-Karriere gewesen. McLaren-Teamchef Andreas Seidl lobt: "Wie wir erwartet haben, hat er sich entwickelt, hat als Fahrer einen Schritt nach vorne gemacht, was du nach einer Rookie-Saison in der Formel 1 auch erwartest." Norris könnte auch im zweiten Rennen schnell unterwegs sein, da ihm der Kurs von Spielberg liegt. Vergangene Saison fuhr er in Österreich auf einen ebenfalls beachtlichen 6. Platz. Zu seinen weiteren Plänen sagt er: "Ich will Rennen gewinnen."
Lando Norris - der junge "Spielberg-Spezialist" will Rennen gewinnen
Lando Norris steuerte den McLaren auf den 3. Platz, fuhr zudem die schnellste Runde und war somit die große Überraschung des Saisonauftakts. Für den 20-jährigen Briten ist dies der größte Erfolg seiner jungen Formel-1-Karriere gewesen. McLaren-Teamchef Andreas Seidl lobt: "Wie wir erwartet haben, hat er sich entwickelt, hat als Fahrer einen Schritt nach vorne gemacht, was du nach einer Rookie-Saison in der Formel 1 auch erwartest." Norris könnte auch im zweiten Rennen schnell unterwegs sein, da ihm der Kurs von Spielberg liegt. Vergangene Saison fuhr er in Österreich auf einen ebenfalls beachtlichen 6. Platz. Zu seinen weiteren Plänen sagt er: "Ich will Rennen gewinnen."
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                <strong>Carlos Sainz jr. hadert mit den schnellen Kurven</strong><br>
                Überhaupt scheint der McLaren schnell unterwegs zu sein. Carlos Sainz jr., der kommende Saison bei Ferrari den Platz von Vettel einnehmen wird, landete im Auftaktrennen auf Platz 5. Ein Ergebnis, auf das der Spanier am Wochenende aufbauen könnte. Gegenüber seinem Teamkollegen Norris hatte er noch das Problem, dass er sich "in den schnellen Kurven nicht wohlgefühlt" hat. Daher war Sainz im Qualifing mehr als 0,3 Sekunden langsamer als Norris und landete lediglich auf Startplatz 8, Norris hingegen auf Startplatz 3. Er wird am Wochenende daran arbeiten, dieses Defizit zu beseitigen. 
Carlos Sainz jr. hadert mit den schnellen Kurven
Überhaupt scheint der McLaren schnell unterwegs zu sein. Carlos Sainz jr., der kommende Saison bei Ferrari den Platz von Vettel einnehmen wird, landete im Auftaktrennen auf Platz 5. Ein Ergebnis, auf das der Spanier am Wochenende aufbauen könnte. Gegenüber seinem Teamkollegen Norris hatte er noch das Problem, dass er sich "in den schnellen Kurven nicht wohlgefühlt" hat. Daher war Sainz im Qualifing mehr als 0,3 Sekunden langsamer als Norris und landete lediglich auf Startplatz 8, Norris hingegen auf Startplatz 3. Er wird am Wochenende daran arbeiten, dieses Defizit zu beseitigen. 
© imago images/Nordphoto

                <strong>Red Bull und die Suche nach der richtigen Nase</strong><br>
                Weniger erfolgreich verlief der Saisonauftakt für Max Verstappen. Aufgrund eines technischen Defekts war sein Rennen bereits nach elf Runden beendet. Wegen des engen Terminplans bleibt wenig Zeit für die Fehlersuche. Honda-Projektleiter Toyoharu Tanabe sagte gegenüber "motorsport-total": "Wir werden alle Daten analysieren und versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit wir im zweiten Rennen zuverlässiger sind." Verstappen glaubt, dass er ohne Defekt auf dem Podium gelandet wäre. Die große Frage für Sonntag lautet: Mit welcher Nase wird gefahren? Vergangenen Sonntag waren beide Red-Bull-Fahrer mit verschiedenen Spezifikationen unterwegs. Zukünftig sollen Verstappen und sein Teamkollege Alex Albon mit einer identischen Nase fahren. Welche der beiden, stand bislang noch nicht fest. Die Eigenschaften der beiden Nasen sind laut Teamchef Christian Horner sehr unterschiedlich. Das heißt: Die Nasen-Wahl könnte großen Einfluss auf die Leistung der beiden Fahrer haben.
Red Bull und die Suche nach der richtigen Nase
Weniger erfolgreich verlief der Saisonauftakt für Max Verstappen. Aufgrund eines technischen Defekts war sein Rennen bereits nach elf Runden beendet. Wegen des engen Terminplans bleibt wenig Zeit für die Fehlersuche. Honda-Projektleiter Toyoharu Tanabe sagte gegenüber "motorsport-total": "Wir werden alle Daten analysieren und versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit wir im zweiten Rennen zuverlässiger sind." Verstappen glaubt, dass er ohne Defekt auf dem Podium gelandet wäre. Die große Frage für Sonntag lautet: Mit welcher Nase wird gefahren? Vergangenen Sonntag waren beide Red-Bull-Fahrer mit verschiedenen Spezifikationen unterwegs. Zukünftig sollen Verstappen und sein Teamkollege Alex Albon mit einer identischen Nase fahren. Welche der beiden, stand bislang noch nicht fest. Die Eigenschaften der beiden Nasen sind laut Teamchef Christian Horner sehr unterschiedlich. Das heißt: Die Nasen-Wahl könnte großen Einfluss auf die Leistung der beiden Fahrer haben.
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                <strong>Racing Point-BWT Mercedes auf dem Wege zum Favoritenschreck?</strong><br>
                Das Team Racing Point-BWT Mercedes hat die gute Entwicklung aus dem vergangenen Jahr bestätigt. Sergio Perez landete trotz Zeitstrafe auf Platz 6 und blickt zuversichtlich in die weitere Saison. Er sieht das eigene Team bereits in der Rolle des Favoritenschrecks. "Hoffen wir das Beste und darauf, dass wir unter den Top 3 mitkämpfen, die drei Topteams angreifen können", sagt er gegenüber "motorsport.com". Beeindruckend ist der Speed des Mercedes-Nachbaus. Perez fuhr nach McLaren, Mercedes und Ferrari die sechstschnellste Runde des Rennens, lag 0,83 Sekunden hinter der Bestzeit und konnte auf langen Geraden teilweise sogar dem Ferrari davonziehen.  
Racing Point-BWT Mercedes auf dem Wege zum Favoritenschreck?
Das Team Racing Point-BWT Mercedes hat die gute Entwicklung aus dem vergangenen Jahr bestätigt. Sergio Perez landete trotz Zeitstrafe auf Platz 6 und blickt zuversichtlich in die weitere Saison. Er sieht das eigene Team bereits in der Rolle des Favoritenschrecks. "Hoffen wir das Beste und darauf, dass wir unter den Top 3 mitkämpfen, die drei Topteams angreifen können", sagt er gegenüber "motorsport.com". Beeindruckend ist der Speed des Mercedes-Nachbaus. Perez fuhr nach McLaren, Mercedes und Ferrari die sechstschnellste Runde des Rennens, lag 0,83 Sekunden hinter der Bestzeit und konnte auf langen Geraden teilweise sogar dem Ferrari davonziehen.  
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                <strong>Trotz Enttäuschung: Renault-Piloten bleiben zuversichtlich </strong><br>
                Renault sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen, indem die Rückkehr des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso zur Saison 2021 bekanntgegeben wurde. Sportlich lief der Auftakt weniger erfolgreich. Daniel Ricciardo musste aufgrund von Kühlungsproblemen nach 17 Runden aufgeben, Teamkollege Esteban Ocon belegte Platz 8. Ricciardo ist trotz seines Ausfalls zuversichtlich: "Ich glaube, dass die Mechaniker nah dran sind, die Ursache zu finden. Und wie ich es verstehe, kann das in dem Zeitrahmen behoben werden." Auch Ocon glaubt an sein Fahrzeug: "Unsere Pace ist eigentlich deutlich stärker."
Trotz Enttäuschung: Renault-Piloten bleiben zuversichtlich
Renault sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen, indem die Rückkehr des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso zur Saison 2021 bekanntgegeben wurde. Sportlich lief der Auftakt weniger erfolgreich. Daniel Ricciardo musste aufgrund von Kühlungsproblemen nach 17 Runden aufgeben, Teamkollege Esteban Ocon belegte Platz 8. Ricciardo ist trotz seines Ausfalls zuversichtlich: "Ich glaube, dass die Mechaniker nah dran sind, die Ursache zu finden. Und wie ich es verstehe, kann das in dem Zeitrahmen behoben werden." Auch Ocon glaubt an sein Fahrzeug: "Unsere Pace ist eigentlich deutlich stärker."
© HOCH ZWEI/Pool/COLOMBO IMAGES

                <strong>Erster Ausritt am Freitag</strong><br>
                So oder so: Was am Ende zählt, ist sowieso auf der Strecke. Beim Training am Freitag hat sich ein interessantes Bild ergeben: Nach den beiden jeweils 90-minütigen Sessions setzte Verstappen im Red Bull in 1:03,660 Sekunden die Bestzeit, vor Auftaktsieger Bottas (1:03,703). Dahinter: Die beiden Racing Points von Sergio Perez und Lance Stroll. Weltmeister Hamilton landete hinter Sainz auf Platz sechs. Und Vettel? Der Deutsche fuhr erst einmal nur hinterher und wurde mit fast zwei Sekunden Rückstand zur Spitze 16. Das Training ist immer nur ein erster, kleiner Fingerzeig, doch am Wochenende könnten die Karten in Spielberg beim Qualifying am Samstag und im Rennen am Sonntag sowieso nochmal ganz neu gemischt werden. Denn Regen und fallenden Temperaturen sorgen für andere Vorzeichen als vergangene Woche und am sonnigen Trainingsfreitag.
Erster Ausritt am Freitag
So oder so: Was am Ende zählt, ist sowieso auf der Strecke. Beim Training am Freitag hat sich ein interessantes Bild ergeben: Nach den beiden jeweils 90-minütigen Sessions setzte Verstappen im Red Bull in 1:03,660 Sekunden die Bestzeit, vor Auftaktsieger Bottas (1:03,703). Dahinter: Die beiden Racing Points von Sergio Perez und Lance Stroll. Weltmeister Hamilton landete hinter Sainz auf Platz sechs. Und Vettel? Der Deutsche fuhr erst einmal nur hinterher und wurde mit fast zwei Sekunden Rückstand zur Spitze 16. Das Training ist immer nur ein erster, kleiner Fingerzeig, doch am Wochenende könnten die Karten in Spielberg beim Qualifying am Samstag und im Rennen am Sonntag sowieso nochmal ganz neu gemischt werden. Denn Regen und fallenden Temperaturen sorgen für andere Vorzeichen als vergangene Woche und am sonnigen Trainingsfreitag.
© imago images/HochZwei

                <strong>Keine Balance, wenig Speed - die Probleme des Ferrari</strong><br>
                Neues Rennen, gleicher Kurs: Auch der zweite Grand Prix der Saison 2020 findet im österreichischen Spielberg statt. Für Sebastian Vettel ist das kein gutes Omen. Mit seinem zehnten Platz war er der große Verlierer des ersten Laufs. Noch besorgniserregender als das nackte Ergebnis war die Leistung seines Ferraris. Die Motorpower war so schwach, dass er auf einigen Geraden selbst dem Racing Point und dem Renault unterlegen war. Hinzu kam die mangelnde Stabilität. Vettel sagte nach dem Rennen: "Ich kann froh sein, dass ich mich nur einmal gedreht habe. Das Auto war vor allem im Heck instabil." Ob Vettel an diesem Wochenende besser zurechtkommt?

                <strong>Ferrari ist fast eine Sekunde langsamer als im Vorjahr</strong><br>
                Vettel gibt sich pessimistisch: "Unter normalen Umständen sind die Plätze fünf bis sieben gerade das, was für uns drin ist. Wir haben jede Menge Arbeit." Viel Arbeit hat vor allem Mattia Binotto, der Teamchef von Ferrari. "Wir haben gesehen, dass ein paar Zehntel einen großen Unterschied in der Reihenfolge ausmachen können", weiß Binotto. Während Charles Leclerc im ersten Rennen Platz 2 belegte, hätte Vettel "mit der Balance des Autos zu kämpfen" gehabt. Fakt ist: Im Vergleich zum Vorjahr ist der Ferrari um fast eine Sekunde langsamer geworden. Fuhr Leclerc im Jahre 2019 in Österreich mit 1:03,003 Sekunden noch auf die Pole Position, betrug seine Zeit diesmal 1:03,923 Sekunden. Binotto verspricht im Hinblick auf das zweite Rennen, er würde nun "jeden Stein umdrehen und herausfinden, woran das liegt."

                <strong>Mercedes-Dominanz mit dem Erfolgsfaktor DAS</strong><br>
                Der Mercedes hingegen hat bereits im ersten Rennen bewiesen, auch 2020 wieder die Messlatte zu sein. Valtteri Bottas holte sich die Pole Position und den Sieg. Titelverteidiger Lewis Hamilton landete nur deshalb auf Platz 4, weil er drei Startplätze nach hinten versetzt wurde und im Rennen auch noch eine Zeitstrafe kassierte. Der ehemalige Formel-1-Pilot und heutige DTM-Chef Gerhard Berger sagte im ran.de Interview: "Der Auftakt hat schon sehr nach einer Mercedes-Dominanz ausgesehen." Ein Schlüssel zum Erfolg ist das innovative Lenksystem DAS. Dadurch können Hamilton und Bottas die Reifenbelastung und somit auch die Temperatur steuern – ein großer Vorteil. Red Bull hatte bereits Protest gegen das System eingelegt, allerdings ohne Erfolg. Unter diesen Umständen dürfte Mercedes erneut kaum zu stoppen sein.

                <strong>Lando Norris - der junge "Spielberg-Spezialist" will Rennen gewinnen</strong><br>
                Lando Norris steuerte den McLaren auf den 3. Platz, fuhr zudem die schnellste Runde und war somit die große Überraschung des Saisonauftakts. Für den 20-jährigen Briten ist dies der größte Erfolg seiner jungen Formel-1-Karriere gewesen. McLaren-Teamchef Andreas Seidl lobt: "Wie wir erwartet haben, hat er sich entwickelt, hat als Fahrer einen Schritt nach vorne gemacht, was du nach einer Rookie-Saison in der Formel 1 auch erwartest." Norris könnte auch im zweiten Rennen schnell unterwegs sein, da ihm der Kurs von Spielberg liegt. Vergangene Saison fuhr er in Österreich auf einen ebenfalls beachtlichen 6. Platz. Zu seinen weiteren Plänen sagt er: "Ich will Rennen gewinnen."

                <strong>Carlos Sainz jr. hadert mit den schnellen Kurven</strong><br>
                Überhaupt scheint der McLaren schnell unterwegs zu sein. Carlos Sainz jr., der kommende Saison bei Ferrari den Platz von Vettel einnehmen wird, landete im Auftaktrennen auf Platz 5. Ein Ergebnis, auf das der Spanier am Wochenende aufbauen könnte. Gegenüber seinem Teamkollegen Norris hatte er noch das Problem, dass er sich "in den schnellen Kurven nicht wohlgefühlt" hat. Daher war Sainz im Qualifing mehr als 0,3 Sekunden langsamer als Norris und landete lediglich auf Startplatz 8, Norris hingegen auf Startplatz 3. Er wird am Wochenende daran arbeiten, dieses Defizit zu beseitigen. 

                <strong>Red Bull und die Suche nach der richtigen Nase</strong><br>
                Weniger erfolgreich verlief der Saisonauftakt für Max Verstappen. Aufgrund eines technischen Defekts war sein Rennen bereits nach elf Runden beendet. Wegen des engen Terminplans bleibt wenig Zeit für die Fehlersuche. Honda-Projektleiter Toyoharu Tanabe sagte gegenüber "motorsport-total": "Wir werden alle Daten analysieren und versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit wir im zweiten Rennen zuverlässiger sind." Verstappen glaubt, dass er ohne Defekt auf dem Podium gelandet wäre. Die große Frage für Sonntag lautet: Mit welcher Nase wird gefahren? Vergangenen Sonntag waren beide Red-Bull-Fahrer mit verschiedenen Spezifikationen unterwegs. Zukünftig sollen Verstappen und sein Teamkollege Alex Albon mit einer identischen Nase fahren. Welche der beiden, stand bislang noch nicht fest. Die Eigenschaften der beiden Nasen sind laut Teamchef Christian Horner sehr unterschiedlich. Das heißt: Die Nasen-Wahl könnte großen Einfluss auf die Leistung der beiden Fahrer haben.

                <strong>Racing Point-BWT Mercedes auf dem Wege zum Favoritenschreck?</strong><br>
                Das Team Racing Point-BWT Mercedes hat die gute Entwicklung aus dem vergangenen Jahr bestätigt. Sergio Perez landete trotz Zeitstrafe auf Platz 6 und blickt zuversichtlich in die weitere Saison. Er sieht das eigene Team bereits in der Rolle des Favoritenschrecks. "Hoffen wir das Beste und darauf, dass wir unter den Top 3 mitkämpfen, die drei Topteams angreifen können", sagt er gegenüber "motorsport.com". Beeindruckend ist der Speed des Mercedes-Nachbaus. Perez fuhr nach McLaren, Mercedes und Ferrari die sechstschnellste Runde des Rennens, lag 0,83 Sekunden hinter der Bestzeit und konnte auf langen Geraden teilweise sogar dem Ferrari davonziehen.  

                <strong>Trotz Enttäuschung: Renault-Piloten bleiben zuversichtlich </strong><br>
                Renault sorgte in dieser Woche für Schlagzeilen, indem die Rückkehr des zweimaligen Weltmeisters Fernando Alonso zur Saison 2021 bekanntgegeben wurde. Sportlich lief der Auftakt weniger erfolgreich. Daniel Ricciardo musste aufgrund von Kühlungsproblemen nach 17 Runden aufgeben, Teamkollege Esteban Ocon belegte Platz 8. Ricciardo ist trotz seines Ausfalls zuversichtlich: "Ich glaube, dass die Mechaniker nah dran sind, die Ursache zu finden. Und wie ich es verstehe, kann das in dem Zeitrahmen behoben werden." Auch Ocon glaubt an sein Fahrzeug: "Unsere Pace ist eigentlich deutlich stärker."

                <strong>Erster Ausritt am Freitag</strong><br>
                So oder so: Was am Ende zählt, ist sowieso auf der Strecke. Beim Training am Freitag hat sich ein interessantes Bild ergeben: Nach den beiden jeweils 90-minütigen Sessions setzte Verstappen im Red Bull in 1:03,660 Sekunden die Bestzeit, vor Auftaktsieger Bottas (1:03,703). Dahinter: Die beiden Racing Points von Sergio Perez und Lance Stroll. Weltmeister Hamilton landete hinter Sainz auf Platz sechs. Und Vettel? Der Deutsche fuhr erst einmal nur hinterher und wurde mit fast zwei Sekunden Rückstand zur Spitze 16. Das Training ist immer nur ein erster, kleiner Fingerzeig, doch am Wochenende könnten die Karten in Spielberg beim Qualifying am Samstag und im Rennen am Sonntag sowieso nochmal ganz neu gemischt werden. Denn Regen und fallenden Temperaturen sorgen für andere Vorzeichen als vergangene Woche und am sonnigen Trainingsfreitag.

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